Leistungsabfall im Job durch Mutterschaft

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  • Hallo,


    claraluna


    Möchtest du genauer erklären, was ich "ständig schreibe"?

    Denn so hingeworfen kann es alles und nichts bedeuten. Ich kann mich an nichts erinnern, was zu dem von dir ausgeführten passen würde.


    Daß wir offenbar eine unterschiedliche Vorstellung von "Schusselfehlern" haben, hatten wir ja weiter vorne schon geklärt, ich finde es erstaunlich, was bei dir so darunter fällt. Und ich glaube ach nicht, daß Calypso1981 oder irgendwer sonst an dramatische oder gar lebensgefährliche Fehler dachte, wenn sie von "Schusselfehlern" schrieb. Das finde ich genau genommen schon eine ziemlich heftige Unterstellung.


    Drahtesel


    Und wenn Eltern mit Kindern mal extrem gedacht nur noch eine Stunde zu 100% leisten könnten, könnten sie stolz verkünden, "Ich leiste im Beruf immer noch genau so viel wie ohne Kinder - nämlich 100%"?

    Warum sollte irgend ein Arbeitgeber dann Rücksicht nehmen und z.B. auf familienfreundliche, flexibe Arbeitszeiten usw. achten, die im Idealfallauch noch zu den Öffungzeiten der Kidnereinrichtungen passen wenn doch alle auch mit Kindern weiterhin volle 100% leisten können?


    Ich finde diese Art es schön zu rechnen schwierig und für Familien ziemlich problematisch.

  • aber es gibt viele "neider" (evtl nicht das richtige wort), die glauben, man könne mit kinder nicht arbeiten, v.a. vollzeit.

    in meiner welt gibt es vor allem menschen, die zuhausebleiben das allerletzte finden. eine mutter HAT zu arbeiten. idealerweise vollzeit.


    wir gehen von verschiedenen lebenswirklichkeiten aus.

  • wir haben eben „leistung“ nicht definiert. das ist das problem.


    ist es die individuelle betrachtung meiner persönlichen leistung und leistungsfähigkeit oder ist es die gesellschaftliche und ökomische anforderung an leistung, die hier gemeint ist?

  • da sind sich doch alle einig. auch Trin , wenn ich sie richtig verstanden habe.


    die frage war doch, ob es überhaupt so etwas wie eine leistungseinbuße im beruf gibt. und an dieser stelle gab es einen dissens.


    ich zb. habe selbst bei freizeitaktivitäten und dingen, die nichts mit gesellschaftlichen rahmenbedingungen zu tun haben, leistungseinbußen erlebt. im job nochmal mehr. ich hatte nichtmal mehr lust auf überhaupt einen „normalen“ job, der mir vorher zwar nicht immer gefiel, aber auch nicht so viel ausgemacht hat.

    wir sind zwar im Kapitalismus, aber


    - die Angestellten werden für die Zeit bezahlt und nicht für die Leistung... evtl. Ausnahme am Band wo der Output in den Lohn reingerechnet wird... oder im Sales wo Du ganz klar danach bezahlt wirst, was Du verkaufst.


    Da gibts dann eine Stellenbeschreibung. Und wenn Angestellter merkt, dass die nicht mehr zu erfüllen ist, weil er etwas immer einschläft... ja da wird er dann etnweder Abmahnungen kriegne oder hoffentlich selbst Konsequenzen ziehen.

    Und was der Grund dafür ist, ist erstmal völlig irrelevant.


    Arbeitgeber werden nur dann familienfreundlich, wenn sie sich einen Vorteil versprechen... im Output... und ganz bestimmt nicht, weil sie nett sein wollen. Genau aus dem Grund werden auch Gesundheitsprogramme eingeführt usw.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Hallo,


    kinder können, müssen aber nicht dazugehören. wenn man das berufsleben an kinder anpassen kann, lebt man schon ein ideal! aber es gibt viele "neider" (evtl nicht das richtige wort), die glauben, man könne mit kinder nicht arbeiten, v.a. vollzeit. dazu ist aber jeder beruf und jede arbeitsstelle zu unterschiedlich, um das pauschal sagen zu können.


