Offene Ganztagsschule - was bedeutet das?

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  • Ich glaube ich habe das schon mal gefragt... Ich frage jetzt aber im Hinblick darauf ob es für mich in frage kommt, woanders in dieser Republik zu arbeiten


    Hier gibt es zwei ganztagsmodelle - gebunden und offen

    Erstens bedeutet, dass die Kinder von acht Uhr bis 16:00 Uhr in der Schule sein müssen. Unterricht und Freizeit wechseln sich ab. Die Ausgestaltung obliegt den Schulen. Erzieherinnen und Lehrerinnen arbeiten in Teams zusammen.


    Zweiteres bedeutet, dass die kinder nur für die Unterrichtszeiten in der Schule sein müssen. Sie können aber in der Schule vom Ganztagsbetrieb betreut werden. Die Ausgestaltung obliegt auch hier den Schulen.

    In den Schulen, in denen ich bislang gearbeitet habe ist der Ganztag kein Betreuungsangebot, sondern ein Bildungsangebot. Die Kinder werden herangeführt an selbstständige Ausgestaltung einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung, erhalten Hausaufgabenbetreuung, Schüler mit erhöhtem Förderbedarf erhalten individuelle Förderung.

    Die Beschäftigten dürfen bis zu 30% ungelernte oder fachfremde Kräfte sein - das habe ich aber noch nie erlebt, dass in einem Team von 25 Leuten mehr als eine nicht gelernte pädagogische Fachkraft war. Wir haben desöfteren an die 10% berufsbegleitende Auszubildende.


    Ehrlich kann mir das anders aber auch gar nicht vorstellen

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich hatte dir schon mal geschrieben, wie es an unserer Schule ist. Offener Ganztag, Speckgürtel FFM, Grundschule 1-4 und Hauptschule 5-6. Es gibt Betreuung bis 15h oder 16:30. Es sind 5 oder 3 Tage wählbar. Das Team besteht überwiegend aus Nicht-Fachkräften, sogar die Leiterin ist fachfremd. Es gibt Freispiel, die Kinder haben diverse Spielmaterialien, können etwas lesen, zeichnen. Sie gehen in mehreren Gruppen gemeinsam zum Mittag essen. Am Nachmittag stehen ihnen AG-Angebote zur Verfügung. Die AGs werden überwiegend von Eltern geleitet, manche auch von Lehrern. Die stehen aber allen Kindern der Grundschule offen. Das war es.


    Auszubildende? Gibt es hier nicht. Noch nie einen gesehen. Das Team ist sehr nett, aber mit manchen Kindern sind die überfordert. Es gibt auch nicht so etwas wie einen Elternbeirat. Es ist mehr so das Motto: Seien sie froh, dass wir diese Zeiten abdecken können.


    EDIT: Ach ja, Hausaufgabenbetreuung gibt es da auch. Ohne Kontrolle, das erfolgt dann zuhause. Meine Kinder wollten das immer nach Möglichkeit vermeiden, das heisst, den Job habe ich dann immer noch am Nachmittag.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

    2 Mal editiert, zuletzt von rosarot ()

  • NRW: Offener Ganztag (OGS) bedeutet:

    Einmal anmelden, dann verpflichtend. I.d.r. bis 15:00 Uhr verpflichtend offen bis 16:00/16:30 Uhr, normalerweise müssen die Kinder ein AG-Angebot wählen und sind an dem Tag bis 16/16:30 Uhr in der Schule. Hausaufgabenbetreuung gibt es (hier Mo bis Do), teilweise durch Lehrpersonen. Schulen erhalten geringfügig mehr Lehrerstellen, bei offenem Ganztag. Es gibt ein Ag-Angebot, meist von externen Anbietern wie Vereinen, Kommunen, private Anbieter u.s.w. Das kann Kochen, Werken, Sport, Theater, Musik, Spielen oder sonst was sein.

    Die Gruppenleitungen sind normalerweise Fachpersonal. Alle anderen nicht zwangsläufig. Insbesondere unter den AG-Anbietern sind die Personen üblicherweise nicht mit pädagogischer Ausbildung.

