Wo kommt diese Redensart her? Der Sammelthread!!!

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  • Früher gab es ja Genial daneben und da wurden ja auch mal die Ursprünge von Redensarten und Redewendungen erklärt.


    von da weiß ich auch wo "es zieht wie Hechtsuppe" herkommt

    jetzt frage ich mich wo "das hängt auf halb acht" (ich weiß nicht mal, ob das auch andere Menschen außer meinem Vater und ich sagen ;)) herkommt


    Und habt ihr Redewendungen, wo ihr euch fragt, wo sie herkommen????

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Schöner Thread. "hängt auf halb acht" kenne ich nicht. Bei uns heißt das "hängt auf Halbmast".

  • "In der Redensart "etwas hängt auf halb acht" (etwa die Hose) ist der Vergleich mit einer bestimmten Position gemeint. Ob sich der Ursprung der Redewendung jedoch in der Schifffahrt oder in der Zahlenmythologie finden lässt, ist nicht eindeutig geklärt. "Auf halb acht" könnte die verkürzte Form von "Halb-Achtern" sein. Achtern bezeichnet ein Schiff oder ein Boot von der Mitte bis zum Heck. Achtern ist alles, was auf einem Wasserfahrzeug achterlicher also hinter der Mitte liegt (vorn ist der Bug, hinten das Heck). Achtern ist eine Ableitung zu achter, das aus dem Niederdeutschen stammt und dem englischen after ("hinter") entspricht. Hängt etwas also halb, so ist es kurz vorm hinten runterrutschen. Uhrzeiten werden oft als Metatpher benutzt (fünf vor zwölf) und schlagen sich im Laufe der Zeit in Redewendungen nieder. Die Bedeutung der flapsigen Bemerkung "deine Hose hängt auf halb acht" könnte sich jedoch auch lediglich auf die Position der Zeiger für diese Uhrzeit, nämlich schräg unten, beziehen. (sur) "


    Von https://www.google.com/amp/s/w…ten-zeit-2768657.amp.html

  • Reine Assoziation: bei uns nennt man einen solchen :( Mund "zwänzg ab achti-Muul", also "zwanzig nach acht-Mund". Kommt anscheinend von der Stellung der Uhrzeiger um 8:20 Uhr.

    Übrigens werden die Zeiger von Uhren, die aus irgend einem Grund nicht mehr funktionieren, gerne auf 10:10 gestellt. Das sieht offenbar optimistisch aus :)

    • Offizieller Beitrag

    weiss jemand, was "des pudels kern" bedeutet?


    und "auf den hund gekommen"?


    internetrecherche hat mir bisher sehr unterschiedliche ergebnisse ausgespuckt, die mir sehr an den haaren herbeigezogen vorkommen.

  • Ich hätte jetzt gesagt, "des Pudels Kern" stammt von Goethe. Im "Faust" verwandelt sich ja Mephisto in einen Pudel und verwandelt sich dann vor Faust zurück. Diese sagt dann: "Das also war des Pudels Kern!", als er erkennt, dass der Pudel eigentlich der Teufel ist. Aber ob die Redensart älter ist als Goethe, weiß ich nicht.


    Edit: das andere weiß ich nicht.

    Und danke, Sedativa ,das wusste ich auch noch nicht.

    Toller Thread übrigens! #top

    • Offizieller Beitrag

    Für den Hund kenne ich zwei Erklärungen:

    Römisch - der schlechteste Wurf beim Astragalspiel (Knochenwürfel) war der Hund, mit ihm verlor man alles.

    Mittelalterlich - auf dem Grund der Kleider- und Bettzeugtruhen (die wahren Schätze! Stoff war unfassbar teuer verglichen zu heute) war ein Hund gemalt, eine Art Schutzzauber. Wenn man alles verloren hatte, allen Besitz, dann war man "auf den Hund gekommen".


    Zweiteres erscheint mir plausibler als Herkunft.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Sehr nett ist ja auch "da liegt der Hund begraben". Gerüchten zufolge geht es tatsächlich recht banal darauf zurück, dass in einem kleinen Örtchen nichts Bemerkenswerteres los war, als dass ein Adliger dort seinen Hund begrub.
    Tatsächlich aber ist das älter und ganz dicht dran an Talpas Erklärung: Auf in Truhen vergrabener Schätze war oft ein zähnefletschender Hund eingeritzt, der gegen Diebe helfen sollte. Wenn man die fand, dort, wo "der Hund begraben war", war man "auf den Hund gekommen".

