Eure Töchter, Verhütung und so

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  • Ich weiss nicht, ob ich damit jetzt im richtigen Bereich bin, ansonsten gern verschieben. Vielleicht passt das auch eher in den Jugendlichenbereich - keine Ahnung.


    Es gibt ja schon einige Beiträge in der Richtung "Hilfe, drückt mir die Daumen, dass ich nicht schwanger bin".

    Von gestandenen, erwachsenen Frauen.

    Ich kann das absolut nachempfinden, hätte es damals schon Internet gegeben, hätte einer dieser Beiträge von mir sein können.

    Meine Frage ist: Was vermittelt ihr euren Töchtern?

    Also, meine Tocher weiss, dass ich ne Abtreibung hatte, sie ist aus meiner Sicht bestmöglich informiert, aber trotzdem bleibt da so ein Rest von - hm, ich kann es gar nicht in Worte fassen, eine Art Grauzone.

    Daher halt meine Frage: Geht es euch ähnlich? Oder so gar nicht?

  • Kannst du deine Frage etwas näher beschreiben? Was meinst du mit Grauzone?

    One day, I would like to turn on the News and hear "There's peace on earth".


    C. mit #female 06/2010, #male 06/2014 & #female 02/2017

  • meine Tochter weiß, dass sie in jeder Lebenslage mit unserer Unterstützung rechnen kann. Natürlich auch im Fall einer Schwangerschaft.


    Worum geht es dir genau?

    Um die Art der Verhütung?


    Das ist ein Thema das mich ebenfalls umtreibt und ich noch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen bin. Bald wird sie 14, ist alles noch kein Thema, aber kann dann ja plötzlich ganz schnell mal akut werden....

  • Worum geht es dir genau?

    Kannst du deine Frage etwas näher beschreiben? Was meinst du mit Grauzone?

    Das ist ein Teil meines Problems, ich kann es eben nicht so genau beschreiben/definieren.


    Um die Art der Verhütung?

    Ja, teilweise geht es um die Art der Verhütung.

    Anfangs Kondome, eh klar, nicht nur als Schutz vor Schwangerschaft, aber die alleine sind ja nicht unbedingt sicher (doch, sind sie, wenn sie richtig passen und richtig angewendet werden, aber das ist ja nicht immer gegeben, schon gar nicht bei Jugendlichen), dann hat Tochter angefangen, die Pille zu nehmen.

    Sie verträgt sie nicht gut (hat heute u.a. deswegen auch nen FA-Termin) und wird sie absetzen - aber macht es Sinn, eine andere Sorte auszuprobieren?

    Was gibt es an Alternativen? Also wirklich praktikable für eine 17jähige?

    meine Tochter weiß, dass sie in jeder Lebenslage mit unserer Unterstützung rechnen kann. Natürlich auch im Fall einer Schwangerschaft.

    Ja, das weiss meine Tochter auch.


    Ach, ich weiss nicht - wie gesagt, es ist eher so ein diffuses Gefühl. Vielleicht auch der Wunsch, sie irgendwie vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen (was ganz klar nicht in meiner Macht liegt)?

  • Ich hab mit meiner Tochter schon sehr früh darüber gesprochen, das man Sex nicht nur hat, weil man schwanger werden will. Und dass man dann dafür sorgen muss, dass das nicht passiert. Ich habe ihr erzählt, wie ich das mache, was ich früher schon gemacht habe, habe ihr erzählt, dass der Sexualpartner ebenso verantwortlich für die Verhütung ist wie man selbst, dass man sich aber nur auf sich verlassen soll, habe mit ihr in dem Zuge auch über Geschlechtskrankheiten gesprochen, über Stealthing, über Nein-Sagen, über "Ich-pass-auf"- oder "Ich-hab-kein-HIV"-Beteuerungen, über das, was am Sex schön ist, darüber, dass man technisch gesehen ein Kind nicht bekommen muss, darüber, dass Abtreibungen und Pille danach keine gängige Verhütungsmethode sind... ähm... ich hab bestimmt irgendwas vergessen.

