Gibt es eine Lösung für das „Zuviel haben“?

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  • Wir haben das 30 Jahre alte Holz-Ehe-Bett meiner Eltern übernommen. War jetzt 15 Jahre unseres und nun unser Gästebett. Weil wir ein zusätzliches brauchten, haben wir für uns ein neues gekauft.

    LG,
    Carda mit Muckel 13 Jahre und Krümel 11 Jahre.

  • gerade habe ich das 7 jahre alte massivholz-hochbett unserer kleinen verkauft, zum originalpreis. hatte ich jetzt nicht mit gerechnet.

    eben.

    ich fand es neulich auch krass, dass alles, was massivholz war bei Ikea, ausverkauft war (ich suchte nur Bücherregale und kommoden, also kleine Stichprobe ;) ). D.h. alles, was gute Qualität hat, wird nicht billiger, und der Rest wird lieber auf den Müll geworfen.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • carda Das hast du recht. Ich hatte nie einen großen Tisch, in soweit trauere ich da schon etwas.


    Mondschein. Ich habe ganz viele alte Handtücher. Handtücher gehen noch, weil ich damit den kaputten gerne putze oder als Lappen umnähe.

    Ja das mache ich auch.

    Aber was sollte ich jetzt noch zusätzlich mit den Handtüchern aus meinem Elternhaus und dem Elternhaus meines Mannes?


    Das gleiche bei Tisch und Bett usw.


    Klar kann das alte toll sein und nutzbar. Aber dann ist mein eigenes zu viel.


    Der eigene Platz ist auch begrenzt.


    Ein Gästebett haben wir, für mehr wäre kein Platz.


    Das meine ich ja. Die Zeiten haben sich geändert.

    Es hat ja jeder den eigenen Haushalt.


    Also ist alles, was geerbt wird erstmal doppelt. Bis auf einige Ausnahmen.


    Bei einem Herd kann ich dann überlegen, ob ich meinen oder den geerbten nutze. Beide geht nicht.

  • Vielleicht hat es früher zeitlich besser gepasst mit dem Erben? Großeltern starben früher und konnten den fast erwachsenen Enkeln damit ermöglichen auszuziehen?

    Jetzt sind ja die Enkel auch schon fertig mit dem eigenen Hausstand, wenn die Großeltern mit 90 Jahren sterben.

    LG,
    Carda mit Muckel 13 Jahre und Krümel 11 Jahre.

    • Offizieller Beitrag

    Da fällt mir ein, dass ein Onkel oft viele Dinge zweimal im Keller als Ersatz hatte. Er hatte die Dinge günstig bekommen oder geerbt und gib es auf, als das nächste. Das geht aber halt auch nur bei großem Stauraumm

  • früher lebte man über viele generationen hinweg und zusammen auf einem gut, bauernhof, gehöft.

    da wurde nicht neu gekauft nur weil eine generation dazu kam. lediglich die monogramme auf den leinentüchern wurden ergänzt.


    erst die wachstums-, industrie- und profitgesellschaft hat uns weis gemacht, dass es ein zeichen von reife ist, zu hause für immer auszuziehen und die wettbewerbsfesellschaft zwingt die masse der leute (tagelöhner gab es natürlich auch früher), ihren jobs hinterherzuziehen und dort in vergleichsweise teurem und daher kleinem wohnraum zuzubringen.


    viele alte möbel aus meiner familie passen schon vom raumkonzept nicht mehr in unser haus oder das meiner eltern. davor ging das über zig generationen.

  • Vielleicht hat es früher zeitlich besser gepasst mit dem Erben? Großeltern starben früher und konnten den fast erwachsenen Enkeln damit ermöglichen auszuziehen?

    Jetzt sind ja die Enkel auch schon fertig mit dem eigenen Hausstand, wenn die Großeltern mit 90 Jahren sterben.

    Ja genau so ist es halt.


