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  • Danke Trin , Du hast völlig recht. Wenn das als krank oder seltsam gilt, würde ich mir deutlich mehr seltsame und kranke Menschen wünschen.

  • Einkommensabhängige Steuerentlastungen kommen nur denen zu Gute, die Steuern zahlen. ...und auch der Apfel aus der Region hat u.U. einen höheren CO2-Preis, als der Apfel aus Neuseeland (weil Äpfel heute nicht mehr einfach im kühlen Keller gelagert werden). Ich zweifele sehr daran, dass es eine faire, vom Aufwand her vernünftige Umverteilung geben kann/ wird.

    Und man bremmst natürlich den wichtigsten Konkurrenten, die Onshore-Windkraft, aus so gut man kann - durch Propaganda, Abstandsregelungen, „Naturschutz“regelungen.

    Auch für Windkraft muss es Naturschutzregelungen geben!

  • Ich sehe es auch so - wie Greta angezogen ist, welche Frisur sie hat oder wie sie redet ist für mich völlig unerheblich.

    Diese Angriffe gegen sie laufen, weil man ja ansonsten seinen lebensstil ändern müsste. Also ist es einfacher, sie lächerlich zu machne oder blöd zu finden, als sich wirklich mit dem eigenen Anteil am Klimawandel auseinanderzusetzen.

  • Bäume pflanzen wurde mal berechnet, eine Fläche sogroß wie Frankreich würde wohl ausreichen. Egal wo.

    Ausreichen für was?

    Die Rechnungen, die ich dazu gelesen habe, waren mehr so in der Größenordnung „man müsste jährlich eine Fläche Frankreichs neu zu Wald machen, wenn man ohne Klimafolgen im augenblicklichen Tempo weiter fossile Energien verbrennen wollte“.


    Dazu gehört natürlich elementar dazu, dass man den Leuten dieses Geld wieder zurückgibt, und zwar als Festbetrag pro Kopf, nicht als Pendlerpauschale oder ähnliche einkommensabhängige Steuerentlastung.

    Einkommensabhängige Steuerentlastungen kommen nur denen zu Gute, die Steuern zahlen.

    Eben. Deswegen schreibe ich ja, man muss es als Festbetrag pro Kopf zurückgeben. Einkommensabhängige Steuerentlastung taugt dafür nichts.


    Wolltest du damit mein Statement begründen?

    Im Gesamtkontext klang es nach Widerspruch. Ich sehe aber nicht, an welcher Stelle mein zitierter Satz zweideutig gewesen wäre.


    und auch der Apfel aus der Region hat u.U. einen höheren CO2-Preis, als der Apfel aus Neuseeland (weil Äpfel heute nicht mehr einfach im kühlen Keller gelagert werden).

    Dass der Apfel je nach seiner Geschichte einen unterschiedlichen CO2-Fußabdruck hat, ist doch genau der Grund, wieso man das CO2 bepreisen muss. Damit die Leute im Laden vernünftige und CO2-sparende Entscheidungen treffen können, ohne vorher für jedes Produkt dessen (von irgendjemanden erstellte) Öko-Bilanz studieren zu müssen.

    Und man bremmst natürlich den wichtigsten Konkurrenten, die Onshore-Windkraft, aus so gut man kann - durch Propaganda, Abstandsregelungen, „Naturschutz“regelungen.

    Auch für Windkraft muss es Naturschutzregelungen geben!

    Ich habe da Zweifel. Im Augenblick führen die vorhandenen Regelungen dazu, dass sich Windkraftgegener als Naturschutzverband registrieren lassen, damit sie gegen Windkraftanlagen in ihrer Nähe klagen können.

    Windkraftgegner haben sehr seltsame Motivationen und das meiste davon ist völlig irrational.

    Aber man kann feststellen, dass a) die wenigsten Menschen gerne auf elektrischen Strom verzichten wollen und es b) nur gerecht ist, wenn Leute, die Strom nutzen wollen, auch die damit verbundenen optischen Einschränkungen ertragen.

  • Ich bin 36 - damit beim besten Willen nicht mehr jugendlich ;) - und darf eigentlich auf offizielle Dienstanweisung hin FfF nicht unterstützen.