    Und natürlich darüber, dass sie immer zu mir kommen kann. Egal, was sie gemacht hat, egal, was ihr passiert ist, egal, ob sie jemandem versprochen hat zu schweigen oder bedroht wird oder einen Loyalitätskonflikt hat usw., dass ich nicht schimpfen würde, und dass wir dann schauen würden, wie die Situation bestmöglich gelöst werden kann.


    So halt.


    Den Rest muss meine Tochter selbst machen.


    Edit Natürlich kommt irgendwann das Alter, in dem ich ihr anbieten werde, zur Frauenärztin zu gehen zusammen oder allein etc. Das Thema kommt immer mal wieder mit neuen Facetten.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Also Thema Verhütung ist bei uns noch nicht aktuell, aber ich mache mir ja schon so meine Gedanken. ich persönlich meide Hormone, bin aber natürlich in einer völlig anderen Situation. Die Hürde sollte nicht zu groß sein, der Schutz bestmöglich. Ich finde das sehr (!) schwierig...

    • Offizieller Beitrag

    Als sie kleiner waren, da haben wir den Film "Juno" gesehen und da konnten wir gut über Verhütung und ungewollte Schwangerschaften sprechen. Das zum einen.


    Zum anderen, meine eine Tochter will dieses Thema nicht mit mir diskutieren. Sie verhütet einfach mit Kondomen. Solange das für sie und ihren Partner OK ist, ist es das für mich auch.


    Und falls der Gummi mal reisst oder sonst was ist, da hoffe ich, dass wir im Vorfeld genug besprochen haben, das sie weiss, dass ich sie unterstütze. Ob mit Pille danach, mit Abtreibung oder mit einem Baby. Ihr Körper, ihre Entscheidung, ich werde ihr helfen, so oder so.

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • Meine Tochter verhütet mit Pille und Kondomen. Pille war mir nicht so lieb, aber im Endeffekt ist es ihr Körper. Und ich bin froh, dass sie verhütet.

  • Ich habe früher mit meinen Eltern da quasi nicht drüber geredet und hätte es auch nicht gewollt. Verhütet jahrelang mit Kondomen, später Pille, mittlerweile Spirale. Ich finde Kondome durchaus praktikabel und habe über Jahre nicht anders verhütet. Einmal kam die Pille danach zum Einsatz, die gibt es ja auch.


    Also, wenn du deine Tochter für gut aufgeklärt und verantwortungsbewusst hältst, würde ich ihr das Thema überlassen. Aber ich spreche mangels Teenager-Tochter rein aus Theorie und ehemaliger Tochter- Sicht.


    Ist dieses diffuse Grauzone-Gefühl nicht immer mehr da, je erwachsener die Kinder werden?

  • Schade, dass wieder nur nach den Töchtern gefragt wird. Die Frage hätte ja auch lauten können: Was ratet ihr euren Kindern? Denn zu einer Teenagerschwangerschaft gehört ja in jedem Fall neben dem Mädchen immer auch Junge/ Mann.


    Was meine Töchter angeht. Meine älteste Tochter ist zwölf, ist auch grob aufgeklärt, interessiert sich aber noch nicht so für das Thema, und daher zwinge ich ihr auch kein Gespräch darüber auf. Das hat nämlich meine Mutter in dem Alter mit mir gemacht, und es hat mich angekotzt und mich von meiner Mutter entfremdet. Wenn es aber vermutlich bald so weit ist würde ich sagen: Da sowohl hormonelle Methoden als auch die Spirale potentiell gesundheitsschädlich sind, möchte ich beides nicht für mich selbst und kann es daher auch meinen Töchtern nicht empfehlen (sie dürfen aber natürlich wissen, dass es das gibt). Akzeptabel finde ich Barrieremethoden. Von dem Caya bin ich persönlich ganz angetan. Einem jungen Mädchen würde ich wohl zu einer Kombination aus Caya und Kondomen raten.


