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  • Ich glaube wir müssen aufhören pro AFD zu diskutieren und Leute verstehen zu wollen, die AFD wählen.

    Wenn ich keine Inklusion will, kann ich auch andere Parteien wählen.

    Da muss ich nicht auf die AFD zurück greifen.

    Ich glaube auch wie Talpa schreibt, dass es in Deutschland ein bisher verkanntes sehr rassistisches Menschenbild gibt. Das kriegen wir gerade zu spüren.

    Und dass eine AFD das geschickt einzusetzen weiß, ist klar. Ob nun Inklusion oder sonstwas.

  • Doch, ich denke es ist immens wichtig, zu verstehen, warum die Menschen AfD wählen.

    Das sind häufig eben nicht (hauptsächlich) rassistisch motivierte Gründe, sondern ganz praktische, in ihren Augen existenzielle.

    Und v.a. müssen die anderen Parteien auch verstehen, dass ihre oft gut gemeinten Vorschläge in der Realität einfach nicht funktionieren, die Menschen verunsichern bzw. zu schwammig und nicht mit genügend Menschenpower unterfüttert sind. Da kommen die plakativen Parolen und Ideen der AfD gut. Dem muss man gezielt realistische, klare Pläne entgegensetzen und auch zeigen, dass man sie zügig und nachhaltig umsetzt. Und sich nicht wieder in klein-klein-Streitereien parteiintern oder -übergreifend zerreibt.

  • Leute verstehen zu wollen, die AFD wählen.

    Nein wir sollten endlich damit anfangen zu verstehen, warum die Leute AfD wählen und endlich damit anfangen darüber nachzudenken, was wir alle und insbesondere die Politik machen können, damit diese Leute nicht zur AfD gehen.


    Die Sorge und Nöte der Leute gab es doch immer, schon vor der AfD. Die AfD Wähler lebten doch auch schon vorher in Deutschland. Die sind ja nicht plötzlich irgendwoher gekommen.


    Solange sie ihr Kreuzchen aber bei SPD, CDU, FDP usw. gemacht haben oder garnicht wählen gegangen sind, war das okay und es hat uns nicht interessiert, wie es ihnen geht.


    Ist das nicht das eigentliche Problem?


    Sowas wie Freda schreibt. Ganz ehrlich wer hier ist denn zufrieden mit der Bildungspolitik und der Inklusion?

    Ich nicht.

    Ich bin als Fachkraft überhaupt nicht gegen Inklusion, aber doch nicht so und ich sehe viele Nachteile für alle Kinder.


    Wer ist denn zufrieden mit der Familienpolitik?

    Umweltpolitik?

    Finanzpolitik?

    usw.


    Und wenn ich ehrlich bin, fand ich den Umgang mit den Flüchtlingen und die Flüchtlingspolitik eine riesengroße Katastrophe auf ganz vielen Ebenen.

    Und nein, wir hätten niemanden abweisen sollen. Aber so wie es gelaufen ist war es nicht gut und es hätte vieles anders laufen können, wenn man sich vorher nicht einfach auf abwarten gestellt hätte.


    Und anstatt jetzt mal zu überlegen, was alles anders und besser laufen könnte, wird noch immer auf die AfD und ihre Wähler geschimpft und zugeschaut, wie sie immer stärker und mehr werden.


    Das sind aber alles Leute, die schon lange hier leben, Nachbarn, Bekannte, Freunde und Familie.


    Und ich finde es immer lustig (je entschuldigt lustig), wenn hier auf Rabenseite immer kommt: Ich kenne niemanden / in meinem Umfeld gibt es niemanden, der AfD wählt.

    Das mag sicher bei wenigen stimmen, ist aufgrund der Wahlergebnisse jedoch eher unwahrscheinlich.

  • Ich bleibe dabei.

    Was wir verstehen müssen ist, dass AFD Wähler*innen Rassist*innen sind.


    Alles andere ist mMn dann erst der zweite Schritt und ich befürchte, diese kleinen Gründe verstehen zu wollen verwischt die Wahrnehmung der großen Motivation Rassismus.

  • Die AfD-Wähler bzw. -Sympatisanten, mit denen ich gesprochen habe, haben eine ganz klar rassistische Einstellung. Nette, anständige, gebildete Menschen, die eigentlich das Herz am rechten Fleck haben - und dann ein Rassismus, der nicht zum Rest des Menschen passt.


