Freiräume für einen selbst versus Kinder

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich fühle mich derzeit in einem ständigen Konflikt. Ich war jahrelang sehr aufopferungsvoll für meine vier Kinder da. Ich hatte sehr, sehr wenig persönliche Zeit. Das lag vorallem daran, das wir keine Familie haben die uns aktiv unterstützen kann und daran das mein Mann sehr lange gebraucht hat, ernsthaft in die Verantwortung für seine Kinder zu gehen. Das ist bis heute schwer für ihn. Wenn irgendetwas Akutes zu Hause passiert, ist sein erster Impuls immer noch sofort mich anzurufen. Ätzend!

    Meine Kinder sind es dementsprechend gewohnt, mich ständig verfügbar zu haben .

    Nun arbeite ich seit einem knappen halben Jahr und auch ansonsten kommen neue Bedürfnisse auf. Ich will mal weggehen ohne ständig auf Standby zu sein oder z.B. nächstes We will ich wegfahren ( 2 Nächte nicht da).

    Das grosse Problem ist, dass ich damit bei meinen Kindern da grosse Leiden auslöse. Schon im Vorfeld wird geweint und gejammert. Also vorallem die zwei Jüngeren (5 Und fast 9). Der Zwölfjährige beschwert sich aber auch und meckert, warum das sein müsse?

    Jedenfalls machen sie es mir damit total schwer. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen und fühle mich egoistisch.

    Wenn ich dann unterwegs bin, habe ich immer dieses Gefühl im Nacken gepaart mit der Angst, das mein Mann anruft. Ich fühle mich richtig gegängelt.

    Wie kann ich das mit meinen Kindern besser kommunizieren und ihre Gefühle aushalten? Kennt jemand ähnliche Situationen?

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • #knuddel


    Mach dir bitte klar, dass du ihnen nichts antust damit. Dass sie daran wachsen und reifen können. Und dass sie von einer ausgeglichenen Mutter profitieren, die sich um ihre eigenen Bedürfnisse kümmern kann. #ja


    Du schaffst es bestimmt, ihnen zu vermitteln, dass dir das wichtig ist und dass du weißt, wie schwierig es für sie ist. Aber du bist dir ganz sicher, dass sie das schaffen, und ihr alle freut euch dann aufs Wiedersehen.


    Und deinem Mann machst du klar, dass er das allein hinkriegt und dir die Auszeit gönnen soll. #kuss

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Du lässt sie zu Hause beim Vater.

    Das ist doch super.


    Sag ihnen, dass du zwei Nächte weg bist und dann wieder da.


    Bei meinem Msnn hab ich eine zeitlang bei solchen Anrufen gefragt:


    Ist irgendetwas passiert?

    Gibt es irgendwas, dass du nicht alleine entscheiden kannst?

    Gibt es eine wichtige Frist, die in zwei Tagen abgelaufen ist?


    Wenn alles mit "nein" beantwortet wurde:


    Rufst du mich an, weil du nur hören wolltest, wie es mir geht?

    Mir geht es gut. Euch bestimmt auch.


    Ja, das hört sich erstmal unfreundlich an. Aber es zeigt ja die Problematik.


    Mein Mann kann alles was ich alleine machen kann auch, dann soll er es bitte auch tun.


    Dir ganz viel Spaß und gute Erholung.

  • Das grosse Problem ist, dass ich damit bei meinen Kindern da grosse Leiden auslöse. Schon im Vorfeld wird geweint und gejammert. Also vorallem die zwei Jüngeren (5 Und fast 9). Der Zwölfjährige beschwert sich aber auch und meckert, warum das sein müsse?

    Ich denke nicht, dass die Kids wirkich leiden.

    Es ist einfach sehr ungewohnt für sie, dass du nicht jederzeit verfügbar bist, klar ist das erstmal doof und die dementsprechenden Gefühle müssen und sollen raus. Aber mit echtem Leiden hat das m.M. nach nichts zu tun.

    Ich würde mich mit Kindern und Mann hinsetzen und ganz klar sagen, dass das sein muss und warum und dass es im Endeffekt für euch alle nur gut ist, wenn du jetzt auch endlich mal wieder Zeit für dich hast um deine Akkus aufzuladen, denn davon profitieren im Endeffekt ja auch alle.

