Zolgensma - Wieso ist das so teuer?

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  • https://www.tagesschau.de/ausland/novartis-arznei-101.html


    Wie kommt es zu derartig hohen Kosten bei Zolgensma? Also, wie kommen die Zustande bzw. rechtfertigen oder erklären die sich?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Seltene Krankheit, Schwierig zum Herstellen, wird selten gebraucht, Patent. :)


    Ibuprofen ist auch nur so günstig weil es in solchen Massen hergestellt wird und das Patent abgelaufen ist.

  • Schwierig zum Herstellen würde bedeuten, dass es hohe Produktionskosten macht.


    Patent würde bedeuten, dass es so viel kostet, weil man es so machen KANN.


    Alles zusammen, irgendwas vorrangig?

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  • über so etwas hatte ich eine ganze Vorlesung, will heißen das ist nicht so ganz banal ;)


    Aber ja, bis so ein Medikament auf den Markt kommt kostet es extrem viel. Das und die Pleiten vorher müssen gezahlt werden

  • Danke.:)

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


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    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • ich vermute mal dass sie versuchen den maximalen Gewinn zu machen und es nicht wirklich günstige Alternativen gibt.

    Da werden Leute sich überlegt haben wieviel die Krankenkassen wohl bereit wären zu zahlen und ist mit diesem Preis vorgeprescht.

    Ziel ist es natürlich auch die hohen Entwicklungskosten wieder einzuspielen bevor die Konkurrenz ein ähnliches Produkt auf den Markt bringt bzw das patent abläuft oder es wegen Nebenwirkungen vom Markt genommen werden muss. ..

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ich habe auch eine seltene Erkrankung und meine Tabeletten kosten 27000 Euro für 100 Stück.Da komme ich einen Monat mit hin. Das ist kein tolles Medikament das gab es unter anderem Namen schon immer.Es war dazu da Gallensteine aufzulösen. Dann würde heraus gefunden dass es auch gegen diese extrem seltene Krankheit hilft. Es ist nur Gallensäure die mein Körper nicht herstellen kann. Zuerst kostete es 6000 Euro da habe ich es als of Label bekommen. Jetzt ist es für die Krankheit zugelassen und wurde dann teurer.Die haben das mit Forschung begründet.


    Der Witz in Japan gibt es das gleiche für 80 Euro. Darf aber nicht importiert werden weil es in Deutschland das auch gibt..

    Ich wollte meine Krankenkasse schon fragen ob ich nicht einmal im Monat mach Japan fliegen kann. Wäre immer noch billiger als dIe 270000:)

  • Das ist ja schräg bionade 75 .#blink


    Ich muss auch sehr teure Medikamente nehmen. Ich bin sehr dankbar, dass die Kasse das zahlt. Ohne wäre ich wahrscheinlich auf externe Hilfe (Pflege, Haushaltshilfe etc. ) angewiesen. Inzwischen bin ich bei einem Generika (wie heißt die Einzahl? #gruebel) angekommen. Das ist nicht ganz so teuer. Selbst dieses wurde in der Zwischenzeit noch geringfügig weiterentwickelt (bessere Pens).

    Ich denke mal, bei diesem superteurem Medikament wird sich preislich auch noch was tun. Preisverhandlungen, weitere Anbieter, in einigen Jahren Generika.

  • Im Falle von Lucentis (ebenfalls exorbitant teuer ) hat der Hersteller sogar versucht die Abgabe eines ebenfalls gut wirksamen Präparates zu erschweren.

    Es geht um sehr viel Geld.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • ich vermute mal den üblichen Grund:

    weil sie es können!


    Sie wollten wohl zuerst bis zu 7,5Mio $ pro Dosis.

    _._._._._._._._
    Prokrastinierer aller Länder: vereinigt Euch - morgen


    “Schatz, komm bitte ins Bett. Man braucht sieben Stunden Schlaf, um als Mensch zu funktionieren.“ “Ich bin Mutter, ich brauch vier.“


    Silence is golden... unless you have a toddler. Then silence is extremely suspicious.

  • Das wirklich üble ist, zu wissen dass es ein Medikament gibt und es sich nicht leisten zu können.

