Impfpflicht! Impfpflicht?

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  • Aber in der Regel reicht doch ein Blick auf die Zahlen, um zu sehen, dass es zwar tragischerweise auch Risiken und Schäden gibt, diese aber wesentlich seltener sind, als mögliche Schäden und Risiken durch eine Erkrankung - insbesondere für bereits geschädigte/immunsupremierte Menschen.

    Natürlich ist jeder Fall tragisch, aber ich finde es halt falsch aus Einzelfällen allgemeine Sätze ableiten zu wollen, was leider oft geschieht.

    Ich kenne sogar einen Mann mit Impfschaden (nicht Masern), der trotz seiner Behinderung absolut pro Impfen ist.

    Letztlich ist es ja auch bei jedem Medikament so, dass ich gewisse Risiken in Kauf nehmen muss, um eventuelle größere Schäden abzuwenden.


    Ich finde die Pflicht in dieser Form nicht gut und durchdacht, aber ich finde auf jeden Fall, dass man seinem Umfeld gegenüber eine Verantwortung hat. Bzw ich fände es Wünschenswert.

    Komplett anderes Beispiel: ich fände es gut, wenn es für jedes Fahrzeug die Pflicht gäbe, einen Tote-Winkel-Warnsensor zu haben, auch wenn das für viele finanziell schwierig wäre. Aber es die Möglichkeit ist, die schwächeren in der Gesellschaft (in dem Fall Fahrradfahrer und Fußgänger) zu schützen.


    Ich fände es momentan zb schön, wenn sich Menschen in unserem engen Umfeld gegen die Grippe impfen lassen würden. Haben bislang nur meine Eltern getan :|

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ebura Es geht dabei doch aber nicht nur um die Furcht vor Impfschäden, wenn Menschen individuelle Impfentscheidungen befürworten.


    Ich halte 97% für eine gute Rate. Ich denke weiterhin, dass die Entscheidung parteipolitisch und karrierepolitisch motiviert war.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Fiawin aber um was denn dann?

    Dem zweiten Teil stimme ich absolut zu.

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    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Aber in der Regel reicht doch ein Blick auf die Zahlen, um zu sehen, dass es zwar tragischerweise auch Risiken und Schäden gibt, diese aber wesentlich seltener sind, als mögliche Schäden und Risiken durch eine Erkrankung - insbesondere für bereits geschädigte/immunsupremierte Menschen.

    Wenn du das Risiko, einen Schaden zu erleiden, ermitteln möchtest (was bei den ungenauen verfügbaren Zahlen natürlich nicht wirklich gut geht), brauchst du aber nicht nur das Risiko, im Fall einer Erkrankung einen schweren/schädigenden Verlauf durchzumachen, sondern musst das multiplizieren mit der Wahrscheinlichkeit dafür, die Krankheit überhaupt zu bekommen. Und dann landest du in ganz anderen Dimensionen.


    Zur Veranschaulichung mal ein anderes Beispiel als die Masern, nämlich Polio:

    Tritt nur noch in einer Handvoll von Ländern überhaupt auf, gab es in Deutschland seit den 90ern nicht mehr, Europa insgesamt ist ähnlich. Trotzdem wird in D nach wie vor praktisch jedes Kind dagegen geimpft (3x (?) im Rahmen der 5fach-Impfung?), bei einem gewissen Anteil der Erwachsenen gibt es Auffrischungsimpfungen. Das sind vielleicht 2 oder 3 Millionen Impfdosen pro Jahr. Da kann die Nebenwirkungsrate noch so klein sein - bei so einer riesigen Zahl an verabreichten Impfungen reicht es, wenn auf 1 Million Impfungen 1 schwerer Schaden oder Todesfall kommt. Wahrscheinlich kommt es da sogar gelegentlich vor, dass Leute auf dem Weg zum Arzt einen Verkehrsunfall haben, bei der Impfung aus irgendwelchen Gründen ohnmächtig werden und sich einen Schädelbruch holen - irgendwelches komisches Zeug, das praktisch nie passiert, aber manchmal eben doch. Und das alles, um vor einer Krankheit zu schützen, für die das Infektionsrisiko in Deutschland bei Null liegt.


    Dass der Gesetzgeber die Impfung weiterhin empfehlen lässt, finde ich sonnenklar. Denn natürlich steht nie in der Zeitung "tragischer Unfall auf dem Weg zur Impfung", der bei Häufung eine Rechtfertigung des Gesetzgebers einfordern würde - aber "Polio jetzt auch wieder in Deutschland - schon 2 Todesfälle" - das gäbe einen Aufruhr, wenn vorher die Polioimpfung von der Stiko-Liste genommen worden wäre.


    Aber es zeigt mE, dass die Rechnungen und Empfehlungen eigentlich nicht so glasklar und einfach sind, wie sie scheinen mögen. Bei den Masern ist es sicher noch mal schwieriger, weil die ja durchaus auch in D auftreten.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ebura Ich möchte das nicht aufdröseln, das ist mir gerade zu privat. Ich habe aber eine Menge Leute damals getroffen, die ganz konkrete Gründe hatten, und diese waren nicht weltanschaulich oder begründet in der Angst vor dem, was man so als Impfschaden anerkennt, aber durchaus gesundheitlich motiviert. Und nicht alle Gründe sind von ÄrztInnen anerkannt und werden bescheinigt.