    Spannend ist wie gesagt, daß man in anderen Fällen durchaus sagen darf, daß man durch die Pflege einer Person, durch einen kranken Partner, bei einem neuen Einstig nach einer Pause, ja selbst ein simples " Ich hab´s im Kreuz und hab darum heut Nacht schlecht geschlafen" ... derzeit nicht ganz auf der Höhe ist und in den meisten Fällen finden es alle menschlich und verständlich, daß man sich dann gegenseitig unterstützt und kleine Fehler wie eine vergessene Unterschrift o.ä nicht dramatisiert.

    Bzw. sind vermutlich wohl die meisten zumindest der Meinung, daß es an einer guten Arbeitsstelle so sein sollte.


    Sobald es aber um "Kinder" geht scheint das nicht zu gelten?



    aber es gibt viele "neider" (evtl nicht das richtige wort), die glauben, man könne mit kinder nicht arbeiten, v.a. vollzeit.


    in meiner welt gibt es vor allem menschen, die zuhausebleiben das allerletzte finden. eine mutter HAT zu arbeiten. idealerweise vollzeit.


    wir gehen von verschiedenen lebenswirklichkeiten aus.


    Ja hier auch. Arbeiten und zwar möglichst Vollzeit.


    Aber zum Glück habe ich bisher (außer in einer Mobbingsituation) selten erlebt, dass 100% Perfektion erwartet werden, sondern daß man Mensch ist, wird AUCH Elternteilen zugestanden.

  • Wir beschäftigen oft Kollegen im Stundenlohn, die auch "anders" sind, unser aktueller Helfer ist aus dem klassischen Erwerbsleben ausgestiegen, hält es nicht mehr aus, lebt von Ersparnissen und so Jobs wie bei uns. Bekommt dafür auch Essen am Familientisch und Freundschaft.

    Wenn du mal hilfe brauchst, sag es mir, ich helfe gerne...

  • Daroan: und ich finds cool, dass ihr das so macht, ich sehe das mittlerweile ganz ähnlich. ich habe keine lust mehr in die arbeitswelt zurückzukehren. also wo ich vorher gearbeitet habe. deshalb versuche ich nun solange wie möglich von den ersparnissen zu leben. was nachher ist, ist mir egal.

  • wir haben eben „leistung“ nicht definiert. das ist das problem.


    ist es die individuelle betrachtung meiner persönlichen leistung und leistungsfähigkeit oder ist es die gesellschaftliche und ökomische anforderung an leistung, die hier gemeint ist?

    ich stimme Dir hier zu:


    meine persönliche Leistung hat mit der Elternschaft massiv zugenommen

    meine berufliche ist in dem Sinne gleich geblieben, dass ich für die Zeit, die ich bezahlt werde, die gleiche Leistung bringe.


    Die ökonomische Anforderung ist das was sie ist: eine Stellenbeschreibung. Und die Stellenbeschreibung ist für alle Arbeitnehmer gleich.


    Bei den meisten Jobs kann ich das auch zeitlich runterbrechen:

    - ob ich jetzt 1 oder 5 Operationen tätige (ehrlich gesagt wäre mir ein hellwacher Chirurg, der sich die Stunde ganz konzentriert lieber als einer der jetzt schon die x.te Operation durchführt)


    - ob ich 5 oder 10 Haarschnitte mache


    - ob ich 5 oder 8 Stunden am Band arbeite


    - ob ich 4 oder 8 Stunden Akten abarbeite


    Mir fallen wenige Jobs ein, wo das nicht machbar ist.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ich habe beim Einstieg nach der Geburt meiner Tochter sowohl die Stunden reduziert als auch die Tätigkeit gewechselt.


