Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod .... Und er Dativ tötet auch dem Akkusativ?

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  • Du sprichst also einfach viele Sprachen, Talpa .

    Das finde ich ja schon beeindruckend.


    Funktioniert das automatisch, wenn man mehrsprachig aufwächst?


    Ich bin ja nur mit eine Sprache aufgewachsen, und tu mich sehr schwer damit andere Sprachen zu lernen. Darum bin ich auch so froh, dass mein Umfeld so einsprachig ist.

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    (Big Bang Theory)

    Einmal editiert, zuletzt von Shevek ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube nicht, dass es ein Problem der Zweisprachigkeit ist. Ich bin nämlich mit standarddeutsch aufgewachsen, allerdings mit sehr vielen verschiedenen Regionalen Prägungen und ich verstehe sehr viele Dialekte, weil die Verwandtschaft quer durch Deutschland und Oesterreich verteilt war. Nur sprechen tue ich davon nichts. Das klappt einfach nicht. Wenn jemand wirklich in seinem Dialekt loslegt, dann brauch ich auch eine Weile um mich einzuhören, aber das wird eigentlich immer recht schnell. Wobei ich beim echten norddeutschen platt bisher kaum etwas verstehe. Aber wie Shevek und andere schon sagten, das spricht auch kaum jemand mehr. Es gibt zwar Kurse in Kindergärten, aber einmal die Woche 45min sind da doch eher niedrig angesetzt, um einen Dialekt wirklich zu vermitteln.


    Aber zB mein eines Geschwister spricht Dialekt, aber tut sich unheimlich schwer jemanden zu verstehen, der deutsch mit Akzent oder starker regionaler Prägung spricht. Selbe Familie, anderer Mensch.


    und so sehe ich das häufiger, es gibt Menschen, denen faellt das leichter, und anderen nicht. Vielleicht hilft die Zweisprachigkeit, aber sie ist nicht der einzige Faktor.

    • Offizieller Beitrag

    Nein, ich spreche nicht viele Sprachen - ich spreche Deutsch, einfach in mehreren Varianten.

    In Dialektregionen ist es ja so, das Kinder sehr früh die beiden Varianten hören und erleben (selbst wenn wir konsequent zuhause Dialekt sprechen, es gibt Medien aller Art, die die Standardsprache weitergeben).

    Daher sind wir halt "eingehört". Und dann folgen Dialekte ja durchaus Regeln und wenn man die mal raus hat (bajuwarische Dialekte funktionieren etwas anders als alemannische), dann geht das Umstellen gut. Für den Notfall gibt es noch so eine Art verwaschenen Fastdialekt - so reden viele Österreicher untereinander. Wir Gsiberger (aka Vorarlberger) nicht, wir passen uns für gewöhnlich dem Dialekt des "ostöstereichischen" (aka Tiroler und alle Anderen) an, weil die uns schlechter verstehen.


    Es ist also keine echte Zweisprachigkeit, hat aber gewisse Vorteile, die diese auch hat. Aber da ist Anja die Fachfrau.


    Grundsätzlich liebe ich Sprachen und ik meinem Umfeld ist Sprachen Lernen auch sehr hoch angesehen. Ich bin da eher "wenigsprachig". Daher wird frau natürlich auch motiviert.

    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Danke Indian Summer

    Ja, so kenne ich das auch: In Norddeutschland wird Standard-Deutsch als eigene Sprache gesehen, und entsprechend auch gesprochen.

    Plattdeutsch ist was ganz anderes.


    Talpa

    Es ist irgendwann egal ob das offiziell noch Deutsch ist oder eine eigene Sprache, wenns nur versteht, wer es auch spricht, dann kann es genauso eine andere Sprache sein.


    Ein wenig eingefärbtes Süddeutsch (so wie Ida das hier mal definiert hat) verstehe ich ja, Schwäbisch aber eben nicht.

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    • Offizieller Beitrag

    Talpa

    Es ist irgendwann egal ob das offiziell noch Deutsch ist oder eine eigene Sprache, wenns nur versteht, wer es auch spricht, dann kann es genauso eine andere Sprache sein.


    Ein wenig eingefärbtes Süddeutsch (so wie Ida das hier mal definiert hat) verstehe ich ja, Schwäbisch aber eben nicht.

    Wer sagt denn, dass man es sprechen muss, um es zu verstehen?

    Ich spreche nur meinen Dialekt und kann ein bisschen "österreichern", so dass Ungeübte mich nicht einordnen können... aber ich kann weder bairisch noch schwäbisch noch hessisch.