    Und ich bin so froh, dass es diese Bewegung gibt und war letzten Freitag auch in Hamburg mit auf der Straße. In den letzten Jahren hatte ich immer wieder das Gefühl, langsam aber sicher wahnsinnig zu werden, weil selbst Menschen, die ich liebe bzw. die mir nahestehen, den Zustand unserer Welt so effektiv verdrängen können, dass sie keinerlei Anlass sehen, ihr eigenes Verhalten zu verändern oder wenigstens zu hinterfragen. Nicht weil sie schlechte Menschen sind, aber weil sie einfach besser verdrängen können oder nicht gut informiert sind oder nicht darüber nachdenken wollen oder ihnen einfach die Fantasie fehlt um sich vorzustellen wie schnell alles sehr schlimm werden kann. (Wird.) Oder weil sie denken, die Welt geht eh unter, ist doch egal wann. Was ja eine legitime Sichtweise sein mag, mich aber angesichts der Faktenlage zunehmend depressiv gemacht hat.

    Mir haben Greta und FfF ernsthaft Hoffnung gegeben, auch wenn sie klein ist. Und ich fühle mich seitdem viel weniger allein, weil ich durch die Präsenz des Themas jetzt auch im Alltag mehr mit anderen darüber rede.

    Ich glaube nicht, dass man sich um Greta Sorgen machen muss. Sorgen um unseren Planeten, die Eisbären, Haie, Bienen etc wären, wenn überhaupt, sinnvoller.

    Ich finde diese Panik vor einer Art Ökodiktatur ganz merkwürdig, weil wir hier wirklich soo unglaublich weit davon entfernt sind. Unbegrenzt Fleisch und freie Fahrt auf der Autobahn sind für mich keine Grundrechte und sind schon jetzt nur zu einem Preis möglich, den andere bezahlen. Niemand gibt gern Comfort ab - ich würde auch super gern mal in die USA, nach Japan oder nach Australien fliegen. Ich fand Fleisch irgendwann mal lecker und hab mein Auto geliebt. Mein Leben ist ohne Fleisch, Flüge und eigenes Fahrzeug aber nicht schlechter geworden und ich finde es unglaublich tröstlich, dass ich mich - auch dank dieses Threads hier - nicht mehr so mutlos, allein und verzweifelt fühle.

    Für mich ist Greta tatsächlich eine Heldin und die Negativität, die ihr entgegen schlägt, zeigt für mich nur, dass ihre Worte viele Menschen eben doch erreichen und berühren, auch wenn sie das nicht wollen und dann zumindest verbal um sich schlagen müssen.

    Aber selbst wenn sie keine kluge und selbstbestimmte junge Frau wäre, sondern nur eine Marionette (von wem??? Der "Rettet den Planeten" -Lobby?), wäre mir das völlig egal, weil das, was sie sagt, so wichtig und wahr ist.

    Und anders als eine Sektenführerin beruft sie sich auf wissenschaftliche Fakten.

    Klar ist es okay, wenn man festhält, dass Panik nicht weiterhilft. Aber nichts zu tun oder nur zu kritisieren ist aus meiner Sicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt unverständlich und zeugt von einer sehr ausgeprägten Fähigkeit zur Verdrängung.

  • Und ich fühle mich seitdem viel weniger allein, weil ich durch die Präsenz des Themas jetzt auch im Alltag mehr mit anderen darüber rede.

    Ich finde es eine große Erleichterung, dass es normal geworden ist, über Umweltschutz zu reden. Ich war kürzlich auf einer Weiterbildung und dort habe ich zum allerersten Mal erlebt, dass eine Gruppe IngenieurInnen stundenlang ohne jeden Zynismus über Klimaschutz debattiert hat. Es war drei Tage lang DAS Thema. Und ich musste nicht verstecken oder relativieren, dass ich das für ein wichtiges Thema halte. Niemand tat sich als besonders cool und hartgesotten hervor, weil er findet, dass Klimaschutz Gedöns ist und wir alle in Wirklichkeit fleißig Öl verbrennen wollen und sollten. Ein junger Mann sprach ganz offen mit mir darüber, dass es ihn frustriert, wenn er im Job gezwungen wird, Energieverschwendung umzusetzen. Dieser abgeklärte Zynismus, der lange Zeit Usus war, ist irgendwie voll out geworden. Allein dafür bin ich Greta Thunberg und der FfF-Bewegung dankbar.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • ich finde es auch einfach nur toll, dass vieles ins bewusstsein kommt . bezeichnend für alle ist ja die aussage von justin trudeau, der ihr in allen punkten recht gibt ("I agree with her completely"), seine politik spricht da manchmal eine andere sprache, aber vielleicht ändert sich nun was.