  • Sie sind wohl einfach nicht dran gewöhnt. Also dass was viele Kinder viel früher durchmachen, kommt bei ihnen jetzt im recht hohen Alter. Meine Sicht: Da müssen Kinder und Eltern nunmal durch ;) Manche müssen das mit einem Jahr, andere mit fünf, andere mit 12. Das ideale Alter gibt es sicher nicht, aber wenn Hotel Mama wegfällt ist das immer ein Bequemlichkeitsverlust, auch wenn man 35 ist. Ich würde da versuchen die Ohren auf Durchzug zu schalten und mich nicht in große Diskussionen verstricken lassen. Du hast nach 15 Jahren Rundum-Service jedes Recht dich selbst in den Fokus zu setzen. Auch wenn ich sehr gut verstehen kann dass die Reaktionen dich zweifeln lassen - deshalb hier ganz deutlich die Rückmeldung aus der Außensicht.

  • Mein Gedanke beim lesen war, dass das "Problem" vor allem bei deinem Mann liegt. Hier würde ich versuchen anzusetzen. Auch wenn es abgedroschen klingt: Vermutlich spiegeln die Kinder auch seine Unsicherheit.


    Du hast gefragt, ob jemand das auch kennt: Ja. Ich kenne das schlechte Gewissen und finde es ätzend. Meine Tochter hat eine Weile lang auch jedesmal geweint, wenn ich weg bin(da war sie so 3). Mir hat es geholfen, dass der Schmerz in dem Moment okay ist und es ihr dann danach meist sehr gut ging. Vielleicht kannst du mit deinem Mann ausmachen, dass er nicht anruft? Bzw. dass es dir gerne einmal rückmelden darf, dass es den Kindern gut geht und er sich mit ihnen eine gute Zeit macht und du dann aber nicht weiter gestört wirst?

  • ich bin einmal im Monat ein Wochenende weg. Seit ca vier jahren.

    Die große, heute fast 14, hatte damit noch nie ein Problem.

    Der kleine ,heute 9, schon sehr.

    Ich habe es aber trotzdem gemacht und ich habe mich anfangs oft scheiße gefühlt.


    Zusätzlich arbeite ich ja 12-14 Nächte pro Monat. Das war abends teilweise auch ein abschiedsdrama, wenn ich los bin, obwohl anschließend eh ins Bett gegangen wurde.



    Ich habe mit ihm darüber gesprochen, gesagt, dass es mich belastet, ich aber trotzdem weiter arbeite und auch mein Wochenende wegfahre.

    Ich habe jahrelang nur noch für die Kinder gelebt. Viel Kummer und Sorgen gehabt, das hängt vor allem mit der großen zusammen. Es endete irgendwann in einer erschöpfungsdepression. Ich habe gefühlt eigentlich gar kein eigenes Leben mehr gelebt.


    Wenn ich Zuhause war, war es aber auch nicht so, dass er mich ständig gebraucht hätte. Ich sollte halt einfach da sein, weil ich eben immer da war #rolleyes


    Ich glaube es war vor knapp zwei Jahren, da wurde ich irgendwann wütend.

    Ich habe ihm gesagt, dass ich es unfair finde, dass Papa arbeiten kann und mal weg sein kann, ohne dass das auch nur kommentiert wird und bei mir alles ein Drama ist. Meinem Sohn ist Fairness und Gerechtigkeit wichtig. Es hat tatsächlich geholfen.

    Und der Rest erledigt das älter werden.



    Mein Mann hat aber auch mitgezogen. Wenn ich beim arbeiten war oder das Wochenende weg, war klar, dass er nicht auf mich zurückgreifen kann. Das hat schon sehr viel geholfen. Er hat auch immer gesagt, ich solle mir keine sorgen machen, er kümmert sich um alles und bekommt das schon hin.


    Rede zuerst mit deinem Mann und mach ihm klar, dass du auch mal richtig abschalten musst und nur in lebensbedrohenden Situationen angerufen werden willst, und mit dem Rest muss er alleine klar kommen.

    Das wird er, man wächst mit seinen Aufgaben ;)


    Und wenn er das verinnerlicht hat, wird es auch einfacher es den Kindern gegenüber zu vertreten, dass du nicht nur Mutter bist, sondern auch ein Eigenleben hast. Ohne schlechtes gewissen.



    Ich war im Mai übrigens eine Woche ohne Familie im Urlaub. Mein Mann hatte Urlaub genommen, die Kinder hatten Schule.

