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  • nd dass das Ziel der Faschisten in erster Linie die Vernichtung der Antifaschisten und Kommunisten war und dass sie niemanden mehr fürchteten als Ernst Thälmann und dessen Ermordung das größte Verbrechen des Faschismus war.

    Kommunistische Märtyrererzählungen waren in der DDR schon im Kindergarten Thema. Wann der 2. Weltkrieg erstmals thematisiert wurde, weiß ich nicht. Aber ganz sicher auch in der Grundschule schon relativ früh - da gehörte KZ-Besichtigen zum Wandertagsprogramm.

    • Offizieller Beitrag

    während der westliche Imperialismus unerwähnt bleibt.

    Echt? Die haben nicht die Kolonialzeit behandelt? Das ist an sich schon Teil der Bildungspläne.

    Und hier wird als der Zeitraum von 1919-1945 als "Deutschland zwischen Demokratie und Diktatur" bezeichnet, die Zeit danach als "Deutschland zwischen Ost und West" und die Konflikt zwischen Ost und West als Blockkonfrontation. In dem Zusammenhang wird dann eine Gegenüberstellung von liberal-kapitalistischer und kommunistischer Weltsicht vorgenommen.

  • Oder dass der Kommunionsunterricht im Schulunterricht in Bayern ist - wer hat sich das ausgedacht.

    Das war bei uns nicht so und steht auch so nicht im Lehrplan. Den Kommunionunterricht mussten sogenannte „Kommunionmütter“ (bei uns in der Mehrzahl Neokatecheten, aber das ist ein anderes Thema :wacko:) übernehmen, das hatte mit der Schule nichts zu tun.

    Allerdings war die Erstkommunion vermutlich schon auch Thema im katholischen Religionsunterricht, wieso denn auch nicht?

    • Offizieller Beitrag

    @Viva - ich weiß nicht, ob du dich auf meinen Kommentar beziehst, aber falls ja: Mathilda schrieb über den Geschichtsunterricht der Nachwendezeit und ich habe darauf reagiert. Dazu hast du meines Wissens nichts verlinkt.

  • was behandelt wurde und was nicht, ist schwarz auf weiss in den von mir verlinkten lehrplänen zu lesen.

    Korrigiere: „was behandelt werden sollte, ...“

    Oder bist du dir sicher, dass es damals keinen einzigen Lehrer gab, der sich nicht akribisch an den Lehrplan gehalten hat?

    • Offizieller Beitrag

    die ersten kz-insassen (dachau, 1933) waren kommunisten.

    und Sozialdemokraten. Und Sozialisten aus einer Vielzahl linker Gruppierungen, die sich von der KPD und SPD abgewandt hatten, da beide Parteien ihre Auseinandersetzung miteinander wichtiger fanden als den Kampf gegen den NS.


    Edit: Habs gerade noch mal gelesen und klingt vielleicht falsch: Der NS-Staat hat sich zu Beginn massiv gegen die Kommunisten gewandt und diese massiv verfolgt. V.a. die Funktionäre.

    Aber es waren halt nicht nur Kommunisten Opfer der frühen Verfolgung. Und es gab auch durchaus Integrationsangebote an Kommunisten, die von diesen auch zum Teil angenommen wurden. Insgesamt bliebt die "Gefolgschaft" in der Arbeiterklasse aber immer deutlich hinter den Anhängerzahlen in anderen sozialen Gruppen zurück.

  • Also hier (GS in Bayern) wird eigentlich relativ viel Grammatik gemacht - angefangen von was sind eigentlich Wörter und Silben; Vokale und Konsonanten über die Wortarten (da haben sie schon Nomen, Artikel, Verben und Eigenschaftswörter, gerade machen sie Pronomen) und dann kommen demnächst noch Satzglieder. Das ist jetzt zweite Klasse, ich finde das eigentlich ganz okay.


    Edit sagt noch dass ich ganz froh bin, dass sie in der GS noch keine KZs besuchen. Mit meiner Tochter habe ich schon über KZs gesprochen aber ihr auch gesagt dass wir frühestens eins besuchen wenn sie 12 oder älter ist. Ich finde das muss man mit 8 noch nicht sehen. Aber sie haben in der Schule auch schon über die NS Zeit (und Parallelen zu Harry Potter) gesprochen.

    • Offizieller Beitrag

    Na ja, in dem Moment, in dem man ausblendet, dass nicht nur Kommunisten betroffen waren, bekommt es schon einen Schlag Richtung Märtyrertum. Und wenn man sich anschaut, wie in der DDR und anderen Ländern im Warschauer Pakt an die NS-Zeit erinnert wurde, ja - da wurden etliche Opfergruppen ausgeblendet. Es gibt wirklich gute Aufsätze dazu, etwa von Simone Barck zur Bedeutung von Buchenwald.

  • noch ein nachtrag, dann ist es für mich auch erledigt mit diesem themenkomplex.


    Wikipedia: „Am 20. März 1933 gab Himmler, seit zwei Wochen als kommissarischer Polizeipräsident von München im Amt, bei einer Pressekonferenz im Münchner Polizeipräsidium gegenüber Journalisten bayerischer Zeitungen die Errichtung eines politischen Konzentrationslagers bei Dachau bekannt. Schon am 22. März wurden etwa 150 Häftlinge von den Gefängnissen Landsberg am Lech, Neudeck und Stadelheim auf das Gelände der stillgelegten Königlichen Pulver- und Munitionsfabrik Dachau gebracht. Die Haftnummer eins erhielt der Kommunist Claus Bastian. Bewacht wurden sie in den ersten Tagen von der Bayerischen Landespolizei. Ab 11. April teilten sich Polizei und ES ES die Bewachung des Lagers, die ES ES war als Hilfspolizei eingesetzt. Am nächsten Tag wurden die ersten Morde begangen, an den Häftlingen Rudolf Benario, Ernst Goldmannund Arthur Kahn. Zahlreiche weitere Todesfälle folgten, beispielsweise Fritz Dressel, Wilhelm Aron, Sebastian Nefzger.