    Es haben übrigens nicht die Sachsen die AfD gewählt, sondern vor allem sächsische Männer. Nur 22% der Frauen haben AfD gewählt, aber 32% der Männer. Die AfD ist die stärkste Partei bei sächsischen Männern. MDR-Wahltool

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

    Einmal editiert, zuletzt von Matilda ()

  • Ich bleibe dabei.

    Was wir verstehen müssen ist, dass AFD Wähler*innen Rassist*innen sind.

    Dann sollten wir lernen mit einem großen Teil Rassisten zu leben. Und zwar überall in unserem Umfeld.

    Die ha auch schon immer da waren und sich nur versteckt haben, bis die AfD kam.

    Also kann ja alles so weiter gehen.

    Vor der AfD haben sie uns ja auch nicht gestört....

  • Das Ergebnis überrascht mich nicht, ich bin schon froh, dass die AfD in Sachsen nicht gewonnen hat, denn das war nach den letzten Wahlen leider zu befürchten. Es gibt Gemeinden, wo die AfD 48% geholt hat.


    Wähler der AfD kenne ich unbekannterweise sicherlich viele.


    Wer wählt hier die AfD, was sind Gründe, die AfD zu wählen? Mit dem 50er Jahre Idyll hat es hier sicherlich nichts zu tun, denn die 50er Jahre des Ostens haben mit den 50er Jahren des Westens nicht viel zu tun. Völlig andere Welten bei den Themen Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung, Wohneigentum, eigenes Unternehmen aufbauen, völlig anderes Fernsehprogramm usw.


    Die Gründe, die ich mitbekomme sind z. B.

    - Flüchtlinge. Dabei zum einen Angst vor Flüchtlingen (z. B. Streitigkeit auf Schulhof zwischen deutschem Kind und syrischem Kind, daraufhin wurde das deutsche Kind nach der Schule von der ganzen großen syrischen Familie bedroht). Und zum anderen bei sehr Vielen das Gefühl von sozialer Ungerechtigkeit im Vergleich zu Harz 4/geringen Löhnen.

    - Probleme mit Kriminalität seitdem es die EU-Grenzen nicht mehr gibt. Das ist hier ein sehr großes Problem. Niemand würde hier nicht abschließen. Was hier so alles geklaut wird an Autos, Fahrrädern, Firmenfahrzeuge, Baumaterial, ständig wird ihr irgendwo Metall von Anlagen, Baustellen, Firmengeländen gestohlen. Viele sind mehrfach betroffen, gerade mittelständische Firmen oder Eigenheimbesitzer.

    - "sonst ändert sich ja nix"

    Liebe Grüße, Lillian

    "Okay Hazel Grace?"

  • Ganz ehrlich?

    Ich hab keinen Bock mehr auf deren Sorgen und Nöte.

    Mich und meine Sorgen und Nöte nimmt doch auch keiner Ernst.

    Wieso sollte man die wirren Ängste einer Minderheit, und das sind sie, nicht mehr und nicht weniger, Ernst nehmen?


    Man kann mit AfD Wählern nicht reden. Die lassen sich nicht überzeugen, nicht durch die besten Argumente der Welt.

    Wer Rassisten wählt, ist ein Rassist.

  • Hä?


    Also mich stört das seit langem. Eigentlich seit dem ich denken kann. Seitdem spüre ich auch den Rassismus und spätestens seit der Pubertät macht es mich unbändig wütend was in diesem Land an Rassismus passiert und versuche ich meinen Teil dazu beizutragen, dass darüber offen gesprochen wird und die Stimme dagegen erhoben wird.


    Genau. Dass dieses Land durch und durch rassistisch ist, ist nichts neues.

    Es wird nur jetzt offensichtlicher.

  • Ganz ehrlich?

    Ich hab keinen Bock mehr auf deren Sorgen und Nöte.

    Mich und meine Sorgen und Nöte nimmt doch auch keiner Ernst.

    Wieso sollte man die wirren Ängste einer Minderheit, und das sind sie, nicht mehr und nicht weniger, Ernst nehmen?

    Es sollten alle Ängste und Sorgen ernst genommen werden.

    Aber das ist ein großes Problem unserer Gesellschaft.

    Ich bekomme x nicht, also darfst du x auch nicht bekommen.


    Ich konnte schon mit einigen AfD-Wählern reden.

    Da konnte ich nicht mehr und nicht weniger Rassismus erkennen, als bei so manchen CDU/CSU-Wählern...

    • Offizieller Beitrag

    Das IST uninformiert!