    Träger der OGS, ähnlich wie bei Kindergärten freie Träger. Ich vermute es wird ausgeschrieben, aber das weiß ich nicht.

  • Vielleicht hilft es dir darüberhinaus auch, Stellenanzeigen für Erzieher*innen in anderen Bundesländern anzuschauen, damit du einen Eindruck bekommst, was für Stellen es so gibt.

  • Hallo,


    Ich kenne es so:


    Offen heißt nur, daß man zwischen verschiedenen Abholzeiten wählen kann, ist das Kind einmal in einem Angebot angemeldet, ist es Pflicht. Genau so, wie die auf den Nachmittag gelegten Unterrichtsstunden Pflicht sind.


    Hausaufgaben-/Lernzeitbetreuung wird teilweise von den Lehrern übernommen, teilweise nur "beaufsichtigt".

    Es gibt verschiedene Ganzagsangebote (wobei Angebot in der Regel nicht das richtige Wort ist eher, "Wahlpflichtstunden", die zum Teil kostenfrei sind, zum Teil von den Eltern bezahlt.


    Die Betreuung zwischendurch wird im Gegensatz zum Hort in vielen Fällen nicht von ausgebildeten Erzieherinnen übernommen, sondern von unausgebildeten Kräften.


    Im Unterschied dazu ist die Schule bei einer Schule + Hortbetreuung mittags zu Ende und danach können die Kinder innerhalb der gebuchten Stundenzahl jederzeit gehen/abgeholt werden, so wie es für die Familie passt.


    Angebote gibt es auch eine Menge, aber die sind tatsächlich komplett freiwillig, man kann theoretisch jeden Tag eins wählen oder auch gar keins, vom Hort aus gibt es außerdem auch regelmäßige Aktionen und Angebote, die sich in der Regel nach den aktuellen Interessen der Kinder richten.

    Natürlich ist es erwünscht, daß die Kinder bei bestimmten Sachen regelmäßig kommen, aber einen Zwang dazu gibt es nicht. Feiert Fritz seinen Kindergeburtstag oder steht der Zahnarztbesuch an, sagt man einfach Bescheid und gut.


    Die Betreuung erfolgt hier ausschließlich durch ausgebildete Erzieherinnen bzw. teilweise Sozialpädagogen, die Hausaufgaben werden nicht nur beaufsichtigt sondern auch begleitet (das ist allerdings nicht in jedem Hort so).


    Ich würde für meine Kinder jedenfalls Schule + Hort bevorzugen und auch ich selber arbeite lieber so als in einem zeitlich mehr "getakteten" System, in dem ich mich vermutlich eher als "Lückenfüller" fühlen würde.

  • Hier (auch NRW) sind selbst die Gruppenleiterinnen teilweise kein Fachpersonal. Die Gruppenleiterin beim Kleinen ist gelernte Bankkauffrau und hat eigene Kinder. Das reicht unserem katholischen Träger als Qualifikation...

  • Bayern, so weit ich es überblicke:


    Gebundener Ganztag: Gibt es (in unserer Gegend super selten) in Grundschulen für Klasse 1-4 und (hier gefühlt öfter) an Mittel- und Realschulen für Klassen 5 und 6. Ob es das an Gymnasien auch gibt weiss ich nicht. An der Realschule bedeutet es für meinen Sohn, dass er Mo-Do bis 16 Uhr in der Schule ist, wobei die Betreuung nach meinem Verständnis ausschließlich durch Lehrer erfolgt und der Unterricht und Freizeiten tatsächlich über den Tag verteilt sind. Ich kannte man eine Grundschullehrerin, die in einer gebundenen Ganztagsklasse unterrichtet hat. Da habe ich auch nie etwas von anderen Betreuern als Lehrern gehört.

    Im gebundenen Ganztag ist normalerweise keinerlei Ferienbetreuung mit drin. Aus meiner Sicht das stärkste Argument warum es hier im GS-Alter so wenig attraktiv ist.