    Lief einwandfrei. Ich glaube ich hatte mehr Sehnsucht nach daheim, als die nach mir#angst

  • Was mir gerade noch einfiel: Mein Mann hatte eine Weile lang die Angewohnheit mir nervige Situationen oder Streitigkeiten mit den Kindern über telegram zu schildern, wenn ich weg war #rolleyes.

    Ich habe ihn dann einmal eindringlich gebeten, dies zu unterlassen und ihm auch erklärt, dass ich dadurch auch schlechte Laune bekomme, obwohl ich ja glücklicherweise gar nicht in den Nervkram involviert bin. Er macht das jetzt nicht mehr und meist ist der Streit erledigt bevor ich daheim bin ;)


    Also hast du das deinem Mann schonmal sehr deutlich kommuniziert?

  • Ich würde nicht so pauschal unterschreiben, dass die Kinder dabei nicht leiden. Vielleicht ist zumindest eines dabei, dass es wirklich tut, wenn Du fährst.

    Und trotzdem darfst Du diese Freiräume haben. Keines wird so leiden, dass es Schaden davonträgt, wenn sich mal der Papa kümmert.

    Fahr weg, auch wenn es echte Überwindung ist. Und wenn Du unterwegs bist, schieb die Gedanken weg. Versuch, mal wieder "Frau sushiba" zu sein und nicht "Mama sushiba".

    Deine Kinder und Dein Mann dürfen Dich anrufen, wenn sie Dich ganz dolle vermissen oder wenn Katastrophen passiert sind.

    Für "die Kinder sagen, bei ihnen darfst Du immer xy" oder "sie streiten gerade, was soll ich tun" oder "Mama, xz hat gerade" nicht. Tun sie das, kündigst Du an, das Handy auszumachen und tust es bei Wiederholung. Oder Du lässt es an, verweigerst aber jede Antwort auf diese Fragen.

    Erkläre ihnen vorher, dass Du fährst. Wohin Du fährst. Warum Du fährst. Dass Du sie vermissen wirst und Dich schon auf sie freust, wenn Du wiederkommst.

    Gehen sie selbst zu Freunden spielen ohne Dich? - Verweise darauf, dass Du solche Zeit auch brauchst.

    Das schlechte Gewissen haben viele, das ist normal.

  • Danke für Eure Gedanken.


    Ana

    Ja....da ist viel Wahres dran. Mein Mann hat Schwierigkeiten die Kinder emotional aufzufangen und ist dabei sehr unsicher. Da spiegelt vor allem meine Tochter sehr.

    Ja und die Angewohnheit hat er leider auch das er mir jede negative Kleinigkeit gerne per Whats App mitteilt. Ich habe ihm schon mehrfach sehr deutlich gesagt, wie ätzend das ist. So richtig gecheckt hat er es noch nicht.


    Ich bin so angestrengt von diesem Anmirgehänge. Jedes Mal, wenn ich irgendwo alleine hin will, muss ich mich gefühlt erstmal durch ne Dornenhecke schlagen, bis ich endlich mal frei bin?

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Mein Mann hat Schwierigkeiten die Kinder emotional aufzufangen und ist dabei sehr unsicher. Da spiegelt vor allem meine Tochter sehr.

    Daran musste ich auch sofort denken, vor allem, weil mir einfiel, dass Dein Sohn und Dein Mann ja auch nicht so gut miteinander können.


    Wäre das nicht, dann würde ich sagen: Du machst eine klare Ansage, dass Du einfach nicht da bist und sie Dich nur anrufen sollen, wenn die Bude brennt oder sie wichtige Unterlagen brauchen oder so (Krankenkassenkarte der Kinder NICHT mitnehmen).

    Mondschein s Ansatz finde ich da sehr gut und pragmatisch.


    Seit der Kleine 2,5 J alt ist, fahre ich immer mal für ein paar Tage weg, nur mal "ich selbst" sein.

    Als er so ca. 4 Jahre alt war, bin ich das erste Mal eine Woche weggefahren, das tat sooo gut. Seitdem haben wir die Vereinbarung, dass jeder von uns Eltern 1 x im Jahr je eine Woche Alleinzeit hat, die wir uns so gestalten können, wir wie das individuell wollen.