  • Hallo,


    Mein Mann und ich hatten gestern ein langes Gespräch dazu, weil erschreckend viele in unserem eigentlich gut informierten und "denkendem" Umfeld am Greta-Bashing" beteiligen.


    Wir haben beide das Gefühl, es geht NIE um Inhalte, nicht mal wirklich um Greta selber (weil es Menschen sind, die im Alltag mit Menschen die irgendwie anders ticken recht gut zurecht kommen). Es geht eigentlich immer um die Angst, sich sich selber und den eigenen Handlungen stellen zu müssen.


    Zu sagen: Ich WEISS, daß XY aus ökologischer Sicht Mist ist, ich mache es aber trotzdem, weil... (es aus anderen Gründen unvermeidbar ist, weil ich an der Stelle leider mein eigenes ICH über "die Welt" stelle usw.) DAS scheint so unerträglich, da´man dieses Schuldgefühl "nach außen" verlagern muss.


    Mein Mann wird weiter wenn kein Fahrradwetter ist, mit dem Auto zum Dienst fahren, weil er damit 20 Minuten unterwegs ist, mit dem Bus + warten + laufen von hier aus zu bestimmten Zeiten 2 Stunden für eine Tour braucht, und das zu Nachtzeiten. Ich werde weiter täglich mein Smartphone laden, weil ich es sehr bequem finde und für die Kommunikation sehr praktisch.


    Und so weiter. Aber das sind nun mal Dinge, die WIR vor uns, vor unseren Kindern und Enkeln verantworten müssen und nicht Greta.


    Wie geht ihr in Gesprächen damit um? Sowohl bei subtilen Dingen als auch bei klarem Mist wie "Freut euch, daß ihr´s diesen Winter noch mal warm habt, "die" nehmen uns ja bald die (Öl)Heizungen weg." oder auch " "Die" wollen ja alle großen Autos verbieten, toll, dann fährt mein Mann als Handwerker wohl bald die Ausstattung im Handwagen zum Kunden..."


    Was antwortet man da, wenn man mit den Leuten weiter gut auskommen muss/will (Familie, Kollegen, Bekanntenkreis... ) und klar sein will, aber niemanden komplett vor den Kopf stoßen?

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Ich würde da einfach weiter nachhaken: "Wie meinst Du das?" "Auf welchen Gesetzesvorschlag beziehst Du Dich jetzt konkret?" "Wer hat das in dieser Form genau gefordert?"

  • Trin Also ich sage in solchen Gesprächen, dass radikale Autoverbote aktuell unwahrscheinlich sind, aber ich persönlich über jede Veränderung dankbar wäre.

    Mein Vater macht sich zum Beispiel regelmäßig Sorgen über ein Autoverbot in der Innenstadt - eine Sache, die ich sehr begrüßen würde. Ich wohne in der Innenstadt von Hamburg und darf den ganzen Mist täglich einatmen, obwohl die Familie und ich nur die Öffis nutzen und ansonsten zu Fuß unterwegs sind. Ich erkläre ihm dann möglichst freundlich und entspannt, dass sie uns ja auch mit dem Zug besuchen könnten. Und Menschen mit Einschränkungen natürlich Ausnahme-Genehmigungen haben sollten. Aber dass es sooo grandios wäre, wenn die Städte nicht mehr mit Autos verstopft wären.


    Ansonsten: Ich will nicht vor den Kopf stoßen, aber ich will eben auch deutlich sein und die Fakten bei diesem Thema sind eben für viele Menschen schwer zu akzeptieren, weil es so unglaublich scheint, dass die Menschheit echt so katastrophal dumm ist, diesen Planeten zu ruinieren. Ich kann das mittlerweile ganz gut aushalten, wenn Freunde und Bekannte da Einzelheiten anders sehen. Ich kritisiere oder beurteile nicht das, was andere machen. Aber ich erkläre schon, warum ich bestimmte Dinge tue oder eben nicht, wenn mich jemand fragt. Ich finde es manchmal auch schwer auszuhalten, wenn ich merke, dass nahestehende Menschen aus Bequemlichkeit oder Angst oder wasweißich absolut gar nichts ändern oder ihr Verhalten auch nur hinterfragen wollen. Aber das ist dann halt so. Lächeln und mit dem eigenen Beitrag weitermachen :)

  • Trin: das kommt immer aufs gegenüber an. mit meiner familie zb. kann man gut diskutieren, da haben alle andere Ansichten, aber das ist okay.


    ich habe eine freundin, welche vehement gegen ausländer schimpft und den klimawandel verleugnet.

    das ist mir momentan zu viel und ich vermeide gerade unseren kontakt.


    ich mache aber die erfahrung, dass die leute generell offener werden und sich sehr wohl mit dem klimwandel befassen. gestern hat mich der metzger gefragt ob ich das fleisch in plastik mitnehmen will..ich so nee...und er: super...gut für die umwelt. fand ich toll.