    Letztlich kann aber nun einmal bei absolut jedem heterosexuellen Verkehr (außer nach der Menopause oder nach Hysterektomie) ein Baby entstehen. Deshalb ist mein Rat ganz klar, nur dann Sex zu haben wenn eine Schwangerschaft keine Katastrophe wäre. Wenn aber eine meiner Töchter trotzdem als Teenager schwanger wird bzw. mein Sohn als Teenager ein Kind zeugt, würde ich alles dafür tun, dass es eben keine Katastrophe ist, und jede erdenkliche Hilfe mit dem Baby anbieten. Meine Kinder wissen auch, dass ich ihnen keine Vorwürfe machen würde.

  • Spinosa


    Die Töchter sind aber diejenigen, die schwanger werden könnten und im Zweifelsfall die Konsequenzen alleine tragen müssen. Beispiele gibt es hier im Forum genug davon.


    Mein Sohn ist deutlich jünger. Mehr als Kondome und die gewissenhaft benutzen werde ich ihm nicht raten können. Und das Mädchen/ die Frau im Fall einer Schwangerschaft nicht hängen lassen.



    Aber er wird niemals vor der Entscheidung stehen, ob er seinem Körper eher eine Schwangerschaft oder eine abtreibung zumuten soll....



    Edit : dass Teenager nur dann Sex haben, wenn eine Schwangerschaft keine Katastrophe wäre, halte ich für utopisch

  • Ein Teil der Diskussionen, etwa Nebenwirkungen hormoneller Verhütung, bespricht man ja auch in der Ausführlichkeit eher direkt mit dem Mädchen als Anwendende.

  • Dann dürften ja die meisten Menschen keinen Sex haben, ich fände eine Schwangerschaft für mich auch eine Katastrophe.

    Das kommt auch auf die Definition von "Sex" an. Es gibt ja auch diverse Möglichkeiten ohne Penetration. Und bei richtiger Zyklusbeobachtung (was ich jedem Mädchen raten würde, v.a. um den eigenen Körper richtig gut kennenzulernen) und -bewertung gibt es auch immer Phasen in denen das Risiko einer Schwangerschaft nicht besteht.

  • die richtige zyklusbeobachtung und -Bewertung ist für junge Mädchen, die oft ja noch nichts haben, was sich wirklich “Zyklus“ nennen darf, echt schwierig. Sich darauf zu verlassen ist russisch roulette.

  • Es ging ja hier wohl um ein 17-jähriges Mädchen, das sollte schon eine Weile einen Zyklus haben.

    Und natürlich kann man die Beobachtungen nur nutzen, wenn es wirklich eine Regelmäßigkeit gibt, das setze ich mal voraus. Es sollte auch nicht das einzige Verhütungsmittel sein.

    Mir ging es eher darum, dass es einfach (auch für Erwachsene) nicht stimmt, dass beim Sex immer das Risiko einer Schwangerschaft besteht.


    Unabhängig vom Thema Sex finde ich es sehr wichtig, dass man Mädchen für das Zyklusthema sensibilisiert.

  • natürlich besteht nicht an jedem zyklustag die Möglichkeit schwanger zu werden. Aber sich absolut und 100%tig sicher sein, dass heute so ein tag ist,kann man sich halt nie.

    Irren ist menschlich, Fehler passieren....

  • Ich fand das als Studentin völlig irre, als eine Freundin von mir mit Zyklusbeobachtung und natürlicher Verhütung anfing #angst. Mein Leben war so unstet, dass ich mich das nie getraut hätte. Fand das auch sehr befremdlich mit Zervixschleimbeobachtung, Temperatur messen und Mittelschmerz ... denn habe ich aber auch erst nach der 1. Schwangerschaft überhaupt mal gespürt. Und auch die anderen Symptome habe ich als junge Frau nicht wahrgenommen.


    Meine Töchter entscheiden über ihre Verhütung alleine, ohne mich zu fragen. Ansprechpartner sind eher Partner und ihre Freundinnen und die sehr gute Frauenärztin.