Der Vorfall im Frankfurter Hauptbahnhof

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  • Wenn ich solch schreckliche Nachrichten lese, egal in welcher Richtung und mit weichem Ausgang , möchte ich immer den Hintergrund vom Täter wissen, und zwar nicht seine Herkunft sondern seine persönliche Geschichte , warum er zu dem Menschen geworden ist, der er heute ist.

    Für mich ist das wichtig.

    Letztens hab ich eine Doku über einen Mörder von 12 Männern in London gesehen, wo versucht wurde, die Ursachen zu finden und zu erklären. Macht es für die Opfer und Beteiligten nicht besser, aber diese Menschen sind einfach krank und haben ihre Geschichte, wo dann eins zum andern führt #hmpf


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Ich habe keinen Einblick in die Weise der Debatten zur Herkunft des Täters, da ich bei facebook und Co. nicht aktiv bin. Mit Blick auf die Frage, wie sich solche unermesslich grausamen Straftaten vielleicht verhindern lassen, halte ich es aber für relevant zu wissen, ob die Straftat von einem Mann oder einer Frau begangen wurde, welches Alter, welchen wirtschaftlichen Hintergrund, welche Herkunft ein/e Straftäter/in hatte. Ich denke, es kann wichtige Anhaltspunkte zur Prävention liefern. Es sind z. B. viele traumatisierte Menschen in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen, die oft nicht adäquat versorgt werden, und selbst bei guter Versorgung ist die Bewältigung traumatischer Erfahrungen ein langer Prozess. Schwere Straftaten werden aber mehr von Männern als von Frauen mit Fluchterfahrung begangen. Für mich würde sich deshalb die Frage anschließen, ob insbesondere die Versorgung möglicherweise traumatisierter Männer verbessert und intensiviert werden müsste.

    Ach, cat


    Zitat

    und meiden schon lange den ÖPNV, das liegt aber auch an unserer Wohngegend mit riesigem Erstaufnahmezentrum.

    Klar. #haare

    Ich finde es nicht angemessen, cat ihre Erfahrungen abzusprechen. Ich meide seit Ende 2015 auch einiges in meiner näheren Umgebung aufgrund belastender und beängstigender Erfahrungen mit jungen Männern mit Fluchterfahrung. Nötige Hilfen sind leider teilweise zu wenig ausgebaut oder greifen noch nicht ausreichend. Da ich darauf keinen Einfluss nehmen kann, schaue ich, wie ich für mich mit den aktuellen Umständen umgehen kann.

  • Ich bin auch schon den ganzen Tag verstört. Es ist so abartig und nicht zu verstehen. Die Arme Mutter. Die armen Zeugen. Ich habe zweimal einen Suizid an der Bahn mitbekommen und selbst nach Jahren bleibt es im Kopf.


    Das Schlimmste für mich. Ich habe vor 2 Tagen für meine Alleinreisenden Kinder die Tickets gekauft. Ich musste mich entscheiden ob sie in Fulda oder Frankfurt umsteigen. Ich habe mich für Frankfurt entschieden mit dem Hintergrund, dass dort so viele Menschen sind, dass da nix passieren kann #crying Ich weiß gar nicht wie ich die nächsten 2 Wochen überstehen soll bis meine Kinder wieder Zuhause sind #heul

    • Offizieller Beitrag

    Niemand spricht einer/m anderen die Erfahrungen ab. Sondern stellt eher die eigene Meinung dazu.


    Allerdings find ich angemessen und notwendig diesen teilaspekt in einem anderen thread zu besprechen. Dieser Thread hier ist nicht die geeignete Stelle dafür.

  • Furchtbar! Einfach nur ganz ganz furchtbar #heul

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

    Es geht um das Tanzen im Regen."

    Vivian Green

  • Niemand spricht einer/m anderen die Erfahrungen ab. Sondern stellt eher die eigene Meinung dazu.


    Allerdings find ich angemessen und notwendig diesen teilaspekt in einem anderen thread zu besprechen. Dieser Thread hier ist nicht die geeignete Stelle dafür.