    Zustimmt. Nur ist, das bei anderen Partei wirklich so viel anders?

    Die AfD hat in ihrem Wahlprogramm, dass Flüchtlingskinder in separaten Klassen unterrichtet werden sollen, keine Inklusion stattfinden sollte und Förderschulen gestärkt werden sollen.

    Ja, das ist wohl rassistisch und menschenfeindlich.

    Das Argument kriege ich mittlerweile viel zu haeufig zu hoeren. Und es kotzt mich dermassen an.


    Genau. Dass dieses Land durch und durch rassistisch ist, ist nichts neues.

    Es wird nur jetzt offensichtlicher.

    Und ich weiss nicht besser, ob offener Rassismus wirklich besser ist. Vorher wusste man wenigstens, dass es nicht ok ist, mit diesen Argumenten und Kommentaren hausieren zu gehen.

  • Ich find die Scheinheiligkeit im gesamten Politikgeschwurbel brechreizerzeugend. Die Afd ist nicht das einzige Problem, der latente Rassismus kommt in der Politik der meisten Parteien zum tragen. Weil Rassismus generell extrem verbreitet ist und zwar in allen Bildungsschichten. Sieht man auch immer wieder hier in Diskussion im Forum.


    Daneben ist aber auch die Schere zwischen arm und reich sehr gewollt und wird zementiert und Rassismus ist da einfach ein Teil von. Ich bin mir sicher, dass den westlichen Industrienationen + Kapitalismus der Rassismus u. anderen systemimmanent ist.


    Meine Wut auf Afd Wähler ist nicht größer als auf FDP, CDU, SPD etc.pp Wähler.

  • Ich find die Scheinheiligkeit im gesamten Politikgeschwurbel brechreizerzeugend. Die Afd ist nicht das einzige Problem, der latente Rassismus kommt in der Politik der meisten Parteien zum tragen. Weil Rassismus generell extrem verbreitet ist und zwar in allen Bildungsschichten. Sieht man auch immer wieder hier in Diskussion im Forum.


    Daneben ist aber auch die Schere zwischen arm und reich sehr gewollt und wird zementiert und Rassismus ist da einfach ein Teil von. Ich bin mir sicher, dass den westlichen Industrienationen + Kapitalismus der Rassismus u. anderen systemimmanent ist.


    Meine Wut auf Afd Wähler ist nicht größer als auf FDP, CDU, SPD etc.pp Wähler.

    Yep

  • Ganz deiner Meinung @MaidenMotherCrone

    Und es gibt nicht nur die Schere zwischen arm und reich, sondern zwischen allen möglichen Dingen: Ausländer vs. "Biodeutsch", hart arbeitend vs. "Arbeitsloser Schmarotzer", hetero vs. schwul/lesbisch, Mann/Frau vs. divers, dickes Auto vs. umweltschützend, usw.

    Und das alles ist gewollt, trennt die Leute voneinander, gibt jedem ein eigenes Feindbild (oder auch zwei) und lenkt davon ab, dass alle zusammen deutlich mehr Macht hätten, wenn sie sich nur absprechen würden und sich alle trauen würden, gegen die aktuellen Zustände zu protestieren. Denn Umweltschutz, Frieden, soziale Gerechtigkeit, Freiheit hängen alle zusammen und müssen zusammen angepackt werden. Einzeln wird es nicht reichen und nur weiter Menschen voneinander trennen, die mal dies, mal das am wichtigsten finden.

    Gruß,
    Chrisss *pling*


    Hier werden nur Zähne geputzt, keine Fenster ... #zaehne


    "Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, wird am Ende beides verlieren." Benjamin Franklin

  • Die AfD Wähler lebten doch auch schon vorher in Deutschland. Die sind ja nicht plötzlich irgendwoher gekommen.

    So ist es. Allerdings haben - gerade im Osten - vorher viele "aus Protest" die Linke gewählt.

    Es haben übrigens nicht die Sachsen die AfD gewählt, sondern vor allem sächsische Männer. Nur 22% der Frauen haben AfD gewählt, aber 32% der Männer. Die AfD ist die stärkste Partei bei sächsischen Männern.

    Das stimmt. Und es gibt ein immenses Stadt-Land-Gefälle, welches ebenfalls bei dem verlinkten Wahltool deutlich zu sehen ist.

    Die Gründe, die ich mitbekomme sind z. B.

