Darf Arzt Rezepte per Post verschicken?

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  • Leider habe ich vergessen bei einem Arztbesuch ein Rezept anzufordern und bin nur mit dem Arztbrief rausgegangen. Nun will mir die Praxis aus Datenschutzgründen (!!!) das Rezept nicht per Post schicken, weil eben der Datenschutz nicht gewährleistet ist. Wieso??

    Nun muss ich wieder durch die halbe Stadt fahren um an das Rezept zu kommen. #hmpf

    Hat jemand Erfahrungen damit, ob Ärzte noch Rezepte per Post verschicken?

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Also mein Augenarzt macht das neuerdings auch nich mehr.

    Und ich find das total bescheuert, weil ich meine gesamten Arztrechnungen plus Rezepte ja auch immer per Post an die Beihilfestelle verschicken muss. Ich mein, da schert sich doch auch keiner um Datenschutz.

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Ich wäre nur noch unterwegs, wenn ich alles abholen müsste, zT ja auch weiter weg. Manche Kliniken betreuen Patienten in ganz Deutschland, da ist das auch kein Problem.


    Hier werden Rezepte und Atteste geschickt. Die arztbriefe,/Befunde/Rechnungen mit Diagnosen, die ja echt sensible Daten enthalten, kommen ja auch per Post.


    Ich vermute, sie wissen vielleicht einfach nicht gut Bescheid und machen dann lieber gar nichts mehr.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • der Arzt darf per Post verschicken. Ob er es anbietet, bleibt ihm überlassen.


    Datenschutz erschlißt sich mir in dem Zusammemhang nicht. Dann dürften Behörden etc. Ja auch keine Bescheide mehr verschicken.

    Wenn er mit Kosten (Porto, Umschlag) argumentiert, das kann ich gut nachvollziehen.


    Achja, ich habe neulich erst ein Rezept für unsere Klientin angangefordert, es kam in unser Büro statt zu ihr nach Hause. Was indem Fall besser ist, weil,die Familie gerade nicht da ist.

  • Meine Fachärztin macht das, sofern ich frankierte und adressierte Umschläge hinterlege, dabei ist die Praxis (in einer großen Poliklinik) sehr hinterher was Datenschutz betrifft und auf dem neuesten Stand soweit ich das beurteilen kann. Nützt dir ja aber leider nix. Kann es jemand für dich abholen?

    Ich finde das ehrlich gesagt unverständlich, immerhin gibt es ein Postgeheimnis und dann dürfte mam ja nichts mehr mit der Post verschicken...Befunde, Arbeitsverträge, Steuererklärung und und und.

  • Bei den Ärzten wo ich nicht mal eben so vorbeifahre habe ich frankierte Umschläge in die Akte legen lassen, das geht völlig problemlos.

    Die langweiligsten Frauen haben die ordentlichsten Haushalte...

  • Vielleicht hat die mangelnde Kooperationsbereitschaft einfach finanzielle Gründe?


    Aktuell können die Praxen für einen verschickten Brief 55 Cent abrechnen und nicht 80 Cent. Briefumschlag, Arbeitszeit und Portodifferenz mal x pro Tag - Kleinvieh macht auch Mist. Und das jemandem zu erklären ist evtl. komplizierter, als es auf den Datenschutz zu schieben.

  • MIt der neuen Datenschutzverordnung ist grad ganz viel Unsicherheit entstanden was erlaubt ist und was nicht. Streng genommen darf ers eigentlich nur, wenn Du ihm schriftlich in der Praxis (also sicher dass es Du bist plus eigenhändige Unterschrift) das erlaubst.

    Unter der Hand wird natürlich doch noch viel gemacht weil - wo kein Kläger da kein Richter.

    Notfalls hilft es, sich mit dem Arzt direkt verbinden zu lassen (nicht sagen worums geht sondern nur, dass du den Arzt persönlich sprechen willst - nein, das Anliegen kannst Du jetzt nicht der Helferin sagen - wann kannst Du den Arzt erreichen? Nein, Sie müssen das gar nicht wissen, das ist Arzt-Patienten-Geheimnis, also wann ist der Arzt erreichbar? .... Hilft immer wenn man nen Atem lang genug hat - macht einen aber nicht zu Helferins Liebling, sollte man also nur da einsetzen wos echt nötig ist)


    Es kommt auch drauf an, was es für ein Rezept ist. Das fürs Asthmaspray wird man mit weniger Bedenken per Post schicken als das gegen Würmer. Und bei BTM-Rezepten (Ritalin z.B.) oder Psychopharmaka ist es aus SIcherheitsgründen nicht erlaubt.


