Berlin: kostenloser Vortrag von Katia Saalfrank im Juni

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo,

    vielleicht ist das für die Berliner Raben interessant :)

    Am 20. Juni hält Katia Saalfrank einen Vortrag über Kindheit ohne Strafen und beantwortet Fragen dazu. Über den Link kann man sich kostenlos anmelden:

    https://www.dak.de/dak/leistun…vP6xfZa6G-XjIbVIydTB-QYXA

    Ich habe mich angemeldet, vielleicht mag ja noch jemand kommen?


    (Edit: Wenn der Beitrag hier falsch ist, gern verschieben oder ggf. löschen)

  • Am 20. Juni hält Katia Saalfrank einen Vortrag über Kindheit ohne Strafen

    Ist das die Super-Nanny Katia Saalfrank?

    Hab ich was nicht mitbekommen und die hat ihre Richtung komplett geändert? Die Katia Saalfrank, an die ich mich erinnere propagierte die "stille Treppe" als quasi Allheilmittel. Das definiere ich schon als Strafe.

    • Offizieller Beitrag

    @Pamela In den ersten Sendungen war das so. Irgendwann hat sie mal erzählt, das RTL das so gefordert hat, weil die Orignal-Nanny (England? USA? Australien?) so gearbeitet hat. Je länger sie die Sendung machte, um so mehr ist sie in Richtung Bedürfnisorientierung, Empathie bei den Eltern wecken, Therapie der Eltern um den Nöten der Kinder zu begegnen, Beziehung vor Erziehung usw. gegangen. Sie ist auch (nach der Sendung) auf einigen Unerzogen-Tagungen gewesen und ist schon lange für die Abschaffung von Strafen und gibt Beispiele über die Möglichkeiten der Umsetzung.
    Von daher: Ja, Du hast da was nicht mitbekommen ;)

    Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht!


    Aber es hilft ungemein, wenn man ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten Wasser gibt, ab und an etwas Dünger und gute Erde zur Verfügung stellt und ihm Schatten spendet wo die Sonne zu stark scheint

  • @Pamela In den ersten Sendungen war das so. Irgendwann hat sie mal erzählt, das RTL das so gefordert hat, weil die Orignal-Nanny (England? USA? Australien?) so gearbeitet hat. Je länger sie die Sendung machte, um so mehr ist sie in Richtung Bedürfnisorientierung, Empathie bei den Eltern wecken, Therapie der Eltern um den Nöten der Kinder zu begegnen, Beziehung vor Erziehung usw. gegangen. Sie ist auch (nach der Sendung) auf einigen Unerzogen-Tagungen gewesen und ist schon lange für die Abschaffung von Strafen und gibt Beispiele über die Möglichkeiten der Umsetzung.
    Von daher: Ja, Du hast da was nicht mitbekommen ;)

    Ich kann mich da nur anschließen.

    Bin ich bei FB immer mal wieder "begegnet" und ich war sehr positiv überrascht. Sie hat da auch schon mehrfach stellung bezigen in einigen Griüuppen udn wird dort sehr geschätzt.

    Wenn ich es richtgi mitbekommen habe, arbeitet sie hin und wieder auch mit Nora Imlau etc. Zusammen.


    Ich muss erst meinen Dienstplan abwarten.

    Danke für die Info. Trashpanda

  • Ja, das ist die Super-Nanny. Wie sie das heute rückblickend erklärt, hat Anaba ja schon geschrieben.


    Ich folge ihr seit einiger Zeit auf fb (anfangs noch sehr skeptisch). Sie setzt sich sehr für eine gewaltfreie Kindheit ein und schreibt m.E. immer wieder sehr interessant über bindungsorientierte Elternschaft.

  • Dank ihr gab es über viele Jahre in vielen Familien echt schlimme Praktiken. Das kann sie gar nicht wieder gut machen indem sie jetzt erzählt was jetzt gerade Mainstream ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es sehr erbärmlich, dass sie die Verantwortung für die mediale Bloßstellung vieler Kinder, für eine schlechte Vorbildfunktion für viele unsichere, hilfsbedürftige Eltern, für vielen pädagogischen Nonsens, etc. einfach an RTL abgibt. Sie hat viele Jahre lang mitgemacht, viel Geld damilt verdient und sich selbst medial massiv bekannt gemacht. Ich habe von ihr noch nie ein "ich habe damals Fehler gemacht" oder "ich habe mich weiterentwickelt" oder Ähnliches gehört.


    Da drängt sich bei mir förmlich der Eindruck auf, dass bedürfnisorienziert jetzt einfach ""hipper" ist und dich besser verkaufen lässt. So kann ich sie ganz bestimmt nicht ernst nehmen.