    Und noch einmal: Eine freiwillige Impfquote von 97% halte ich für sehr gut.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


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  • Ich schätze, dass die Quote sogar höher liegt.

    Bei der Einschulung meiner Kinder habe ich weder Impfpässe noch U-Hefte vorgelegt und so sind meine Kinder bei den "nicht geimpft" Kindern gelandet. Ich kann mir vorstellen, dass in diesen 3% einige geimpfte Kinder noch dabei sind.

  • Aber in der Regel reicht doch ein Blick auf die Zahlen, um zu sehen, dass es zwar tragischerweise auch Risiken und Schäden gibt, diese aber wesentlich seltener sind, als mögliche Schäden und Risiken durch eine Erkrankung - insbesondere für bereits geschädigte/immunsupremierte Menschen.


    Das Problem ist, dass ich für mein Kind, für das ich 100% die Verantwortung trage und das ganz real mir vor Augen ist, ein Risiko eingehen soll/muss, um Personen (geschädigt/ immunsuppremiert) zu schützen, für die ich persönlich nicht verantwortlich bin, sondern "nur" im Sinne von sozialer Verantwortung.


    Mir ist dabei vollkommen klar, dass sich der eigene Standpunkt sofort ändern würde, wenn das eigene Kind zu dieser besonders gefährdeten Personengruppe gehören würde. Eine Erkrankung meiner ansonsten gesunden Kinder vor der Pubertät hätte ich nicht schlimm gefunden, sondern wegen der gegenüber der Impfung besseren Immunität wünschenswert. Liegt sicher auch daran, dass sowohl ich als auch der Vater als Kind Mumps und Masern hatten und es als schwer krank aber nicht beängstigend erlebt haben.


    Für mich war die Folge eine Risikoabwägung, d.h. es wurde eingeschränkt und spät geimpft. Masern halb pro Kind halb pro Gesellschaft, Mumps pro Kind, Röteln pro Gesellschaft (weil beide m).


    Ich bin froh, dass wir so spät geimpft haben, eins der Kinder hat extrem stark reagiert, so krank war er zuvor noch nie und seither auch nicht mehr. Beim anderen war die Reaktion deutlich aber milder, nur dann der Mumpstiter nicht da, also nochmals 3fach nachgeimpft, ab dem Punkt regt mich das System echt auf, weil es so widersinnig ist, nochmals Masern und Röteln mitzuimpfen.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Wenn du das Risiko, einen Schaden zu erleiden, ermitteln möchtest (was bei den ungenauen verfügbaren Zahlen natürlich nicht wirklich gut geht), brauchst du aber nicht nur das Risiko, im Fall einer Erkrankung einen schweren/schädigenden Verlauf durchzumachen, sondern musst das multiplizieren mit der Wahrscheinlichkeit dafür, die Krankheit überhaupt zu bekommen. Und dann landest du in ganz anderen Dimensionen.

    Ja, nur beißt sich die Katze bei dieser Argumentation in den Schwanz, weil nämlich die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken, nur deshalb so gering ist, WEIL die Durchimpfungsrate so hoch ist.

    Man kann sich das alles noch so schön reden, letztlich profitieren die Impfverweigerer von denjenigen, die geimpft sind.

    Solange die Durchimpfungsraten hoch genug sind, ist das auch OK, muss jeder selber wissen. Ist das nicht der Fall, ist es zum Nachteil der Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können.

  • Was die diffusen Ängste betrifft, reicht doch ein Blick in die Packungsbeilage. Da steht schwarz auf weiß, was passieren könnte und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist.

    Da braucht niemand eine Aluhut-Verschwörungstheorie anzetteln; die Zettel sind online einzusehen oder auf Wunsch in der Praxis. (Auch wenn die blöd gucken, aber das ist ja nicht verboten.)

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • i

    du wertest jetzt aber nicht einen Unfall auf dem weg zum impfen als impfschaden?


    Wer weiß wieviel Menschen auf dem weg zum kontrolltermin beim ZahnArzt ums Leben oder zu schaden gekommen sind.

    Ist da auch die vorsorgeUntersuchung die Todesursache?


    Und btw. ...polio gibt es in anderen Ländern noch und Deutschland ist nicht unter einer geschlossenen glasglocke.

    Das kann sich auch wieder ausbreiten. Geht ganz schnell bei einer Handvoll überträger und einer ungeimpften Bevölkerung. ...

  • Ich finde in den Zusammenhang den Fall einer Schule in Chemnitz interessant. Dort wurde bei einem Kind Gelbsucht festgestellt. Rund die Hälfte der Schüler, Lehrer! und Horterzieher sind nicht dagegen geimpft.

    In dem Fall hat das nichtimpfen weitreichende Folgen.


