Dringend benötigte Medikamente nicht lieferbar

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  • Es ist wohl eine Mischung aus im Ausland billig produzieren lassen und erstmal dahin verkaufen, wo man mehr Geld bekommt. Wo kann man sich denn da beschweren? Hat wahrscheinlich eh keinen Sinn. Das ist soooo ätzend. Es geht ihm mit diesem Medikament das erste Mal seit Jahren ein bisschen besser, er freut sich wieder über Dinge, lacht sogar manchmal und denkt nicht täglich darüber nach, dass er nicht mehr leben möchte. Und jetzt das. Ich hoffe noch und trau mich nicht, ihm das zu erzählen.

  • wenn ich das richtig gelesen habe ist das Medikament in Frankreich (möglicherweise auch in anderen EU Ländern ) rezeptfrei. Da es dort auch teurer ist als in Deutschland, stehen die Chancen es dort zu bekommen ganz gut. Müsste über den Reimport einer Apotheke machbar sein. Allerdings wird die Krankenkasse meckern dass sie die höheren Kosten nicht tragen wollen.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ist das ein Scheiss! Ich hatte das mit Blutdruckmitteln, aber da habe ich halt ein anderes Medikament bekommen und fertig. Bei Antidepressiva ist es ja oft schon mühsam, mal eins zu finden ( und evtl. die anfänglichen Nebenwirkungen auszuhalten), da kann man ja nicht einfach so umstellen...


    Falls die Apotheke nichts bekommt, würde ich es wohl auch mal über eine Klinik versuchen.


    Aber ich ärgere mich stellvertretend mit Dir!

  • Ist es vielleicht möglich es über eine ausländische Apotheke zu bekommen?

    Ich habe gerade danach gegoogelt, der Markt absolut leer:(


    Was mir noch einfällt, manchmal haben doch Arztpraxen Medikamente vorrätig, vielleicht kann man da nachfragen?

  • Also ein Kontingentarzneimittel.... das ist ein Mist!

    Da sind die Arzneimittel hier in D so billig, dass sich der Verkauf für die Hersteller nicht lohnt. Sie verkaufen die produzierte Ware lieber ins Ausland und geben hier die Ware nur tröpfchenweise, kontigentiert, ab. Widerliches Gebaren.

    Die Ware wird kommen, und hoffentlich auch rechtzeitig.

    Und das lässt man den Phamafirmen durchgehen? Also die Politik müsste da doch durchgreifen, oder?

  • Ich hab mein Asthmaspray heute aus Italien bekommen (hat meine Apotheke für mich besorgt). Hat 24h gedauert, das war total ok. Ich hoffe nur, es ist wirklich dasselbe, sieht total anders aus und ist auch woanders ( von einer italienischen Firma) hergestellt.

  • Und das lässt man den Phamafirmen durchgehen? Also die Politik müsste da doch durchgreifen, oder?

    Ich greife Deinen Kommentar mal heraus...

    Halt Dich fest: das ist politisch so gewollt.

    Die ganze Chose hängt an vielen Faktoren. Die unsäglichen Rabattverträge der Krankenkassen führen dazu, dass es einerseits eine Marktkonzentration gibt (also weniger Hersteller, die in Konkurrenz miteinander stehen), gleichzeitig werden die Margen der Hersteller kleiner, was dazu führt, dass sie knapper kalkulieren müssen. So knapp, dass auf jeden Fall sämtliche Ware verkauft wird, bevor neue produziert wird. Was zu Versorgungslücken führen kann. Bei Generika ist das normalerweise nicht so schlimm, da kann man meist auf einen anderen Hersteller ausweichen. Aber nicht bei allen Präparaten: Antiepileptika, Schilddrüsenmedikamente, bestimmte retardierte Arzneimittel, bestimmte Blutverdünner und noch so einige andere sind kritisch zu bewerten, da kann es beim Wechsel des Herstellers zu ernsthaften Schwierigkeiten kommen.

    Wegen des Preisdrucks werden viele Wirkstoffe in China oder Indien produziert. Wenn da mal ein Werk dicht macht, weil Anforderungen nicht erfüllt werden, gibt es kaum Ausweichkapazitäten. Neulich ist eines von nur einer Hand voll Werke weltweit für Ibuprofen abgebrannt. Die Lieferengpässe haben wir bis heute.

    Wenn ein Container vom Schiff fällt, oder die Ware den Spezifikationen nicht entspricht, wird es auch eng.

    Ein anderer Punkt ist, dass der Zwischenhandel mit Arzneimitteln politisch gefördert wird.

    Früher in der guten alten Zeit, da haben die Großhandlungen ihre Ware direkt beim Hersteller gekauft und an die Apotheken weitergegeben. Eine sichere und zuverlässige Lieferkette.

