Umsetzung Lernmittelfreiheit in Baden-Württemberg

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  • Zu spät zum Editieren:


    Soooooo toll finde ich viele der Workbooks und Arbeitshefte auch gar nicht.

    Meiner Meinung nach schreiben die Kinder heute viel zu wenig selbständig.


    Wenn die Schule kein Geld für die Workbooks hat... wäre ich echt dafür, dass das Ganze ganz altmodisch wieder von Hand in schnöde Schulhefte geschrieben wird. Anstatt lückentextmäßig ins Workbook immer nur ein paar Worte zu schreiben.


    Aber mit dieser Meinung stehe ich wahrscheinlich allein auf weiter Flur

    (ich sehe nur nicht die Errungenschaft... und wenn ich sehe, wie die vielen Workbooks und Arbeitshefte meiner Kinder in GS und vor allem im Gymnasium dann gar nicht wirklich genutzt werden... also das ist schon ein Haufen Papier und eine Menge Geld für die paar Worte, Satzfetzen oder Zahlen, die dann in die Lücken reingeschrieben werden)...


    also ab und zu mal einen ganzen Satz schreiben, oder auch mehrere ganze Sätze, fände ich wahrscheinlich zeilführender

    (Meine Tochter ist Gymnasium Klasse 6, hat Klasse 5 mit guten Noten abgeschlossen, und bekommt manchmal echt regelrecht Schnappatmung, wenn ich ihr vorschlage, irgendwas in einem vollständigen Satz handschriftlich nochmal aufzuschreiben)


    Ich finde, workbooks fördern oft v.a. passives Wissen bzw. fragen passives Wissen ab,, und fordern weniger die aktive, selbständige Beherrschung des Stoffes, gaukeln den Schülern aber vor, dass sie den Stoff selbständig beherrschen.


    Ist aber nur meine eigene Meinung. Ich bin ja keine Lehrerin.

    • Offizieller Beitrag

    Sie dürfen auf jeden Fall reinschreiben. Deshalb bin ich von behalten ausgegangen, sicher bin ich mir nach deiner Nachfrage nicht mehr.


    Aber was fängt man mit markierten und beschriebenen Lektüren an?

    Wegschmeißen. So die offizielle Aussage. Meine Meinung dazu spar ich mir jetzt mal...

  • Lektüre zu kaufen hab ich übrigens kein Problem damit (und kaufe das auch gerne)

    Das ist ja dann auch was, was das Kind sich hinterher in den Bücherschrank stellen kann.

    Ebenso Atlas oder Bibel.


    (Wobei ich es trotzdem wichtig finde, dass finanziell nicht so gut ausgestattete Familien die Lektüre, Atlas und Bibel von der Schule gestellt bekommen können)


    Aber all die vielen Workbooks und Arbeitshefte?

    Nein, das soll die Schule bitteschön selbst anschaffen, wenn sie das wichtig finden, dass die Kinder unbedingt Lückentexte ausfüllen.

  • Zu spät zum Editieren:


    witzigerweise habe ich hier gerade noch das English Workbook meiner Tochter aus Klasse 5 hier am Schreibtisch liegen (Schulhefte vom letzten Schuljahr noch nicht komplett weggeräumt...


    87 Seiten inklusive 2 in den Einband eingeklebte CDs... (die CDs wurden kein einziges Mal benutzt hier zu Hause) alles nur sehr rudimentär ausgefüllt und bearbeitet (ich kann mir jetzt auch einen Spaß machen und durchzählen... aber so beim Durchblättern... vielleicht ein Drittel davon ist bearbeitet und ausgefüllt, wenn es hochkommt).


    Da frage ich mich dann schon, ob es all die vielen Workbooks und Arbeitshefte wirklich braucht, wenn die dann doch nicht wirklich genutzt werden.


    (In Nebenfächern wie Bio, Musik, Reli... werden ja auch keine verlangt, sondern es reicht der schnöde Heftauschrieb und ein paar kopierte Arbeitsblätter).


    Ist vielleicht auch so eine Modeerscheinung.


    Auf jeden Fall sehe ich nicht ein, diese Hefte zu kaufen.

    Weil: Lehrmittelfreiheit.


    aber ich wiederhole mich :)

  • Bei Lektüren habe ich persönlich auch die geringsten Bauchchmerzen, sofern es sich um ordentliche Bücher handelt. Reclam geht für mich noch gerade so durch, Hamburger Lesehefte finde ich einfach nur hässlich. Kein Wunder, dass Schüler die nicht mögen. Warum in Lektüren unbedingt hineingeschrieben werden muss, erschließt sich mir im Zeitalter von Post-its nicht wirklich.


