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  • Was antwortet man da, wenn man mit den Leuten weiter gut auskommen muss/will (Familie, Kollegen, Bekanntenkreis... ) und klar sein will, aber niemanden komplett vor den Kopf stoßen?

    An diese Frage musste ich gerade denken, als ich via Twitter über einen unsäglichen Beitrag von Dieter Nuhr zum Thema FfF gestolpert bin. Der Beitrag von Nuhr ist schon ein paar Tage alt, möglicherweise wurde das schon irgendwo hier diskutiert.


    Er hat auch genau diese Argumentation, die du bei deinen Bekannten feststellst: Wir können nichts ändern, weil wir unseren Wohlstand dafür aufgeben müssten. Das ist aber halt kompletter Unsinn. Wir müssten den Wohlstand nicht aufgeben. Außer Fliegen ginge alles auch in Klimaneutral.


    Nuhr meint unter anderem (aus dem Gedächtnis zitiert, nochmal kann mich mir das <Xnicht anschauen), „wenn unsere Kinder meinen, dass man mit ein bisschen Sonne und Windenergie...“ irgendwas.


    Nuhr ist ein ganz klarer Fall von „Problem nicht verstanden“.


    Das, was an Energie von der Sonne auf die Erde kommt, hat enorme Ausmaße. Die Energie, die in einer Stunde von der Sonne auf die Erde einstrahlt, liegt in der Größenordnung von dem, was die ganze Weltbevölkerung im Jahr an Energie verbraucht. (Als Hermann Scheer das hier vorgerechnet hat, waren es 20 Minuten, aber das ist auch schon 20 Jahre her). Die Erde strahlt fast alles wieder in den Weltraum zurück. Glücklicherweise. Nur deshalb, weil wir bisher so wenig Treibhausgase in der Atmosphäre hatten, konnten wir trotz dieses Überangebotes an Energie auf der Erde leben.


    Es ist zum Fürchten. Aber andererseits hätten wir inzwischen die Technik, diese Energie zu nutzen.


    Der Wirkungsgrad von Photovoltaik ist bei ca 20%.

    Bei Windrädern kann man des mit dem Wirkungsgrad nicht so genau sagen. Wir können natürlich nicht so viele aufstellen, dass man der Atmosphäre dabei nennenswert Energie entzieht.

    Aber im wesentlichen könnten wir mit Hilfe von diesen beiden Techniken von dem, was die Sonne an Energie auf der Bundesrepublik abläd, weiterhin zivilisiert leben.

    (Wenn wir denn den Anblick von Windrädern zu ertragen lernen.)


    Als kurze Einführung auch für Klimadiskussionsanfänger finde ich ihn hier recht geeignet:

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  • Was antwortet man da, wenn man mit den Leuten weiter gut auskommen muss/will (Familie, Kollegen, Bekanntenkreis...) und klar sein will, aber niemanden komplett vor den Kopf stoßen?

    Ich habe das Thema bisher vermieden. Wenn jemand eine festgefahrene Meinung hat, will er absolut keine Pro-Argumente hören. Der Streit ist vorprogrammiert und im Ergebnis hätte ich nichts erreicht, sondern derjenige hätte seine Meinung nochmal schön zementieren können. So kenne ich das von anderen Dingen und deshalb spare ich das komplett aus.


    Da sind so viele archaische misogyne, fortschrittsfeindliche und Zukunftsängste irrationaler Art, die bei den Gegnern zutage treten, gegen die man nur machtlos sein kann. So ähnlich wie beim Aberglauben, und dagegen war noch nie ein Kraut gewachsen. Ich denke, daß das so ist, weil erstens in Anti-Greta Diskussionen kaum stichhaltige Argumente geliefert werden und, zweitens, eine hohe Aggression und Emotionalität zu Tage tritt. Sowas ist natürlich gar keine Grundlage für eine fruchtbare Diskussion mit, erstmal, offenenem Ausgang

    ich mache aber die erfahrung, dass die leute generell offener werden und sich sehr wohl mit dem klimwandel befassen. gestern hat mich der metzger gefragt ob ich das fleisch in plastik mitnehmen will..ich so nee...und er: super...gut für die umwelt. fand ich toll.