    Da liegt der Hund begraben hat ja eine Doppelbedeutung - superlangweilig dort. Und: Kern des Problems.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Zu Hund un Pudel kann ich leider nichts beitragen und bei uns hängt die Hose auf halb acht, der Halbmast ist bei mir ganz klar mit Trauerbeflaggung verbungen - das ist bestimmt eine Lautverschiebung von "halb acht". Vielleicht vor vielen Jahren mal von jemandem, der mit "halb acht" und "hängen" nichts anfangen konnte.

    Ich hab mal irgendwo gehört, dass eine Mutter zu ihrem Kind rief "Dich werd ich Moritz lehren", eigentlich heißt es "dich werde ich mores lehren" von lateinischen für Sitten uns Gebräuche. Menschen wandeln Worte einfach um, in etwas was ihnen geläufig ist, so eben auch die Hechtsuppe zum Beispiel.


    Aber kann mir jemand verraten, woher "Holla, die Waldfee" kommt? Meine Muter hat das immer genutzt im Sinne von:

    "und jetzt holla die Waldfee...." als "mach mal schnell" beim anziehen oder aufräumen oder so.

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Ich hab mal irgendwo gehört, dass eine Mutter zu ihrem Kind rief "Dich werd ich Moritz lehren", eigentlich heißt es "dich werde ich mores lehren" von lateinischen für Sitten uns Gebräuche. Menschen wandeln Worte einfach um, in etwas was ihnen geläufig ist, so eben auch die Hechtsuppe zum Beispiel.

    Im Sauerland sagt man "Kriegst am Mors!", was bedeutet "du kriegst was auf den Hintern", was aber auch vom mores kommt. Mors wurde dann zum Hinterteil.
    So wurden die Sitten zum Arsch, kann man sagen. 8o


    Lautverschiebungen sind was tolles, da hat man mir neulich so ein wunderbares Video verlinkt. Ich suche mal, das war zauberhaft anzuhören.

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    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Meine Muter hat das immer genutzt im Sinne von:

    "und jetzt holla die Waldfee...." als "mach mal schnell" beim anziehen oder aufräumen oder so.

    Ich kenne (und nutze) das nur als Ausruf im Sinne von: "Holla die Waldfee! Das war knapp/nicht schlecht/..."

    Aber ich warte gespannt auf Erklärungsansätze.

  • "und jetzt holla die Waldfee...." als "mach mal schnell" beim anziehen oder aufräumen oder so.

    Ich kenne (und nutze) das nur als Ausruf im Sinne von: "Holla die Waldfee! Das war knapp/nicht schlecht/..."

    Aber ich warte gespannt auf Erklärungsansätze.

    So kenn ichs auch. Aber auf der Suche wohers kommt bin ich auch schon lang vergeblich

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Für "auf den Hund gekommen" kenne ich noch, dass während des dreissigjährigen Krieges die Truhen, in denen der Sold für die Soldaten aufbewahrt wurde, mit Hundefell ausgeschlagen waren (vermutlich, weil das billig war). Auf den Hund gekommen war man demnach, wenn diese Truhe so gut wie leer war und das Fell wieder zum Vorschein kam, also kein Sold mehr ausgezahlt werden konnte. Ich habe das vor Jahren mal in einem Museum an einem entsprechenden Ausstellungsstück gelesen.

  • Zum Pudels Kern


    Zum Kupferstecher:


    Zitat:


    Bestimmte Redewendungen erfahren im Lauf der Zeit eine Änderung ihrer ursprünglichen Bedeutung. So ist das wohl auch hier. Spricht heute einer einen anderen mit „Mein lieber Freund und Kupferstecher“ an, so ist das durchaus augenzwinkernd gemeint, mit ein paar Zweifeln am Gegenüber. So in der Art „Du kleiner Schlawiner...“, also einer, bei dem man genau hinsehen sollte und dem man dies auch kundtut.


    Zugeschrieben wird die Redewendung Friedrich Rückert, einem 1788 in Neuses geborenen Dichter, Sprachgelehrten und Übersetzer. Genau so sprach er nämlich in seinen Briefen Carl Barth an - seinen engen Freund, der den Beruf des Kupferstechers ausübte. Aus dem Kontext geht hervor, dass er diese Anrede ganz ohne Hintergedanken benutzte.


    Es gibt allerdings auch Interpretationen, die sich darauf beziehen, dass Kupferstecher mittels ihres Handwerks leicht das neu aufgekommene Papiergeld fälschen konnten. Oder aber dass sie Gemälde in Druckgrafiken umwandelten, ohne den ursprünglichen Autor zu erwähnen. Aber so hat Friedrich Rückert das sicher nicht gemeint.


    von hier.


    Ich kannte bisher nur die Version mit dem Gelddruck...