Ab wann dürfen/durften deine Kinder allein ins Freibad?

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  • ich will eure Diskussion nicht sprengen, nur als Nachtrag zu der Geschichte von Gundula: wen es interessiert, der google mal nach Schwimmbad-blackout.

    - nichts, wovor man als normaler Schwimmer Angst haben muss.

  • tulan: Nein.

    Sie sollten nicht hyperventilieren vor dem tauchen. Also lange und intensiv hektisch atmen, um noch Sauerstoff ins Blut zu kriegen. Problem dabei: co2 Gehalt (partialdruck für i-tüpfeles-sche***) sinkt, verzögert den atemreflex (der Moment, wo dein Körper einatmen will, egal was du machst), o2 Gehalt steigt nur minimal. Der Moment, ab dem dein Körper Sauerstoff braucht, um nicht ohmächtig zu werden, wird also weniger nach hinten verschoben als der Moment des atemreflexes. Die Leute können spontan unter Wasser ohnmächtig werden.

    Das passiert wohl apnoetauchern, wenn sie vorher hyperventilieren oder geübten tauchern, bei denen der atemreflex nach hinten trainiert ist.

    Disclaimer so mein Einverständnis nach internetrecherche.

    (Ich habe es noch nie erlebt und gehe viel schwimmen. Und habe schon oft Kinder gesehen, die hyperventilation ausprobieren. Aber das wird einfach nicht reichen.)

  • Sie sollten nicht hyperventilieren vor dem tauchen (...) Die Leute können spontan unter Wasser ohnmächtig werden.

    Das habe ich als Kind ausprobiert. Im letzten Moment merkte ich, dass die Welt vor meinen Augen grau wurde. Ich wollte mich hinstellen, war vom tiefen ins flache Wasser getaucht, aber die Beine trugen mich nicht... zum Glück war es mir möglich, kniend den Kopf über Wasser zu halten. Außer dem Schrecken ist mir nichts passiert.

    Nicht hyperventilieren vor dem Tauchen!!


    Die Umfrage kann ich nicht beantworten, meine Kinder entsprechen nicht dem Durchschnitt.

  • Vorausgesetzt sie können sicher schwimmen und es sind andere Kinder im gleichen Alter da, die sie kennen. Sie sind mit den Örtlichkeiten vertraut und nicht völlige Quatschköpfe, die auf sonstwas für kreative Ideen kommen. Solche Spezialisten sind ausgenommen ;)Welches Alter haltet ihr prinzipiell für angemessen?

    Kinder müssen grundsätzlich von einem Erwachsenen beaufsichtigt werden sobald sie Zugang zum Wasser haben (Gartenteiche, Gartenpools, natürliche Gewässer, Hotelpools, Schwimmbäder). Ab dem Jugendalter sollten jeder, der tauchen, schwimmen o. ä. geht stets einen Begleiter haben.

    Die mangelnde Aufsicht ist nach der internationalen Forschung über das Ertrinken einer der wichtigsten Gründe für Badeunfälle bei Kindern. Ein klarer Zusammenhang zwischen der Fähigkeit eine gewisse Strecke zu schwimmen und der Selbstrettungsfähigkeit wurde bislang nicht gefunden. Die Ursachenforschung für tödliche und nicht tödliche Badeunfälle liefert zwar zahlreiche Studien, jedoch kein eindeutiges Ergebnis.


    Da besonders in Deutschland Schwimmprogramme auf Meinungen und nicht auf der Grundlage von Forschung entwickelt werden, werden weiterhin Meinungen auch über die Frage nach dem Alter und der Selbstrettungsfähigkeit verbreitet.

    Evelyn Podubrin
    Erziehungswissenschaftlerin, Freitaucherin, Schwimmlehrerin

  • Willkommen bei den Rabeneltern, Evelyn!


    Im Moment geht eh keiner schwimmen, es sei denn in der Badewanne. Der Strang ist vom vergangenen Sommer. Inhaltlich hast Du natürlich recht.


    Magst Du Dich im Foyer ein mal uns anderen vorstellen?


    Lieben Gruß - Silbermöwe

  • ach man macht doch jetzt alles im Netz... lernen, leben, arbeiten, ... . Online schwimmen geht bestimmt auch super ;) man muss nur aufpassen dass die kinder nicht zu weit raus schwimmen #cool

  • Hallo Silbermöve,
    die Freibäder, Strandbäder und Schwimmbäder haben noch geschlossen. Daher ist zu erwarten, dass sich in der kommenden Saison mehr Badeunfälle in Gartenpools abspielen werden.