    Dazu kommt, dass früher oft mit den Eltern zusamnen gewohnt wurde und dann quasi einfach das Haus incl. Einrichtung übernommen wurde.

    Oder man lebte in der Nähe und ist dann dorthin gezogen.


    Heute leben viele über den Erdball verteilt und ziehen nicht mehr ins Elternhaus zurück.

    Oder sind schon längst ausgezogen.

    Haben teilweise die eigenen Kinder schon groß und brauchen dann ja auch weniger.

    Stehen finanziell schon lange auf eigenen Beinen usw.

  • Und dann gab es vielleicht auch noch mehr Familien mit mehr Kindern.

    1-2 Kinder kannst du aus deinem eigenen Haushalt heute fast mit ausstatten, wenn die ausziehen. Aber bei 6 Kindern? Da war man froh, wenn man 50 Handtücher hatte. Und da konnten die Großeltern gut noch etwa abgeben.

    LG,
    Carda mit Muckel 13 Jahre und Krümel 11 Jahre.

  • Also falls hier jemand einen großen Massivholz-Tisch oder ein gut erhaltenes schönes Sofa oder Küchenmöbel aus Massivholz oder schöne Gartenmöbel erbt und nicht weiß wohin damit, bitte unbedingt bei mir melden. Unser Sofa ist unrettbar kaputt, der Tisch zu klein und die Gartenmöbel sind so ganz billige, wackelige, aus Plastik. Den Tisch habe ich vor 19 Jahren gekauft, das Sofa und die Küchenmöbel haben wir von den Vorbesitzern geschenkt bekommen und waren dankbar dafür. Hochwertige Massivholzmöbel sind für uns unerreichbar, weil wir sie uns weder neu noch gebraucht leisten können, und als meine Schwiegermutter starb hatte sie auch nur billige Plastikmöbel zu vererben nach 20 Jahren in der Grundsicherung...

  • Über die Bettwäsche und die Handtücher von den verstorbenen Schwiegereltern habe ich mich gefreut. Beides nicht mehr modern, aber gut erhalten und wir konnten den Kram echt gebrauchen.

  • Naja gerade wieder eine Diskussion mit den Schwiegereltern gehabt, die meinen es wird ja immer nur alles weggeschmissen die heutige Generation schätzt nichts mehr wert.

    Doch wenn man dann mal anspricht das man Zeug hält nicht zu billig und im Überfluss kaufen sollte wie zum Beispiel dieBerge von ( billig) Fleisch die es dort immer gibt. Dann reagieren sie Stur.


    Mich macht das wahnsinnig weil ich mich dann immer frage ob ich die einzige bin, die das wahrnimmt oder ob meine Wahrnehmung einfach so falsch ist.

  • und dann sind die handtücher natürlich unmodern. „tchibo hat gerade ganz schicke von guido-maria kretschmar.“ (fiktive aussage).

    geht aber eher auch nicht bei 6 Kindern, oder?

    LG,
    Carda mit Muckel 13 Jahre und Krümel 11 Jahre.

  • Meine Mutter hat vier Kinder, meine kleine Schwester könnte tatsächlich so eine „fiktive Aussage“ bringen. Mein Partner wäre auch wenig begeistert wenn ich auf die Idee kommen würde die alte Bettwäsche von meiner Mutter anzuschleppen. Meine beiden älteren Schwestern würden sie Vlt annehmen aber eher aus ideellen Wert. Bin ich aber nicht ganz sicher.

  • Naja gerade wieder eine Diskussion mit den Schwiegereltern gehabt, die meinen es wird ja immer nur alles weggeschmissen die heutige Generation schätzt nichts mehr wert.

    Doch wenn man dann mal anspricht das man Zeug hält nicht zu billig und im Überfluss kaufen sollte wie zum Beispiel dieBerge von ( billig) Fleisch die es dort immer gibt. Dann reagieren sie Stur.


