Eure Töchter, Verhütung und so

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  • Es gibt für die hormonellen Verhütungsmittel (insbesondere Implanon!) offizielle Warnungen wegen der psychischen Nebenwirkungen besonders bei Jugendlichen (Depressionen bis hin zum Suizid). Das würde ich also nur nach sehr gründlicher Nutzen-Risiko-Abwägung überhaupt anbieten/als Alternative anpreisen.

    Für sehr sinnvoll halte ich es, insbesondere die Mädchen für ihren eigenen Zyklus zu sensibilisieren. Dass sie ein Gefühl dafür bekommen, dass heute ein Heultag ist, weil sie PMS-gebeutelt ist und nicht weil Elsa oder Anna gemein zu ihnen war. Ein Gefühl dafür, dass Max in der Zyklusmitte erheblich attraktiver ist als am Zyklusende.

    Ein Gefühl für die körperlichen Veränderungen.

    Dieses Erfahrung mit dem eigenen Zyklus befähigt später dazu, natürliche Verhütungsmethoden sicher anzuwenden (und schließt eine ggf. zeitweise Verwendung hormoneller Verhütung ja nicht aus).

  • Die Pille hat einen sehr viel schlechteren Ruf bei jungen Frauen, als sie ihn bei uns hatte, ist mein Eindruck. Spiralen sind viel verbreiteter, auch die Kupferkette und der Nuvaring.

  • Hormonspiraralen?

    Und der nuvaring funktioniert auch wieder über Hormone.


    Einzig die kupferkette....hat da jemand praktische Erfahrung?Vor allem bei jungen Mädels?

    Da kenne ich nur eine Kollegin Mitte 30. Da hat sich die Kette bei der nächsten Mens nach dem einsetzen gleich wieder verabschiedet. Ich hoffe das war ein seltener Einzelfall. Das wäre neben Kondom und Diaphragma das einzig, das ich vertreten könnte....

  • meine 18jährige hat die pille für acht monate genommen und nicht gut vertragen. danach dann nur kondome und sie fand es ok, also vom gefühl her und auch vom sicherheitsgefühl her.

    ich möchte aber, dass sie zusätzlich temperatur misst, damit sie im falle des falles weiss, ob sie die pille danach braucht oder nicht. ich habe sogar eine pidana hier, weil ich nicht will, dass sie da nachts in irgendwelchen krankenhäusern rumkriechen muss und womöglich abgewiesen wird.

    natürlich gibt es keine 100%ige verhütung und sie könnte sich auf mich verlassen, egal, wie sie sich bei einer ungewollten schwangerschaft entscheiden würde.

  • HannahChristine


    Man braucht kein Rezept mehr. Einfach in die Apotheke gehen. Zahlen musste man es eh schon immer selber.

    Wer bei mir deswegen in die NachtAmbulanz kommt und sonst keine Beschwerden hat, bekommt die Adresse der notapotheke genannt und kann sofort weiter. Es scheint sich aber inzwischen rumgesprochen zu haben, kommt nur noch vereinzelt vor.

  • Muss auch sagen, dass sich die Komplikationen bei Spirale eigentlich beängstigend lesen. Nach den Kindern ist mir das nicht mehr so wichtig gewesen, aber bei meiner Tochter fänd ich es nicht toll.

  • Meine Tochter hat sich für die Pille entschieden - und ich finde das in ihrer Lebenssituation auch sehr vernünftig und bin ganz dankbar darüber, auch wenn ich die Pille kritisch sehe. (Ihr Freund übrigens auch.)

    Aber für junge Frauen ist es mMn eine sehr sichere Bank. Hohe Wirksamkeit, es kann wenig schief gehen (und wenn, merkt man es schnell) und man kann mit den Wirkstoffen testen, welche man am besten verträgt. Diese Infos helfen dann auch bei der Entscheidung, ob ein Implantat, eine Hormon- oder eine Kupferspirale geeignet sind. Man muss sie ja nicht Jahre lang nehmen und erfahrungsgemäß kommt der Punkt, an dem man hinterfragt, von ganz allein.


    Mein Sohn und seine Freundin haben Kondome und Pille kombiniert - und das Mädchen hat schon nervös angerufen, weil sie dreit Tage nach dem letzten Sex die Pille 30 Minuten zu spät eingeworfen hat.

    Das Thema hatte da wirklich Drama-Potential. Irgendwie schien da doch noch sehr viel Unsicherheit im Spiel zu sein.

