Vereinfachte Ausgangsschrift

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  • Vorweg: ich bin mit der Schule meiner Kinder und den Lehrerinnen und Pädagoginnen wirklich sehr zufrieden. Aber die Schreibschrift... fürchterlich!


    Erst hab ich überhaupt nicht mitbekommen, dass die Schreibschrift völlig anders aussieht, als das was ich damals gelernt habe und dann dachte ich ne Weile, dass es halt so muss. Aber wenn ich jetzt sehe, wie mein großes Kind sich quält und mühsam Buchstaben malt, spitz und ohne Verbindung, und wenn es darf sofort zur Blockschrift wechseln und nun auch noch das zweite Kind Schreibschrift lernt und genau die gleichen Probleme hat, frag ich mich wirklich was das soll. Das ist doch keine Schrift sondern ne Strafe. Oder gibt es irgendwelche Vorteile dieser spitzigen und schlecht lesbaren Schrift?


    Ich würde den Kindern gern die lateinische Ausgangsschrift näher bringen. Habt Ihr da Empfehlungen für Übungsmaterial? Amazon hat jede Menge Hefte, was davon taugt denn? Danke!

  • Die Vereinfachte Ausgangsschrift ist aus meiner Sicht ein völliger Schmarrn - und zwar nicht wegen ihres Aussehens sondern wegen den Regeln die dahinter stecken. Es ist eigentlich nicht mal eine Schreibschrift, weil die Buchstaben nicht wirklich in einem Zug verbunden werden. Die Buchstaben hängen an der Wäscheleine anstelle auf der Grundlinie zu stehen etc... Es ist inzwischen nachgewiesen dass viele Kinder damit nicht vernünftig schreiben lernen, trotzdem hält das Schulsystem daran fest. #haare


    Allerdings finde ich persönlich die Schulausgangsschrift (= die in der DDR verwendete Ausgangsschrift) deutlich besser als die Lateinische Ausgangsschrift - und sie sieht optisch gar nicht so viel anders aus als die Vereindachte Ausgangsschrift, funktioniert aber komplett anders. Von daher würde ich nochmal gut überlegen, mit welcher Schrift du alternativ arbeiten willst. In Bayern dürfen sogar beide Schriftarten unterrichtet werden, so dass es die in der Schule verwendeten Schreiblernhefte sogar in SAS gäbe (bei uns wird aber garantiert auch bei Nr 2 wieder die VA kommen..

  • Müssen deine Kinder denn dann nicht auch die vereinfachte Ausgangsschrift verwenden in der Schule? Ich hab die selber als Kind gelernt und wir hätten nicht einfach anders schreiben dürfen. Eine Freundin aus der anderen Grundschule hat die lateinische Ausgangsschrift gelernt, die ich persönlich schöner finde. Aber wie gesagt: hier durfte man erst ab Klasse 5 selber entscheiden und bis dahin ist ja die Schrift dann eigentlich schon verankert.


    Aber da ist es ja an jeder Schule anders. Mein großer Sohn sollte aus den Druckbuchstaben ausgehend selber eine Schreibschrift entwickeln. Das Experiment ging dann an der Schule arg schief, so dass in Klasse 4 auf einmal doch noch eine Schreibschrift gelehrt wurde. Das fanden die Kinder dann richtig doof. Bei meinem jüngeren Sohn wurde dann ausgehend aus der Druckschrift vorgegeben eine Art Schreibschrift gemacht. Keine Ahnung, aber so richtig überzeugt hat mich das alles nicht.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Miriam Genau das wäre wäre für mich auch ein Grund eher sie SAS zu Hause zu üben. Sie sieht optisch ziemlich ähnlich aus wie die VAS (wer da wohl von wem abgekupfert hat...), ist nur runder und die Verbindungen funktionieren ganz anders.

  • Ich gebe Jette 100% recht, was die Schulausgangsschrift betrifft.


    Sie ist einfach, klar und logisch aufgebaut und sieht irgendwie auch schöner und moderner aus als sowohl die vereinfachte als auch die lateinische Ausgangsschrift.

    Aber ich weiß nicht, ob es gut ist, Deinem Kind eine zweite Schreibschrift parallel zur Schule zu vermitteln.


    Die Grundschul-Deutsch-Arbeitshefte gab es, als ich vor ein paar Jahren danach gesucht habe, jeweils für alle drei Schreibschriftarten.

  • Guckt dir mal DIESE homepage an. Da werden die Schwächen und Probleme der VA sehr schön erklärt. Das Material kenne ich nicht.