    Vorher: sehr spezialisiertes Aufgabengebiet gemeinsam mit einem Kollegen, wenn einer von uns - auch nur für kurze Zeit - ausfiel war das recht schwer zu kompensieren; hohe Erwartungen der sonstigen Kollegen daran was wir zu schaffen hätten und wenig Bereitschaft uns zu Unterstützen.


    Nachher: Allgemeineres Aufgabengebiet mit einem weniger aufwändigen Spezialistenthema in Top. Im Allgemeinen konnten mich die anderen Kollegen während meines Urlaubs und und mal für einen Tag Krankheit gut vertreten, für mein Spezialthema war mein Chef mein Vertreter, mit dem stand ich stets im regen Austausch - was sich auch als sehr gut herausgestellt hat, als ich in der Schwangerschaft so plötzlich nicht mehr arbeiten konnte.


    Bei mir hat das trotzdem nicht gereicht um die gleiche Leistungsfähigkeit zu erreichen. Meinem Chef ist das so nicht aufgefallen, mir selbst schon. Was ich auch gemerkt habe, es wurde deutlich besser als meine Tochter etwa 2 Jahre alt wurde und: ohne mein Spezialthema wäre ich im Beruf extrem unzufrieden gewesen, also "nur" ein leichteres Aufgabengebiet ist nicht die Lösung.


    Bei uns haben/hatten wir sehr lange die Situation, dass ausschließlich ich nachts zuständig war.

    Unsere Tochter war und ist eine miserable Schläferin und die Maßnahmen nachts zum wieder Einschlafen waren für meinen Mann nicht leistbar (stillen kann er nunmal nicht, Alternativen hat sie ewig nicht akzeptiert und sich dann wortwörtlich bis zum Erbrechen in Rage gebrüllt)


    Bei uns war ein stärkeres miteinbeziehen des Vaters nachts lange keine Option, er hat (medizinisch Erklärbar) ein deutlich größeres Schlafbedürfnis (ich komme etwa mit der Hälfte dessen aus was er schläft ohne Leistungseinbußen zu haben) und wenn er weniger schläft (was durch Schichtarbeit ohnehin schon oft der Fall ist) neigt er dazu einfach im Alltag einzuschlafen. Da hätte ich auch zu große Angst er könnte beim Autofahren Einschlafen.


    Auch etwa um ihren zweiten Geburtstag herum ließ das Erbrechen bei Aufregung nach, Stillen wurde durch den Rückgang der Milch während Schwangerschaft weniger attraktiv und die beiden konnten eine Strategie für das gemeinsame Einschlafen entwickeln

  • Hmm, ich finde die ganze Diskussion schwierig, weil jeder anders definiert und man so aneinandervorbeiredet.


    Ich kann inhaltlich nichts Fundamentales beitragen, da ich nie (also in meinem jetzigen Job) ohne Kinder gearbeitet habe.

    Mein Chef (und ich auch )weiß ja gar nicht, was ich ohne Kinder leisten könnte. Trotzdem ist er mit meiner Leistung völlig zufrieden - meiner Ansicht nach kann er das auch, denn ich habe durchaus einige Kollegen (ohne Kinder ), die während ihrer Vollzeitarbeit nur einen Bruchteil der Arbeit leisten wie ich (Schule halt).


    Ich denke also grundsätzlich, dass es von der einzelnen Person abhängt, wie viel sie auch mit Kind leisten kann.

  • Die ökonomische Anforderung ist das was sie ist: eine Stellenbeschreibung. Und die Stellenbeschreibung ist für alle Arbeitnehmer gleich.

    ja.


    darum hab ich für mich auch die leistungsfähigkeit, die ich in der freizeit habe, als indikator hinzugezogen


    und zusätzlich die leistungsfähigkeit meines mannes.


    der ist ja bei seinen 100% geblieben, würde aber für sich behaupten, dass durch die zusätzlichen aufgaben/themen/zeiten in der familie seine leistungsfähigkeit nicht mehr die gleiche ist wie vorher.


    wenn jemand bei seinen 100% beschäftigungsgrad geblieben ist, kann er sicher ganz gut und objektiv beurteilen, ob seine leistungsfähigkeit gesunken ist.