    Das sehe ich wie Du. Ich wollte nur cat signalisieren, dass ich es nicht als Ausdruck von Feindlichkeit erachte, aufgrund gehäufter Straftaten von Männern mit Fluchterfahrung im nahen Umfeld vorübergehend Veränderungen des persönlichen Lebensstils vorzunehmen.

  • Sorry wenn ich mich hier massiv in die Nesseln setze, aber die persönliche Geschichte des Mörders interessiert in dem Zusammenhang gar nicht. Mag ja sein dass er viel schlimmes erlebt hat, das rechtfertigt niemals seine Tat er ist schuldig und sei es nur dessen dass er sich nicht Hilfe gesucht hat.

    Auch kranke Menschen tragen Verantwortung.

    Ich finde übrigens auch dass die Herkunft keine rolle spielt und nicht genannt werden sollte.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • https://www.focus.de/politik/d…attacken_id_10974960.html


    Diese Analyse von nem Profiler fand ich gestern sehr aufschlussreich.



    Sowas gabs ja auch früher schon gelegentlich. Genauso wie das Schubsen von Treppen und Rolltreppen. Nur wurde es bisher meiner Wahrnehmung nach überwiegend lokal in den Medien behandelt . Ich hab daher seit vielen Jahren auf (Roll-)treppem und an Bahnsteigen ein mulmiges Gefühl. Und schau immer, dass ich deutlich hinter der Warnkante bleib.

    Das jetzt machts mir nochmal bewusst, dass die Mitte vom Bahnsteig (möglichst noch mit irgend ner Wand etc hinterm Rücken) der sicherste Ort ist. Und ich nehm mir vor, zukünftig da zu warten bis der Zug wirklich steht.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich denke auch, dass solcher Wahnsinn gleichmäßig über die Menschheit verteilt ist.


    Mich interessieren die Hintergründe des Täters ebenfalls nicht, so lange der Täter jedenfalls nicht organisiert ist, sondern einfach vieles dafür spricht, dass das Motiv - wie in diesem Fall unbegreiflich und vermutlich sehr subjektiv begründet ist.


    Die Nationalität des Täters kann man trotzdem nennen, - warum sollte das tabuisiert sein, - nicht darüber zu reden, hilft meines Erachtens auch nicht weiter. Letztendlich kann man sich ja nur dann darüber austauschen, wenn man auch darüber sprechen darf. Ich kann dem ja nur entgegen treten, wenn ich mich dazu auch äußern kann. Letztendlich würde die Nachricht über die Herkunft des Täters unter der Hand doch existieren.

  • Weil es nichts zur Sache tut. Es hat ungefähr so viel Erklärungskraft wie zB die Aussage, dass der Täter auf dem Land aufgewachsen ist (ausgedacht). Damit dass man es sagt, vermittelt man aber das Gefühl, dass das ein Grund sei.

  • Spannend das es keinen Thread zu der getöteten Mutter gab, was nur einige Tage vorher passierte... ich finde es wirklich erstaunlich wie schnell man sich da fangen lässt von den Medien. Passt da bitte auf euch auf!

  • Spannend das es keinen Thread zu der getöteten Mutter gab, was nur einige Tage vorher passierte... ich finde es wirklich erstaunlich wie schnell man sich da fangen lässt von den Medien. Passt da bitte auf euch auf!

    Tatsächlich hatte ich das nicht mitbekommen. Erst jetzt in diesem Zusammenhang wurde es in einem Artikel erwähnt und da hab ich mich auch gefragt, warum ich das "verpasst" hatte. Aber ich denke auch ein getöteten Kind ist mehr Schlagzeile wert (Mensch, absolut zynische Aussage aber so läuft es leider).

  • Ja, es tut in diesem Fall nichts zur Sache - aber wenn jemand meint, es wäre doch relevant, dann muss man doch darüber sprechen können, dass es eben nichts zur Sache tut;) Rassismus ist doch nicht aus der Welt, wenn man nicht darüber spricht.


    Hier ist noch ein Artikel über die Sicherheit am Gleis https://www.faz.net/aktuell/rh…-gleisbetts-16308673.html


    Ich könnte mir vorstellen, dass es schon möglich wäre, das Gleis einfach einen Meter vor der Bahnsteigkante mit einem Gestänge o.ä. abzusperren und man kann diesen letzten Meter erst betreten, wenn der Zug steht. Das würde allerdings das Zugfahren zeitlich mehr strapazieren.


    Ich muss ja zugeben, dass ich zum Beispiel bei Autounfällen, bei denen Fahrer ungebremst und scheinbar ursachelos in den Gegenverkehr rasen, auch oft denke, dass es sich um eine Art Amoklauf/ erweiterter Selbstmord handelt. Vor solchen Taten gibt es letztlich keinen Schutz. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Opfer überlebt vermutlich höher, wenn jemand beispielsweise mit einem Messer wahllos auf eine Menschenmenge losgeht, als wenn er eben mit 140 in ein anderes Auto rast oder gar jemanden vor einen Zug wirft.


    Unbegreiflich bleibt es dabei immer. Die einzigen, die vielleicht etwas hätten unternehmen können, sind Angehörige und Freunde des Täters. Aber eben auch nur vielleicht.


    Trotzdem sollte man angesichts der Gefahr des einfahrenden Zuges doch einmal mehr über die Sicherheit an der Bahnsteigkante nachdenken.

  • Ich habe das mit der Mutter mitbekommen und war auch darüber erschüttert, genauso wie über die Tatsache, dass jemand einen jungen Mann aufgrund seiner Hautfarbe auf offener Straße ermorden wollte.


    Das in diesem Fall hier am Frankfurter Hauptbahnhof auch durch mich ausführlicher geschrieben wird, liegt ganz klar daran, dass ein Kind vor den Augen seiner Mutter ermordet wurde. Das macht mir - ganz persönlich - mehr Angst/ Horror, als die Vorstellung, ich könnte vor einen Zug geworfen werden und sterben. Kinder als Opfer von Verbrechen haben für mich immer eine ganz andere Dimension und damit bin ich vermutlich nicht allein. Die Medien haben daran jedenfalls tatsächlich keinen Anteil.

  • So wie Stadtkaninchen geht es mir auch. Die anderen schrecklichen Gewalttaten registriere ich ebenfalls und bin auch getroffen, aber dieser Tod eines Kindes in einer Situation, in der ich und meine Kinder und genau so hätten sein können, erschüttert mich ganz tief.

  • Ja, es sind glaube ich mehrere Komponenten. Ein bekannter Bahnhof, wo wahrscheinlich viele von uns schon waren, ein Kind als Opfer und eben die arme Mutter, die das erleben musste. Und jetzt im Nachgang eben auch die Herkunft des Täters, die für einige eben doch eine Rolle spielt.

    Es stimmt, aber auch, dass man manche durchgeknallte Taten früher einfach nicht mitbekommen hat.

  • Dadurch,dass ich in keinerlei sozialen Netzwerken aktiv bin oder lese, entgeht mir dieser Part, also Hetze, Hass.

    Die Nennung der Nationalität ist für mich persönlich nicht ausschlaggebend, es gehört für mich zu den üblichen Informationen wie Alter, Geschlecht, Herkunft

  • Weil es nichts zur Sache tut. Es hat ungefähr so viel Erklärungskraft wie zB die Aussage, dass der Täter auf dem Land aufgewachsen ist (ausgedacht). Damit dass man es sagt, vermittelt man aber das Gefühl, dass das ein Grund sei.

    Tut es wirklich gar nichts zur Sache, wenn es sich beispielsweise um einen durch Kriegs- und/oder Fluchterlebnisse schwer traumatisierten Menschen handelt, dem nirgends Hilfe zuteil wurde?



    Etwas früher im Thread schrieb jemand, dass auch kranke Menschen in der Pflicht stehen sich Hilfe zu holen. Meine Erfahrung zeigt aber, dass es sowohl auf dem Land als auch in Großstädten mitunter sehr schwer bis manchmal sogar unmöglich ist, entsprechende (psychologische) Hilfe zu bekommen. Ich tue mich deshalb schwer die Täter so general zu verurteilen ohne ihre persönlichen Hintergründe zu kennen.




    Ich hoffe, dass alle, wirklich jedeR einzelne die/der von dieser entsetzlich grausamen Tat betroffen ist, sämtliche Hilfen und Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Unvorstellbar wie man, insbesondere als direkt BetroffeneR, damit jemals umgehen soll... #crying