    Wir stellen hier gerade auf die SAS um.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Kind1 hat VA gelernt, Kind2 „nur“ Grundschrift Kind3 SAS

    Und alle drei schreiben eine gut lesbare, individuelle Druckschrift. Kind3 schreibt manchmal noch Schreibschrift, hat ja gerade erst die Grundschule verlassen, aber besser lesbar ist seine Druckschrift. Mag auch was mit der Linkshändigkeit der Jungs zu tun haben. Achtung ganz eigene persönliche Meinung: ich finde das verbundene Schreibschrift überbewertet wird, und wenn es von Seiten der Schule aus ok ist, dass gedruckt wird, würde ich es dabei belassen. Die Übungszeit kann man sinnvoller verbringen, oder das Kind zu einem richtigen Kalligrafie-Kurs anmelden. Englische Schreibschrift oder Copperplate zum Beispiel ist wunderschön., aber eben nicht zum schnellen notieren geeignet, wofür die Handschrift meiner Meinung nach in erster Linie dienen sollte.

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.

  • Jette und Miriam vielen Dank für den Tipp mit der Schulausgangsschrift, die hatte ich gar nicht auf dem Schirm, genauso wenig war mir bewusst dass in Bayern nur die vereinfachte Ausgangsschrift und die Schulausgangsschrift zulässig sind. Dann macht es natürlich wesentlich mehr Sinn die Schulausgangsschrift als die lateinische Ausgangsschrift zu lernen.


    Die Schule meiner Kinder ist eigentlich nicht dogmatisch, bei unserem großen Kind hieß es auch, dass es eine Handschrift selbst etablieren soll aus dem Gelernten. Und wenn die dann der vereinfachten Ausgangsschrift nicht mehr sehr ähnelt finde ich das in Ordnung. Schwieriger wird es bei dem zweiten Kind, da hab ich aber überhaupt keine Lust das Theater nochmal zu haben. Der hat jetzt zum Ende der ersten Klasse das Schreibschriftheft halb durch und quält sich mit der Schrift. Braucht eeewig für einen Satz. Noten gibt’s hier ja nicht und wenn es deshalb Probleme geben sollte, würde ich mit der Lehrerin reden. Bisher ist die aber extrem pragmatisch, und ich denke eigentlich, dass sie froh ist wenn das Kind einigermaßen sauber und vor allem gerne schreibt, und ihr dann das genaue Schriftbild nicht so wichtig ist.


    Auch allen anderen vielen Dank, ich schau mal ob ich die Mimi und Mo Hefte bekomme, dann probieren wir das mal.

  • Arlo Druckschrift schreiben meine eben auch wesentlich lieber als Schreibschrift, aber das Schreib Tempo ist so langsam, dass ich denke dass sie damit Schwierigkeiten bekommen werden. Besonders die Große ist langsam wirklich längere Texte abliefern können und wenn das so langsam geht hat sie damit auch selbst keine Freude

  • Noch eine Stimme für Frau Schulze Brüning und wenn möglich die SAS (mit dem t der LA).

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • ich denke eigentlich, dass sie froh ist wenn das Kind einigermaßen sauber und vor allem gerne schreibt, und ihr dann das genaue Schriftbild nicht so wichtig ist.

    So war das bei uns.


    Habt ihr die Petition gesehen auf der oben verlinkten Seite von Frau Schulze Brüning? Ich habe da gerade unterschrieben.


    Die Hefte von Frau Schulze Brüning kann ich auch wirklich empfehlen. Ich finde die sehr gut gemacht. Es gibt für einige Hefte und Schriftarten sogar Linkshänderhefte.

  • Ja, ich hab die Petition gesehen und unterschrieben, nur die Linkshänderhefte habe ich nicht gesehen, dabei wäre das genau das was wir brauchen. Ich geh nochmal suchen.

  • Ich habe die vereinfachte Ausgangsschrift auch gehasst (ich habe die lateinische gelernt).


    Allein schon das kleine "e" #haare


    Aber bei uns traf das hier zu:

    Müssen deine Kinder denn dann nicht auch die vereinfachte Ausgangsschrift verwenden in der Schule?

    Jeder verkackte Buchstabe, der nicht so war, wie er sollte, wurde angestrichen.


