Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod .... Und er Dativ tötet auch dem Akkusativ?

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  • Ja, in Stuttgart hatte ich Probleme, habe ich doch geschrieben.

    In Hamburg geht das wunderbar, auch in den angrenzenden Bundesländern.


    Ich komme im übrigen aus dem Süden von Niedersachsen, geografisch ist das da genau die Mitte von Deutschland.

    Nördlich davon verstehe ich die Leute, südlich wird es immer schwieriger.


    Aber Hamburg ist doch auch nicht ohne Dialekt? Da hat jemand aus dem südlicheren deutschsprachigen Gebiet doch auch teils Probleme mit dem Verständnis, oder nicht?

    Klick für Hamburgisch

    Also, teils sind das Begriffe für Straßen (Reeperbahn, Herbertstraße), was ist daran Dialekt?

    Teils sind das einzelne allgemein in Norddeutschland gebräuchliche Begriffe (Schietwetter, Moin Moin), und teils ist das Plattdeutsch, was hier nur sehr Bruchstückhaft gesprochen wird. Deern und Jung, statt Mädchen und Junge, aber das sind eben einzelne Wörter die noch drin sind, und keine ganzen Sätze.

    Klar gibt das hier einen eigenen Dialekt. Den nutzen die Leute aber wenig, und wenn dann wissen sie eben ganz genau, dass sie gerade Plattdeutsch sprechen.


    Fressalien, Gusche, Demse und Glotze hätte ich jetzt als Umgangssprache in gesamtdeutschland angesehen


    Ich kenne da auch nur Fressalien und Glotze.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    • Offizieller Beitrag

    Klar gibt das hier einen eigenen Dialekt. Den nutzen die Leute aber wenig, und wenn dann wissen sie eben ganz genau, dass sie gerade Plattdeutsch sprechen.

    Ich nutze unseren Dialekt viel - aber ich weiß trotzdem auch ganz genau, dass ich gerade Saarländisch spreche :D!

  • Fressalien und Glotze ja, Gusche in anderen Varianten (Goschn), aber Demse lese ich gerade zum allerersten Mal :)

    Ich habe nur Glotze wirklich im aktiven Sprachgebrauch, Fressalien eher weniger, Goschn kenne ich, aber hätte es eher als Süddeutsch eingeordnet, Gusche und Demse kannte ich nicht.

    Daroan - Dein Mann ist mein Wasserbruder?
    Woher denn genau?
    Schlabbeflicker, Grienesputsche, Kieholz, Blohmaul, Necher, Hackmesser, Hannerseider?

    8o

    Magst du das erklären?

    • Offizieller Beitrag

    Shevek: aber als gebürtige Stuttgarterin hättest Du doch keine Probleme gehabt, schwäbisch zu verstehen?


    Ich glaube zu verstehen, was Du meinst: Du findest es praktisch, eine Universalsprache zu haben, die im ganzen Land flächendeckend gesprochen wird. Da ich in einem viersprachigen Land lebe und in einem Land mit grossen sprachlichen Minderheiten als Folge seiner Entstehungsgeschichte zur Schule gegangen bin, ist mir dieses Konzept nicht so wichtig.


    @"weiss, was ich spreche": ich kenne persönlich niemanden, der nicht weiss, ob er Dialekt oder Standardsprache spricht. Ich kenne aber einige Leute, die sich schlicht weigern, Hochdeutsch zu sprechen (aus unterschiedlichen Gründen).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • #lol

    Klingt wie ein nordwestchinesischer Dialekt, nicht wahr?


    Ein Wasserbruder ist einer, der sein Wasser aus der gleichen Quelle trinkt - also irgendwo aus der gleichen Gegend kommt.

    Der Rest sind liebevolle Bezeichnungen für die an bestimmten Orten Geborenen - Schlabbeflicker in Pirmasens, Kieholz im östlichen Teil von Münchweiler (wichtig, dieser Ort ist zweigeteilt noch aus ... ich glaube Zeiten der x Kleinfürstentümer, Kieholz gehört zu Gräfenstein, Rehbock zu Sickingen), Necher in Merzalben,...

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

    Einmal editiert, zuletzt von Kerstin_Pfalz ()

  • Shevek Schwester im Herzen!

    Komme auch aus Südniedersachsen, habe in Hessen gelebt, im Sauerland, Wuppertal... aber verschlagen hat es mich in den „echten Norden“.

    Es hat echt nicht lang gedauert, dass ich Platt verstanden habe... ok, da ist ab und an mal noch ein Fremdwort für mich drin, das erschließt sich aber meist schnell aus dem Zusammenhang.

    Wir haben uns mal wg. Jobmöglichkeiten am Chiemsee aufgehalten... da hätte ich nicht arbeiten können, weil mein Job vor allem aus Kommunikation mit Menschen besteht... da hätte ich keine Chance gehabt. Ich hab die Leute nichtmal verstanden, wenn sie versucht haben Hochdeutsch zu sprechen...