    Aber: Als die Große so ca. 10 J alt war und ich hier im Ort zum Sport ging, da meinte sie unter Tränen, ich solle nach dem Kurs gleich wiederkommen und dort nicht duschen oder in die Sauna gehen. Das hab ich dann auch gemacht, weil ich sonst ein schlechtes Gewissen gehabt hätte #stirn.

    Was ich damit sagen will: Ich kann diese Gefühle des schlechten Gewissens gut nachvollziehen, ich hatte sie auch und sie haben mit öfter mal den Sport ein wenig madig gemacht. Andererseits hatte ich das Handy immer im Spind und nie mit im Kurs und ich war ja auch nie lange weg und überhaupt... ;)

    Also: Nein, die Kinder werden normalerweiser nicht leiden, aber wenn Dein Mann da wirklich so unsicer ist, hilt es auch ihm, wenn ihr vorher einiges zusammen besprecht und klärt, was eigentlich der Mann sonst alleine managen sollte. Aber bei Euch ist es eben so, wie es ist und so eine Alleinzeit funktioniert für alle am besten, wenn ihr Euch an Euren Gegebenheiten orientiert und nicht daran, was "eigentlich" sein sollte.

    Alles Gute dafür,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Sushiba, deine Kids und dein Mann müssen unter den Umständen ihre Komfortzone verlassen, in der sie sein können, wenn du da bist.

    In dem Alter der Kids wird keines wirklich "leiden" müsse (du stillst ja keinen Säugling mehr). Sie werden dich bestimmt vermissen und mit Situationen klar kommen müssen, die sie nicht kennen, aber auch das gehört meiner Meinung nach zum "wachsen" dazu.

    Werf das schlechte Gewissen über Bord, dein Mann wird das schon schaffen. Eventuell können sich die Größeren ja in den beiden Tagen etwas "gluckiger" um die Kleineren kümmern.

  • Gartenprinzessin



    Ja.....ich glaube auch das sie es schaffen. Ich finde es nur im Vorfeld immer sehr zermürbend, gegen diese Widerstände anzugehen. Ich komme mir dann so egoistisch vor.

    Mein Mann neigt dazu, die Situation noch schwieriger zu machen, in dem er selber daran zweifelnt, ob die Kinder das packen 8o#hmpf#heul

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Ich kann dir das sehr nachfühlen.

    Und - obwohl mein Mann mit Kind super zurechtkommt - ich war z.B. 5 Tage beruflich verreist, als der Kleine 1.5 Jahr alt war (gar kein Problem - nur die Antwort auf "Papa auch Busi?" fiel enttäuschend aus :) ) - obwohl (!) und trotzdem (!) nehme ich mir im Alltag zu wenig Zeit und Freiräume für mich.


    Mein Sohn jammert auch gerne mal, und mein Gewissen ist dann tiefschwarz wenn ich zum Sport gehe oder alleine eine Freundin treffe.


    Ich mache es dann trotzdem, muss aber gegen mich selbst ankämpfen.

  • Ich kenne das auch. Das Hasenkind akzeptiert, dass ich in den Chor gehe, der Termin ist gesetzt, seit sie 2 ist. Da gibt es auch nie Diskussionen, das ist Zeit mit Papa.


    Schwieriger wird es, wenn was anderes ansteht. Dann weint sie, dass ich da bleiben soll. Berufliche Termine werden problemlos akzeptiert, da sieht sie wohl die Notwendigkeit ein. Private Sachen sind ganz, ganz schwierig. Ich hab auch schon mal behauptet, ich hätte eine Veranstaltung in der Schule und bin stattdessen ins Kino gegangen.#angst


    Hier ist es gar nicht so, dass mein Mann sich das nicht zutraut, er unterstützt mich sehr darin, dass ich was eigenes machen kann. Aber ich bin für das Hasenmädchen einfach die Hauptbezugsperson. Ich mache mit ihr oft ihre geliebten Rollenspiele (mein Mann eher nicht so, der macht dafür andere tolle Sachen). Wenn ich zurückkomme, hatten die beiden immer eine gute Zeit. Aber trotzdem ist es jedes Mal wieder schwierig.


    Ich versuche auch, mir meine Auszeiten trotzdem zu nehmen, aber das schlechte Gewissen kenne ich zu Genüge.


    Ich finde auch, du solltest deinem Mann genau so deutlich wie uns sagen, wie du dich fühlst. Dann wird er es vielleicht eher verstehen.

  • Hallo Sushiba,

    mir gehts genauso. Ich kann dir soooo gut nachfühlen! Meine Tochter ist bald 5, aber es ist schon eine Ausnahme/etwas sehr Besonderes, wenn ich mal an einem Abend weggehe. Aktuell gehe ich sogar einmal die Woche zum Thaiji. Eigentlich soll das so ablaufen, dass Papa heimkommt, ich los düse, er dann mit der Kleinen kocht und abend ißt, dann sie bettferig macht und dann evtl. noch das Sandmännchen schaut. Dann bin ich wieder da um sie ins Bett zu bringen. Das muss nämlich auch immer noch ich machen. Beim ersten mal war es dann gleich so, dass ich heimkam, der Fernseher lief und gegessen war auch noch nicht ("sie hatte keinen Hunger") und bettfertig war sie auch nicht. Ich war sowas von wütend!!! Männer!!! Manchmal, echt. Morgen ist der nächste Versuch, er hat versprochen dass es diesmal klappt.

    Ein Wochenende weg fahren? Keine Ahnung, vielleicht geht das in zwei, drei Jahren.

    Ich muss ehrlich sagen, ich mache das vom Alter abhängig und hoffe, dass die Zeit für mich arbeitet. In vielen Dingen hat sie das bereits getan. Kinder nabeln sich ab, finden es irgendwann doof wenn sie ständig betüdelt werden. Manche früher, andere halt später. Ist wohl auch typabhängig.

    Deine Kinder sind einen Tick älter und die Zeit hat es noch nicht von selbst geregelt. Daher wäre es meiner Meinung nach wichtig, jetzt langsam daran zu arbeiten, dass du mehr Freiräume bekommst. Die Betonung liegt auf langsam. Vielleicht nicht gleich zwei Tage weg fahren, sondern schrittweise die Freiräume ausbauen? Die Kinder sind es nicht gewohnt. Und dein Mann kann es auch nicht so gut. Nicht weil er ätzend sein will, sondern weil er es einfach nicht kann, weil er unsicher ist, weil er es als Kind wahrscheinlich auch nicht erfahren hat. Es mag nerven, aber ich finde du solltest per Handy für ihn da sein. Sag ihm, dass es dich zwar nervt und es schön wäre, wenn er seine Meldungen auf Notfälle reduzieren würde. Aber dass du in diesen natürlich jederzeit da bist. Das gibt ihm Sicherheit und wenn du ihm die vermittelst, wird er sich vielleicht nach und nach auch weniger melden. Das wär jetzt so die küchenpsychologische Idee :D

    Die Kinder genauso. Wenn sie wissen, dass du nicht aus der Welt bist, fällt es ihnen vielleicht leichter. Auch positive Anreize könnten vielleicht helfen ("wenn das gut klappt, dann machen wir nächstes Wochenende einen tollen Ausflug nach...Lieblingsort", oder sowas in der Art).

    Und lobe sie ausgiebig für alles, was gut lief.

    So hat es hier jedenfalls dahingehend funktioniert, dass ich jetzt zum Thaiji "darf" und in der Theorie ist schonmal ausgemacht, dass ich nun öfter mal abends weg gehe. Wenn Kind einen schlechten Tag hatte, wirds vermutlich nicht gehen. Ich bin gespannt.

    Und dir wünsche ich, dass du es gut hinkriegst #super

  • Wenn ich dann unterwegs bin, habe ich immer dieses Gefühl im Nacken gepaart mit der Angst, das mein Mann anruft. Ich fühle mich richtig gegängelt.

    Wie kann ich das mit meinen Kindern besser kommunizieren und ihre Gefühle aushalten? Kennt jemand ähnliche Situationen?


    Die Ausgangssituation war bei uns wie von dir beschrieben. Wenn du etwas ändern willst, musst du aushalten, dass sie das nicht sofort gut finden, es braucht eine Gewöhnung und die braucht Zeit.


    Kommunizieren musst du vor allem mit deinem Mann, das Alter der Kinder rechtfertigt jedenfalls kein Nur-Mama mehr. Aber ich kenne das nur zu gut und auch wie schlimm sich das für einen selbst anfühlen kann aber entweder du nimmst dieses angehängt sein für dich weiter hin oder du änderst was.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)