    - Flüchtlinge. Dabei zum einen Angst vor Flüchtlingen (z. B. Streitigkeit auf Schulhof zwischen deutschem Kind und syrischem Kind, daraufhin wurde das deutsche Kind nach der Schule von der ganzen großen syrischen Familie bedroht). Und zum anderen bei sehr Vielen das Gefühl von sozialer Ungerechtigkeit im Vergleich zu Harz 4/geringen Löhnen.

    - Probleme mit Kriminalität seitdem es die EU-Grenzen nicht mehr gibt. Das ist hier ein sehr großes Problem. Niemand würde hier nicht abschließen. Was hier so alles geklaut wird an Autos, Fahrrädern, Firmenfahrzeuge, Baumaterial, ständig wird ihr irgendwo Metall von Anlagen, Baustellen, Firmengeländen gestohlen. Viele sind mehrfach betroffen, gerade mittelständische Firmen oder Eigenheimbesitzer.

    - "sonst ändert sich ja nix"

    Genau das. Zum letzten Spiegelstrich kommt noch "denen da oben mal zeigen, dass..."

    Wieso sollte man die wirren Ängste einer Minderheit, und das sind sie, nicht mehr und nicht weniger, Ernst nehmen?

    28% sind keine Minderheit mehr. Und diese 28 % sind es nur, weil die Städte (Dresden, Leipzig) nicht so gewählt haben wie das flache Land. Sonst sähe es noch ganz anders aus.


    Und manche Ängste sind - wie Lillian bereits ausgeführt hat - leider durchaus begründet, auch wenn dann Ursache/Wirkung usw vielleicht vermischt sind. Wenn dir das dritte Mal der Golf (oder der Rasenmäher oder das Baumaterial oder der Traktor... ) geklaut wurde (bzw. dir einmal, deiner Nachbarin einmal und dem Opa im Nachbardorf auch noch mal) ... - dann ist - vor allem, wenn du 10 km von der Grenze entfernt wohnst, der Ruf nach "Grenze dicht" sehr naheliegend.

  • Hallo,


    Ich habe inzwischen das Gefühl, daß man es (vor allem für Leute für die Leute, die es"von außen betrachten") auch als sächsischer Nicht-AFD-Wähler einfach nur falsch machen kann.


    Mal ist man nicht ausreichend entsetzt (immerhin kam das Ergebnis ja nicht überraschend, viele sind sogar froh, daß es nicht schlimmer ausfiel und "nicht überrascht" sein schließt ja "es sch... finden" nicht aus) ). mal ist man nicht genug auf "Verständnis-haben- und-miteinander-reden-Kurs", wenn man z.B. sagt: Ich habe nach etlichen Jahren nun einfach keinen Bock mehr auf Verständnis haben und "mitinander reden müssen", weil die Erfahrung gezeigt hat, daß es in Diskussionen mit den Leuten der anderen Seite selten darum geht, in Dialog zu kommen sondern fast ausschließlich darum. Parolen abkippen zu können. Nennt man dann doch mögliche Gründe z.B. von Leuten, die man kennt, heißt es wieder: "Man muss aufhören, Verständnis zu haben".


    Hat man eine Partei gewähöt, in der man sich wiederfindet ODER (davon kenne ich diesmal viele...) "taktisch gewählt" ist das falsch, weil man dann ja die Ideale der Partei, die man sonst gewählt hätte, verraten hat. Dann haben Leute "Wut" auf diese Wähler. Hat man gewählt, was man inhaltlich am ehesten vertreten kann, hat man aber auch falsch gehandelt, weil man ja in "solchen Zeiten" Solidarität zeigen und auch mal das kleiner Übel nehmen muss, damit nicht das ganz große den Sieg erringt. Dann - genau, gibt es Leute, die wütend sind auf diese Wähler, die nicht wenigstens ... usw. .


    Kenn man ein paar Leute und weiß (und sagt), woran es bei DENEN vermutlich lag, bekommt man gesagt: "Also glaubt mal jetzt nicht, daß das bei allen der Grund wäre so zu wälen" (als ob man nicht in der Lage wäre, da durchaus verschiedene Gründe erkennen zu können) .


    Und so weiter. Finde das echt ziemlich frustrierend und ich kenne viele, bei denen genau das eher eine "Dann isses mir eben komplett egal"-Stimmung hervorruft, statt den Wunsch, sich tatsächlich noch mehr zu engagieren. Weil es am Ende ja doch "falsch" ist....

    Das kann es ja irgenwie auch nicht sein.

