Impfpflicht! Impfpflicht?

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  • janos polio wurde nie locker gesehen. Laut den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern war es ein Schreckgespenst und in vielen Köpfen mit der eisernen Lunge verknüpft .

    Schoko

    Ich kenn das nur aus Erzählungen von Patienten - für die war es damals ein "Ist nun mal so". Nachkriegszeit, kein entkommen, "gibt schlimmeres". Ist vielleicht auch Resignation. Blödes Schicksal.

    Wir haben in der entfernten Verwandschaft einen Poliofall in der Generation meiner Mutter. Das muss wirklich schlimm gewesen sein und er hat in irgendeiner Form wohl sein Leben lang darunter gelitten (obwohl mir bei den wenigen Malen wo ich ihn erlebt habe, nicht aufgefallen ist). Seine Mutter hat sich ein Leben lang für ihn aufgeopfert - was soweit ging, dass sie am Lebensende gehofft hat, den nächsten Monatsersten noch zu erleben damit er noch einen Monat länger ihre Rente bekommen könnte.


    Polio bzw. Kinderlähmung ist bei mir seit Kindertagen mit wesentlich schlimmeren Vorstellungen behaftet als Masern - wobei ich die Impfung gegen Masern auch absolut wichtig finde, den aktuellen Weg dazu aber als ziemliche Katastrophe...

  • Mailab zur impfproblematik


    Ich fand das Video sehr hilfreich.

    Wenn bei der impfdebatte Über Krankheiten gesprochen wird, so sind es doch diese, die wir nicht mehr wirklich kennen.


    Also wir kennen nicht wirklich dAs GefahrenpoteNtial der Masern. Wir sind auf Berichte von damals oder medizinische Einschätzungen angewiesen. Die impfbefürworter können dabei gar nicht umhin, die Komplikationen und Katastrophen die drohen, betonen.

    Und natürlich gibt's auch Fälle, wo die Krankheiten Komplikationslos verlaufen.... Das ist ja auch Leicht durchgerechnet...


    Wenn nur jeder zehnte masernerkrankung Eine schlimme Komplikation zur Folge hat. Dann sind das bei 100 Erkrankungen 90:10..... Bei 10000 fällen jedoch Eben 9000:1000 das heißt, Es gab früher auch einfach mehr Leute, die die Masern gut überstanden haben. Dazu kommt nun aber auch, dass eben besonders die Menschen heute erkranken, die zu schwach fürs impfen sind. Und wer zu schwach fürs impfen ist, ist eben auch für die Erkrankung zu schwach.


    Und dem gegenüber stehen die Nebenwirkungen der Impfungen.... Die werden wir immer haben. Früher, als die Impfungen eine Errungenschaft waren, da waren die impfnebenwirkungen einfach ein Risiko, das man in Kauf genommen hat, um nicht sich den schlimmen Komplikationen auszusetzen....

    Du hattest bei einer hohen durchseuchungsrate die Wahl zwischen Masern mit Gefahr der Komplikation und ein geringes Risiko der Nebenwirkung.

    Das sieht heute aber anders aus: du hast die Wahl zwischen Nebenwirkungen der Impfungen und die hohe Chance, gar nicht zu erkranken, weil der Herdenschutz hilft.


    Ich fürchte, das Dilemma ist nicht wirklich zu lösen:


    Abgewandeltes Zitat aus dem Video: "Toll, und wieder ein Tag, an dem ich nicht an Kinderlähmung erkrankt bin, danke An die Errungenschaft Impfungen"

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Wie gesagt, ich bin bei Masern auch absolut Pro Impfung (sehe andere Impfungen aber kritisch). Ich finde aber immer noch den gerade eingeschlagenen Weg absolut daneben, z.B. aus folgenden Gründen:


    (1) Es ist ja noch nicht mal versucht worden die Impfquote der Gesamtbevölkerung mit anderen Maßnahmen als der Impfpflicht zu erhöhen. Bei Kindern ist sie ziemlich nah an den Sollwerten dran.


    (2) Aktuell gibt es keinen Einzelimpfstoff gegen Masern. D.h. de facto bekommen wie eine Impfpflicht für Masern - Mumps - Röteln.


    (3) Eigentlich dürfte es in D Pflichtimpfungen nach meinem Gesetzesverständnis nur in ziemlichen Krisenfällen geben. Die hat es früher bei anderen Erkrankungen gegeben - die sehe ich aktuell bei Masern aber weit und breit nicht. Wir reden über ein paar Hundert Erkrankungen pro Jahr, wobei ich mich nicht erinnern kann, in den letzten Monaten mal die Zahlen zu den dadurch verursachten Komplikationen gelesen zu haben. Die Zahlen sind seit Jahren im Prinzip stabil, aber halt schwankend.