    Hier scheint es zumindest mal einen Themenabend auf Ebene des Stadtelternbeirats gegeben zu haben. Im aktuellen Haushaltsjahr gab es eine Erhöhung der pro Kopf Pauschale auf 135EUR pro Schüler und Jahr am Gymnasium. Andere Schulformen haben andere Sätze. Der Betrag relativiert sich meiner Meinung allerdings wenn man sieht, dass Lehrwerke z. T. zehn Jahre lang genutzt werden und Schulbuchaufträge aus der öffentlichen Hand mit 12% Nachlass auf den Ladenpreis (in Ba-Wü) auf den Ladenpreis ausgeliefert werden müssen.

  • Warum man Workbooks braucht?


    Weil man gar keine Zeit hat so viel zu schreiben. Zum einen bringen die Kinder die Kompetenz häufig gar nicht mehr aus der Grundschule mit und es dauert ewig, bis selbst ein kurzer Text von der Tafel angeschrieben ist.

    Die stundentafel in Englisch ist massiv zusammengestrichen worden. Zu meiner Zeit waren es in klasse 5 7 Wochenstunden (Gymnasium mit sprachlichem Schwerpunkt), als ich vor 15 Jahren angefangen habe, waren es je 5 Stunden in 5 und 6, die dann mit der Einführung des Grundschulenglisch auf 4 Wochenstunden gekürzt (zusätzlich zur Kürzung auf G8) wurden. Vokabeln und Grammatik sind weitestgehend gleich geblieben, dazu sind eine Menge kommunikativer Kompetenzen gekommen. Ich kann schlicht und ergreifend nicht so viel Zeit meiner Stunde fürs Schreiben verwenden, es muss reichen, das wesentliche in eine Lücke zu schreiben.


    Mal abgesehen von dem Shitstorm, den man beim Elternabend erntet, wenn bei den Hausaufgaben zu viel geschrieben werden muss....

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

    • Offizieller Beitrag

    Warum in Lektüren unbedingt hineingeschrieben werden muss, erschließt sich mir im Zeitalter von Post-its nicht wirklich.

    Nein. Wirklich nicht.

    1. Es wird nicht nur hineingeschrieben, es wird unterstrichen, möglicherweise in unterschiedlichen Farben, es gibt Randbemerkungen - dann fallen die Post-its ab, werden in der Schultasche rausgerissen.

    2. Ich bin mir sicher, dass min. 30% der SuS dann keine Post-its dabei haben. Und dann nicht mitschreiben und es garantiert vergessen... und ich hab eine weitere Sache, wegen der ich Druck mache(n muss): meine Erfahrung - keep it simple. Und es ist wesentlich einfacher, in ein Buch zu schreiben, als mit Post-its zu hantieren.


    Und ich verstehe nicht, warum die SuS die Lektüren nicht einfach behalten können. Das sind ja keine miesen Bücher, schadet ja nicht, einen Tell oder eine Funke im Regal zu haben. Aber da gibt es scheinbar juristische Gründe, die dem entgegenstehen. #weissnicht#hammer

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Wenn die Schule kein Geld für die Workbooks hat... wäre ich echt dafür, dass das Ganze ganz altmodisch wieder von Hand in schnöde Schulhefte geschrieben wird. Anstatt lückentextmäßig ins Workbook immer nur ein paar Worte zu schreiben.

    Wenn ich mir anschaue, wieviele Arbeitshefte es in der GS gibt - für Mathe und Deutsch sind das gleich mehrere - kann ich Dir nur recht geben.

  • Ich finde auch, dass man bei den Workbooks echt unterscheiden muss. In Mathe hat sich mir noch nie erschlossen warum man da ein Workbook braucht. Kind 1 hat in der GS pro Schuljahr ca. 3 Seiten im Heft geschrieben und war daher am Ende der GS leider immer noch nicht in der Lage, eine Aufgabe vollständig sauber im heft zu notieren. Das war dann ein harter Start an der RS. Nach einem Jahr ohne Matheworkbook hat die neue Mathelehrerin jetzt wieder eins eingeführt #haare In den Fremdsprachen dagegen finde ich das sehr sinnvoll. In Deutsch finde ich es zum Schreibenlernen sinnvoll, danach eigentlich auch nicht mehr wirklich.

  • In der Grundschule gab es hier nur die Schreiblehrgänge, das erste Mathebuch und in der 3. Klasse ein Mathe-Arbeitsheft zum Hereinschreiben. Überwiegend wurde in normale Hefte geschrieben.


    An der weiterführen Schule gibt es Arbeitshefte in allen Hauptfächern, die rege genutzt werden, ebenso wie normale Hefte.


    Ob es nun sinnvoll ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Laut Lehrerin lauft wohl ein großer Teil der differenzierten eigenständigen Arbeit über die Arbeitshefte.