    Es gibt tatsächlich oft genug Fälle (gabs eigentlich schon immer - war selbst in meiner Praxiszeit schon immer wieder mal Thema), dass Junkies o.ä. Briefkästen leeren, Briefe die von Ärtzen kommen öffnen (in der Hoffnung, da was zu finden was entweder für den Eigenkonsum oder fürs Verkaufen nützlich ist - und die können aus den unvorstellbarsten Dingen was machen, sogar aus Hustentropfen notfalls) und die "Nieten" (also was ihnen nicht nützt) einfach auf die Straße schmeißen. So dass jeder lesen kann "Fritzchen Müller hat also Würmer und Papa Müller kriegt ein Mittel was man u.a. gegen Tripper nimmt" und so sind Gerüchte schnell am Brodeln (selbst wenn das Würmer-Rezept nur vorbeugend ist weils in der Kita grad nen Fall gab und das Mittel halt u.a. gegen Tripper wirkt laut ergoogelbarem Beipack - Papa Müller die allerdings wegen ner Lungenentzündung, wogegen die halt auch helfen, verschrieben gekriegt hat. ) Passiert das, ist der Arzt ganz schnell dran wegen Datenschutz.



    Was oft eher gemacht wird, ist das Rezept direkt an die Apotheke geschickt. Geht in der Regel über die Apotheke am Einfachsten. ALso zu Arztöffnungszeiten hingehen, der Apothekerin die Sache schildern und sie bitten, beim Arzt anzurufen ob sie das Medikament abgeben darf und er das Rezept nachträglich schickt.



    Ein anderer Punkt warum sies nicht machen wollen kann sein wegen Abrechnung. Eigentlich muss ein Arztbesuch in zeitlichem Zusammenhang abgerechnet werden. Bei Dauermedikamenten reicht oft telefonische Beratung ("Alles soweit ok? Hilft es nohc? Ok, dann schreib ichs nochmal auf" - auch von der Helferin ) und nur jedes zweite Mal persönlicher Kontakt (und wenns nur dasselbe Gespräch wie am Telefon aber halt in der PRaxis ist) , bei anderen Sachen muss das vor jedem Rezept sein.

    Grundidee ist eigentlich, dass der Arzt den KRankheitsverlauf im Auge behält und auch schaut, ob das Medikament wirklcih nötig ist oder vielleicht was Anderes besser wäre (wie oft wir in de rPraxis Anrufe hatten wegen "die Neurodermitis ist grade wieder arg, brauchen das Rezept wieder" was sich dann nachher als auf die Neurodermitis draufgesetzte Pilzinfektion entpuppt hat, wo die übliche COrtisoncreme veheerend gewesen wäre kann ich gar nicht zählen)


    MIt dem Porto kann natürlich auch ein Grund sein. Frankierten Rückumschlag hinschicken würde da Abhilfe schaffen.


    Und last not least - das Schicken macht zusätzlcihe Arbeit. Nicht viel, klar. Aber in ner Praxis wo am Tag etliche Rezepte rausgehen eben doch einiges an Zusatzarbeit. Und da ist wie überall im Gesundheitswesen auch meist eh schon massive Personalknappheit. Von daher haben wir damals schon überwiegend nur dann Rezepte zugeschickt, wenns für den Patienten unzumutbar gewesen wäre deshalb zu kommen (nicht wegen Zeitmanagement sondern weil die Arbeitszeiten sich genau mit denen der PRaxiszeiten decken oder der Patient kaum Laufen kann oder neugeborenes Baby daheim hat o.ä.)

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    Einmal editiert, zuletzt von Solid Ground ()

  • Hier geht das bislang beim Radiologen ohne Probleme. Meine Adresse ist im Klinik-PC und daher verstehe ich das mit dem Datenschutz nicht. Auf dem Brief außen steht nur der Stempel der Klinik und meine Adresse. Arztbriefe kommen auch zu mir per Post.


    Solid Ground, meinst du die gelben Kästen oder die Kästen an den Haustüren?