  • Leider ist die Statistik doch eindeutig , eine nennenswerte Anzahl an Menschen entwickelt Komplikationen.

    So einfach ist das nicht. Für Babies und Erwachsene ist die Komplikationsrate höher. Wichtig ist auch, was schon jemand angesprochen hatten, die Behandlungsstrategie. Im Coburger Maserfall (2001) mit 1191 Erkrankten kam es weder zu einer Masernenzephalitis noch zu einem Todesfall.



    Hier noch ein Artikel zu Masernausbrüchen mit untypischen Verläufen bei geimpften Personen (die aber trotzdem andere anstecken können):

    https://www.impf-info.de/die-i…sch%C3%A4tzte-gefahr.html

  • Was meinst du mit behandlungsstrategie bei Masern?

    Ausser symptomatisch zu behandeln fällt mir da nichts ein was einen Effekt hätte.

    Und wenn im Schnitt einer von tausend erkrankten eine Enzephalitis entwickelt bedeutet es ja nicht dass in jeder stichprobe von tausend Personen einer dabei ist.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Hilda Ich habe keine Ahnung, wie das Risiko für Komplikationen sinkt bei passender Pflege. - Aber das kann natürlich sein.

    Ich sehe ein Hauptproblem heute darin, dass es ja kaum noch Ärzte gibt, die diverse Krankheiten sicher diagnostizieren und gut begleiten können, einfach weil sie so selten geworden sind. Was das Einzelrisiko erhöht.

    Ja, aber die Lösung ist dann sicher nicht, die Krankheiten wieder salonfähig zu machen, oder?

  • Ein, wie ich finde, gutes Statement: https://taz.de/Arzt-ueber-Masern-Pflichtimpfung/!5607541/

    Ich finde den Artikel auch gut und vor allem angenehm sachlich angesichts der Diskussion über Masern und Impfung, die immer aufgeregter geworden ist und wo die Fakten mittlerweile anscheinend überhaupt keine Rolle mehr spielen, wenn es darum geht, eine politische Entscheidung auf Biegen und Brechen durchzudrücken. Und diese Tatsache, verbunden mit der massiven Grundrechtseinschränkung, die eine Pflichtimpfung (nicht nur gegen Masern, sondern gleich auch gegen Röteln und Mumps) mit sich bringt, macht mir persönlich mehr Angst, als es die Masernimpfung an sich tut. Angst macht mir auch der Umstand, dass ein solcher Eingriff in grundgesetzlich verbriefte Rechte anscheinend von vielen Menschen nicht nur hingenommen, sondern sogar befürwortet wird (ganz unabhängig davon, ob es dabei um Impfungen oder Anderes geht).

    Was die Fakten rund um die Masernimpfung angeht: weiß eigentlich jemand, wieso jetzt plötzlich die zweite Masernimpfung als unabdingbar notwendig dargestellt wird? Das ist auch so ein Ding, was mir halt wirklich Sorgen macht; zum Glück haben wir eine Kinderärztin, der wir vertrauen können und die ich auch solche Sachen fragen kann, ohne als bekloppte Impfgegnerin, die sowieso ein Loch im Kopf hat, angesehen und hingestellt zu werden. Nach meinem Informationsstand dient die 2. Masernimpfung dazu, etwaige "Impfversager", die keine Antikörper nach einer Impfung entwickeln, doch noch aufzufangen und so eine Immunität zu erreichen. Die allermeisten Menschen kämen also problemlos mit nur einer Impfung klar. Ich vermute jetzt mal, die zweite Impfung ist billiger und unaufwändiger, als eine Titerbestimmung durchzuführen, die zwar die Krankenkassen nicht bezahlen, aber die im Zweifel keinen Verdienst, sondern nur Arbeit einbringt und wieder die Gefahr mit sich bringt, dass die u. U. doch fällige zweite Impfung vergessen wird.

    (Nebenbei, ich halte Impfungen und auch die Masernimpfung für wichtig und sinnvoll, wir haben aber nicht alles und auch nicht zum frühestmöglichen Zeitpunkt geimpft und das Ganze mit unseren Kinderärzt*innen mit Blick aufs Kind so abgestimmt.)

  • Was die Fakten rund um die Masernimpfung angeht: weiß eigentlich jemand, wieso jetzt plötzlich die zweite Masernimpfung als unabdingbar notwendig dargestellt wird?