    Zum eigentlichen Thema meine Kinder sind zweimal gegen MMR geimpft aber etwas anders als empfohlen. Unsere alte KiÄ war der Meinung, die Wirksamkeit ist besser, wenn die 2. Spritze nach einigen Jahren erfolgt.

    Als Kind hatte ich die Röteln, war damals nicht schlimm. Durch die Tests in den SW weiß ich, dass der Titer immer noch sehr hoch ist.

  • du wertest jetzt aber nicht einen Unfall auf dem weg zum impfen als impfschaden?

    Selbstverständlich nicht. Der würde in keiner Statistik zum Thema auftauchen, usw. Aber es soll versanschaulichen, dass ich, wenn ich mit extrem großen Zahlen und extrem kleinen Wahrscheinlichkeiten hantiere, besonders vorsichtig sein muss. Denn es ist ein (hypothetischer) Schaden, der nicht eingetreten wäre, wenn ich nicht auf dem Weg zur Impfung gewesen wäre.


    Und das ist schön und gut, solange ich mich selbst (oder stellvertretend für meine Kinder) freiwillig dafür entscheide, die Impfung (oder den Zahnarzt-Kontrolltermin oder was auch immer) vornehmen zu lassen.


    Ein staatliches Organ, das seine Bürger zwangsweise verpflichtet, sich gegen Masern impfen zu lassen, oder indirekt verpflichtet, indem die Nutzung von Gemeinschaftseinrichtungen verboten wird ohne die Impfung, sollte aber mE auf dem Schirm haben, dass bei einer sehr großen Zahl von verpflichtend verabreichten Impfungen auch unwahrscheinliche Fälle mit einer endlichen Wahrscheinlichkeit auftreten werden.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich finde in den Zusammenhang den Fall einer Schule in Chemnitz interessant. Dort wurde bei einem Kind Gelbsucht festgestellt. Rund die Hälfte der Schüler, Lehrer! und Horterzieher sind nicht dagegen geimpft.

    In dem Fall hat das nichtimpfen weitreichende Folgen.

    Seid ihr etwa gegen Hepatitis A geimpft? Ist doch fast niemand, der nicht schon mal in einem Land mit hoher Durchseuchung unterwegs war.


    Bei Kindern ist das normalerweise auch total unproblematisch, insofern weiß ich nicht, worauf du dich mit den "weitreichenden Folgen" beziehst. Die kurzzeitige Schließung der Schule?

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Was die diffusen Ängste betrifft, reicht doch ein Blick in die Packungsbeilage. Da steht schwarz auf weiß, was passieren könnte und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist.

    Da braucht niemand eine Aluhut-Verschwörungstheorie anzetteln; die Zettel sind online einzusehen oder auf Wunsch in der Praxis. (Auch wenn die blöd gucken, aber das ist ja nicht verboten.)

    Das ist aber generell bei Medikamenten so. Selbst bei Aspirin.

  • Was die diffusen Ängste betrifft, reicht doch ein Blick in die Packungsbeilage. Da steht schwarz auf weiß, was passieren könnte und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist.

    Da braucht niemand eine Aluhut-Verschwörungstheorie anzetteln; die Zettel sind online einzusehen oder auf Wunsch in der Praxis. (Auch wenn die blöd gucken, aber das ist ja nicht verboten.)

    Das ist aber generell bei Medikamenten so. Selbst bei Aspirin.


    Ja, richtig.
    Daher nutzt man die Packungsbeilage ja auch, bevor man etwas nimmt und wägt dann Risiken gegen Nutzen ab.
    Nur beim Impfen kommen die meisten nicht auf die Idee. Ich finde die aber recht interessant.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
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  • Ich finde in den Zusammenhang den Fall einer Schule in Chemnitz interessant. Dort wurde bei einem Kind Gelbsucht festgestellt. Rund die Hälfte der Schüler, Lehrer! und Horterzieher sind nicht dagegen geimpft.

    In dem Fall hat das nichtimpfen weitreichende Folgen.

    Seid ihr etwa gegen Hepatitis A geimpft? Ist doch fast niemand, der nicht schon mal in einem Land mit hoher Durchseuchung unterwegs war.


    Bei Kindern ist das normalerweise auch total unproblematisch, insofern weiß ich nicht, worauf du dich mit den "weitreichenden Folgen" beziehst. Die kurzzeitige Schließung der Schule?

    Hepatits A ist generell außer bei bestimmten Vorerkrankungen (v.a. Leberprobleme - ob angeboren ode erworben) recht harmlos. Aaaaber - es ist sehr ansteckend und man ist lange krank. Und es hat ne lange Inkubationszeit was für die Eltern von nicht geimpften Kindern (wo man ja die Inkubationszeit abwarten muss um zu wissen ob sie sich angesteckt haben oder nicht) ein logistisches und ggf. auch Arbeits- und Finanzproblem darstellt.


    Ich bin dagegen geimpft (ist als medizinisches Personal mit möglichem Kontakt zu Ausscheidungen von der Berufsgenossenschaft VOrschrift), Sohni nicht.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.