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir hat sich viel durch das Kind geändert, dass die Leistungsfähigkeit gesunken wäre, kann ich nicht sagen. Was gesunken ist, ist meine (vorher totale) Flexibilität und die Möglichkeit, meine Arbeitszeit unbegrenzt auszudehnen. Ich konnte früher auch von 9 Uhr morgens bis 23 Uhr am Abend fokussiert arbeiten - musste ich zum Glück sehr selten, aber es war immer wieder mal möglich und auch nicht an der Grenze des Machbaren. Das kann ich nicht mehr, also dazu bin ich weder willens noch in der Lage.

    Das kann am Alter oder an der Doppelbelastung liegen, aber ich glaube, meine Prioritäten sind einfach andere. Ich will einfach nicht mehr meine Zeit in diesem Maße verkaufen, die ist einfach viel wertvoller jetzt. Und von dem Unwillen abgesehen, bin ich glaube ich einfach nicht mehr so lange so konzentriert wie früher. Ich kann gut früh viel wegschaffen, am frühen/späten Nachmittag setzt irgendwann ein Punkt ein, da merke ich, dass jetzt die Konzentration stark nachlässt. Auch wenn ich Pausen mache. Ich komme zwar über den Punkt drüber, aber es ist ein Widerstand spürbar....


    Was sich aber auch geändert hat: Ich weiß genau, warum ich das alles mache. Ich muss mir viel weniger Sinnfragen zu meinem Job mehr stellen. Vor dem Kind war oft die Frage, ist das nun das richtige, gibt's nicht anderswo vielleicht mehr Erfüllung - oft zum Preis von mehr Aufwand und/oder weniger Einkommen. Jetzt genügt es mir zu großen Teilen, dass ich durch meinen Job unsere Existenz sichere - also in der Hauptsache die meines Sohnes und meine. Diese Klarheit hab ich irgendwie seit das Kind da ist, in der AE-Zeit zeigte sich dann, wie richtig diese Gefühl war und auch jetzt mit neuem Mann ist das trotzdem noch mein Haupt-Antrieb. Und dadurch kann ich auch besser für mich eintreten, meine Forderungen klarer formulieren. Dann muss ich natürlich auch abliefern, aber diese Art von Verpflichtung, die ich so eingehe, kann ich auch gut einlösen.


    Die begrenzte Zeit (ist ja mittlerweile relativ, weil Kind schon groß und recht selbständig - aber spontane Überstunden bis in den späten Abend sind trotzdem tabu) hat mich auf jeden Fall effektiver UND effizienter, weil mir das Ergebnis zwar nach wie vor wichtig ist, ich aber gelernt habe, viel weniger Energie auf meinen Perfektionismus zu verschwenden und mich nicht immer doppelt und dreifach abzusichern. Ich fürchte, ich wähle oft den "männlichen Ansatz", zumindest kenne ich diesen Mut zur Lücke und Fokus aufs Selbst-Marketing eher von männlichen Kollegen.


    Was Schusseligkeit/Fehleranfälligkeit angeht, finde ich, dass man sich da immer so gut es geht gegen absichern muss. Klar passieren Fehler, aber wenn ich merke, dass mir etwas regelmäßig passiert, muss ich halt - unabhängig von meiner Verfassung - Wege finden, um das abzustellen. Mir einen Termin dazu in den Kalender legen, weitere KollegInnen mit draufschauen lassen, eine Checkliste anlegen... was auch immer, da muss man sich organisieren, das verlange ich auch von meinen MitarbeiterInnen. Diese Selbstorganisation verantwortet jede/r selbst und muss sich auch der aktuellen Situation anpassen. Die ständige negative Dynamik, die sonst entsteht, weil eine/r alles verschusselt, ist ja sonst auch nicht entlastend bzw. verschlechtert nicht nur das Ergebnis sondern auch das Befinden des/derjenigen, der/die sie verursacht.