    Das geht mir ähnlich. Ich stand ja noch vor 2 Jahren als verrückte Kundin da, wenn ich meine Einkäufe nicht 3 in Plastik gewickelt haben wollte. Für mich macht diese Bewegung den Alltag leichter, weil ich mich nicht am laufenden Band rechtfertigen muß.

  • Ich hab noch einen guten Kommentar zum Nuhr-Thema gefunden:


    https://utopia.de/dieter-nuhr-…-spott-zu-einfach-158889/

    Zitat daraus:" Was Nuhr damit tut, ist, sich bei genau denjenigen anzubiedern, die eigentlich mobilisiert werden sollten: Menschen, die sich von Greta bedroht fühlen, fühlen sich „verstanden und abgeholt“, können es sich bequem machen und nett darüber lachen. Eltern mit pubertierenden Kindern bekommen vermittelt, sie müssten bloß die aufmüpfigen Gören wegbügeln, statt etwas an ihrem eigenen Lebensstil zu ändern. Das kritische Online-Magazin „Volksverpetzer“ schreibt dazu: „Die Früchte hängen niedrig: (…) Das ist einfach nur eine bequeme, gefahrlose Fortsetzung der gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Daran ist nichts mutig, daran ist nichts originell, daran ist eigentlich auch nichts Kabarett.“

  • Ich hab noch einen guten Kommentar zum Nuhr-Thema gefunden:


    https://utopia.de/dieter-nuhr-…-spott-zu-einfach-158889/

    Zitat daraus:" Was Nuhr damit tut, ist, sich bei genau denjenigen anzubiedern, die eigentlich mobilisiert werden sollten: Menschen, die sich von Greta bedroht fühlen, fühlen sich „verstanden und abgeholt“, können es sich bequem machen und nett darüber lachen. Eltern mit pubertierenden Kindern bekommen vermittelt, sie müssten bloß die aufmüpfigen Gören wegbügeln, statt etwas an ihrem eigenen Lebensstil zu ändern. Das kritische Online-Magazin „Volksverpetzer“ schreibt dazu: „Die Früchte hängen niedrig: (…) Das ist einfach nur eine bequeme, gefahrlose Fortsetzung der gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Daran ist nichts mutig, daran ist nichts originell, daran ist eigentlich auch nichts Kabarett.“

    Das ist einerseits richtig.

    Aber viel wichtiger fände ich es ihn bei seinen Argumenten zu nehmen.

    Dieter Nuhr hat es eben nicht verstanden.

    Es geht nicht darum in der kalten Bude zu sitzen:

    Zitat


    Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird. Heizen kann es ja wohl nicht sein“. (Jubel und Applaus). „Ich werde, weil meine Tochter zu den Freitagsdemos geht, im Kinderzimmer nicht mehr heizen.“ (Lachen) „Wenn unsere Kinder meinen, wir können diese Welt mit ein bisschen Sonne und Wind antreiben, dann sollten wir Eltern ihnen ein Hamsterrad mit Dynamo ins Kinderzimmer stellen. Da können sie dann ihre Handys aufladen.“

    Sondern Heizen grundsätzlich klimaverträglicher zu machen. Und das ist eben die Stärke, IMHO, von Greta. Sie schreibt dem Verbraucher nichts vor. Maximal lebt sie es vor, so gut sie kann.