    Ich fand's erstaunlich, wie wichtig meinem Sohn war, selbst in der Hand zu haben, wie sicher die Verhütung abläuft. Er fand es total gruselig, das allein dem Mädchen zu überlassen und mit den Konsequenzen leben zu müssen, wenn sie da etwas entscheidet, das er falsch fände. Die Beziehung hat allerdings auch nicht so lange angedauert wie die seiner Schwester. Das war noch eine ganz andere Ebene.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Die Wirkung von Spirale bzw. Kupferkette beruht u.a. darauf, eine chronische Entzündung in der Gebärmutter hervorzurufen. Das ist genauso gruselig wie es klingt. Deshalb sind Eileiterentzündungen auch häufiger bei Frauen, die mal eine Spirale hatten, teils mit der Konsequenz der Unfruchtbarkeit. Deshalb finde ich diese Methode für junge Mädchen definitiv nicht geeignet.

  • Die Wirkung von Spirale bzw. Kupferkette beruht u.a. darauf, eine chronische Entzündung in der Gebärmutter hervorzurufen. Das ist genauso gruselig wie es klingt. Deshalb sind Eileiterentzündungen auch häufiger bei Frauen, die mal eine Spirale hatten, teils mit der Konsequenz der Unfruchtbarkeit. Deshalb finde ich diese Methode für junge Mädchen definitiv nicht geeignet.

    Stimmt. Außer dass sie hormonfrei ist, ist die Methode trotzdem unsympathisch....

  • Irgendwas ist immer #freu

    Ich finde, jeder Mensch und jedes Paar müssen sich da selbst das rausfinden, was ihnen am erträglichsten erscheint.

    Ich bin mit der Pille schwanger geworden, ein Implantat würde mich irre machen, Kondome hasse ich. Für NFP bin ich zu unorganisiert - und dann bestünde wieder das Problem, was man an den fruchtbaren Tagen macht.
    Dazu habe ich von Natur aus mega starke Blutungen, die mich jedes Mal zwei Tage ans Haus fesseln, weil ich da nur mit einer Windel (!) zwischen den Beinen auskomme.

    Alle möglicherweise irgendwann eintretenden Nebenwirkungen der Hormonspirale nehme ich mit Kusshand, bisher bin ich damit nämlich total zufrieden, weil ich plötzlich eine normale Periode habe, statt monatlich auszubluten. Für mich gibt es nichts Besseres.

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  • Ohnezahn


    Du bist aber auch kein Teenager mehr;)


    Ich bin meine schmerzen und übermäßige Blutungen letzten Endes durch eine HE losgeworden, die Verhütung war ein angenehmer nebenEffekt. Aber das kann ich meiner Tochter schlecht vorschlagen.


    Und wir neigen zu Depressionen, aus dem Grund fällt hormonell auch raus. Also für mich....wie meine Tochter mal entscheidet weiß ich nicht.

    Guten Gewissens könnte ich ihr nicht dazu raten.

    Aber nur Kondom und Diaphragma bei sexneulingen, macht auch kein gutes Gefühl. ...

  • Nee, aber auch Teenager müssen eben schauen, was am besten zu ihnen und ihren Bedürfnissen passt.

    Ich fürchte, die für alle optimale Verhütungsmethode ist schlicht noch nicht erfunden. Jede muss für sich das geringste Übel finden.

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  • Nee, aber auch Teenager müssen eben schauen, was am besten zu ihnen und ihren Bedürfnissen passt.

    Ich fürchte, die für alle optimale Verhütungsmethode ist schlicht noch nicht erfunden. Jede muss für sich das geringste Übel finden.

    das würde ich so unterschreiben.

    Optimal für alle wird es wohl nie geben, aber geeignet und praktikabel für die jeweilig beteiligten Jugendlichen in der jeweiligen Situation lässt sich finden.
    ich hoffe, bisher konnte ich meiner Tochter helfen, ihre Fähigkeiten zur Entscheidungsfindung zu entwickeln. Sobald die Wahl der passenden Methode(n) dann aktuell wird, kann sie sich informieren und beraten lassen und sich mit der jeweils beteiligten Person besprechen und letztlich bleibt nur probieren und dann entscheiden, ob die Wahl wirklich passt.

    Sollte das im konkreten Fall dann nicht mehr so klappen mit dem informieren und entscheiden und umsetzen von Konsens, Safer Sex und Verhütung, dann geht das Informieren, Entscheiden und Umsetzen an anderer Stelle weiter.

  • Die Hürde sollte nicht zu groß sein, der Schutz bestmöglich. Ich finde das sehr (!) schwierig...

    Ja, finde ich bzw. finden wir auch.

    Ihr Körper, ihre Entscheidung, ich werde ihr helfen, so oder so.

    Ist auch meine grundsätzliche Haltung.