    Du hast dir mE die Antwort selbst schon gegeben:

    wo die Fakten mittlerweile anscheinend überhaupt keine Rolle mehr spielen

    Ich habe den Eindruck, dass keiner eine Ahnung hat, und alle das nachplappern, was irgendwer ohne Ahnung mal vorgeplappert hat. Als ich vor Kurzem noch beim RKI nachgelesen habe, ist mir jedenfalls nichts aufgefallen, dass es dazu neue Erkenntnisse gäbe, die die zweite Impfung als Boosterimpfung nötig machen würden, sondern es wurde immer noch mit der Auffangimpfung argumentiert. Ich meine, es wurden sogar recht hohe konkrete Zahlen genannt (95%?) dazu, bei wie vielen 1x-Geimpften man von einem Impfschutz ausgeht. Dass damit bei etwa 92% der Kinder sowieso von einem Schutz nach der 1. Impfung auszugehen ist, wird von fast allen komplett unter den Teppich gekehrt.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich habe den Eindruck, dass keiner eine Ahnung hat, und alle das nachplappern, was irgendwer ohne Ahnung mal vorgeplappert hat. A

    Den Eindruck habe ich auch. Ich habe immer wieder verwundert auf den Seiten des RKI nachgeschaut und frage mich, auf welcher Grundlage da auch in vermeintlich seriösen Medien Stimmung gemacht wird. Sollten Medien nicht eigentlich auch kritisch Stellung beziehen? Die allermeisten Sachen, die ich dazu gelesen und gesehen hatte, hätten direkt aus der Propagandaabteilung von H. Spahn kommen können. Was ist da los?


    Und auf dieser Basis werden Grundrechte eingeschränkt? Erstaunlich, wie einfach das geht.

  • Sollten Medien nicht eigentlich auch kritisch Stellung beziehen? Die allermeisten Sachen, die ich dazu gelesen und gesehen hatte, hätten direkt aus der Propagandaabteilung von H. Spahn kommen können.

    Vor allen Dingen sollten die Medien SERIÖS und GUT recherchieren, bevor sie etwas veröffentlichen *seufz*

    Welches Medium tut as denn heute noch ?!


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Annie ()

  • Wir haben es gestern getan... MMR im 3er-Pack (beide Kinder und ich)


    Wie gesagt, vor Beginn der Pubertät wollte ich die beiden sowieso dagegen impfen lassen, und sie sind jetzt 11 und knapp 10 Jahre alt). Und aus Solidarität bzw. Gründen der Logik habe ich mich mitimpfen lassen (bei mir im Impfpass stehen nur die Röteln-Impfungen, und mein Vater kann sich nicht erinnern, dass ich Masern oder Mumps je gehabt hätte... meine Mutter hat auch nie was davon erzählt. Titer bestimmen lassen war mir jetzt zu aufwändig, und lauter Einzelimpfungen (minus Röteln) wollte ich dann auch nicht machen lassen)


    Die Gelegenheit war günstig, alle fit, niemand erkältet...

    Dann haben wir ggf. noch genug Zeit für die zweite Impfung, falls man die wirklich braucht. Damit wir das vorweisen können, wenn wir kommenden Sommer zur Mutter-Kind-Kur fahren.

    Nicht, dass die Klinik uns dann wegen fehlender Masern-Impfung nicht zulässt (bis dahin ist das doofe Gesetz dann wahrscheinlich durch alle Instanzen durch)




    Und dann in 1-2 Jahren Tetanus-Polio-Diphterie bei den Kindern und mir auffrischen lassen.

    Dann ist Ruhe, bis sie 18 sind, bzw. sind sie dann irgendwann ja auch groß und alt genug, um sich selbst für oder gegen eventuelle weitere Impfungen zu entscheiden.


    Für all diejenigen, die durch das neue Gesetz wohl bald gezwungen werden, ihre Kinder schon im Kleinkindalter gegen MMR impfen zu lassen, tut es mir sehr leid :(

    Ich finde es nach wie vor nicht in Ordnung.

  • Ich halte es weiterhin nicht für verfassungskonform und denke, dass es auch Initiativen, Eltern oder wie auch immer geben wird, die klagen werden/würden. Was den direkt Betroffen nicht direkt hilft. Aber eine Perspektive ist.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Aber es gibt doch keine Pflicht zum empfohlenen Zeitpunkt zu impfen oder doch?

    bisher noch nicht, aber das Gesetz sieht doch vor, dass man bei Schuleintritt geimpft sein muss, bin mir nur nicht sicher ob mit einer oder zwei Impfungen.

    Und wenn das Gesetz durch ist, dann ist das so.

    Und dann werden andere Einrichtungen bestimmt nachziehen, u.a. könnte ich es mir eben bei Mutter-Kind-Kur-Kliniken vorstellen.


    Und das wäre echt bitter, wenn wir wegen fehlender 2. MMR Imfpung dann nicht zur Kur dürfen.