Brauche mal Rat - Hautausschlag

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  • Unser Junior L. hatte ja Dezember und dann noch mal im Januar die Krätze. Die wurde anfangs mit Salbe behandelt und beim zeiten mal dann mit Tabletten. Soweit so gut.

    Durch jede Menge Infos, unter anderem auch vom Hautarzt wissen wir, dass es dauern kann, bis der Ausschlag dauerhaft verschwindet. Und genau das ist hier das Problem.


    Sein Bruder, seine Schwester und ich hatten uns ja auch angesteckt. Aber wir hatten nie den kompletten, wüsten und schlimmen Ausschlag. Wir hatten nur die kleinen Pünktchen, die irre juckten. Auch bei uns schwappt die Immunreaktion immer mal wieder auf, lässt sich gut mit der Salbe vom Hautarzt gegen Ausschlag und Juckreiz behandeln. Immer, wenn es mal wieder juckt, einfach die Salbe drauf und dann ist es gut für lange Zeit.


    Aber bei L. sehen die Dinge ganz anders aus. Er hatte ja von Anfang an einen viel schlimmeren Ausschlag. Also nicht nur die Pünktchen, sondern größere rote Schwellungen, die auch leicht dick auf der Haut standen. Wobei die jetzt nicht wie Quaddeln aussahen. Auch bei ihm hilft die Salbe. Aber anders als bei uns tut sie das nur sehr kurzfristig und binnen Tagen blüht alles wieder auf. Der Knabe ist komplett emotional am Boden, denn er kommt damit nicht klar. Wir haben ihm sicher schon x mal erklärt, dass der Körper weiterhin auch auf die toten Milben und Eier reagiert. Außerdem ist er hautempfindlich und das einzige Kind hier, dass immer mal wieder Ausschlage aller möglichen Art hatte.

    Die Salbe selbst trocknet die Haut auch aus, womit sich dann die Tatsache ergibt, dass er schon allein durch die trockene Haut schon wieder einen Ausschlag bekommen kann. Ich könnte das eine vom anderen nicht unterscheiden. Dafür haben wir auch alle eine Pflegesalbe bekommen.

    Eindeutig ist auch, dass Wärme jeglicher Art (Bett, Dusche etc.) die Dinge bei ihm komplett verschlimmern.


    Jedesmal, wenn der Ausschlag bei ihm wieder neu aufflammt, ist er extemst wütend, frustriert und die Welt geht für ihn unter. Und jedesmal glaubt er nicht, dass er die Krätze nicht mehr hat. Das fällt inzwischen jedem auf. Sogar sein Klassenlehrer hat mich die Tage darauf angesprochen. Nur, was soll ich denn noch tun? er schläft schlecht deswegen, nimmt Ceterizin. Ohne die Tabletten kann er gar nicht schlafen.

    Wir anderen haben den Juckreiz und die Symptome auch, aber deutlich abgemildert. Ich kann auch für mich und die anderen ausschließen, dass wir es noch oder wieder haben. Denn es sind die gleichen, wenigen Stellen, die hin und wieder mal neu jucken. Es kommt nichts Neues dazu.

    Bei L. war ja der gesamte Körper betroffen und ist es noch. Ich hatte ihn deswegen noch mal zum Hautarzt geschickt, der ihm wiederum sagte, er hätte keine Krätze mehr. Nur noch die Immunreaktion auf tote Milben. Sagte ihm dann noch mal, dass er beide Salben im Wechsel nehmen solle.


    Aber die Dinge bleiben wie sie sind und werden nicht besser. Gibt es vielleicht irgendwan, was wir noch tun können, damit seine Haut sich endlich beruhigt? Mittlerweile vermute ich ja sogar, dass seine Psyche die Dinge verschlechtert. Der Knabe kommt nicht gut mit den Steinen klar, die das Leben einem in den Weg legen können. Er ist ja so ein Überflieger, der nie Steine im Weg hatte und dem das Leben bisher immer nur zuflog. Eine Sache, von der ich immer überzeugt war, dass sie ihm eines Tages um die Ohren fliegen würde., wenn er es mit den ersten Steinen des Lebens zu tun bekommt.


    Gruß

  • Liebe Guinan,

    wurde vom Hautarzt mal vorgeschlagen, eine leichte Cortisonsalbe oder sogar eine Cortisontablette zu nehmen?

    Oder ist das wegen der langen Verlaufsform ungünstig?


    In wieweit wurden denn schon Bäder wie Tannosynt oder Tannolact (oder wie die jetzt genau heissen) probiert, was man auch bei Ekzemen nimmt?