    Im Mai gelang Hans Beimler (KPD) die Flucht; bis zu seiner Inhaftierung war er Mitglied im Deutschen Reichstag gewesen.“

  • nein, auch in der DDR lernte man, dass Millionen von Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle etc. in KZs ermordert wurden.

    Aber eher nicht im GS-Alter und der Fokus lag schon sehr auf den Kommunisten. Ich denke, wenn man junge Erwachsene hätte Schätzungen machen lassen, wie die zahlenmässigen Verhältnisse zwischen den einzelnen Gruppen waren, hätte das ein sehr stark Richtung Kommunisten verzerrtes Bild ergeben. Insofern wurde da sicher den Kindern schon ein sehr verzerrtes Weltbild eingeimpft.

  • ich müsste jetzt etwas ausholen, um zu verdeutlichen, wie verzerrte weltbilder auch in die andere richtung funktionierten und funktionieren. das fiel mir nicht zuletzt am gestrigen tag der befreiung vom hitlerfaschismus wieder auf. aber egal. ich habe kein grosses bedürfnis, das ausgerechnet hier und jetzt zu diskutieren.

    • Offizieller Beitrag

    Okay, dann mal so gefragt: Habt ihr in der DDR Texte aus westdeutschen Geschichtsbüchern gelesen und darüber diskutiert? Also ergebnisoffen mit der Frage, was für das eine und was für das andere System spricht? Falls ja, habe ich tatsächlich ein falsches Bild vom Geschichtsunterricht in der DDR.


    Davon abgesehen finde ich den Begriff Hitlerfaschismus ganz schlimm. Genauso wie Hitler-Deutschland (gerade eben in den Nachrichten). Das war Faschismus/Nationalsozialismus. Hitler war ein Exponent. Aber mit dieser Engführung auf Hitler hört es sich so an, als habe es daneben ein anderes Deutschland gegeben - und wenn man sich die Unterstützung in Deutschland anschaut, stimmt das nicht.*


    Edit: *Letzteres mag aber eine Eigenheit von mir sein. Ich finde es einfach wichtig klarzustellen, wie breit die Unterstützung für den Nationalsozialismus in Deutschland war.

  • Anbei die Lehrpläne Klasse 5 bis Abitur für den Geschichtsunterricht in der DDR, herausgegeben vom Ministerium für Volksbildung:


    https://goobiweb.bbf.dipf.de/viewer/toc/455270635/1/

    Ich bezog mich sowohl in meinem Zitat als auch in der Aufzählung aller geschichtlichen Themen aus meinen Heimatkundeheften, die ich für Dich rausgesucht habe, auf die Grundschulzeit, also auf die Klassen 1 bis 4. Aber macht ja nix.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Hallo,


    nein, auch in der DDR lernte man, dass Millionen von Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle etc. in KZs ermordet wurden.


    Ja. Kann ich bestätigen.


    Das Wandertage in KZs in der Grundschule üblich gewesen wären, dagegen nicht. Klassenfahrten in s KZ Buchenwald haben manche Klassen in der Oberstufe gemacht, aber nicht alle (ich war nur mit meinen Eltern da. Und daran hat sich hier zumindest auch nichts geändert, auch die Schulen meiner Kinder haben es im Rahmen des Geschichtsunterrichtes gemacht.


    Daß Geschichte zeitiger als heute thematisiert wurde, stimmt aber meiner Meinung nach schon. Allerdings habe ich es als Kind weder grundlegend verstörend empfunden (bewegend, traurig, wütend machend schon... aber nicht traumatisierend) noch empfand ich es als "nur angekratzt".

    Ich habe Bücher aus dem Grundschulalter, in denen das Thema Faschismus behandelt wurde, teilweise haben wir sie auch als Schullektüre gelesen (Ich glaub z.B. "Das Mädchen hieß Gesine") . Und auch wenn die Kommunisten sehr oft vorkamen, hatte ich nie das Gefühl, sie wären die einzigen oder auch nur die zahlenmäßig am meisten Betroffenen gewesen.


    Spannend finde ich übrigens, was (nicht speziell hier sondern so ganz allgemein...) teilweise so an "Wissen" darüber existiert was damals zu meiner Zeit und und vor allem wie es unterrichtet wurde - und daß es teilweise so gar nicht mir meiner Erinnerung an meine Schulzeit übereinstimmt. (Auch damals war es z.B. trotz der deutlich größeren Vereinheitlichung normal, daß selbst die Klassen einer Jahrgangsstufe an der gleichehn Schule Themen in unterschiedlicher Folge oder unterschiedlichem Tempo bearbeiteten, daß unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt wurden, vor allem dann, wenn sie verschiedene Fachlehrer hatten...)


    Hermine wirklich ergebnisoffene geschichtliche oder politische Diskussionen in einer Diktatur zu erwarten, ist etwas hochgegriffen. aber je nach Lehrer war durchaus ein gewisses Meinungsspektrum in Ordnung.


    Gabe es das andesrum tatsächlich standardmäßig? Also daß in der Schule neutral über die DDR gesprochen und über die Staatsform ergebnisoffen diskutiert wurde? Meine Eindruck war bei realebn Begegnungen immer eher andersrum, daß viele staunten, was in der DDR doch möglich gewesen ist bzw,. daß manches so ganz anders war, als sie über die DDR gelernt hatten...