    Sie will hauptsächlich, daß die Hebel in der Politik gestellt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Das/Ein Problem ist, dass rechte Netzwerke so häufig behaupten sie, aka FfF würde vorschreiben und verbieten und dies fleißig verbreiten, weil sie so gut vernetzt sind. Das wird so intensiv geteilt, dass es total schwer ist das zu trennen von dem, was FfF wirklich fordert (=Abkehr vom "weiter so" und hören auf die Wissenschaftler=Fachmenschen)

    Spannend dazu auch der Zusammenhang zwischen rechtem Frauenhass und Klimawandelleugnern

    Als Frau muss man theoretisch, egal wie uneinverstanden man mit der Politik ist, AfD und co meiden wie der Teufel das Weihwasser. Denn mit Rechten an der Macht kann es für uns Frauen nur wieder noch schlimmer werden. Als Objekt benutzt, gerne ("unsere" Frauen werden von "denen" angetatscht"), aber nur so lange es nutzt.....

  • Cogi, das wird weiter unten im Link auch so geschrieben, ich hatte es nur nicht zitiert:


    "Der Komiker selbst zieht sich aus der Affäre

    Hinzu kommt: Um über Greta und die Fridays-for-Future-Bewegung zu witzeln, sucht sich der Komiker Ansatzpunkte, die wenig damit zu tun haben, wofür sie einstehen. Es geht nicht darum, grundsätzlich das Heizen zu verbieten – sondern darum, kohlenstoffreie Energielösungen voranzutreiben. Nuhr unterstellt den Jugendlichen, sie würden nichts von Wirtschaft verstehen und nicht anerkennen, dass „Mobilität Grundbedingung für die Versorgung der Bevölkerung sei“. Dass der eigentliche Punkt wäre, weniger zu fliegen und für den Weg zur Arbeit nicht jeden Tag in den SUV zu steigen – geschenkt."

  • Das/Ein Problem ist, dass rechte Netzwerke so häufig behaupten sie, aka FfF würde vorschreiben und verbieten und dies fleißig verbreiten, weil sie so gut vernetzt sind. Das wird so intensiv geteilt, dass es total schwer ist das zu trennen von dem, was FfF wirklich fordert (=Abkehr vom "weiter so" und hören auf die Wissenschaftler=Fachmenschen)

    Spannend dazu auch der Zusammenhang zwischen rechtem Frauenhass und Klimawandelleugnern

    Als Frau muss man theoretisch, egal wie uneinverstanden man mit der Politik ist, AfD und co meiden wie der Teufel das Weihwasser. Denn mit Rechten an der Macht kann es für uns Frauen nur wieder noch schlimmer werden. Als Objekt benutzt, gerne ("unsere" Frauen werden von "denen" angetatscht"), aber nur so lange es nutzt.....

    Mir ist gestern auf ner Familienfeier genau hierzu der Kragen geplatzt...


    Einer meiner angeheiratete Anverwandten ist bekennender a*d-wähler . Mit dem habe ich mich schon öfters angelegt. Gestern hat im Beisein meiner Kinder total abgelatzt, Klimawandel wurde geleugnet , Greta als bekloppte und Behinderte diffamiert , die Presse als Fake News hingestellt und so weiter und so weiter.


    Ich habe ihm deutlich die Meinung gesagt...einzig mein Mann hat mich unterstützt

    Danach herrschte erstmal Schweigen am Tisch.... meine Kinder berichteten mir später was von betretenen Gesichtern und Augenrollen.


    Ich denke die nächste Einladung können wir knicken...#rolleyes

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

    • Offizieller Beitrag

    Sollte er nicht die nächste Einladung knicken können müssen? #flop

    Ich hoffe mal, dass das nur der Sprachlosigkeit Deiner Familie zu verdanken ist, sie aber insgeheim froh waren, dass jemand sich dagegen gestellt hat.

  • Hallo,


    Hat jetzt nur indirekt mit Greta zu tun, aber passt gerade zu den vorherigen Beiträgen...


    Kann es sein, daß "Öko-Bashing" (bzw dessen, was man für Öko hält) gerade "in" ist?