    Offener Ganztag: Gibt es hier nach meinem Eindruck auch eher an den weiterführenden Schulen. An der Realschule von meinem Sohn kann man sich in den für Klassen 5-7/8(?) tageweise für ein Schuljahr anmelden, wobei es dann an den gebuchten Tagen verspflichtend ist. Da es die gebundene Ganztagsklasse gibt, geht das für Klasse 5 und 6 nur an 1-2 Nachmittagen die Woche. Die Kinder haben bis 13 Uhr regulär Unterricht und werden dann klassen- und jahrgangsübergreifend nachmittags bis 16 Uhr betreut. Es gibt AG-Angebote, die dann auch verpflichtend sind wenn man sie gewählt hat. Soweit ich das weiß sind dabei die Betreuer keine Lehrer. Ob es Fachkräfte sind, weiß ich nicht. Ehrlich gesagt, fände ich das als Erzieherin recht wenig attraktiv, auch weil die Gruppenzusammensetzung jeden Tag anders ist und man dadurch vermutlich wenig wirkliche Beziehung zu den Kindern bekommt.

    Auch offener Ganztag beinhaltet keinerlei Ferienbetreuung,


    Hort: Gibt es für Grundschulalter, sind nicht an Schulen angebunden, oft nicht mal in Schulnähe. Betreuen ab Schulschluss bis max. 17:30, Mindest-Aufenthalt bei uns recht strikt bis 16:00 (es gibt gesetzesgemäß eine wöchentliche Mindestbuchungszeit). Haben in den Ferien bis auf ca. 30 Schliesstage im Jahr geöffnet, dann ab 7:30. Hier kenne ich nur ausgebildetes Personal, meist Erzieher. Ist für mich wie KiGa für Schulkinder, aber mit HA-Betreuung in der Schulzeit.


    Mittagsbetreuung: Gibt es hier viel an Grundschulen. Von Elterninis organisiert, ungeschultes Personal. Bei uns nur noch bis 14 Uhr und ohne Ferienbertreuung,


    Hausaufgabenbetreuung: Gibt es oft an weiterführenden Schulen, ähnlich wie Mittagsbetreuung.


    Fazit: In Bayern sehe ich (zumindest hier in der Gegend) ausgebildete Erzieher im Schulalter eigentlich nur in Horten.

  • Bei uns, NRW, war die Leiterin Pädagogin. Alle, die dort gearbeitet haben, kamen aus dem pädagogischen Bereich. Träger war ein Elternverein. Städtische Montessorischule. Sehr gute und auch fachlich kompetente Betreuung. Nach Absprache war früheres Abholen möglich, wenn das Kind eine regelmäßige Aktivität wir Musikunterricht oder sowas teilnahm. Bei uns war das zweimal in der Woche. Zudem konnte ich meine Tochter nach Absprache über einen längeren Zeitraum einmal in der Woche vollkommen von der OGS befreien, weil sie es brauchte. Wenn es MAL war, konnte man auch freitags befreien, wenn man z.B. wegfahren wollte. Oder auch mal für einen Geburtstag oder so.

    Wichtig war, WIE man das gemacht hat. Es wurde also individuell aber durchaus transparent entschieden.


    Ich weiß nicht, ob sich mit den Zeiten und der flexibilität was geändert hat.


    Außerdem gab es AGs und offene Angebote. Eine AG sollte gewählt werden. Wer gar nicht wollte, brauchte aber auch nicht. Die AGs waren richtig toll. Hausaufgabenbetreuung fand im letzten Teil statt, da die Montessorischule eigentlich ohne Hausaufgaben funktioniert und Hausaufgaben aufgrund des Elternwunsches mal eingeführt worden waren. In dieser Zeit gab es auch individuelle Förderung durch Lehrerinnen, aber nicht jeden Tag, ich glaube, zweimal die Woche. Die Hausaufgaben waren insofern betreut, dass eine Erzieherin da war, die bei Fragen geholfen hat, allerdings keine ausgedehnte 1:1-Betreuung gemacht hat. Das musste dann einen anderen Rahmen finden. Z.B. halt über die Lehrerin oder außerhalb, je nach Notwendigkeit und Möglichkeiten.