    Ich denke dass ich mir hiermehr Regulierung wünsche. Solche Medikamente die für manche übetlebenswichtig sind müssen auch bezahlbar sein.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ich habe auch eine seltene Erkrankung und meine Tabeletten kosten 27000 Euro für 100 Stück.Da komme ich einen Monat mit hin. Das ist kein tolles Medikament das gab es unter anderem Namen schon immer.Es war dazu da Gallensteine aufzulösen. Dann würde heraus gefunden dass es auch gegen diese extrem seltene Krankheit hilft. Es ist nur Gallensäure die mein Körper nicht herstellen kann. Zuerst kostete es 6000 Euro da habe ich es als of Label bekommen. Jetzt ist es für die Krankheit zugelassen und wurde dann teurer.Die haben das mit Forschung begründet.


    Der Witz in Japan gibt es das gleiche für 80 Euro. Darf aber nicht importiert werden weil es in Deutschland das auch gibt..

    Ich wollte meine Krankenkasse schon fragen ob ich nicht einmal im Monat mach Japan fliegen kann. Wäre immer noch billiger als dIe 270000:)

    Das gleiche oder das selbe? ;)


    Einzahl ist generikum ;)

  • jein. Es hat meist eine andere bioverfügbarkeit.

    Mein prof verglich es immer mit Zucker und Traubenzucker. Beides molekular das selbe aber der traubenzucker würde sich in einer Tasse Tee um einiges schneller verteilen.

    Das bedeutet dass es passieren kann dass man von einem generika sehr viel mehr nehmen muss um die gleiche bioverfügbarkeit zu haben.

    Just do it

    Einmal editiert, zuletzt von lilu ()

  • Ein Generikum ist doch das gleiche Molekül, nur ohne Patent, oder?

    Stimmt, Generika werden dann hergestellt, wenn der Patentschutz ausläuft, und jeder darf. Das muss dann nicht exakt dasselbe Produkt sein, aber da die Herstellung in der Patentschrift so beschrieben sein muss, dass jeder es (wirksam) nachmachen kann, sollte jeder es so herstellen können, dass es zumindest die beanspruchte Wirkung hat. Und bestimmt kann man oft auch die Zusammensetzung chemisch analysieren. Aber wenn nicht nur ein Bestandteil drin ist, können vielleicht Mengenanteile verschieden sein, oder es können noch andere Wirkstoffe beigefügt sein, die noch eine Zusatzwirkung haben, o.ä.

    ich vermute mal dass sie versuchen den maximalen Gewinn zu machen und es nicht wirklich günstige Alternativen gibt.

    Da werden Leute sich überlegt haben wieviel die Krankenkassen wohl bereit wären zu zahlen und ist mit diesem Preis vorgeprescht.

    Ziel ist es natürlich auch die hohen Entwicklungskosten wieder einzuspielen bevor die Konkurrenz ein ähnliches Produkt auf den Markt bringt bzw das patent abläuft oder es wegen Nebenwirkungen vom Markt genommen werden muss. ..

    Genau. Das klingt jetzt zwar geldgierig und fies, und ich denke auch nicht, dass die Pharmabranche am Hungertuch nagt. Aber auf der anderen Seite ist es eigentlich nur die Aussicht darauf, 20 Jahre das Medikament exklusiv herstellen zu dürfen, die die Medikamentenhersteller überhaupt dazu bringt, Forschung zu betreiben und aufwändig neue Medikamente zu entwickeln. Denn bei ziemlich vielen Medikamenten ist die Herstellung selbst dann tatsächlich Pillepalle. Wenn sie keine Aussicht auf ein Patent hätten, könnten sie sich ausrechnen, dass sie Jahre an Arbeit und Forschungsgelder reinzustecken, ein Medikament zu entwickeln, und kaum haben sie es auf den Markt gebracht, untersucht jemand die Zusammensetzung und stellt es selber her. Das würde sich doch keiner geben, höchsten eine Stiftung oder so ohne wirtschaftliche Interessen. Wüsste nicht, dass es sowas gibt.


    Preise von Millionen pro Dosis sind trotzdem absurd. Ich denke auch, dass man eine gesetzliche Grenze einführen könnte.

