Alles wird immer schlimmer...oder?

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  • Der Schutzstatus einer Art leitet sich daraus ab, ob eine Art bedroht ist.

    Daher ist es tatsächlich kein gutes Zeichen, wenn mehr Arten unter Schutz stehen. Das hat nichts mit gestiegener Awareness zu tun, leider.


    Dazu kommt, dass die unter-schutz-stellung oftmals nicht effektiv ist, sprich zu keiner Erholung des Bestandes führt.


    Der Verlust der Biodiversität wird übrigens massive Auswirkungen auf den Menschen haben.


    Zum Rest kann ich nichts relevantes beitragen.

    • Offizieller Beitrag

    Im Falle von Rosling geht es aber wirklich darum, dass er die steigende Awareness zeigen will - das ist einfach ein anderer Aspekt.

    Er denkt da auch in etwas grösserem Zeiträumen - immerhin ist vielen Menschen heute klar, DASS wir einen riesigen Impact auf Artenvielfalt, Klima etc haben.

    Das es nötig wurde, ist schrecklich, aber das es bewusst ist, ist immerhin ein Fortschritt. Ich kann mich erinnern, dass die ersten Klimatologinnenkonferenzen schon vor über 20 Jahren dasselbe "gepredigt" haben, was heute auch Fridays for Future etc verbreitet... (das muss frustrierend gewesen sein, stelle ich mir vor).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat

    - immerhin ist vielen Menschen heute klar, DASS wir einen riesigen Impact auf Artenvielfalt, Klima etc haben.

    da kennst du scheinbar andere leute als sie mir permanent in meinem politischen diskussionsalltag begegnen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    - immerhin ist vielen Menschen heute klar, DASS wir einen riesigen Impact auf Artenvielfalt, Klima etc haben.

    da kennst du scheinbar andere leute als sie mir permanent in meinem politischen diskussionsalltag begegnen.

    Das ist gut möglich...

    In der Wissenschaftsblase in der ich mich bewege herrscht eher die Stimmung: "Halleluja, sie raffen es endlich auch"... und meine sonstige Blase ist links-grün, daher gibt es da echt wenig zu diskutieren.

    Edit: aus online/facebook/Kommentarspalten-Diskussionen halte ich mich zum Schutz meiner Nerven für gewöhnlich raus.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ja, klar. Die katholische Kirche ist ja IMMER Schuld, an jedem Elend auf der Welt!

    Nein, ist sie nicht.

    Aber sie ist sehr wohl daran Schuld, dass Verhütungsmittel bei den katholisch Gäubigen nicht als Mittel zum Schutz der Gesundheit und der Selbstbestimmung der Frau gewertet werden, sondern als "Lebensverhinderungsmittel":

    https://www.kirche-und-leben.d…rhuetungsmittel-verboten/


    Das passt im etwas erweiterten Kontext auch zu Deinem Punkt:

    Auffällig ist nur, dass die kinderreichsten Länder die besonders armen Länder sind, egal welche Religion. Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Geburtenrate

    Ob das wohl auch so wäre, wenn es dort kostenlosen und leichten Zugang zu Verhütungsmitteln für alle gäbe?

    Dieser Punkt ist losgelöst von der katholischen Kirche zu betrachen, denn wie Du richtig sagst, ist das unabhängig von der Religion feststellbar. dennoch zeigt dieser Punkt klar den Zusammenhang an zwischen Zugang zu Verhütungsmittel und Geburtenrate auf.


    Was sagt uns das?

    Dass Frauen freiwillig weniger Kinder hätten, wenn sie selbst darüber bestimmen dürf(t)en?

    Hm....


    Und wie ist der Zusammenhang wohl, wenn es um den Gesundheitszustand der Frauen geht?

    Wie gesund sind die Frauen, die freien und kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln haben und wie gesund sind die Frauen, denen das verwehrt ist?


    Und nochmal wieder erweitert: Wie ist das wohl bei Abtreibungen (wobei ich keine neue Abtreibungsdiskussion aufmachen, sondern diesen Punkt einzig im Kontext zur Selbstbestimmung und zum Gesundheitszustand der Frauen sehen möchte)?


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Annie ()


  • Die Erlaubnis / das Vorhandensein / der Zugang zu bestimmten Verhütungsmöglichkeiten aber auch agressive gesellschaftspolitsche Maßnahmen, wie die 1-Kind-Politik in China spielen bei der tatsächlichen Geburtszahl nur eine untergeordnete Größe. Es gibt ja durchaus auch noch andere Möglich der Verhütung außer der Pille.


    Entscheindend ist die Rolle der Frau. Gut ausgebildete Frauen wollen auch für ihre Kinder eine gute Versorgung und Ausbildung und dass ist nur für eine begrenzte Kinderzahl leistbar. China hat eine zum Teil sehr aggressive 1-Kind-Politik betrieben. Trotzdem hat sich die Geburtszahl in Ländern mit ähnlichem wirtschaftlichen Aufstieg wie in China ähnlich entwickelt ganz ohne eine solche Regierugnspolitik.

    ...und es gibt schlicht Regionen dieser Welt, da kannst Du Dich auf den Marktplatz stellen und kostenlos die Pille verteilen und die Frauen werden trotzdem weiterhin 10 Kinder und mehr bekommen.

  • Genau. Weil in den ärmsten Ländern ohne Sozialstaat die Kinder einfach als Arbeitskräfte, Pflegeversicherung und Altersversorgung gebraucht werden.


    Und ich wage zu behaupten, dass der Einfluss der Pille auf die Frauengesundheit alles andere als positiv ist. Was einer Frau wirklich hilft, um nur so viele Kinder zu bekommen wie sie möchte und ihrer Gesundheit zuträglich ist, das ist die Freiheit, nein sagen zu dürfen. Nein zu einer nicht gleichberechtigten Beziehung, nein zu Geschlechtsverkehr wenn sie keinen möchte. Die Freiheit, einen Partner selbst aussuchen zu dürfen, und mit diesem offen reden zu können. Das alles kommt nicht automatisch mit der Pille. Die Pille kann in Hinblick auf wahre Emanzipation sogar kontraproduktiv sein. Deshalb gibt es Gesellschaften mit niedriger Geburtenrate, wo trotzdem die Frauen sehr weit weg von Emanzipation sind.

    • Offizieller Beitrag

    Spinosa. Frankreich praktiziert laizismus, hat aber einen sehr großen Anteil an sehr katholischen Menschen. Alle Familien mit 6 und mehr Kindern, die wir in frankreich kennenlernten, waren sehr katholisch und/oder im Militär; dort gibt es pro Kind mehr Geld. Die Privatschulen waren auch überwiegend katholisch. Auch wenn das öffentliche Leben sekulär ist, sind es die privaten Menschen nicht zwingend.

  • Es gibt ja durchaus auch noch andere Möglich der Verhütung außer der Pille.

    Stimmt und alle werden von der katholischen Kirche abgelehnt, sofern es nicht NFP ist, also auch Kondome.

    Die Pille selbst hatte ich gar nicht explizit erwähnt.


    Entscheindend ist die Rolle der Frau. Gut ausgebildete Frauen wollen auch für ihre Kinder eine gute Versorgung und Ausbildung und dass ist nur für eine begrenzte Kinderzahl leistbar.

    Ja, stimmt.

    Und wie sol man sich um Bildung als Frau und Mutter kümmern, wenn man 5 und mehr Kinder zu versorgen hat?

    Für mich ist das ein Henne-Ei-Problem.


    ...und es gibt schlicht Regionen dieser Welt, da kannst Du Dich auf den Marktplatz stellen und kostenlos die Pille verteilen und die Frauen werden trotzdem weiterhin 10 Kinder und mehr bekommen.

    Und es gibt ganz sicher Regionen auf der Welt, wo die verteilung von kostenlosen Verhütungsmitteln (zur verhütung von Schwnagerschaft UND gesundheitlichen Risiken wie STD) dankbar angenommen werden würde, vor allem dann, wenn es den Segen durch die Religion hätte.


    Genau. Weil in den ärmsten Ländern ohne Sozialstaat die Kinder einfach als Arbeitskräfte, Pflegeversicherung und Altersversorgung gebraucht werden.

    Ja und darüber hinaus gibt es in den ärmsten Ländern der Welt die Gepflogenheit, Kinder zu verkaufen, auszusetzen, zu Kinderehen zu zwingen, zu töten oder einfach unter brustalsten Bedingungen abzutreiben.

    Nur weil es das eine gibt, wird dadurch das andere nicht aufgehoben.


    Und ich wage zu behaupten, dass der Einfluss der Pille auf die Frauengesundheit alles andere als positiv ist.

    Interessant, dass auch Du hier wieder nur die Pille als einziges Verhütungsmittel erwähnst, dabei schützen z.B. Kondome zusatzlich noch vor HIV und anderen STD.

    Das geht im übrigen auch an VivaLaVida .

    Und s.o.: Die Pille selbst hatte ich gar nicht explizit erwähnt.



    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    2 Mal editiert, zuletzt von Annie ()

  • gegen kondome habe ich nichts einzuwenden. mir ging es um die pille als vermeintliche befreierin von weiblicher sexualität. das habe ich schon für mitteleuropa immer stark angezweifelt.

  • mir ging es um die pille als vermeintliche befreierin von weiblicher sexualität. das habe ich schon für mitteleuropa immer stark angezweifelt.

    Verstanden, hab ich auch schon Deinen früheren Beiträgen in anderen Threds entnommen.

    gegen kondome habe ich nichts einzuwenden.

    Aber die katholische Kirche hat auch gegen Kondome etwas einzuwenden.

    Und genau das war MEIN Punkt.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • ich hatte ja nur diesem beitrag von spinosa zugestimmt:

    Genau. Weil in den ärmsten Ländern ohne Sozialstaat die Kinder einfach als Arbeitskräfte, Pflegeversicherung und Altersversorgung gebraucht werden.


    Und ich wage zu behaupten, dass der Einfluss der Pille auf die Frauengesundheit alles andere als positiv ist. Was einer Frau wirklich hilft, um nur so viele Kinder zu bekommen wie sie möchte und ihrer Gesundheit zuträglich ist, das ist die Freiheit, nein sagen zu dürfen. Nein zu einer nicht gleichberechtigten Beziehung, nein zu Geschlechtsverkehr wenn sie keinen möchte. Die Freiheit, einen Partner selbst aussuchen zu dürfen, und mit diesem offen reden zu können. Das alles kommt nicht automatisch mit der Pille. Die Pille kann in Hinblick auf wahre Emanzipation sogar kontraproduktiv sein. Deshalb gibt es Gesellschaften mit niedriger Geburtenrate, wo trotzdem die Frauen sehr weit weg von Emanzipation sind.

  • Das hier ist Wasser auf meine Mühlen:

    Was einer Frau wirklich hilft, um nur so viele Kinder zu bekommen wie sie möchte und ihrer Gesundheit zuträglich ist, das ist die Freiheit, nein sagen zu dürfen. Nein zu einer nicht gleichberechtigten Beziehung, nein zu Geschlechtsverkehr wenn sie keinen möchte. Die Freiheit, einen Partner selbst aussuchen zu dürfen, und mit diesem offen reden zu können.

    Wobei Du in Deiner Aufzählung ein wichtiges Detail vergessen hast:

    Wie soll eine streng katholische Frau entscheiden, "nur so viele Kinder zu bekommen, wie sie möchte", wenn die Relgion, der sie angehört, ihr alle Verhütungsmittel außer der NFP verbietet ?!

    Wo ist da "ihre Freiheit, nein sagen zu dürfen", wie Du sie anführtest ?!


    Sie darf nicht "nein zu mehr Kindern" sagen außerhalb von NFP (außer: kein Sex haben, wenn sie das so beschließt und ihr Partner das so akzeptiert).


    LG,
    Anne

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  • über die katholische kirche hab ich nichts gesagt, da habe ich kein endgültiges bild.

    Doch hast Du, zumindest indirekt:

    das sehe ich ganz genau so. auch was die „befreiung“ der weiblichen sexualität durch die pille betrifft.


    Ich weiß, dass Deine knappe Art, zu antworten, manchmal Missverständnisse hervorruft, vielleicht ist dies auch so ein Fall?


    Wenn Du schreibst, dass Du etwas ganz genauso siehst und dann explizit mit einem "auch" die Pille noch einmal extra erwähnst, dann kommt es bei mir so an, als wüdest Du auch allem anderen vorher geschriebenen zustimmen, z.B. auch zu dem, was ich über die katholische Kirche schrieb.


    Es würde wirklich sehr helfen, wenn Du konkret sagst, was Du genauso siehst, wenn Dir die Pille nochmal eine extra Bemerkung wert ist...


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    2 Mal editiert, zuletzt von Annie ()

  • genau den teil, den ich zitiert habe, sehe ich genauso.


    und ich glaube, dass die pille weibliche sexualität für männer in erster linie ubiquitärer und folgenloser verfügbar erscheinen lässt.

    ich persönlich sehe da weniger befreiung als viele andere leute.


    das war eigentlich alles.

  • genau den teil, den ich zitiert habe, sehe ich genauso.

    Du meinst den Beitrag, den Du 5 Postings später hinterher geschossen hast? #75?


    und ich glaube, dass die pille weibliche sexualität für männer in erster linie ubiquitärer und folgenloser verfügbar erscheinen lässt.

    ich persönlich sehe da weniger befreiung als viele andere leute.

    Das schriebst Du früher schon und ich erinnere das noch gut ;)


    das war eigentlich alles.

    Prima, danke. Es würde mir echt helfen, wenn Du Dich bei Zustimmung oder Ablehnung direkt auf etwas konkretes beziehen oder es direkt zitieren könntest.

    Das würde ganz sicher bei mir Missverständnisse vermeiden helfen.


    LG,

    Anne

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