  • könnt ihr mir vielleicht helfen? Angeblich findet Greta lt. Spiegel online Atomenergie super weil CO2 neutral.


    Ich schaffe es nervlich grade nicht, nich dirch Mist zu wühlen, bis ich das für mich geklärt habe. Habe auch nicht bei Spiegel gesucht. Hat jemand einen soliden Link?

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Hier ist der Beitrag von ihrer Facebook-Seite:

    Greta zur Atomkraft

    Kurz: Sie persönlich ist dagegen, erwähnt aber, das Atomkraft ein kleiner Teil einer CO2 neutralen Energieversorgung sein könnte. (Absatz 5) Gab damals viele Schlagzeilen, deswegen hat sie den Absatz wohl nochmal genauer ausformuliert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lilja () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler, unklare Formulierung

  • An dieser Stelle möchte ich mich selbst zitieren, vor einiger Zeit habe ich nämlich im Klimarettenthread schon mal einen langen Beitrag über die angebliche Klimaneutralität von Kernenergie geschrieben. Kurzfassung: Nein, Kernenergie ist nicht klimaneutral. Und sie ist auch überhaupt nicht zum Abpuffern bei fehlender Sonne und fehlendem Wind geeignet und schlimmer noch, ist sogar komplett kontraproduktiv auf dem Weg zur Klimaneutralität.


    Langfassung:

    "Dazu möchte ich anmerken, dass Kernenergie NICHT klimaneutral ist. Das Umweltbundesamt schreibt:


    "Atomstrom ist keineswegs CO2-neutral. Atomkraftwerke verursachen im Betrieb zwar keine CO2-Emissionen. Aber: Die Treibhausgasemissionen sind größtenteils der Stromproduktion vor- und nachgelagert. Betrachtet man den gesamten Lebensweg – von Uranabbau, Brennelementherstellung, Kraftwerksbau und -rückbau bis zur Endlagerung – so ist in den einzelnen Stufen des Zyklus zum Teil ein hoher Energieaufwand nötig, wobei Treibhausgase emittiert werden.

    Atomkraft verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen als Kohlekraftwerke, aber mehr als die erneuerbaren Energien."

    Quelle: https://www.umweltbundesamt.de…omstrom-wirklich-co2-frei


    Und nochmal ausführlicher:

    "Der niederländische Nuklearexperte Jan Willem Storm van Leeuwen gehört zu den wenigen Wissenschaftlern, die den gesamten Lebenszyklus einbeziehen. In einer Studie von 2017 errechnete er, dass mit der Erzeugung von Atomstrom zwischen 88 und 146 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde emittiert werden. Das entspricht dem Durchschnittswert der derzeit existierenden gasbetriebenen Heizkraftwerke. Sie liefern über 75 Prozent des Gasstroms im deutschen Netz.

    In Zukunft wird sich die CO₂-Bilanz von Atomstrom noch mal verschlechtern, da der Uranabbau wegen immer niedrigerer Uranerzgehalte mit einem immer höheren Energieaufwand verbunden ist. Nicht nur die Emissionen von CO₂, auch die anderer Treibhausgase müssten einberechnet werden. Dazu ist die Datenlage lückenhaft, bekannt ist nur, dass vor allem bei der Verarbeitung von Natururan erhebliche Mengen hochpotenter Gase freigesetzt werden. […]

    Wie sehr Atomkraft dem Klimaschutz im Wege steht, wird deutlich, wenn man sich die Treibhausgasvermeidungskosten anschaut. Investitionen in Atomkaft tragen generell nur in geringem Maße dazu bei, Emissionen zu senken. Im überfüllten deutschen Strommarkt kommt es sogar vor, dass Atomenerige die Erzeugung von grünem Strom verhindert. Besonders in Norddeutschland treten Windkraftanlagen in direkte Konkurrenz zu Atommeilern. An stürmischen Tagen wird deshalb Windstrom entweder nicht erzeugt oder durch die sogenannte Regelleistung absorbiert.

