Progenie - Fehlbiss und kieferorthopädische Behandlung - Erfahrungen gesucht

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  • Bei unserem 9-Jährigen wurde kürzlich eine Progenie diagnostiziert. Oder zumindest beginnende. Wir sind etwas holterdipolter gleich voll ins kieferorthodpädische Schatzkästchen der Breckets, Bögen und was weiß ich getaucht.


    Was ich so lese, scheint die Behandlung mit loser Zahnspange und später fester ja durchaus sinnvoll zu sein. Allerdings kann es eben auch sein, dass man sich jahrelang abmüht und am Ende ein Wachstumsschub wieder alles zunichte macht. Klingt ein wenig wie Glücksspiel.


    jetzt kommt noch dazu, dass unser Sohn Konzentrationsprobleme hat und Tics, oft mit Räuspern, Schnauben usw. Wie er mit so einer Spange umgeht udn ob dann überhaupt noch irgendeine Konzentration jenseits des Mundraumes möglich ist - das sind alles so Punkte die natürlich auch der Kieferorthopäde nicht beantworten kann.


    Ich würde mich sehr über Erfahrungen freuen, auch Fachmeinungen über Sinn oder Nicht-Sinn der Behandlung allgemein udn diverser Specials (das ganze kostenpflichte wie regelmäßige Zahnreinigungen, verschiedene Bögen und was weiß ich) .

  • Progenie ist ja ein Missverhältnis von Ober- zu Unterkiefer. also entweder ist der Unterkiefer zu groß, oder der Oberkiefer zu klein (sieht man oft an einer kleinen Nase).


    Ja, ist ein Glücksspiel, bei meinem Sohn ist leider das Wachstum schneller gewesen als die Zahnspange arbeiten konnte.


    Jetzt in dem Alter kann man versuchen, mit einer losen Spange oder Bionator/Funktionsregler Einfluss zu nehmen.

    Aber das hat eben auch seine Grenzen.

    Feste Spange richtet nur hinterher einzelne Zähne, kann aber nicht den Kiefer beeinflussen!

    Uns wollten dann KFOs eine feste Spange verkaufen, als schon alles zu spät war, da wären dann die unteren Zähne nach innen und die oberen nach vorne gekippt worden, ist nicht im Sinne eines guten Bisses.

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Ich hab eine echte Progenie ... Also der Unterkiefer ist zu groß (nicht der Oberkiefer zu klein).

    Bei mir wurde mit 6 Monaten mit der Behandlung begonnen und ich hab bis zum 10. Lebensjahr jede Nacht eine Kopf-Kinn-Kappe getragen. Danach ab 12 oder 13 wieder. Dazu ab Kindergartenalter eine lose Zahnspange, die oben gedehnt hat und unten die Zähne zusammen hielt. Und zusätzlich wurden die Spitzen der Schneidezähne angeschrägt, in der Hoffnung, dass die Oberen Zähne beim Kauen vor die unteren rutschen.

    Mit 16 oder so hab ich den ganzen Kram abgebrochen. Mit 19 hab ich dann noch eine feste Zahnspange gehabt, die die vorderen Schneidezähne ein Stück nach vorne gekippt hat und die Weisheitszähne mussten raus, weil die im schlimmsten Fall den Unterkiefer wieder verschoben hätten. Mit 20 war die kiefernorthopädische Behandlung offiziell abgeschlossen (und meine Eltern haben sich über die Rückerstattung der Krankenkasse gefreut.


    Heute guckt mich jeder Zahnarzt sehr verwundert an, wenn ich sage, dass ich ne echte Progenie hab - man sieht da kaum noch was von.


    Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob sich dieser riesige Aufwand gelohnt hat.


    Die Alternative bei echter Progenie ist, dass nach Abschluss des Wachstums ein Stück Unterkiefer (auf jeder Seite) entfernt wird. Nachteil: es ist eine heftige OP und hinterher dauert es lange, bis der Kiefer wieder zusammen gewachsen ist.

    Vorteile: die Kiefergelenke werden weniger belastet. Die Aktion ist unschön, aber nach einem halben Jahr durchgestanden und wenn erst nach dem Auswachsen durchgeführt, dann bleibt der Erfolg. Außerdem hat man sehr viel Zeit für die Entscheidung.


    Ich glaube für meine Kinder hätte ich die OP-Variante gewählt.


    LG