  • Ich mache hier im Strang gerade eine interessante Entdeckung. Viele Sachen, die mit anderen Begründungen völlig akzeptiert (daß man nicht überall alles leisten kann z.B., daß man Abstriche machen darf, daß "gut gemacht" völlig akzeptabel ist... ) oder die ganz anders erwartet werden (möglischt KEINE berufliche Pause/ starke Stundenreduzierung für die Familie, falls mal mit der Partnerschaft was schief geht...) sind hier plötzlich ganz anders... weil die Begründung "wegen den Kindern" bzw. "damit wir Kraft für die Familie haben" heißt. Da kann ich mich an ganz andere Diskussionen erinnern...


    Plötzlich sind kleine Fehler unverzeihlich, sollte/darf man mit den Stunden weit runter gehen...

    Ich verstehe nicht, woher das kommt und finde es zugegebenermaßen auch verwirrend.

    Vielleicht weil der Genderaspekt in deinem Beruf keine Rolle spielt? Stelle Dir einen Beruf vor, in dem einer sehr fähigen, kompetenten Frau immer wieder Männer (auch Väter) vorgezogen werden, weil Frauen ja sowieso wegen der Kinder weniger leistungsfähig und schusselig sind. Weil Mutterschaft das ganz allgemein so mit sich bringt. Es wäre wirklich schön, wenn du das sehen könntest, auch wenn du fast nur weibliche Kolleginnen hast UND einen Mann, der 50% zuhause macht. Das ist NICHT die Regel, sondern die Ausnahme.


    Ich sehe zB auch, dass in deinem Fall der 100% -Anspruch ein Problem ist, den ich aus meinem Umfeld so nicht kenne. Das hat meine Sicht der Dinge erweitert. Ich sehe leider nicht, dass Du andere Argumente annehmen kannst.

  • und zusätzlich die leistungsfähigkeit meines mannes.


    der ist ja bei seinen 100% geblieben, würde aber für sich behaupten, dass durch die zusätzlichen aufgaben/themen/zeiten in der familie seine leistungsfähigkeit nicht mehr die gleiche ist wie vorher.


    wenn jemand bei seinen 100% beschäftigungsgrad geblieben ist, kann er sicher ganz gut und objektiv beurteilen, ob seine leistungsfähigkeit gesunken ist.

    ja sicher. Ist Dein Mann nicht in der Hochschule?

    Da hat man doch nie fertig.....d.h. in meinem Sprachgebrauch war es ihm vor den Kindern möglich 120% - 150% ... ALLES zu geben, um voranzukommen. Da arbeitet man doch für sich selbst.

    Mit Kindern ist das nicht mehr möglich nein.

    Ich gehe davon aus, dass viele erfolgreiche Frauen deshalb auch keine Kinder haben bzw. die erfolgreichen Männer die Frau daheim, die sich um alles kümmert.


    ich war früher selbst so und hab (fast) nur für den Job gelebt.


    Und ganz wichtig auch das zu den Fehlern was Arnoli74 schreibt.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    • Offizieller Beitrag

    Spannend ist wie gesagt, daß man in anderen Fällen durchaus sagen darf, daß man durch die Pflege einer Person, durch einen kranken Partner, bei einem neuen Einstig nach einer Pause, ja selbst ein simples " Ich hab´s im Kreuz und hab darum heut Nacht schlecht geschlafen" ... derzeit nicht ganz auf der Höhe ist und in den meisten Fällen finden es alle menschlich und verständlich, daß man sich dann gegenseitig unterstützt und kleine Fehler wie eine vergessene Unterschrift o.ä nicht dramatisiert.