    Mich macht das wahnsinnig weil ich mich dann immer frage ob ich die einzige bin, die das wahrnimmt oder ob meine Wahrnehmung einfach so falsch ist.

    nachdem ich gestern abend wieder durch die Stadt gelaufen bin, kommt der thread gerade recht.


    Wenn ich meine Dinge im haus durchgehe, stelle ich erstaunt fest, dass da vieles schon über 20 Jahre als ist (ja ich werde alt) und noch gut funktioniert... Handtücher, Bettwäsche, Möbel kaufen wir generell hochwertig....

    und ich frage mich immer die Angebote bei T*chibo usw.... wer kauft soviel Kram... bzw. was passiert eigentlich mit dem, das man hat... ?


    Wir brauchen so wenig... und trotzdem hab ich m.M nach immer noch viel zu viel....


    Waffeleisen... 25 Jahre...

    Oder diese ganzen Dekoläden... mein Weihnachtsschmuck ist mein Weihnachtsschmuck...


    und ja manchmal kaufe ich auch gerne ein, aber halt in Maßen.


    Ich habe keine Ahnung wann sich das so massiv gedreht hat. In meiner Kindheit war das noch völlig anders.


    Aus Umweltgründen, Gerechtigkeistgründen finde ich das sehr traurig. ich kann ja aber nur bei mir selbst anfangen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde, es hilft, wenn man bei seinem kleinen Kosmos anfängt. In der unmittelbaren Umgebung spenden, ehrenamtliche Tätigkeit etc. Und selbst nur konsumieren, was man wirklich braucht.

    Ja, da kann ich mich anschließen, besonders beim letzten Satz! Der eigene Konsum ist für mich der Schlüssel. Wenn man mal aufgehört hat, wahllos und viel und meist günstig zu kaufen, ändert sich der Blick auf die Dinge. Dann haben die Dinge auf einmal wieder ihre Funktion und werden gebraucht und genutzt.

    Ich finde schon, dass das den Output für alle verbessert: Ich hab mehr Zeit und bin ruhiger, habe mehr Geld und mehr Energie für anders. Verbrauche weniger Ressourcen, erzeuge weniger CO2, unterstütze weniger menschenverachtende Arbeitsbedinungen etc.


    @Geschenke: Ich wüsste ja gerne, was die Menschen, die Schenkende so doof anreden denn eigentlich gerne gehabt hätten. Ich schenke auch am liebsten Dinge, die aufgebraucht werden können. Und finde da meist was, was auch Freude bereitet. Oder beteilige mich an einem Geschenk mit echtem Nutzen, dass der Beschenkte dann auch gerne in seinen Besitz übernimmt.

  • Auch in Deutschland gibt es Menschen, die viel zu wenig haben; 20% leben in Armut. Neue Bettwäsche oder sowas ist dann überhaupt nicht drin. Wir gehören nicht zu diesen 20%, brauchen aber auch dauernd irgendwas, was wir momentan nicht kaufen können, und wir benutzen selbstverständlich auch gebrauchte Bettwäsche von der Schwiegermutter usw.Warum auch nicht? ist ja einfach nur Bettwäsche, man kann sie waschen und benutzen.

    Zm Problem der Geschenke bei Leuten, die zu viel haben: da kann man doch "Events schenken, Konzert- oder Museumskarten, oder Zookarten, oder fürs Planetarium oder oder oder ... das kommt hier immer super an, auch bei Kidnern.

  • Ich sehe diesen Überfluss auch beim Hang zum Buffet. Welche Berge da manchmal aufgeladen werden und was dann alles weggeschmissen wird. Klar, ich bin Vegetarier und sehe Fleisch jetzt halt eh nicht so gerne im Überfluss, aber warum nimmt man gleich 2 Stücke? Man weiß ja noch nicht , ob es schmeckt und dann wird einfach liegen gelassen, weil schmeckt ja nicht. Da kommen FleischBerge zusammen, die weggeschmissenen werden.

    LG,
    Carda mit Muckel 13 Jahre und Krümel 11 Jahre.