    Nachdem ich seit vielen Jahren einfach still Vegetarierin sein konnte und das im Umfeld zwar als "persönlicher Spleen" angesehen, aber akzeptiert wurde (bis dahin, daß sich Familie und Freude echt Gedanken machten, was sie mir gutes als Alternative zubereiten können), scheint sich das gerade wieder zu ändern.


    Ich bin immerhin siet 30 Jahren Vegetarierin und mMn wirklich nicht missionarisch drauf. Ich esse bestimmte Sachen nicht, beantworte ggf. Fragen dazu so kurz wie möglich, diskutiere da aber nicht drüber.


    Aber in letzter Zeit kommt es ziemlich oft vor, daß in meiner Gegenwart spitze Bemerkungen gemacht werden ala: Ja, die Vegetarier sind die, die dann heimlich zu Hause das größte schnitzel essen" oder "Wie kann man kleine getötete Gemüschen essen?". Also so richtig bl*de Sprüche, aber nicht liebevoll neckisch gemeint (dann sind sie immer noch blöd, aber das kann ich wegstecken) sondern wirklich provozierend. Aber das sind noch die harmlosen...


    Aber auch Fragen, warum "die Vegetarier" auf Fleisch verzichten, aber dann "massig Ersatzprodukte in sich reinstopfen" (Hä? Wer macht das? Und derjenige kennt mich und weiß, daß ich so etwas wenn, dann nur esse, wenn es mir irgendwo z.B. als für mich gekaufte Alternative zur Grillwurst aktiv angeboten wird) . Wie heuchlerisch das doch wäre, dann sollte man doch dazu stehen, daß man Wurst mag.

    (Meine Erklärung, daß es je weder um die Form noch um die Geschmachsrichtung geht, sondern um die Tatsache "Tier", wurde abgebügelt - daran war man nicht interessiert, man wollte tatsächlich nur etwas "auskippen". )


    Das gleiche für andere Themen, die im weitesten Sinne "Öko" zuordnen lassen....

    Ich dachte echt, die Zeiten wären überstanden...


    Greta-Gemecker hört man sowieso ständig ... interessanterweise ist bei dem ein oder anderen Ruhe, wenn ich frage, ob nur "schöne" Menschen eine Meinung haben dürfen (weil es meist über ihr Aussehen hergeht - wo ich immer noch nicht verstehe, was daran zu kritisieren ist...) .

  • Einer meiner angeheiratete Anverwandten ist bekennender a*d-wähler . Mit dem habe ich mich schon öfters angelegt. Gestern hat im Beisein meiner Kinder total abgelatzt, Klimawandel wurde geleugnet , Greta als bekloppte und Behinderte diffamiert , die Presse als Fake News hingestellt und so weiter und so weiter.


    Ich habe ihm deutlich die Meinung gesagt...einzig mein Mann hat mich unterstützt

    #top. schwierig insbesondere in der Familie.

  • Trin: dass sind doch die menschen die sich nicht mit ihrem eigenen fehlverhalten beschäftigen wollen? und da jetzt der klimawandel wirklich in aller munde ist und du kein fleisch ist, dann fühlen sie sich als versager oder so...also selbstschutz würde ich mal sagen.


    ich zb. finde es toll, dass meine tochter kein fleisch mehr isst, sage ihr aber auch, dass ich es momentan versuche zu reduzieren, das ist schon ein schritt...

    eigentlich ist es wirklich höchste eisenbahn dass ALLE ihren fleischkonsum reduzieren und sollten sich ein beispiel an dir nehmen.

  • Trin: vielleicht ist es wirklich im RL derzeit neu auf dem schirm vieler leute, die sich nun ertappt fühlen und die eher nicht gern ihre meinung ändern. derzeit werden sie ja durch medienberichte massiv eines besseren belehrt. das war früher nicht so, da waren die medien fast ausschliesslich auf seiten der omnis. man vergisst das sehr schnell.


    andererseits ist es zb. hier im forum sehr angenehm geworden. wenn ich an die unterirdischen diskussionen vor 10 jahren hier denke...