    Ich jedenfalls bin froh über jeden der NICHT braun-blau unter welchem Label oder Personennamen auch immer es daher kam (da gab´s je einige) gewählt hat und bin nicht wütend, nur weil es eine andere Partei/Person war, als ich gewählt hätte...


    edit:

    Anderes Thema.. Die scheinbar einfacherer Lösung-....


    Das erlebt doch fast jeder im Umfeld und auch hier ist es immer mal wieder Thema. Gerade im Bildungsbereich. wenn es Unterrichtsformen oder Lehrmethoden gibt, die vielleicht gar nicht schlecht, aber (noch) nicht gut umgesetzt wird, dann wird erstaunlich schnell nach der Rückkehr zum alten System gerufen... und selten nach dem, was wirklich wichtig und sinnvoll wäre - die Schaffung von Bedingungen, die eine GUTE Umsetzung möglich machen (genug Leute, kleine Klassen, entsprechende Qualifizierung, ausreichende finanzielle Mittel, Ausstattung...)


    Die Begründung ist dann auch oft, daß es ja mit der Umgestaltung der Bedingungen nicht so schnell gehen würde, daß das eigene Kind davon nichts mehr hätte, wenn man sich DAFÜR stark macht und daß es daher doch einfacher wäre, zum alten zurückzukehren (von dem man sich aber ja in der Regel ja nicht ohne Grund zu lösen versucht...) .


    Die "einfache Lösung" in dieser Form scheint also leider generell sehr verlockend zu sein...

  • Irgendjemand weiter vorne schrieb, sie sei "entsetzt". War ich auch - vor ein paar Jahren.

    "Früher" gab es halt die böse NPD (und die DVU), wer die gewählt hat, war ein schlimmer Nazi. Und dann haben sich ganz viele in der CDU/CSU und ein paar vermutlich auch in den anderen Parteien getummelt, die nicht offen rassistisch waren, aber trotzdem rechtsorientiert/rechtsoffen/wertkonservativ, etc. Dort waren sie schön versteckt und keiner hat sie gesehen, außer wenn sie auf Familienfeiern betrunken waren oder unter ähnlich Denkenden. Jetzt sieht man diese Leute halt im hellen Tageslicht, weil eine Partei entstanden ist, die genau diese Wähler auffängt und die Lücke schließt.

    Mit einem humanistischen Weltbild wählt man nicht die AFD. Wer sich sonst in der CDU verstecken konnte und sich (auch vor sich selbst) nicht entscheiden musste, muss das jetzt tun und sich die Frage stellen, auf welcher Stelle der Linie humanistisch-menschenverachtend er genau steht. Da gibt es bestimmt auch einige, die irgendwann wieder zurückwandern zu einer anderen Partei. Das wird aber nichts daran ändern, dass sich jetzt ganz offiziell gezeigt hat, dass ein Drittel der Menschen in Brandenburg und Sachsen entweder klar rassistisch eingestellt ist oder dies zumindest akzeptabel/vertretbar findet.

    Und ich befürchte, einem Großteil dieser Menschen kann man es ohnehin nicht recht machen, denn die "heile Welt", die sie gerne (zurück)hätten, existiert nicht mehr. Wenn ihnen Lösungen für Teilprobleme angeboten werden, werden sie unzufrieden bleiben, weil ja nicht alle Probleme gelöst sind.

    Ich bin mit meiner Familie schon angefeindet worden, weil wir in diese Vorstellung einer heilen Welt offensichtlich nicht hineinpassen und das macht mir Angst und es macht mich unfassbar wütend. Ich bewege mich in bestimmten Gegenden Deutschlands vorsichtiger und versuche mich totzdem nicht entmutigen zu lassen und weiter aktiv für eine Welt einzustehen und zu werben, die offen und tolerant ist. Aber dieser Kampf ist auf Dauer sehr ermüdend...

  • Die "heile Welt", die gewünscht wird gab es auch nie.

    Es wird sich ein " besseres früher" gewünscht. Genau genommen will man es so haben, wie man sich vorstellt, dass es früher hätte sein sollen.

  • *freu* In unserem Stadtviertel sind die Grünen Wahlsieger geworden. Sowas gibt's auch in Dresden


    Und noch was Schönes: Ich hatte mit meinem Vater, der sonst politisch nicht so auf meiner Wellenlänge liegt, in letzter Zeit einige schöne Gespräche über Politik. Er mich sehr überrascht mit seinen humanistischen Ansichten. Die AfD kann Familien einander auch näher bringen.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)