  • Doch ich habe sehr wohl von ihr gehört, dass sie es bedauert, was sie anfangs den Familien geraten hat. Dass sie eher bedürfnisOrientiert arbeitet, ist aber auch schon einige Jahre so.

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

    • Offizieller Beitrag

    Naja, für mich liest sich das hier eher als ein "das war halt das Format" https://www.spiegel.de/panoram…ller-treppe-a-889154.html

    Und 7 Jahre Supernanny (2004-2011) als "kurze Zeit" zu bezeichnen.... Nun ja, Zeiten sind ja relativ.

    Seit Ca. 2012 tritt sie bedürfnisorientiert auf. Meiner Meinung nach ziemlich zeitgleiche mit dem, dass Bedürfnisorientiertheit salonfähig wurde....


    Edit: und ganz ernsthaft: Sollte irgendjemand einen Link haben, bei dem sie sich ernsthaft von ihrem Tun distanziert, wäre ich daran wirklich interessiert.

    • Offizieller Beitrag

    Also ich hab diese Distanzierung von den ersten Folgen (die in erster Linie im Kopf der Kritiker geblieben waren) vor mehr als 10 Jahren mitbekommen. Eventuell 15? Und auch dass die Sendung sich nach der ersten Staffel enorm geändert hat und wie schon geschrieben Bedürfnisorientierung im Mittelpunkt stand mit viel Respekt für die Leistung die Eltern und Kinder tagtäglich hin kriegen, aber auch klarer Benennung von NoGo's.


    Das Thema Bloßstellung hat sie auch irgendwann mal in einem Interview begründet.
    Aus dem Kopf wiedergegeben: Die Familien in die sie gekommen ist hatten tagtäglich eine Hölle. Über Jahre. Sie hatte mit dem Stab an Mitarbeitern von RTL (Psychologen, andere Pädagogen) die Chance derartig intensiv in den Familien zu arbeiten (die auch alle sehr offen für die Arbeit waren - haben sie (=die Eltern) sich ja freiwillig gemeldet), die sie anders nie bekommen hätte. Die waren zwei Wochen am Stück(?) in einer Familie und haben auch mit den Jugendämtern Hilfen für danach in die Wege geleitet. Auch sah sei die Möglichkeit die Gesellschaft dafür zu öffnen sich in der Kindererziehung Unterstützung zu holen, wenn Gewalt als einziges Mittel gelebt wird. Dass der Gang zum Jugendamt oder der Erziehungsberatungsstelle etwas nötiges und Normales ist. Die Kinder waren NIE schuld und auch die bei den Eltern wurde deutlich, dass sie Opfer ihrer Umstände und eigenen Erziehung waren. Sie sah damals die Bloßstellung der Kinder gegen die Chancen die die Arbeit mit der Familie und damit Verbesserung für das Leben des Kindes langfristig mit sich brachte als geringer an. Einige Male wurde auch abgebrochen und eine Inobhutnahme in die Wege geleitet, weil klar war, dass nicht geholfen werden kann.

    Und nein, ich bin kein "Fan" von ihr, habe mich nur damals intensiv damit auseinandergesetzt, weil ich eben irgendwann zufällig wieder rein geschaltet hatte und sie so völlig anders arbeitete und ich verstehen wollte, warum mein Eindruck (erste drei Sendungen) so verurteilend ist während mir das, was ich sah gefiel und Worte für das gab, was ich in meiner Arbeit lebte. Wie das passen kann. Deshalb die Recherche damals. Der Prozess den sie beschrieb, hörte sich stimmig an. Das war schon weit bevor Bedürfnisorienterung (auch in den pädagogischen Einrichtungen in denen ich arbeitete) überhaupt ein Thema war. Geschweige denn in "Eltern", "Familie und co" usw.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe lange in der aufsuchenden systemischen Familientherapie gearbeitet. Wir wurden über Jahre mit dem Satz "Sind sie so wie die Supernanny" empfangen. Zumindest bis zu meiner ersten Elternzeit 2009.

    In sehr vielen Familien hat die Supernanny das Bild geprägt, dass da einfach nur 2 Wochen jemand kommen und für Ordnung sorgen müsse und dann wird alles gut.

    Ich habe in keinem ihrer Interviews wirklich den Eindruck gehabt, dass sie die massiven

    Auswirkungen ihres ganz persönlichen Handelns erkannt, hinterfragt oder bedauert hat.


    Anaba Solltest Du hierzu einen Link haben würde ich mich wirklich freuen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe leider kein Link sondern nur das, was ich damals an Infos gefunden habe aus dem Kopf wiedergegeben. Das Thema ist für mich aber wie gesagt schon mindestens 10 Jahre her.

