Sorry, jetzt schreib ich hier die ganze Zeit von meinem Mann.
das muss so eine schwere Zeit für ihn und auch für dich gewesen sein. Ich kann es gut verstehen, dass es gerade alles wieder hochgewirbelt wird.
absolut.
Sorry, jetzt schreib ich hier die ganze Zeit von meinem Mann.
das muss so eine schwere Zeit für ihn und auch für dich gewesen sein. Ich kann es gut verstehen, dass es gerade alles wieder hochgewirbelt wird.
absolut.
Danke, rhcp , für deine Schilderungen.
Und auch danke Trillian für das Video.
Mich macht dieser sinnlose Mord (Vorfall finde ich falsch) an einem unschuldigen Kind auch seit gestern völlig fertig. Neben dem unendlichen Mitleid für die Familie, für die Mutter - muss man auch an den Zugführer denken, und an die Zeugen. Alle sind wohl in psychiologischer Behandlung und laut irgendwelcher Experten, die ich im Radio gehört habe, werden etliche davon dieses Trauma nur schwer loswerden können.
Ich hab seit jeher Angst vor Bahnsteigen und solchen Irren, immer belächelt von meinem Mann. Ich muss gucken, wie ich in Zukunft damit umgehe. Ganz vermeiden kann man Zugfahrten ja nicht.
Und mir tut im Moment jeder Mann aus Eritrea leid, der einfach nur am Bahnsteig an einem großen Bahnhof auf seinen Zug wartet.
Mich kotzt das so an, was das mit unserer Gesellschaft macht. Angst und Schrecken...
Mir blutet auch das Herz für das Mädchen, das letzte Woche durch genau so einen Mord seine Mutter verloren hat. Darüber wurde gefühlt weniger berichtet.
Ach...
Ich denke auch an den Lokführer. Er tut mir wirklich leid.
Mein Bruder hat mal einen Suizid miterleben müssen. Der Mann, der neben ihm stand ist vor seinen Augen vor die U-Bahn gesprungen. Mein Bruder hat sich danach wochenlang immer umdrehen müssen, wenn die U-Bahn einfuhr. Wie muss es dem Bahnführer gegangen sein?
Aus dem weiteren Umfeld ist mir ein Fall bekannt, bei dem der Lokführer bei seiner ersten alleinigen Fahrt mit dem Zug jemanden überrollt hat und nach der Pause, die die Zugführer dann (hier) machen müssen, gleich bei der nächsten Fahrt wieder. Der Mann konnte den Beruf nicht weiter ausüben.
Die psychische Belastung muss kaum aushaltbar sein. Ich könnte das nicht und ziehe meinen Hut vor den ganzen Bahnführern.
Ist denn schon irgendwas zu den Hintergründen bekannt? Ich find es ja am schwersten auszuhalten, dass es so wenig nachvollziehbar ist, wieso jemand sowas macht.
Ich habe nur gelesen, dass er selbst dreifacher Vater ist und in psychiatrischer Behandlung war.
Ist denn schon irgendwas zu den Hintergründen bekannt? Ich find es ja am schwersten auszuhalten, dass es so wenig nachvollziehbar ist, wieso jemand sowas macht.
Was ich gestern Abend gelesen hab, wohl am ehesten eine akute Psychose.
Immer unauffällig, seit ein paar Monaten in psychiatrischer Behandlung wegen Verhaltensauffälligkeiten, aktuell wegen psychischen Gründen krank geschrieben. Letzte Woche plötzlcih die Nachbarin bedroht (verbal und mit Messer), die Nachbarin und seine Frau einschl. Kinder (alle noch ganz klein, ich glaub 1, 2 und 4) in die Wohnungen eingesperrt und abgehauen. Wurde wegen der Bedrohung polizeilich gesucht, aber nicht gefunden. Nachbarin und Ehefrau berichten, sie haben ihn noch sie so erlebt, das sei völlig ungewöhnlich für ihn gewesen.
Vorher war er polizeilich lediglich mit einem geringfügigen Verkehrsdelikt in Erscheinung getreten, also unauffällig.
Augenzeugen berichten, er sei lange Zeit bewegungslos hinter einem Pfeiler verharrt mit starrem Blick und plötzlcih losgerannt und geschubst.
Ist denn schon irgendwas zu den Hintergründen bekannt? Ich find es ja am schwersten auszuhalten, dass es so wenig nachvollziehbar ist, wieso jemand sowas macht.