    Edit: Ich weiß aber, dass an anderen OGSn einfach nur irgendwer angestellt wurde. Das fand ich teilweise gräuslich.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Meine Kinder waren in der Grundschulzeit in der OGS. Das ist also schon etwas her, da sie jetzt in Klasse 7 und 9 sind. Gebundene Ganztagsschulen gibt es hier auch 2 Stück, die waren für uns aber nicht erreichbar, sonst hätten wir die gewählt. Die offenen Ganztagsschulen sind hier aber eher die Regel.

    Offener Ganztag bedeutete hier, man muss sich auf eine Abholzeit festlegen am Anfang des Schuljahres (15 Uhr oder 16 Uhr) und das gilt dann. Flexibilität war nicht vorgesehen und man musste auch für therapeutische Termine dann betteln gehen.

    Während dieser Zeit hatten die Kinder die Möglichkeit in einer festen Gruppe ihre Hausaufgaben zu erledigen. Allerdings waren die Gruppen relativ groß. Eine individuelle Betreuung war da keinesfalls möglich. Oft war es zu unruhig. Da war immer entweder eine OGS Betreuerin oder eine Lehrerin dabei, aber dies mehr zur Aufsicht. Ich meine es wären 12 Kinder gewesen pro Hausigruppe.

    Darüberhinaus gab es freiwillige AGs, die waren eigentlich oft recht gut.

    Die Mehrheit der Kinder blieb allerdings dann übrig. Und da lag hier vor allem der Hase im Pfeffer, denn unsere OGS hatte krass steigende Zahlen an Kinder auf erheblich zu wenig Platz. Teilweise waren für 100 Kinder lediglich 2 große Räume vorhanden. Das war für niemanden auszuhalten und die Stimmung daher schlecht. Aber daran soll sich langfristig irgendwann mal was ändern.

    Den Personalschlüssel kann ich leider nicht so wiedergeben. Die beiden Leitungskräfte waren, glaub ich, schon Erzieherinnen. Der Rest waren 400 Euro Kräfte, die, mein ich, keine entsprechende Ausbildung hatten. Die Anzahl der anwesenden Damen kann ich kaum schätzen, weil die auch AGs betreut haben. Es waren aber im Grunde nicht genügend Erwachsene anwesend. Denn mein Sohn hat sich in der 4. Klasse hin- und wieder nach hause abgesetzt und keiner hat es dort bemerkt. Auch sein Fehlen fiel nicht auf.

    In den Ferien musste man extern Ferienbetreuung buchen und ergattern.


    Wir sind mit der OGS leider hochgradig unzufrieden gewesen. Dafür können die Damen aber nur begrenzt was, denn unter den Bedingungen kann man auch einfach nicht arbeiten. Aber ob das überall so ist oder ob nur unsere Grundschule dermassen beengt ist, weiß ich halt jetzt auch nicht so.

    Meine Jungs sind jetzt an einer gebundenen Ganztagsschule (Gesamtschule) und dort läuft es insgesamt schon deutlich geordneter ab. Da arbeiten aber praktisch gar keine Erzieher, sondern Eltern und Lehrer müssen die Betreuung leisten.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Wer neugierig ist, Dem kann ich den Link zur webpresäNz meines Trägers schicken.

    So Arbeite ich und meine KollegInnen und anders will ich das nicht.


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  • Bitte an mich.

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  • Bei uns (Hamburger Stadtrand) ist der Träger der örtliche Sportverein. Man legt sich am Anfang des Schuljahres fest, wie lange das Kind betreut werden soll. 14/15/16 oder Spätbetreuung. Es gibt eine (ausgebildete!) Erzieherin oder Sozialpädagogin (auch Männer) pro Klasse. Die Nachmittagskinder werden in der Klasse abgeholt und gehen gemeinsam zum Mittagessen. Nach dem Mittagessen gibt es eine spiel- und Tobezeit und um 14Uhr werden Hausaufgaben gemacht. Da gibt es zwar Hilfe, aber keine Exklusivbetreuung. Es gibt pro Schuljahr eine festgelegte Zeit, wie lange die Hausaufgaben dauern sollten. Die Erzieherin schaut dann auch, dass nicht geschnattert, sondern gearbeitet wird. Ab 15 Uhr finden AGs statt, zu denen man das Kind pro Halbjahr verbindlich anmelden kann. Alle anderen Kinder dürfen toben, spielen, malen oder an einem der offenen Angebote teilnehmen (Schach, Entspannung, toben in der Sporthalle). Die angebotenen AGs sind tolle sachen, viel in und mit der Natur, viel Bewegung.

