Wahrnehmungstäuschung - wie heißt diese spezielle?

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  • Ich weiß, dass es viele verschiedene Wahrnehmungstäuschungen gibt, und sie auch bestimmte Namen hat


    Ein Beispiel ist der Halo-effekt - erwarte ich, dass ein Kind besonders wild ist, so bestätigen meine Beobachtungen diese Ewartungen auch. (Verkürzt dargestellt)



    Jetzt gibt's bei der winkle Familie folgendes Phänomen:


    Wir haben in unserem Besteckkasten CA 15 Gabeln, die auf dem ersten Blick auch alle gleich aussehen.

    Eine Gabel hat etwas gelitten und ihre Zunken sind leicht verbogen.

    Duracellmädchen sagt: "komisch, dass ich immer die Gabel beim Essen abbekomme"

    Herr winkle sagt: "Quatsch, ich esse ganz oft von dieser Gabel"


    Und ich sitze da..... "Wie kann das sein, dass wir alle drei das gleiche Gefühl haben?"


    Gibt's dafür einen Namen? Ich finds lustig


    Es ist so, dass zum Essen einer von uns Besteck wahllos greift und wahllos verteilt

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Du meinst Urteilsverzerrungen? Ich kenne diese:


    1. Fundamentaler Atrributionsfehler

    • generelle Neigung von Beobachtern, bei Erklärung von Verhalten Einfluss von Personenmerkmalen eher zu vernachlässigen
      • internale Faktoren werden überbewertet
        • z.B. Noten sind allein durch Anstrengung und Fähigkeit zu erreichen
      • externale Faktoren werden vernachlässigt
        • z.B. Müdigkeit, familiärer Kontext werden ect. werden bei der Notenvergabe nicht berücksichtigt


    2. Perspektiveneffekt

    • Perspektive beieinflusst Kausalattribution
    • Handelnder erklärt Verhalten eher als situativ bedingt
    • Außerdenstehender erklärt Verhalten des Handelnden eher anhand personaler Merkmale
    • Beobachter bevorzugt internale Faktoren
      • z.B. Lehrkraft sieht Grund für schlechte Noten in mangelnder Anstrengung
    • Akteur bevorzugt externale Faktoren
      • z.B. Schüler sieht Grund für schlechte Leistung im hohen Schwiergigkeitsgrad der Aufgabe (in der Person der Lehrkraft)


    3. "Falscher Konsens" Effekt

    • Eigenes Verhalten, eigene Normen und Werte, Einschätzungen und Überzeugungen werden für verbreiteter gehalten als sie es in der Realität sind.


    4. "Selbstwert schützende Attribution"

    • eigene Mißerfolge werden bevorzugt external attribuiert (entschuldbar)
      • z.B. "Aufgabe war zu schwer" (und nicht: ich habe zu wenig gelernt)
    • eigene Erfolge werden bevorzugt internal attribuiert (Selbstwert)
      • z.B. "Ich habe ja auch gut gelernt!" (und nicht: Aufgabe war zu leicht)


    Dein Beispiel passt nicht dazu, aber es ist ja eigentlich meist so, dass die eigenen Wahrnehmungen stärker wahrgenommen werden. Zum Beispiel, bei der Frage, wer wieviel im Haushalt gemacht hat.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Das Hot-Hand-Phänomen vielleicht?

    Bei Wikipedia habe ich eine Liste von kognitiven Verzerrungen gefunden, da war das Phänomen auch dabei.

    Merksatz für heute: Ich will nicht so hart zu mir sein und mich mit Wohlwollen anschauen.

  • Dazu wäre mir als erstes Confirmation Bias eingefallen, aber so ganz passt das nicht #gruebel

  • Warum ist unsere Gabel in eurem Besteckkasten???



    Danke für die Frage, ich mag es wie die Raben meinen Horizont erweitern!