    Also, wenn du deine Tochter für gut aufgeklärt und verantwortungsbewusst hältst, würde ich ihr das Thema überlassen.

    Mach ich auch. Aber wenn sie zu mir kommt und mich fragt und wir darüber sprechen, dass sie die bisherigen Pille nicht gut verträgt und ob es Sinn macht, eine andere auszuprobieren u.ä., dann sag ich natürlich schon meine Meinung.

    Und da bin ich leider teilweise nicht so klar.

    Ist dieses diffuse Grauzone-Gefühl nicht immer mehr da, je erwachsener die Kinder werden?

    Ja, ich fürchte auch. Wahrscheinlich muss ich damit für mich auch einfach noch besser klarkommen, dass sie quasi erwachsen ist und ihre eigenen Entscheidungen trifft und dafür auch die Verantwotung trägt.

    Wobei sie das schon ganz lange macht, aber ein geschwänzter Schultag ist natürlich noch mal was ganz anderes, als ne ungewollte Schwangerschaft.

    Schade, dass wieder nur nach den Töchtern gefragt wird. Die Frage hätte ja auch lauten können: Was ratet ihr euren Kindern? Denn zu einer Teenagerschwangerschaft gehört ja in jedem Fall neben dem Mädchen immer auch Junge/ Mann.

    Natürlich hast du recht, das Thema sollte die Jungs/Mäner genauso angehen.
    Aber mein Gedanke war eben, dass es ja trotzdem das Mädchen ist, welches dann ggf. mit der Schwangerschaft dasteht und dass es ja auch ihr Körper und ihre Psyche ist, die in erster Linie die Folgen durch z.B. die Pille tragen muss.

    Unabhängig vom Thema Sex finde ich es sehr wichtig, dass man Mädchen für das Zyklusthema sensibilisiert.

    Für sehr sinnvoll halte ich es, insbesondere die Mädchen für ihren eigenen Zyklus zu sensibilisieren. Dass sie ein Gefühl dafür bekommen, dass heute ein Heultag ist, weil sie PMS-gebeutelt ist und nicht weil Elsa oder Anna gemein zu ihnen war. Ein Gefühl dafür, dass Max in der Zyklusmitte erheblich attraktiver ist als am Zyklusende.

    Ein Gefühl für die körperlichen Veränderungen.

    Dieses Erfahrung mit dem eigenen Zyklus befähigt später dazu, natürliche Verhütungsmethoden sicher anzuwenden (und schließt eine ggf. zeitweise Verwendung hormoneller Verhütung ja nicht aus).

    Da stimme ich unbedingt zu, dass ist einfach grundsätzlich sinnvoll, auch für Mädchen/Frauen, die keine Art von Sex haben, der zu einer Schwangerschaft führen könnte.

    Ich fürchte, die für alle optimale Verhütungsmethode ist schlicht noch nicht erfunden. Jede muss für sich das geringste Übel finden.

    Ja, so ist es wohl leider.

  • Ich habe mir da früher in der Theorie auch viele Gedanken zu gemacht. In der Praxis wird die Große bald 17, legt Wert darauf, alleine zur Frauenärztin zu gehen, will absolut nicht die Pille und sich auch nicht gegen Gebärmutterhalskrebs impfen lassen. Und, was ich früher nie gedacht hätte: Ich habe überhaupt keine Ahnung, ob sie schon Sex hatte. Und es interessiert mich auch nicht. Wichtig ist, dass sie weiß, immer zu mir kommen zu können; und dass ihre beste Freundin, die einen festen Freund hat, mit Kondom verhütet und damit sehr glücklich ist. Diese Methode würde ich mir auch für sie wünschen, weil sie eben auch vor Krankheiten schützt. Aber welche sie dann wählt? Kann ich kaum noch beeinflussen

  • Und es interessiert mich auch nicht. Wichtig ist, dass sie weiß, immer zu mir kommen zu können

    Ja, absolut!

    Dass es mich nicht interessiert, kann ich allerdings nicht sagen. Also klar, ich will keine Einzelheiten! , aber grundsätzlich - wobei meine Tochter es mir einfach auch von selbst erzählt hat, ich hätte nie gefragt, keine Ahnung wie es wäre, wenn ich es nicht wüsste.

    Allein zur Fä war hier auch von vornherein klar, meine Tochter geht, wenn möglich, zu allen Arztterminen alleine, schon sehr lange. Sie möchte das so, erzählt aber im Normalfall dann hinterher recht ausführlich vom Gespräch, ggf. Untersuchungen.


    Ich hab aber auch nur dieses eine Kind, um das ich mich noch kümmern kann/darf, das macht vielleicht auch noch mal was aus.