  • Hier ist ein Interview mit ihr vom Unerzogen Magazin:
    https://www.unerzogen-magazin.de/download/?b=false&artID=390

    Darin schreibt sie klar, dass sie selbst einen intensiven Prozess durchlaufen hat um von der Erziehung zur Beziehung zu kommen.

    Ich gebe zu, dass ich die Sendung damals nie gesehen habe. Ich hatte nur dunkel diesen "Stillen Stuhl" im Kopf, und von der Methode hat sie sich sehr deutlich distanziert. Da habe ich, ehrlich gesagt, nicht weiter recherchiert #schäm. Ob sie mit der Sendung mehr Schaden als Nutzen angerichtet hat, kann ich dementsprechend nicht beurteilen. Was sie heute schreibt, liest sich für mich immer ganz vernünftig.

  • Und 7 Jahre Supernanny (2004-2011) als "kurze Zeit" zu bezeichnen.... Nun ja, Zeiten sind ja relativ.

    Seit Ca. 2012 tritt sie bedürfnisorientiert auf. Meiner Meinung nach ziemlich zeitgleiche mit dem, dass Bedürfnisorientiertheit salonfähig wurde....

    Salonfähig ist inzwichen wohl die bedürfnisorientierte Erziehung, und das hat sicher auch was mit dem positiven Wirken von Katia Saalfrank zu tun. Sie selbst ist aber einen Schritt weiter und identifiziert sich nicht mehr mit dem Konzept von Erziehung.


    Und du kannst wirklich nicht behaupten, dass „unerzogen“ inzwischen schon Mainstream wäre. Da kriegt man ja selbst bei den Raben noch regelmäßig Kritik für.


    Man sollte bei der ganzen Kritik an der Supernanny auch daran denken, dass der stille Stuhl die körperlichen Strafen ersetzt hat, die zwar in Deutschland seit dem Jahr 2000 verboten sind, wo aber ein Unrechtsbewusstsein selbst heute noch nicht in allen Familien angekommen ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ich stimme Dir zu, dass Unerzogen nicht Mainstream ist.


    Den Einfluss von Katia Saalfrank auf die positive Verbreitung der bedürfnisorientierten Erziehung stelle ich dann doch in Frage. Sie ist in diesem Bereich öffentlich erst seit 2011 unterwegs, da gab es schon einiges, was sicherlich stärker gewirkt hat. Selbst hier ist sie nicht alle als bedürfnisotientiert bekannt, da scheint ihr Einfluß dann wohl doch nicht soooo bedeutend.


    Ich persönlich werde einfach den Eindruck nicht los, dass es ihr primär um mediale Aufmerksamkeit geht und sie dafür auch gerne mal ihre Überzeugungen / ihr Handeln um 180 Grad dreht.

  • Ich habe sie vor ein paar Jahren mal auf einem - sehr schönen - Vortrag in der Fragerunde gefragt, was sie zum Wandel ihrer Einstellung bewegt hat.
    Sie hat da sehr offen geantwortet, dass es vor allem mit der Kritik am Format zu tun hatte. Sie sah sich einerseits zu Anfang völlig zu Unrecht angegriffen, weil sie in den Familien, die in den ersten Folgen gezeigt wurde, ganz klar Misshandlungen und körperliche und seelische Gewalt nachhaltig verhindern konnte, indem sie den Eltern diese klaren, strikten Anordnungen vorgelegt hat. Dazu stand sie auch weiterhin, weil das Familien waren, in denen es darum ging, irgendeine Verbesserung zu erreichen, die für diese emotional stark eingeschränkten Eltern überhaupt machbar waren. Andererseits hat es ihr aber keine Ruhe gelassen und sie hat sich intensiver mit den Argumenten ihrer Kritiker beschäftigt. Und erkannt, dass das alles für sie mehr Hand und Fuß hat. So hat sie nach und nach Konzepte kennengelernt, die sie zuvor gar nicht kannte, und dann umgelernt.

    Dass sie Stillen Stuhl und Co "gesellschaftsfähig" gemacht hat, stimmt übrigens nicht. Solche Maßnahmen waren schon vor der Sendung vollkommener Alltag, die "Jedes Kind kann ..."-Reihe war da das meistverkaufte Ratgeberwerk und Artikel wie "Mit Auszeit in drei Tagen ein liebes Kind" in der Eltern vollkommen normal. Unser Kindergarten hatte noch eine "Strafecke" mit Pranger, wo die Namen der "Sünder" aufgeschrieben standen. :stupid:

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Gibt es eigentlich Informationen darüber, wie es den Kindern der ersten Folgen heute geht? WAs diese Zurschaustellung bei ihnen bewirkt hat? Oder ob das, was sie in den Familien tun konnte, überwiegt? Irgendwas dazu?