    Ich bin sowas von froh, dass das Thema durch ist.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Zugegebenermaßen habe ich auf das Schrifttempo, meiner Jungs beim Schreiben lernen, nicht so genau geachtet, da ich zu wenig beim Schreiben dabei war. Möglicherweise kann man mit der SAS schneller schreiben, mit der VA oder LA kann ich es mir kaum in schnell und leserlich vorstellen. Ist dein Kind denn motiviert zustätzlich Schreibschrift zu üben?

    Hier wäre das sehr anstrengend geworden. Mit Kind2 habe ich neben der Schule letztes Jahr ein recht intensives Rechtschreibtraining durchgezogen (jeden Tag 10-15 Minuten) das hat einiges an gutem Zureden und Nerven gekostet. Da der Jung aber immer schnell fertig werden wollte, kann ich auf jeden Fall bescheinigen, dass er (mittlerweile Klasse 6 bzw. bald 7.) schnell drucken kann. Er hat aber auch in Klasse 2 im Sinne der Grundschrift einige wichtige Verbindungen gelernt z.B.: Le, te, ne (e wir die also als kleine Schleife geschrieben)

    Wenn also diese kleinen Verbindungen durch die SAS hängen bleiben, ist es bestimmt eine Hilfe auch wenn stellenweise wieder gedruckt wird.

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.

  • Lust haben beide nicht. Ich auch nicht. Aber ich hab in den letzten Tagen zugesehen, wie langsam die beiden schreiben und beide hängen am e, am s, am r besonders. Und es ist nicht leserlich! Also haben wir’s ausführlich besprochen.... sie würden mitmachen. Es wird sicher kein Spaß, aber ich bin bereit, das zu belohnen, wenn sie in den Ferien jeden Tag ein paar Minuten investieren. Mal sehen, ob das klappt, bisher hatten wir solche Situationen noch nicht oft.

  • Meine bescheidene Meinung ist ja immer noch, dass man von einer gut gelernten Schreibschrift problemlos zu einer schnellen und lesbaren Druckschrift kommt, bei der die Verbindungslinien quasi in der Luft geschrieben werden und nicht mehr auf dem Papier landen. Andersherum funktioniert das aber nicht und genau deswegen finde ich den ganzen heutigen Ansatz, erst Druckschrift zu unterrichten und dann erst Schreibschrift für totalen Blödsinn und mit einer der Grundübel, warum heute so viele Kinder keine vernünftige Schrift mehr haben. (Ich kann mich überhaupt nicht erinnern wann wir Druckschrift schreiben gelernt haben - ich weiss nur, dass wir irgendwann mal Formulare in Druckschrift ausfüllen geübt haben und das überhaupt kein Problem war)


    Dazu ist auch interessant, was Frau Schulze Brüning in ihrem Buch schreibt, dass ich auch sehr empfehlen kann und meiner Meinung nach Pflichtlektüre für jede Grundschulerin sein sollte...

  • Meine bescheidene Meinung ist ja immer noch, dass man von einer gut gelernten Schreibschrift problemlos zu einer schnellen und lesbaren Druckschrift kommt, bei der die Verbindungslinien quasi in der Luft geschrieben werden und nicht mehr auf dem Papier landen. Andersherum funktioniert das aber nicht und genau deswegen finde ich den ganzen heutigen Ansatz, erst Druckschrift zu unterrichten und dann erst Schreibschrift für totalen Blödsinn und mit einer der Grundübel, warum heute so viele Kinder keine vernünftige Schrift mehr haben.

    ein sehr guter Hinweis, denn es funktioniert auf jeden Fall nicht von selbst, dass sinnvolle Verbindungen gefunden werden. Ich habe übrigens LA in der ersten Klasse gelernt. Ich habe es auch noch als ziemlich mühselig in Erinnerung, aber immerhin war das Thema irgendwann in der 2. Klasse dann auch durch.

    Ich weiß nicht, ob es immer noch in Berlin so ist, aber da hatte ich mal von einer Mutter gehört, dass ihr 09er Kind mit Schreibschrift begonnen hat. Vielleicht war das aber auch einer der unzähligen Berliner Privatschulen?


    Kissix ich wünsche euch viel Erfolg! Ich habe es uns mit dem Sohn immer mit Tee und Keks gemütlich gemacht, das hat ihn ein wenig besänftigt. ;)

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.

  • Meiner hat SAS gelernt, so wie ich damals auch. In den Heften mit den beiden Katzen Mimi und Mo und den Geschichten dazu hat er sehr gerne geübt. In seiner Schule gab es das Jandorf Heft und das hat ihm nicht gefallen, das ist schon sehr trist für ein Kind ?.