  • Shevek: aber als gebürtige Stuttgarterin hättest Du doch keine Probleme gehabt, schwäbisch zu verstehen?

    Ich bin gebürtige Niedersächsin, ganz aus dem Süden von Niedersachsen, was in der Mitte von Deutschland ist, und habe ein paar Jahre in Stuttgart gewohnt.

    Verstanden habe ich bis zum Schluss kein Schwäbisch, nur das Regionale Standard. (Warum will ich das immer mit t schreiben?)


    Meine Eltern stammen aus dem Münsterland, was man wohl bei mir raushören kann - wurde mir mal gesagt.


    Ich glaube zu verstehen, was Du meinst: Du findest es praktisch, eine Universalsprache zu haben, die im ganzen Land flächendeckend gesprochen wird.

    Ja genau.

    Shevek Schwester im Herzen!

    Komme auch aus Südniedersachsen, habe in Hessen gelebt, im Sauerland, Wuppertal... aber verschlagen hat es mich in den „echten Norden“.

    Es hat echt nicht lang gedauert, dass ich Platt verstanden habe... ok, da ist ab und an mal noch ein Fremdwort für mich drin, das erschließt sich aber meist schnell aus dem Zusammenhang.

    Wir haben uns mal wg. Jobmöglichkeiten am Chiemsee aufgehalten... da hätte ich nicht arbeiten können, weil mein Job vor allem aus Kommunikation mit Menschen besteht... da hätte ich keine Chance gehabt. Ich hab die Leute nichtmal verstanden, wenn sie versucht haben Hochdeutsch zu sprechen...

    Platt oder das regionale Standarddeutsch?

    Das ist schon was anderes.


    Also den norddeutschen Einschlag verstehe ich gut, aber richtiges Platt, keine Chance.

    Mein Schwiegeropa konnte das noch.

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  • Wobei mich eine Antwort auf diese Frage durchaus noch interessieren würde:

    "reinen" Standard spricht und schreibt eigentlich niemand, das ist ein theoretisches Konstrukt, was ja auch der Duden widerspiegelt, indem er die unterschiedlichen Variationen abbildet, und auch die Unterschiede zwischen deutschem, schweizer und österreichischem Standard zeigen

    Was wäre denn "reiner" Standart?
    Wie würde z.B. meine Frage in "reinem" Standart lauten?

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    • Offizieller Beitrag

    Reinen Standard sprechen glaube ich ARD-Nachrichtensprecher. Da ist es äusserst erwünscht, dass man keine Herkunft heraushört.


    Ich selbst fände ein völliges Verschwinden von Dialekten sehr schade. Ich "schimpfe" ja auch mit meinen Schwiegereltern, wenn sie mit meinen Kindern "badisches Pseudohochdeutsch für Kinder" sprechen - das scheint dort unterdessen echt Mode zu sein - die Goofen verstehen Badisch wunderbar und etwas Übung in ihrer Vatersprache schadet nun wirklich nicht...

    Aber ich finde es natürlich auch wichtig, dass jedes Kind im Rahmen seiner Möglichkeiten Standardsprache in Wort und Schrift beherrscht (und ja, da erwarte ich von meinem 15jährigen, dass er grauslige Helvetismen ausmerzt).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich (BaWü) beobachte bei meinen Kindern und im Freundeskreis, dass die Kinder und Jugendlichen zunehmend weniger ihren heimischen Dialekt sprechen, obwohl sie in diesem Sprachbad aufgewachsen sind. Während die Großeltern beiderseits noch deutlichen Dialekt sprechen, und wir Eltern einen abgeschwächten (bzw im Job eher keinen mehr, also switchen) , so können unsere Kinder ihn gar nicht mehr sprechen, selbst wenn sie wollten. Nur verstehen geht noch, klar. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie stärker durch Medien beeinflusst sind. #weissnicht

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube nicht, dass es an den Medien liegt - denn in Österreich und der Schweiz sehen die Kinder ja so ziemlich diesselben Medien.

    Ich glaube, es hat schon sehr viel mit dem Selbstverständnis der Dialektsprecher zu tun - ich korrigiere meine Kinder, wenn sie mit mir Hochdeutsch sprechen. Meine Schwiegerfamilie nicht.

    Ich lese hier im Forum auch oft, dass Dialektsprechen mit schlechteren Bildungschancen verbunden wird in D - das kenne ich hier so gar nicht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Verständlich ist ja noch was anderes.


    Ich habe eine Kollegin die sehr gutes Deutsch spricht (Ist ja auch Deutschlehrerin ;):D) Aber man hört finde ich sofort, dass sie Schwäbin ist.

    Das ist die Satzmelodie, würde ich sagen.

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  • Wenn man eine Weile in der entsprechenden Region lebt, lernt man ja auch den Dialekt zu verstehen.

    Ich nicht.


    Ich habe es ausprobiert.

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