    Einmal editiert, zuletzt von Schnickschnack ()

  • Ich verstehe, wenn die Praxis es nicht machen will, aber dann mit Datenschutz argumentieren#hmpf.

    Wirklich wichtige Dokumente (Notarurkunden, Bescheide usw.) werden doch auch mit der Post verschickt. Ich glaube, die schieben als Begründung einfach den ach so schlimmen Datenschutz vor um das Rezept nicht schicken zu müssen.

    Es war jetzt nur ein Vertretungsarzt, weil meine "normale" Ärztin Urlaub hat. Vielleicht denken sie sich, die sehen wir so schnell nicht mehr.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Ich glaube, dass ist eher eine Ausrede. Der Aufwand Rezepte zu verschicken ist für Arztpraxen relativ hoch, da haben die u.U. einfach keine Lust drauf.

    Mein Kinderarztchef hat diesen Service damals angeboten. Die Praxis hatte dadurch Kosten an Porto von ca. 100 Euro pro Monat und kaum ein Patient hat freiwillig Mal Briefmarken mitgebracht. Der Zeitaufwand die Umschläge zu adressieren kommt dazu. Dazu musste jeweils eine Arzthelferin nach der Arbeit noch zur Post fahren und die Briefe einwerfen. Das wollte natürlich auch keiner freiwillig dauerhaft machen. Es wurde daher immer wieder überlegt diesen Service zu beenden.

    Dann habe ich in einer anderen Praxis gearbeitet, da konnten Patienten ihre selber frankierten und adressierten Umschläge in der Akte hinterlegen. Ein Postkasten stand dankenswerterweise direkt vor der Tür. Das ging dann noch vom Aufwand her. Allerdings haben die Patienten oft vergessen die Umschläge nachzufüllen, dann musste man wieder hinterher telefonieren usw. Oder es kamen Unterstellungen, wie hätten die Umschläge bestimmt gestohlen/anderers verwendet/verloren gemacht usw. Auch ätzend.


    Es ist schade. Aber ich hole daher fast alle Rezepte lieber bei meinem Hausarzt, weil der wenigstens in der Nähe ist. Gottseidank scheint der das auch problemlos verordnen zu können. Solange ein Arztbrief da ist, der die Notwendigkeit der Medikation darstellt, macht er das normalerweise. Daher nötige ich den Fachärzten immer ab, dass sie einen Befundbericht versenden. Das sollten die eh tun.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    3 Mal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • holly, wobei Urkunden vom Notar nur mit Einschreiben, jedenfalls in der Lehre war das so.


    Das mit den Junkies war mir neu, aber ehrlich gesagt traue ich denen in ihrem Zustand auch eh alles zu, da kann man die und sich kaum schützen. (Seitdem der Kioskbesitzer in Kiel wegen popeligem Betrag ermordet wurde, das war der Laden unter unserer Wohnung).#angst

    Einmal editiert, zuletzt von Schnickschnack ()

  • Meine Eltern bekommen fast alle ihre Rezepte nach Hause geschickt. Einmal pro Quartal müssen sie mit der Versichertenkarte vorstellig werden und sie hinterlegen in den jeweiligen Praxen Briefmarken beim Sekretariat.

    • Offizieller Beitrag

    Hier überweist der Mann Geld an die Praxis und bekommt seine Antidepressivarezepte via Post. Er hat auch schon seine Versichertenkarte hingeschickt und beides zurück bekommen.

    Aber: Er wohnt 1 1/2 Stunden AUtofahrt vom Arzt entfernt. Hier auf dem Land gibts so viel zu wenig Ärzte, dass das normal ist.

    Ich selber könnte das auch bekommen aber hab meinen in der Nähe meines Arztes wohnenden Eltern Vollmacht gegeben und sie können das holen.

  • Solid Ground, meinst du die gelben Kästen oder die Kästen an den Haustüren?

    Beides, wobei am Häufigsten direkt aus den gelben Kästen. Die in der Nähe von Arztpraxen sind da schon anfällig. Wir sollten daher die Rezepte damals immer zur Hauptpost bringen (war zum Glück nicht so arg weit weg).

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Solid Ground und Miriam danke für eure Erklärungen. Der Zeitaufwand und das Porto leuchten mir schon ein und ich finde wirklich, dass man das auch als erwähnen darf.


    Das Rezept ist für was "Harmloses", also keine Psychopharmaka oder BTMs.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)