Na, der Mann wird halt psychotisch gewesen sein, ich weiß nicht genau, was da jetzt noch an Hintergründen fehlt. Oder meinst du was anderes oder zielst auf die Ursache der Psychose ab?
Mir tun Lokführer auch ganz schrecklich leid, das ist generell ein schreckliches Thema. Das (nicht der Einzelfall) ist auch ein guter und wichtiger Grund, darüber nachzudenken, wie Bahntrassen und Bahnhöfe besser gesichert werden können.
In dem anderen Thread hat gerade jeman einen Focus artikel über die Hintergründe des Täters verlinkt, da meldet sich auch ein Freund zu wort
Welcher andere Thread?
Und von psychotisch hatte ich noch nichts gelesen, danke für die Info. Die meisten Psychotiker gefährden keine Leute, aber dass sie Dinge tun, die von außen nicht nachvollziehbar wirken, das ist ja schon erkrankungstypisch.
Welcher andere Thread?
Und von psychotisch hatte ich noch nichts gelesen, danke für die Info. Die meisten Psychotiker gefährden keine Leute, aber dass sie Dinge tun, die von außen nicht nachvollziehbar wirken, das ist ja schon erkrankungstypisch.
Sorry, aber das ist nicht richtig, natürlich haben Menschen mit eine Psychose ein ganz deutlich erhöhtes Risiko sich selbst oder andere zu gefährden. Es wurden schon viele Gewalttaten im Zustand einer akuten Psychose begangen, ist doch auch klar, dass das im Zustand von Paranoia oder Halluzination wahrscheinlicher wird.
Der Mann hat 13 Jahre unauffällig gelebt, und wurde dann plötzlich gewalttätig, war auf der Flucht und begeht - komplett ohne Kontext - eine Verbrechen, dass es nicht geplant oder vorbereitet hat.
Ja, alles kann auch ganz anders sein, aber das ist mit einigem Abstand die schlüssigste Erklärung....
conundrum Na ja, vielleicht ist es nur die Formulierung, aber natürlich neigen psychotische Menschen deutlich stärker zu Gewalttaten gegen sich und andere, als nicht-psychotische Menschen. Die Psychotiker, die Gewalt ausüben müssen dabei ja nicht in der Mehrheit sein, damit die Aussage stimmt. Über den genauen Faktor streiten sich die Geister, aber wenn man diesen Fall betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit einfach sehr hoch, dass das der Hintergrund ist.
Eine Psychose kann z.b. sich so zeigen, dass derjenige Monster sieht die ihn fressen wollen. Und da kann halt alles als Reaktion drauf passieren: Sowohl dass sich jemand versteckt oder panisch wegrennen will als auch dass jemand die Monster besiegen will um sich selbst zu schützen. Oder auch je nach Situation oder Panikstärke das eine oder das Andere.
Deshalb ja und nein: Der Grossteil der psychotischen Leute wird nicht fremdgefährdend. Das Risiko ist aber erhöht dass es in ner absoluten Paniksituation dazu kommen kann. Und nachdem sich die Psychose im Inneren abspielt, kommt der Angriff ganz oft völlig überraschend für Aussenstehende. Das machts so gefährlich weil unberechenbar.
Wir hatten in der ambulanten Pflege damals nen hoch psychotischen Patienten der zwar erstmal beängstigend war mit der Art wie er schaute, sich bewegte und sprach, aber völlig harmlos war. Über Jahre, jeder hatte sich an seine Art gewöhnt inzwischen, wir haben selbst die Schüler völlig unbesorgt mit rein gelassen.
Bis er einmal völlig ohne Vorwarnung mit nem Messer in der Hand die Tür öffnete und auf die Kollegin losging.
Zum Glück ist nix Ernsteres passiert weil die schnell reagiert hat.
Im Nachhinein hat sicj rausgestellt, dass durch ne Wechselwirkung mit nem neu verschriebenen Medikament für was ganz Anderes (weiss gar nicht mehr, Antibiotikum, Blutdrucksenker, irgend sowas) das Medikament gegen die Psychose unbemerkt abgeschwächt wurde und dann irgendwann der Spiegel so niedrig war dass die Psychose voll durch kam.