    Die Erzieherin bleibt die ganzen 4 Grundschuljahre mit der Klasse zusammen und begleitet zum Teil auch Ausflüge.


    Ich bin damit sehr SEHR zufrieden und mein Sohn auch. Ca 2/3 der Klasse nehmen das Angebot wahr und das sind bei weitem nicht nur Kinder, deren Eltern Vollzeit arbeiten. Das Angebot ist bis 16uhr kostenlos.

    Es gibt auch Ferienbetreuung in jeden Ferien ausser den "Brückentagen" nach Weihnachten und drei Wochen der Sommerferien. In den Ferien sind dann allerdings alle Kinder gemeinsam und machen tolle Ausflüge oder nochmal andere Kurse (reiten, waveboarden).


    Edit: eine Änderung der Betreuungszeiten, zB früheres abholen ist unkompliziert möglich, muss aber angekündigt werden. Die Kinder müssen sich immer persönlich abmelden und werden dann auch abgehakt auf einer Liste. Die Eltern müssen unterschreiben, wenn das Kind sich alleine abmelden darf und nicht abgeholt wird.

  • Dem Setting, in dem du im Moment arbeitest, kommt in Bayern die Arbeit an Förderzentren geistige Entwicklung am nähesten. Die Schulen haben entweder eine integrierte Tagesstätte oder Tageststätte im Schulhaus ab Schuschluss. Ich arbeite in Bayern als Sonderpädagogin (Lehrerin) in einem solchen interdisziplinären Team. Bei Fragen können wir uns gerne per PN oder noch lieber per Whatsapp austauschen.

  • Ohne die anderen gelesen zu haben:
    Offener Ganztag bei uns heißt: Vormittags ist Unterricht. Nachmittags kannst Du Dein Kind für die Betreuung anmelden, immer für ein Halbjahr fest, für jeden Wochentag anders möglich.

    An den angemeldeten Tagen wird das Kind kostenfrei (in der "Kernzeit bis 15:30", es gibt noch eine Extra-Zeit hintendran, die kostenpflichtig ist) betreut, mit Hausaufgabenbetreuung, Spielzeit, Spielmöglichkeiten, AGs.

    An den angemeldeten Nachmittagen herrscht Anwesenheitspflicht mit Ausnahmen (Arztbesuche, Kindergeburtstage, Spielverabredungen), wenn es nicht zuviele werden.

    Ferienbetreuung deckt die meisten Ferien (nicht Weihnachten, nicht Brückentage) ab, kostet aber tageweise richtig Geld.

    In der Nachmittagsbetreuung gibt es eine Erzieherin (Goldstück!) und nicht-pädagogisches Personal. Soweit ich das von außen beurteilen kann, sind die bemüht und nett.

  • Hier auch Stadtrand HH, so ähnlich wie Sunflower es beschreibt. Ebenfalls offene Ganztagsbetreuung, Modell Schule + Hort (separater Träger). Bei uns war es noch flexibler, ich habe, ehrlich gesagt, abgeholt wie es gut passte. Mindesteinbuchung sind 3 Nachmittage, die meisten blieben bis 15 Uhr. Klasse Angebote, Kind ging fast jeden Tag. Gern. Überwiegend pädagogisch ausgebildete Mitarbeiter, ergänzt auch um Quereinsteiger für besondere Angebote (so auch konzeptionell von der Leitung vermittelt, der Kunst/Musik/Theater ein Anliegen war).


    Es gibt auch Ganztagsbetreuung nur von der Schule organisiert, die Einzelfälle, die ich im Buschfunk mitbekam, klangen nicht so überzeugend. Zum Beispiel, dass Förderunterricht auf Zeiten mit spannenden Kursen gelegt wurde - das ist für Kinder mit Lernschwierigkeiten ja total frustrierend.


    Ferienbetreuung kostenpflichtig zubuchbar. Viele Ausflüge.