    Kann man ja auch in ein nur lauwarmes Bad tun.

    Und mir hilft die Lotion von Optiderm gut.

  • Vom Hautarzt kam bisher nur die Salbe für den Ausschlag und die Hautsalbe. Man darf sich glücklich schätzen, wenn man überhaupt so etwas wie ein Gespräch mit dem Doc führen kann. Ich glaube ja inzwischen, die versuchen, in der Praxis einen Rekord aufzustellen, Patienten in max. 5 Minuten durchzuschleusen.


    Um konkret zu sein, es gab keine Vorschläge und ich kenne mich einfach nicht aus. Ich würde gerne zu einem anderen Hautarzt gehen, aber da hat man so gut wie keine Chance, reinzukommen. Hautärzte und Augenärzte hier in der Region, das ist ein Thema für sich.

    • Offizieller Beitrag

    So ganz vom Ausschlag und der Pflege mal abgesehen - es gibt Menschen, die sind "dünnhäutiger". Neigen zu Ekzemen, Ausschlag etc...

    Ich finde ja, es hilft schon mal, das als etwas Positives zu akzeptieren: meine Haut sagt mir sehr schnell, wenn es mir nicht gut geht. Als Teenie ist so ein Geschwurbsel natürlich eher doof... aber: als Teenie hat mir geholfen zu lernen, wie ich mich und meinen Körper zur Ruhe bringen kann. Autogenes Training, Meditation, Yoga... irgendetwas, was dem Jungen gut tut und "zu sich" kommen lässt?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Sanke Talpa, das habe ich gerade eben mit dem Knaben mal thematisiert. Er kann zwar nicht so ganz nachvollziehen, dass auch eine angeritzte Psyche sich auf die Haut auswirken kann. Aber er verstand, dass eine so empfindliche Haut erst mal durchaus positiv sein kann.


    Wir sprachen dann über Entspannung und Methoden. Er erzählte dann, dass beispielsweise progressive Muskelentspannung, was sie manchmal beim Trainung machen, gar nichts für ihn ist. Er sagte, was ihm hilft, zur Ruhe zu kommen, ist körperliches Auspowern. Danach käme bei ihm der Kopf zur Ruhe.


    Bei diesem Gespräch konnte ich zum ersten mal sein "Reinsteigern", was diesen Ausschlag angeht, ansprechen, ohne dass er dabei sofort an die Decke ging. Ich riet ihm einfach nur, wenn er das Gefühl des "Reinsteigerns" (ist jetzt nicht negativ gemeint, ich empfinde es dabei nur so) bekäme, dann den Jogger anzuziehen, raus zu gehen und eine halbe Stunde zu joggen oder Fahrrad zu fahren. Egal, wie spät es sei. Denn ohne diese innerliche Ruhe schläft er ohnehin schlecht.

    Das nahm er positiv auf und entschwand zum Joggen.


    Ganz egal, ob ihm das nun mehr als bisher hilft, hatte ich endlich mal das Gefühl, er hört ganz und gar zu und nimmt es als Hilfsangebot an. Das tat gut.


    Darüber hinaus hab ich ihm jetzt mal Bio-Kokosöl für die Hönde geholt. Die sind wirklich extrem trocken und rissig.


    Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Cool!

    Ich fürchte, so von Hautmensch zu Hautmensch, das akzeptieren, dass wir "dünnhäutig" sind ist eine Lebensaufgabe. Aber toll, dass er schon mal weiss, dass Auspowern besser ist als Entspannen in Ruheposition, da soll er ruhig auf sich vertrauen.


    Viel Erfolg!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ach, das hört sich doof an.


    Wenn ihr für einen Hautarzt bis ins südliche NRW runterfahren würdet, hätte ich einen für euch, mit dem ich jahrelang seeeeehr glücklich war. (Inwiefern er sich mit Krätze auskennt, weiß ich aber leider nicht. Wenn du magst, schreib mir ne kurze PN.)

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Trillian, erst mal ganz heißen Dank. Ich behalte das im Hinterkopf. Knabe und seine Schwester fahren nächste Woche auf Schulabschlussfahrt. Direkt danach, also echt fast nahtlos, fährt er zur Bundesliga Trampolin nach Cottbus. Und dann gehen die zentralen Abschlussprüfungen los.

    Ich fürchte, Arzttermine können wir vorläufig nur noch schwer unterbringen bis Ende Mai.


    Ich behalte es trotzdem im Koof und bin schon mal fürs Angebot dankbar!