    Es gibt hier eine Menge Menschen, die selbst keinen Dialekt sprechen (ich lebe in der Stadt mit dem höchsten deutschen Einwandereranteil), das ist überhaupt kein Problem. Aber verstehen lernen sollten sie es schon irgendwann, weil eben sonst das tägliche Leben schon schwierig wird.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Die Schweizer sind einfach die Helden, das klingt echt sowas von souverän #applaus

    Nö, nö... wie Daroan schreibt, so manches Mal knirscht es auch im babylonischen Sprachenwirrwarr.

    Wenn der Genfer Geschäftspartner am Telefon einfach immer zu schnell redet und ungehalten wird, wenn frau ihn um Nachsicht bittet (ER habe ja schliesslich auch Deutsch gelernt...). Der "Röstigraben" ist schon sehr präsent.


    Aber meistens habe ich schon das Gefühl, dass die Sprachvielfalt geschätzt wird.


    In Italien beobachte ich sogar eine kleine Renaissance der Dialekte - meine Grosseltern haben sich immer noch nicht vom Schock erholt, dass ich meine Kinder im Dialekt erziehe - meine Cousins und ihre Freunde schreiben kleine Essays zu unterschiedlichen Themen auf sizilianisch.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und in Hamburg ist das einzige was ich verstehen muss, um hier vernünftig durchzukommen eben Hochdeutsch.


    Das ist ein Unterschied, und für Leute wie mich ist das schon ein Argument für Hamburg.

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    • Offizieller Beitrag

    Das wäre aber doch in Stuttgart nicht anders. Wenn Du dort aufgewachsen wärst, würdest Du es locker verstehen...

    Es ist ja nicht so, dass alle weniger sprachbegabten Bewohner hier in "praktischere" Gegenden abwandern. ;)

    Ich glaube, Du stellst es Dir viel aufwendiger vor, als es ist.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Da hat es lustige Wörter dabei - einige waren mir bekannt als hamburgerisch (Schietwetter), andere habe sogar ich im aktiven Wortschatz (tüddeln) und wieder andere müssen da dringen hin, weil sie echt cool klingen. Mein Sohn hört nämlivh einfach nich auf mit tielfeuten!

    Ich liebe Wörter!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • als ich nach Süddeutschland gezogen bin, wurde mir (in tiefstem Schwäbisch, in Baden #freu) gesagt, ich sei ja mal so gar nicht zu verstehen, ich spräche viel zu schnell und undeutlich ;)

    Und wie gesagt, ich spreche regionalen Standard, also mehr oder weniger Hochdeutsch - und ich habe die Person verstanden.

    Aber es ist wohl deutlich geworden, dass ich Sprache mag, gerne mich damit auseinander setze und ich finde Dialekte spannend. Ein Hobby von mir ist, anhand der Ausdrucksweise und Aussprache zu raten, wo jemand herkommt

  • Berlin


    Dit is ja geil!!!!


    Da isst ja meine Muttersprache dargestellt.


    Fressalien, Gusche, Demse und Glotze hätte ich jetzt als Umgangssprache in gesamtdeutschland angesehen

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Demse ham wa jerade den janzen Sommer über....


    Demse Sagt man, wenn es sehr schwülwarm ist oder in einem Raum warm und schlecht gelüftet ist

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir denken ja viele, dass auch wenn ich mich um gepflegtes Standarddeutsch bemühe, dass ich Schweizerdeutsch spreche #angst


    Also so sprachbegabt bin ich nicht. ich habe einen grauenhaften Akzent. Ein Engländer meinte einmal liebevoll zu mir, ich sollte evtl. eher russisch lernen als Englisch.


    Aber dafür bin ich sehr sprach- und dialekttolerant. Ob nun ein Tessiner am Telefon mit mir Italienisch babbeln will, ein Genfer Französisch, ein Serbe mit sehr rudimentären Deutschkenntnissen bei mit einkaufen will oder mein Schwager aus der Pfalz anruft #zwinker. Irgendwie geht das immer.


    Eigentlich ist das das erstaunlichste an der ganzen Sache. Das man durchaus Geschäfte machen kann, ohne eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Das man ein Land regieren kann, ohne eine "Hauptsprache" die alle sprechen.


    Was ich an Deutschen Dialekten noch interessant finde: man merkt, welche in den Medien eher vertreten sind. So gibt es immer wieder Krimiserien oder Filme, die in Hamburg, Berlin, Köln oder so spielen und deshalb manche Ausdrücke durchaus vielen Menschen bekannt sind. Oder Bayrische Heimatfilme, wer kennt sie nicht?


    Aber zB. mit dem Pfälzer Dialekt meines Mannes sind viele überfordert. Woher stammt der? Den verstehe ich kaum? Tja, das Pirmasenser Umland ist auch nicht gerade in vielen Filmen/ Serien vertreten :)

  • Daroan - Dein Mann ist mein Wasserbruder?
    Woher denn genau?
    Schlabbeflicker, Grienesputsche, Kieholz, Blohmaul, Necher, Hackmesser, Hannerseider?

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)