    Jetzt werden Arzneimittel durch die halbe Welt geschoben, zwischen den EU-Ländern hin und her verkauft, von einem Zwischenhändler zum nächsten. Auf dem Weg leidet die Qualität und Fälschungen werden eingefädelt.

    Dagegen ist ein unzuverlässiges Monstrum namens Securpharm eingeführt worden (das ist die Geschichte mit den QR-Codes auf den Packungen), das nur Ärger und Arbeit macht.

    Die Zulässigkeit des Zwischenhandels macht es auch möglich, dass die anderen Europäer mit höheren Arzneimittelpreisen den deutschen Markt leer kaufen (das, was wir jahrelang mit Griechenland, Portugal, Spanien gemacht haben). Die Hersteller reagieren mit der Kontigentierung (keine/kaum Auslieferung an den Großhandel, nur einzelne, abgezählte Packungen direkt an die Apotheke, meist nur zwischen 2-4 pro Apotheke und Monat).

    Der Versandhandel mit Arzneimitteln verschärft das Problem zusätzlich, ist aber gegen jeden Sachverstand auch politisch gewollt.

    Das sind mal grob ein paar der Faktoren, die zu den Lieferengpässen führen. Also ein vielschichtiges Problem.

    Die Beschaffung aus dem Ausland ist nicht so ohne Weiteres möglich, da stehen hohe rechtliche Hürden davor, das erzählt Euch aber im Einzelfall die Apotheke. Aus dem Ausland beschaffen kann aber grundsätzlich jede Apotheke, so sie etwas willig ist.

  • #blink wow. Das lässt mich sprachlos zurück. Evtl mit dem Wunsch das mal ein Politiker in die Lage kommt, das für ihn oder Angehörige mal das passende, wichtige Medikament fehlt....

  • Mir macht das Angst. #angst


    (Ich hatte mir bislang nie Gedanken darüber gemacht, dass meine Medikamente oftmals Re-Importe waren).

  • Eiche , darf ich dich fragen bei welchen Blutverdünnern es Engpässe geben könnte? Ich muss Phenprogamma nehmen und dann würde ich mich früher um Nachschub kümmern in Zukunft. Ich bin bisher immer etwas knapp gewesen beim neuen Rezept besorgen#schäm.

    Grüße Jufena


    Alles Große und Edle ist einfacher Art
    (Gottfried Keller)

  • Ich drücke die Daumen!


    Uns ging es letztes Jahr mit Celestamine N so.

    Die Apotheke sagte, abgelaufene Medikament erst entsorgen, wenn das neue da ist.

    Dieses Jahr scheint es weniger Wespen zu geben oder die Kontingente wurden erhöht.

    Ich hab nämlich 2 Fläschchen bekommen. Eines sofort, eins wurde bestellt.

  • Puh, ich finde das auch erschreckend. Vor einigen Jahren musste ich schon einmal ganz unvermittelt mein Medikament umstellen, weil die KK mein völlig gängiges Medikament nicht mehr bezahlte. Das erfuhr ich, als ich mit der Verschreibung in der Apotheke stand. Ich habe vom Handy aus meinen Facharzt in der alten Heimat anrufen, und dann meine Hausärztin, die mir die vom Facharzt vorgeschlagene Alternative verschrieb. Unschön...


    Bei Medis, die aus- und eingeschlichen werden müssen, sicher noch viel schlimmer.

    Wer loslässt, hat die Hände frei


  • Also ich habe mir einen kleinen persönlichen Vorrat angelegt, obwohl ich auch auf verschiedene andere Medikamente ausweichen könnte. Meine Apotheke hat außerdem extra für mich immer etwas auf Lager. Das braucht außer mir auch keiner. In einer anderen Apotheke war es vor Kurzem tatsächlich nicht lieferbar.

  • Jufena Phenprogamma ist eines dieser Arzneimittel, bei denen die Umstellung auf einen anderen Hersteller schwierig sein kann (bei dem selben Wirkstoff, wohlgemerkt!).

    Akut wüsste ich nichts über Lieferengpässe bei diesem Arzneimittel, aber da steckt man nicht drin. Kümmere Dich lieber rechtzeitig.


    Unsere Apotheke fragt mehrfach stündlich alle Dauerdefekte bei den Großhandlungen an. Dauerdefekte sind Arzneimittel, die wir eigentlich am Lager haben, die Liste umfasst z.Zt. ca. 250-300 Artikel, die nicht lieferbar sind.

  • Ich habe heute lange mit der Krankenkasse telefoniert. Sie können das Ersatzmedikament nicht übernehmen und ich muss es selber zahlen. Völlig egal, dass es keine andere Alternative gibt. Ich bin so sauer, ich will ja nichts Exotisches ohne Zulassung, sondern nur ein relativ gängiges Antidepressivum. Der Mann am Telefon meinte noch, ich solle die Quittung einreichen zusammen mit einem Schreiben der Ärztin, dass es genau das sein muss und vielleicht hat das Erfolg.....