    Anfang April ist bereits ein Kind im Gartenteich ertrunken. Mangelnde Aufsicht und ein defekter Zaun waren laut einem Medienbericht Gründe für den Badeunfall.


    Vor diesem Hintergrund bleibt die Frage nach einem geeigneten Alter für unbeaufsichtigte Aufenthalte in Schwimmbädern oder Freibädern aktuell.


    Es wäre nett, wenn ich erfahren könnte, wo das Foyer ist :) Dort kann ich gerne über meine Forschung über das Schwimmen lernen kurz berichten.


    Viele Grüße

    Evelyn

    Evelyn Podubrin
    Erziehungswissenschaftlerin, Freitaucherin, Schwimmlehrerin

  • Und alleinlebende Menschen dürfen nie schwimmen gehen?

    Jeder ist frei zu entscheiden, ob er alleine oder in Begleitung schwimmen oder tauchen geht. Jeder ist für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Meistens kommt es nicht zu einem Badeunfall.
    Ich empfehle jedoch stets in Begleitung ins Wasser zu gehen und sich der lokalen Gefahren bewusst zu werden.

    Die Fähigkeit Kenntnisse von lokalen Gefahren mit den eigenen Wasserkompetenzen in einen Zusammenhang zu bringen (Stichwort Selbsteinschätzung) wird in unserer Kultur unzureichend ausgebildet.


    Wie bereits oben angemerkt: Solange der Zugang zu Schwimmbädern und Freibädern eingeschränkt bleibt, werden mehr Menschen in natürlichen Gewässern schwimmen. Ich rechne damit mit mehr Badeunfällen - besonders an unbeaufsichtigten Stellen.

    Das bedeutet, dass eine Kampagne für ausreichende Sicherheit längst fällig ist - nicht nur bei Kindern.

    Evelyn Podubrin
    Erziehungswissenschaftlerin, Freitaucherin, Schwimmlehrerin

  • Seen sind das eine, hier werden aber auch Badestellen am Fluss genutzt... Ich sehe da diesen Sommer auch sehr viele Badeunfälle auf uns zukommen.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • ja, hatten wir erst gestern davon, dass wenn die Schwimmbäder zu bleiben die Leute an unbeaufsichtigten Stellen baden werden. Der Rhein ist hier immer wieder so ne Gefahrenstelle, Menschen die das nicht einschätzen können und dort baden verunglücken immer wieder. Wir werden an ein kleines Flüsschen ausweichen, wenn das Schwimmbad zu bleibt. Allerdings wird das wenn der Sommer heiß und trocken ist eh nicht so viel Wasser führen, die Gefahr zu ertrinken eher gering.

  • ja, hatten wir erst gestern davon, dass wenn die Schwimmbäder zu bleiben die Leute an unbeaufsichtigten Stellen baden werden. Der Rhein ist hier immer wieder so ne Gefahrenstelle, Menschen die das nicht einschätzen können und dort baden verunglücken immer wieder. Wir werden an ein kleines Flüsschen ausweichen, wenn das Schwimmbad zu bleibt. Allerdings wird das wenn der Sommer heiß und trocken ist eh nicht so viel Wasser führen, die Gefahr zu ertrinken eher gering.

    Liebe Juana,

    warum ist die Wahrscheinlichkeit für einen Badeunfall von der Füllmenge abhängig?

    Junge Kinder können bereits in einer Pfütze ertrinken. Bereits ein kleines aufblasbares Plantschbecken stellt für Kinder eine Gefahr dar, wenn sie unbeaufsichtigt sind (denn beaufsichtigt untergehen dürfen und sollen sie).


    Ich sehe, dass uns das Ertrinken vor allem als ein Vorgang im tiefen Wasser eingeprägt wird. Laut einer Studie war ein großer Teil der Verunglückten in der Nähe einer Stelle zum Festhalten und/oder im stehtiefen Wasser (Boot, Steg o. ä.).

    Ich denke, dass die Darstellung von Badeunfällen in Filmen die Komplexität der Ertrinkens verschleiert und dazu führt, dass die Gefahreneinschätzung aus wissenschaftlicher Sicht unzureichend ist.


    "Schwimmen lernen findet im Pool statt, Ertrinken in natürlichen Gewässern" (ich denke, dass dieses Zitat von Robert Stallman ist.)

    Evelyn Podubrin
    Erziehungswissenschaftlerin, Freitaucherin, Schwimmlehrerin