  • Hier auch NRW


    Schule und Ganztag sind nahezu komplett getrennt. Es gibt minimale Überschneidungen bei der Hausaufgabenstunde (gehört zur Betreuung).


    Nach der Schule gehen die Kinder dorthin, haben noch eine Hausaufgabenstunde (3x Woche), Mittagessen und dann Zeit zur freien Verfügung.

    Ahohlzeit 15 und 16 Uhr, länger bei nachgewiesenem Bedarf.

    AGs werden angeboten, wer sich anmeldet muss hingehen, es gibt aber keine Pflicht zur Anmeldung.


    Fachkraft ist nur die Leitung. Alle anderen haben eine Fortbildung von wenigen Stunden gemacht.

    Die Fortbildung ist nicht ausreichend, das merkt man im Gesprächen und im Umgang mit den Kindern.

    Allerdings ist es auch logisch, dass bei der Bezahlung und dem Stundenumfang keine Fachkräfte kommen.


    Also es ist eher eine "Aufbewahrung".

    Für meine Kinder war es okay. Sie wollten Draußen mit ihren Freunden spielen.

    Das konnten sie dort unter Aufsicht machen.

  • Gebundener Ganztag an der Grundschule bedeutet hier (BW, ist aber in versch. Gemeinden unterschiedlich geregelt) Unterricht am Vormittag, betreute Mittagspause, Lernzeiten, Unterricht und Bildungsangebote am Nachmittag. 4 von 5 moglichen Nachmittagen sind verpflichtend. Jede Klasse hat eine Bezugserzieherin, die die Lernzeiten und Mittagspause betreut und Teamteaching-Stunden hat. Die Bildungsangebote werden hauptsächlich von Erzieherinnen geleitet, zum Teil auch von Lehrerinnen und externen Kräften (zb von Sportverein en). Dieses System gilt dann für die gesamte Schule. Bis auf die Kosten für das Mittagessen kostet dieses Angebot nichts. Ferienbetreuung gibt es, muss aber extra gebucht und bezahlt werden.


    Offener Ganztag wird für ein Schuljahr verbindlich in Modulen gebucht, wie flexibel die Zeiten dann sind kommt sicher auf die Personen vor Ort an. Betreut wird an der Schule, es gibt Mittagessen, Hausuafgabenbetreuung, AGs, Freispiel mit Angeboten. Betreut werden die Kinder von Erzieherinnen in klassenunabhängigen Gruppen. Die Familien zahlen einen einkommensabhängigen Beitrag, die Ferienbetreuung muss gesondert gebucht und bezahlt werden.


    In manchen Nachbargemeinden gibt es statt offenen Ganztagsschulen Horte, die nicht an den Schulen angesiedelt sind.

  • Hier Ba-Wü.


    Neben dem Bundesland kommt es auch nochmal auf die Kommune an. In meiner Stadt gibt es in der Regel Halbtagesschule, an den allermeisten Grundschulen kann man Nachmittagsbetreuung bis maximal 17 Uhr kostenpflichtig buchen. Bis 17 Uhr wird aber nicht an allen Schulen angeboten. Früher abholen ist nach Absprache möglich. Ferien müssen separat gebucht werden. Mittlerweile gibt es eine Ganztagsgrundschule, diese hat verbindlichen Nachmittagsunterricht an drei Wochentagen.


    Fachkräfte kommen hier garantiert nicht immer zum Einsatz, für Nachmittagsbetreuung gelten niedrigere Standards als für einen Hortbetrieb. Außerdem sind sehr oft nur Stellen in der Größenordnung 10 (oder weniger!) Wochenstunden an fünf Arbeitstagen. Das ist meiner Meinung nach komplett unattraktiv.


    Gemeinschaftsschulen (Sekundarstufe 1) sowie die Gesamtschule (Sekundarstufe 1 und 2) werden im Ländle als verbindliche Ganztagsschule geführt. Unterricht ist bis 16 Uhr an 4 Wochentagen. Da am Nachmittag auch Pflichtunterricht stattfindet, gehe ich davon aus, dass dies von Lehrkräften abgedeckt wird.