    Ich habe auch eine seltene Erkrankung und meine Tabeletten kosten 27000 Euro für 100 Stück.Da komme ich einen Monat mit hin. Das ist kein tolles Medikament das gab es unter anderem Namen schon immer.Es war dazu da Gallensteine aufzulösen. Dann würde heraus gefunden dass es auch gegen diese extrem seltene Krankheit hilft. Es ist nur Gallensäure die mein Körper nicht herstellen kann. Zuerst kostete es 6000 Euro da habe ich es als of Label bekommen. Jetzt ist es für die Krankheit zugelassen und wurde dann teurer.Die haben das mit Forschung begründet.


    Der Witz in Japan gibt es das gleiche für 80 Euro. Darf aber nicht importiert werden weil es in Deutschland das auch gibt..

    Ich wollte meine Krankenkasse schon fragen ob ich nicht einmal im Monat mach Japan fliegen kann. Wäre immer noch billiger als dIe 270000

    Ich weiß zwar, dass Patentschutz auch für eine so genannte "zweite medizinische Verwendung" gibt, wenn man eben entdeckt, dass eine bekannte Substanz noch gegen eine weitere Krankheit hilft, aber ich habe mir ehrlichgesagt noch nie Gedanken gemacht, wie das umgesetzt wird, wenn das Medikament ja für die erste medizinische Verwendung schon (oder noch) auf dem Markt ist. Heißt das dann, dass der Arzt dir nur das Gallenmedikament verschreiben darf, wenn du wegen der Gallensteine da bist? Und nicht die billigere Variante wegen der anderen Krankheit, weil du die nicht hast? Interessant.


    Dass es nicht aus Japan importiert werden darf, finde ich sinnvoll. Sonst wäre jeder Patentschutz, der nicht weltweit gilt, Schwachsinn - mit den oben beschriebenen Folgen. Denn weltweiten Patentschutz macht praktisch niemand, das wäre aberwitzig teuer.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Das ist alles nicht so einfach...

    Für Biologicals gilt der Begriff „Generikum“ nicht, weil dort nicht ganz banal die chemische Struktur, ein definiertes Molekül eine Rolle spielt, sondern auch der gesamte Herstellungsprozess. Biologicals sind komplexe dreidimensionale Eiweißstrukturen, Antikörper und sowas. Es gibt Original-Biologicals, dann gibt es bei den Nachahmern (nach Ablauf des Patentschutzes) Bioidenticals und Biosilimilars. Die einen mit dem selben Geschirr, mit den selben Zutaten, nach dem selben Rezept hergestellt, die anderen sind einfach auch „Kartoffelsuppe“.

    Für welche Indikation ein Hersteller sein Produkt zulässt, ist seine eigene Entscheidung - er muss die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit bei jeder einzelnen Indikation belegen. Das dauert natürlich und ist teuer, weil diese Arzneimittel auch in der Produktion sehr teuer sind (Bioidenticals und Biosimilars sind übern Daumen nur etwa 10-20% günstiger als das Original, bei „normalen“, niedermolekular-chemischen Wirkstoffen kosten die Generika oft nur etwa 20% vom Originalpreis).

    „Das Generikum“ ist übrigens nicht einfach der selbe chemisch definierte Wirkstoff, sondern die fertige Tablette/Inhalator/Pen/Salbe/Pflaster... was ich sagen will: Der Weg vom Wirkstoff zum fertigen Arzneimittel braucht eine Menge knowhow, und da gibt es gewaltige Unterschiede, die sich auch in der Wirkung niederschlagen können.

    Wenn ein Arzt außerhalb der Zulassung ein Medikament verordnet („off label“) haftet er persönlich für alle Risiken. Die gesundheitlichen Risiken beim Patienten, aber auch für die finanziellen Risiken für einen Regress (weil die Kasse nicht zahlt).

    Jetzt kommt zu den Biologicals ja auch noch die Gentherapie hinzu, von der man sich erhofft, dass nur einmal für das ganze Leben behandelt werden muss.

    Hierzu müssen patientenindividuell Zellen entnommen, aufgearbeitet, Genabschnitte an den richtigen Stellen eingefügt, vermehrt und getestet, und anschließend wieder zurückgeführt werden. Mit aller Sorgfalt, die dafür nötig ist. Das kostet. Viel.

    Und da der Hersteller für die Risiken haftet, möchte er dieses Risiko natürlich in die Kalkulation mit einfließen lassen.