    Der Bau neuer Reaktoren ist besonders kontraproduktiv. Der Effekt, pro Kilowattstunde weniger CO₂ auszustoßen als ein Kohlekraftwerk, lässt sich mit anderen Optionen deutlich schneller und preisgünstiger erreichen. Auch für alte Atommeiler gilt: Je länger sie am Netz bleiben, desto mehr verhindern sie notwendige Maßnahmen in den Klimaschutz.

    Der Energieexperte Mycle Schneider kritisiert etwa, dass der französische Staat Milliarden in den angeschlagenen Atomkonzern EDF steckt, wovon ein Teil in die Modernisierung störanfälliger Reaktoren fließen soll. Hätte man die unwirtschaftlichsten Meiler stattdessen kurzfristig stillgelegt und das Geld in Effizienzprogramme investiert, so Schneider, würden schon nach kurzer Zeit Treibhausgasemissionen vermieden werden. Den Effekt hätte man um das Mehrfache gesteigert.

    Weltweit ist der Betrieb vieler Reaktoren so unrentabel geworden, dass sie vorzeitig vom Netz gehen oder nur aufgrund öffentlicher Subventionen weiterlaufen. Laut Schneiders World Nuclear Industry Status Report 2018 zahlten vier US-Bundesstaaten jeweils eine neunstellige Summe, um die Schließung von Atommeilern aufzuschieben. „Das sind keine versteckten oder indirekten Subventionen“, sagt Schneider, „das ist wirklich cash.“ Davon abgesehen ist eine größere Anzahl kleiner Anlagen erneuerbarer Energien, die sich gegenseitig ergänzen, wesentlich zuverlässiger als ein System aus vorwiegend großen, womöglich störanfälligen Kraftwerken. Das bestätigt die Entwicklung des SAID-Wertes, eines Indexes für die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung: 2016 mussten deutsche Verbraucher im Schnitt Stromausfälle von nur 12,8 Minuten erdulden, 2006 waren es noch knapp 22 Minuten. Im selben Zeitraum erhöhte sich der Anteil Erneuerbarer am Strommix von 11,3 auf 29,2 Prozent. In Frankreich liegt der SAID-Index bei circa 50 Minuten, in Polen mit seinem hohen Braunkohleanteil Ausfälle bei fast 3,5 Stunden pro Jahr und Verbraucher."

  • ...das Atomkraft ein kleiner Teil einer CO2 neutralen Energieversorgung sein könnte. (Absatz 5)

    Und jetzt muss ich mich selber nochmal zitieren, weil die Aussage vom IPCC ( Intergovernmental Panel on Climate Change) stammt, was Greta so wieder gegeben hat.

    Ich persönlich möchte Spinosa s sehr ausführlichen Beitrag nochmal hervorheben.

  • Noch eine Ergänzung zu Spinosa


    Auch AKWs sind nicht wetterunabhängig.


    In früheren Zeiten war das relativ selten ein Problem, aber schon im derzeitigen Zustand des Klimas ist immer mal wieder mit längeren Trockenheiten zu rechnen, in denen man die AKWs runterfahren muss, weil nicht mehr genug Kühlwasser vorhanden ist.


    (Man muss übrigens auch abgeschaltete AKWs noch kühlen. Das war der Grund wieso Fukushima hochgegangen ist. )


    Auch deswegen ist es kontraproduktiv, Geld in Atomkraft zu stecken.

  • Ich sehe es auch so - wie Greta angezogen ist, welche Frisur sie hat oder wie sie redet ist für mich völlig unerheblich.

    Diese Angriffe gegen sie laufen, weil man ja ansonsten seinen lebensstil ändern müsste. Also ist es einfacher, sie lächerlich zu machne oder blöd zu finden, als sich wirklich mit dem eigenen Anteil am Klimawandel auseinanderzusetzen.

    Yep.


    Ich kann mich auch noch an die ersten 2-3 Jahre erinnern, als Frau Merkel Bundeskanzlerin war.

    Was wurde da über ihre Kleidung, ihre Figur, ihre Frisur, ihr Gesicht, ihre Mundwinkel gelästert, vor allem in den Print-Medien.

    Sie war offenbar als ostddeutsche Frau in dieser Position geradezu eine "Bedrohung" für die westdeutsche Gesellschaftsordnung und da musste man sie einfach lächerlich machen.

    Heute macht das nicht einmal mehr die BLÖD-Zeitung.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe