Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod .... Und er Dativ tötet auch dem Akkusativ?

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  • YouTube Rebecca und Larissa


    Ja ich weiß, das ist Satire... Und ich liebe sie.


    Hier wird sich ja offensichtlich der fehlerhaften Sprache einer bestimmten Subkultur bedient.


    Was genau machen Sie falsch?

    Höre ich richtig, dass sie sowohl den Genitiv als auch den Akkusativ nicht richtig benutzen?


    Ich frage das, weil ich Sprache so sehr liebe und an falscher Sprache die Regeln so schön zu sehen sind.


    Yoda ist ein tolles Beispiel, der die satzstellung der Verben umstellt.


    Oder YouTube - Deutschkurs

    Hier die Regeln des Soziolekts der Migranten


    Bitte hier keine Diskussionen um political correctness.... Ich will mich nicht über mangelnde Sprachfertigkeiten bestimmter Menschen lustigmachen... Oder sie überhaupt bewerten.


    Ich will die Regeln, die auch falsche (bzw. nicht dem standardDeutsch entsprechende) Sprache entdecken und verstehen.




    So, meine Liebe Fiawin das ist jetzt mal wieder ein Thread, wo du mich entweder lieben wirst, oder mir den Kopf waschen.... Ich freue mich drauf ;)

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • *prust*


    Ich kann gerade nicht, aber ich reiche Dir vorsichtshalber das Shampoostück rüber, auch wenn ich nicht weiß, worum es geht.#baden#haare#nägel

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Sag bloß du klickst die YouTube Links nicht an?! Ich bin doch nicht du! Ich verstecke keine Clips, die nicht verlinkt werden dürfen...


    Kannst also Ruhig anschauen....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich höre übrigens ganz oft bei Freunden meiner Kinder: "ich hab ihn das gegeben" oder auch weiblich "ich hab sie das gegeben"

    Und das von Kindern, deren Muttersprache deutsch ist. Ob das der immense Einfluss diverser YouTube-Filmchen ist, wo gebrochen oder "unsauber" deutsch gesprochen wird?

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
    Mahatma Gandhi

  • Ich finde es ja immer wieder bemerkenswert, wenn Jugendliche - und zwar völlig unabhängig vom Migrationshintergrund - wirklich ganz.genau.so reden. Das müssen die doch üben, oder?

    Lustig war mein leider nicht wirklich Dialekt sprechender Sohn, der ungefähr ein Jahr lang in jedem zweiten Satz „Oida“ (das süddeutsche Pendant zu „Alter“) gesagt hat, bis er kapiert hat, dass das „Alter“ heißt.

    Inzwischen beginnt jeder Satz mit „Digger“, aber natürlich nur im Dialog mit „Gleichgesinnten“. Normal sprechen kann er auch :D

  • Ich beobachte hier, dass sehr viele Kinder (auch welche mit Deutsch als Muttersprache und welche, die zum Gymnasium gehen) sehr lange brauchen, bis sie die Fälle bei Lehrernamen richtig benutzen. Das ist mir in den letzten Jahren enorm aufgefallen.

    Folgende Beispielsätze höre ich wirklich oft:

    "Wir hatten heute Vertretung bei Herr Meier"

    "Herrn Meier hat uns das so erklärt."

    usw.

    Ich weiß nicht, woran das liegt. Meist geht es dann so ab der 8./9. Klasse richtig.


    Meinst Du so etwas aus, Leslie?

  • Ich kenne eine Frau, um die 60 die vor 40 Jahren aus der Tüekei nach Deutschland gekommen ist.

    Sie hat also mit "Jugendsprache" nicht viel am Hut, aber sie macht einige dieser typischen Fehler.


    Ich vermute dass das daran liegt, dass die türkische Grammatik so anders ist als die Deutsche.


    Also dass es im türkischen z.B. einen Ablativ und einen Lokativ gibt. Das heißt im Türkischen hat man einen eigenen grammatikalischen Fall um durch das Anhängen von Suffixen bestimmte Sachverhalte zu bennen.


    Diese Möglichkeit fehlt im Deutschen, daher ist man im Deutschen gezwungen Hilfswörter zu benutzen, z.B. in, an, auf, bei, um, von, aus.


    Und das ist nur ein Teil.

    Es gibt noch mehr Punkte wo die Sprachen sich von der grundsätzlichen Grammatikstruktur unterscheiden.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Ich höre das auch und besonders bei muttersprachlich deutschen Kindern. Hier sind die Eltern leider "vorbild".

    Ich hab enorme Schwierigkeiten z.B. bei Elternabenden da zu zuhören, im persönlichen Gespräch rollt es mir da jedesmal die Fußnägel hoch. Bei njchtmuttersprachlichen Menschen stört es mich gar nicht, da kann ich gut mit umgehen. Deutsch ist schwer.


    Meine Beobachtungen reiche über mehr 4 jahre und an verschiedenen Orten (Schule, Kindergarten, Spielplatz.


    Eine Frau versucht bei den befreundeten Eltern da was gerade zu rücken, das wird aber mit absoluter Ignoranz oder dummen Sprüchen abgetan.

    Hier ist es aber wirklich wohnortbedingt. Im Schulumfeld der Großen ist sowas weniger auffällig. Das nervt sogar Kröti, dass in unserem Wohnumfeld da so wenig Wert drauf gelegt wird. Sie korrigiert da auch schon mal die Kinder, w3nn es zu krass ist und die kommen dann mit: frag doch meine Mutter, das wird so gesprochen.


    Einmal standen wir am Bus udn da rief ein Junge dem anderen zu: Ey, du Schule.

    Kröti schaute mich an und meinte nur: Verben waren wohl wieder mal ausverkauft.

  • Mein Bonussohn hat damit auch ein Problem. Ständig sagt er sowas wie "das liegt in mein Zimmer" oder "Ich bin auf den Weg". Ich finde das furchtbar!

    Ich habe erst gedacht, er nuschelt den Dativ nur weg, und darum hab ich ihn solche Sachen mal schreiben lassen... Und er schreibt sie auch falsch! #eek


    An der Vorbildfunktion kann es nicht liegen. Wir sind gut in Deutsch und reden auch deutlich.

  • "ich geh Kaufland" hört man hier auch sehr oft.

    Da rollen sich meine Fußnägel auf, ich finde das sehr schlimm. Meine Kinder reden so auch manchmal, aber eher aus Spaß um sich darüber lustig zu machen.

    Schlimm finde ich aber auch : "übelst" und zb "hart gefreut". Wie kann man sich hart freuen?! Und übelst, ähm ja, ist das ein richtiges Wort überhaupt...

  • Leute, natürlich heißt es NACH Kaufland.


    Den kennt ihr doch bestimmt:


    A: Ich geh nach Aldi

    B: Zu Aldi!

    A: Wieso, ist doch erst 15 Uhr?

  • Ich habe vor fast 15 Jahren in einer Grundschule in einer gutbürgerlichen Gegend gewohnt, mit wenig Kindern ndH und wenig Bidungsferne Familien.


    Es gab zwischen den Grundschulkindern und mir oft diesen Dialog:


    Kind kommt zu mir, möchte ein Spielzeug ausleihen:

    "Hallo, Ball!"

    "Hallo, Satz!"

    "Kann ich Ball?"

    "Kann ich bitte einen Satz von dir hören?"

    "Frau Winkle, kann ich bitte einen Ball?"

    Hier habe ich dann oft aufgegeben...


    Aber dann gibt's bei mir immer wieder diesen Dialog:

    "Kann ich bitte ein Eis?"

    "... An die Wand klatschen? Nein!"

    "Kann ich bitte ein Eis essen?"


    Das schlimmste Erlebnis in dieser Hinsicht war in ebendieser Schule eine Konferenz zur Schulanfangsphase, wo alle Pädagogen (Erzieherinnen und Lehrerinnen) zusammen saßen und über Förderbedarfe und Fördermöglichkeiten der neuen Erstklässler gesprochen haben.

    Und wir haben festgestellt, dass eben viele Kinder (obwohl Muttersprachler und duRchschnittlich intelligent und gebildet) nicht in Vollständigen korrekten Sätzen sprechen.


    Da sagte doch eine Lehrerin!!!!!, dass wir da aber auch zu viel von den Schulanfängern verlangen, Satzbau kommt im Grammatikunterricht ja erst in Klasse 5 ran.

