Ihr Lieben,
wir sind gerade im Urlaub auf unserem Campingplatz, der kurz hinter der Bayerischen Grenze in BaWü liegt, im Allgäu, Nähe Leutkirch. Der Platz liegt an einem Weiher.
Ein Teil des Weihers ist Naturschutzgebiet, hier gibt es viele Wasservögel u.a. auch Schwäne. Wir hatten in den letzten Jahren teilweise bis zu 5 Schwanenpaare und es gab nie Probleme zwischen den Tieren, die wir mitbekommen hätten. An den beiden Zugängen zum Wasser vom Campingplatz aus werden immer kleine mobile Zäune gesetzt, damit die Schwäne nicht dort an Land kommen und die Liegewiesen verkacken. Kam mal doch einer raus wurde er mit einem wedelnden Handtuch ins Wasser gescheucht. Was also soweit unkompliziert.
Dieses Jahr ist es anders, hier sind aktuell zwei Paare, eins davon hat Junge. Und ein einzelner Schwan. Dieser einzelne Schwan wird von den anderen ziemlich attackiert und war schon einige Male verletzt und hat geblutet. Er darf wohl nicht mehr aufs Wasser und läuft deshalb ständig über den Campingplatz oder die angrenzenden Wiesen, wo er von den Leuten mit Steinen beworfen und mit Stöcken vertrieben wird. Wir wissen nicht, ob er an Land überhaupt überleben kann oder warum er nicht einfach wegfliegt. Einige Leute sagen, sein Flügel wäre kaputt, ich kann das nicht mit Sicherheit sagen, er läßt verständlicherweise niemanden an sich ran. Ich finde das furchtbar, im Wasser wird er von den Schwänen verletzt, an Land von den Leuten. Und die sind nicht zimperlich.
Soll und kann man in diesem Fall den Tierschutz einschalten? Bzw. wer ist hier der Tierschutz überhaupt? Die Campingplatzleitung sagt, das bringt nichts und es passiert halt einfach eine natürliche Auslese, weil es Revierkampf ist. Niemand greift ein, außer um ihn zu vertreiben, wenn er am Badestrand rumläuft oder da einfach nur schläft.
Mein Sohn hat sich ihm mittlerweile angenommen, sitzt stundenlang in der Hocke bei ihm und bewacht ihn, das deutsche Schwanenkommitee hat uns geschrieben, was man ihm füttern kann. Ein Teil der Kinder hier hat sich mittlerweile dem Schwanenschutz verschrieben und sammelt sogar die Kacke ein, damit sich niemand aufregt, allerdings kommen sie gegen ältere Erwachsene auf Dauer nicht an und wir reisen in 4 Tage auch hier ab. Dann sind nur noch die Oldies ohne Kinder hier und sind im Verteibemodus.
Ich hab hier nicht so oft ein gutes Netz, per Google aber auch nichts gefunden, wo man sich hinwenden könnte. Das Schwanenkommitee ist zu weit weg.
Man sagt immer so leicht "ruf den Tierschutz". Den gibt es wohl irgendwie nicht. Ich finde nur örtliche NaBu Gruppen, die halt Baumbestimmungsseminare und Pilzwanderungen anbieten, da bin ich falsch. Wißt Ihr was? Ihr seid doch immer so schlau.
Danke, auch im Namen von Karsten, dem Schwan
Jaelle