Als es ihm wieder besser ging hat er sich erinnert, dass er vorher Panik hatte dass der Teufel ihn holen will und als es klingelte hat er die Kollegin mit Teufelsgesicht gesehen. "Jetzt hat er die Schwestee geholt und als nächstes will er mich holen. Ich muss ihn töten um mich zu retten und die Schwester zu befreien " war seine Intention für den Angriff.
Die nächsten Jahre verliefen wieder wie die Jahre vorher. Absolut ungefährlich. Aber in dieser einen Situation (für die der Patient nichtmal was konnte) wär er fast zum Mörder geworden ohne es zu wollen.
Arnoli PsychotikerInnen sind ohnehin schon genug Stigmatisierung ausgesetzt. Deshalb finde ich solche Äußerungen, die nahelegen dass "die" ja sowieso gefährlich sind, ganz schwierig. Wir bemühen uns hier so, dass die Sache nicht auf die Herkunft des Mannes bezogen stigmatisierend diskutiert wird; ich wünsche mir das gleiche in Bezug auf mögliche psychische Erkrankungen. Und da empfand ich deine Äußerungen leider wenig sensibel.
Inhaltlich stimme ich den Positionen von Conundrum und Preschoolmum zu.
Arnoli PsychotikerInnen sind ohnehin schon genug Stigmatisierung ausgesetzt. Deshalb finde ich solche Äußerungen, die nahelegen dass "die" ja sowieso gefährlich sind, ganz schwierig. Wir bemühen uns hier so, dass die Sache nicht auf die Herkunft des Mannes bezogen stigmatisierend diskutiert wird; ich wünsche mir das gleiche in Bezug auf mögliche psychische Erkrankungen. Und da empfand ich deine Äußerungen leider wenig sensibel.
Inhaltlich stimme ich den Positionen von Conundrum und Preschoolmum zu.
Es hat hier niemand gesagt, dass "die" sowieso gefährlich wären. Das hat auch nichts mit Stigmatisierung zu tun. Deine Aussage war nicht sensibel, sie war einfach inhaltlich falsch. Es hilft Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht, wenn falsch informiert wird. Dass in diesem Fall eine Psychose naheliegend ist, bedeutet nicht, dass Menschen mit Psychosen per se gefährlich sind. Aber natürlich steigt die Gefahr einer Selbst- und Fremdgefährdung, weswegen man jedem Psychotiker ja auch raten würde, sich in Behandlung zu begeben.
Zunächstmal ist eine Psychose ja schon mal keine Diagnose, über die Hintergründe hatte ich nicht spekuliert.
Arnoli ich habe keine Lust, mit dir über die aktuelle Studienlage zu sprechen, die für Fremdgefährdung bei Psychosen generell meines Wissens nicht so eindeutig ist, wie du sie darstellst. Da du ja offenbar die Weisheit mit Löffeln gefressen hast und sehr sicher bist, dass ich totalen Unsinn verbreite, liegt mir nichts an einer Auseinandersetzung mit dir auf dieser Ebene.
Na, dann ist es auf jeden Fall besser, sich gar nicht erst mit mir über die aktuelle Studienlage auseinanderzusetzen. Ich habe mit dem Thema in erster Linie persönlich und auch fachlich Kontakt, was nicht impliziert, dass ich "die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte". Der Zusammenhang ist eindeutig, lediglich der Faktor ist Gegenstand der Debatte.
Eine Psychose kann z.b. sich so zeigen, dass derjenige Monster sieht die ihn fressen wollen. Und da kann halt alles als Reaktion drauf passieren: Sowohl dass sich jemand versteckt oder panisch wegrennen will als auch dass jemand die Monster besiegen will um sich selbst zu schützen. Oder auch je nach Situation oder Panikstärke das eine oder das Andere.
Deshalb ja und nein: Der Grossteil der psychotischen Leute wird nicht fremdgefährdend. Das Risiko ist aber erhöht dass es in ner absoluten Paniksituation dazu kommen kann. Und nachdem sich die Psychose im Inneren abspielt, kommt der Angriff ganz oft völlig überraschend für Aussenstehende. Das machts so gefährlich weil unberechenbar.
Preschoolmum (der du doch inhaltlich zugestimmt hast, oder?) hat das ja gut und richtig erläutert...
Eben, das könnte dich ja ja darauf hinweisen, dass es mehrere mögliche Interpretationen meines Beitrages gibt.