Liebe Rab*innen,
unser Sohn ist grad acht geworden. Und hat grad wieder eine Phase, in der wir ziemlich an unsere Grenzen kommen:
- er hat ne total kurze Lunte, flippt mind. fünf bis sechsmal am Tag richtig aus, und zwar wegen Kleinigkeiten - immer dann, wenn es nicht nach seinem Gusto läuft. Z.B. braucht er was zu schreiben und muss erst laufen, um einen Kuli zu holen. Die Butter liegt nicht richtig auf dem Brot. Oder die Nudelsorte ist die Falsche. Er tickt dann adhoc RICHTIG aus, heult und tobt von einer Minute auf die andere; schreit uns an und wird auch körperlich übergriffig. Boxt uns und schlägt Türen zu. Furchtbar ist das. Er ist dann einfach RICHTIG verzweifelt, wie in einem Käfig. Es ist schwer, das zu sehen.
Er hatte die Tendenzen schon immer so - mal mehr, mal weniger schlimm. Halt wenig Frusttolerant. Es ist also irgendwie eine Typfrage und mich würde einfach mal interessieren, wer "das" kennt, bzw. wie ihr mit sowas umgeht. Ich dachte immer, mit dem zunehmenden Alter wird es besser. Die letzen 2 Wochen lassen mich daran etwas zweifeln...
Insgesamt ist er eher ein zart besaiteter Typ. Eher introvertiert, schüchtern. Aufgeweckt, ehrgeizig, leicht perfektionistisch, "schlau" aber auch sehr empfindlich. Sehr körperlich/schmusig und ziemlich verkopft, macht sich wirklich zuviele Gedanken. Eher ängstlich Neuem gegenüber. Hat lange fürs schwimmen lernen zB. gebraucht. Lesen ging ratzfatz - er will seiner Lehrerin aber auch alles recht machen. Eigenlich ist er da schon zu perfektionistisch und zu verkrampft fast...
Er tobt auch total gerne und mag sich spüren - laufen, Fußball etc. - ist aber ist kaum rauszubewegen - ohne seine Freunde: no way! Er ist etwas rastlos und dummerweise eher son hartnäckiger Stubenhocker. Liebt Hörspiele, starke Suchttendenzen zum Tablet-Spielen (darf täglich 30 Minuten was daddeln, guckt derweil Ninjago-Lego-Filmchen auf YT-Kids... seine Spielzeit ist für IHN sein Schönstes, eigentlich scheint mir, ist er viel zu "zart" dafür, aber ihm es gänzlich vorzuenthalten geht irgendwie auch nicht mehr...), Lego-Nerd (!). Langweilt sich aber auch schnell...
Zur aktuellen Situation: Nunja, es waren jetzt lange Ferien. Ich denke, ihm fehlen auch die festen Strukturen, daher die kurzen Nerven - Struktur und Sicherheit braucht er schon sehr! Es war alles zu durcheinander im Alltag und das "unberechenbare" ist auch gar nix für sein "zartes" Gemüt.
Lang geworden... Danke für Eure Gedanken und Ideen dazu, wie man ihm helfen kann - oder was Euch so einfällt.
julbats