    Bzw. sind vermutlich wohl die meisten zumindest der Meinung, daß es an einer guten Arbeitsstelle so sein sollte.


    Sobald es aber um "Kinder" geht scheint das nicht zu gelten?

    Der Umgang mit Fehlern und deren Vermeidung ist ja ein riesiges Thema in BWL, Arbeitspsychologie und runtergebrochen im Projektmanagement. Ich kenne da keine Strömung, die sagt, das irgendwelche Fehler dramatisiert werden sollten, aber eben auch keine, die es tolerabel finden, das Menschen nun mal Fehler machen.

    Die gerade sehr gehypte "Fehlertoleranzkultur", wie sie z.B. in meinem beruflichen Umfeld gelebt wird, sieht vor, da sehr genau hinzusehen, einen offenen Umgang zu pflegen, keine Schuld zuzuweisen, die Fehlerquelle aber genau zu analysieren und abzustellen. Und dieses "abstellen" heißt ja so gut wie nie, dass dem MA die Stunden gekürzt werden, sondern meistens, dass man den Prozess ändert oder überhaupt einen einführt, eine Kontroll-Ebene einzieht, einen zeitlichen Anker setzt.... o.ä.


    Ich kenne da im Job auch keinen Unterschied in Bezug auf die Fehlerursache. Natürlich unterscheiden sich andauernde Belastungen von solchen, die zeitlich eng begrenzt sind. Und auch die stärke der Belastung schwankt. Aber ich käme nicht auf den Gedanken, meinen Umgang mit einer/einem MitarbeiterIn unterschiedlich zu gestalten, je nach dem ob Kinder der Grund sind oder ein dementer Elternteil oder ein Scheidung oder eine eigenes gesundheitliches Problem.

    Als Vorgesetzte ist es mir wichtig, dass mein Team im Stande ist, weitesgehend fehlerfreie Arbeit zu leisten. Das heißt auch, das wir immer die Möglichkeit haben, gegenseitig zu unterstützen und zu kompensieren. Natürlich darf trotzdem niemand über lange Zeit überfordert sein oder sich unter Druck gesetzt fühlen. Da muss man dann halt sprechen und Lösungen finden. Meiner Erfahrung nach geht es dann aber selten um Fehler sondern eher um die Stimmung im Team oder das Befinden des/der Einzelnen.

  • wir haben eben „leistung“ nicht definiert. das ist das problem.


    ist es die individuelle betrachtung meiner persönlichen leistung und leistungsfähigkeit oder ist es die gesellschaftliche und ökomische anforderung an leistung, die hier gemeint ist?

    Das ist wichtig, finde ich, Leistungsfähigkeit sollte tatsächlich nicht (nur) auf die Erwerbsfähigkeit begrenzt werden. Ich für mein Leben tue das zumindest nicht. Ich war gerade mit dem Studium fertig, dann kamen die Kinder und das große Chaos, gut 10 Jahre lang, und dann habe ich wieder vermehrt auf meine Leistungsfähigkeit im „Nichtelterngeschäft“ geschaut. Beispiel Traillauf: Hier schaffe ich wieder 20km am Stück. Bringt mir null monetären Vorteil, tut meinem Ego gut, ist Entspannung, Anspannung, Freizeit. Aber durchaus Leistung. Beispiel Job: Hier schaffe ich wieder 40 Stunden in der Woche, bringt monetär gerade mal die Hälfte dessen, was der Kindsvater erwirtschaftet (Skandal), tut meinem Ego gibt, und jaaa, ist auch Entspannung auf seine Weise, Egotrip, weil Erfolg mir gut tut.


    Baustelle ist gerade die gesellschaftliche Anforderung, ich werde jetzt aktives Mitglied einer politischen Partei, sofern diese das auch will. Auch Leistung.