    Ich weiß noch, dass meine damAlige Chefin mich dafür gelobt hat, dass ich da deutlich wiedersprochen habe.

    Ich habe darauf hingewiesen, dass die Kinder sechs Jahr alt sind, in der Regel ihre Muttersprache ebenso lange hören und auch schon lange durch Nachahmen, try and error und anwenden der Erkannten Regeln die Sprache erleRnen. Im allgemeinen ist die SprachentWicKlung abgeschlossen, bevor die Kinder in die Schule kommen.


    Ich finde das ein durchaus wichtiges aber auch schwieriges Thema.

    In der Pädagogik existieren ja sSprachschwierigkeiten bei Muttersprachlichen Grundschulkindern quasi nicht.

    Ich meine, ich bin Erzieherin und weiß, wirich Vorschulkinder sprachlich fördern soll und kann. Das hört aber bei Grundschulkindern auf. (Also Sprachförderung bei mehrsprachigen Kindern ist klar... Wortschatz und Grammatik )

    Aber ich seh ja bei meinem tollen Duracellmädchen, die in Sprechen eine eins auf dem Zeugnis hat (seit der Dritten Klasse bis jetzt sechste Klasse) komme ich mit sprachvorbilder und korrigieren, hinweise geben nicht weiter.... Sie nutzt nachwie vor den Dativ falsch (also sie nutzt ihn, wenn sie die Präposition wegen benutzt) und nach wie vor spricht sie aus Faulheit nicht in vollständigen Sätzen...das Eis-Beispiel kommt von ihr!

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Bei meinen Kindern habe ich auch schon vom Kindergarten an bei dem Eis-Beispiel (das geht ja mit allem so) jedes Mal den Satz komplett absurd weitergeführt. Hier zu Hause sprechen meine Kinder inzwischen in diesen Situationen in ganzen Sätzen, weil sie einfach genervt von mir sind. Ich habe das auch mal bei Besuchskindern gemacht (auch deutsche Muttersprachler, bei ndH fände ich es gemein). Die haben gar nicht verstanden, was ich von denen wollte. Anscheinend finden es ihre Eltern normal und korrigieren die unvollständigen Sätze nicht.

    Bei anderen unvollständigen Sätze zitiere ich immer gerne eine Postkarte, die ich früher mal in der Küche hängen hatte: "Dieser Satz kein Verb"


    Bei den falschen Fällen, frage ich bei meinen Kindern inzwischen immer stur nach.

    Wenn sie sagen: "Wir hatten heute Englisch bei Herr Schmidt"

    Antworte ich jedes Mal: "Bei weM?"

    usw.

    Da geht es jetzt auch langsam besser, sie sind jetzt fast 10 und 12 Jahre alt.

  • Ich musste heute an diesen Thread denken, als ich ein ca. 8-jähriges Mädchen sagen hörte: „Stella, möchtest du bei meinem nach Hause? Da gibt’s Eis.“ (Betonung auf „meinem“; gemeint war: „Möchtest du mit zu mir nach Hause?“)

    Das fand ich schon sehr krass, zumal es völlig akzentfrei ausgesprochen war.

  • "Frau Winkle, kann ich bitte einen Ball?"

    "Kann ich bitte ein Eis?"

    Das war in meiner Kindheit schon sehr üblich, meine Eltern haben damals haargenauso reagiert wie du. Klingt das für dich wirklich so ungewöhnlich?


    Ich kann zwar sehen dass was fehlt (ein Verb also), aber es klingt für mich nicht falsch #gruebel Ich vermute auch dass ich das bis heute so sage #schäm


    Ist eigentlich "Möchtest du ein Eis?" auch falsch? (Ich höre das echt nicht, glaube ich.)


  • Ja das ist genauso falsch.

    Ich beende solche Sätze auch absurd. Dann gibt’s Augenrollen und einen vollständigen Satz.

    Gruß omega.


    Völlig absurd ist diese Anrede in der Unterstufe ... „Duhu, Herrn Schmidt..“. Ich verstehe es nicht. Aber ich bin auch alt. Das gab’s früher bei uns nicht ?.