Total sinnloses posting Auskotzposting - über die Grundschule

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  • cashew Also, wenn ich es richtig gelesen habe, dann gilt nur noch in Bayern und Thüringen verbindliche Schulempfehlung. Alle anderen Bundesländer haben dies abgeschafft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in allen Bundesländern nach der Abschaffung der Run auf das Gymnasium danach losgegangen ist. Und was ich wirklich doof finde ist, dass ich als Eltern nach unten entscheiden darf. Also, dass das Kind nicht auf die Realschule trotz Empfehlung geht, sondern auf die Mittelschule, aber nach oben nicht.

    Liebe Grüße
    pitcat


    Dumm geborn, dor kanns nix för, Dumm starben dat is'n Malör.

  • Mondschein, wenn ich mir Deinen Text durchlese..... sie MÜSSSEN damit umgehen lernen, sie MÜSSEN .... da kommt so viel müssen vor.


    In meiner Welt und ich glaube das ist auch gut wissenschaftlich belegt..... etwas zu müssen... ist einfach sehr kontraproduktiv.


    Ich beschäftige mich zur Zeit viel mit positiver Psychologie... und das was da in der Schule läuft ist dazu so etwas von konträr.


    Die positiven Beispiele - wie viele geschrieben haben, es steht und fällt mit dem Lehrer. Du schreibst jetzt von deinen positiven Erfahrungen ... das ist so schön für Euch.


    Mein Erleben bei Tochter 2 (wie gesagt bei Tochter 1 lief das gaaaanz anders) - die Klassenarbeiten werden ausgeteilt so dass alle Kinder mitkriegen, was die anderen für Noten haben, Noten wurden öffentlich gesagt, Lehrer saß bei Gedichtvortrag so mit dem Blatt da, dass wiederum auch alle gesehen haben, wie das benotet wurde..... bei Buchpräsentationen haben sich die Kinder in der Weise auf den Vortrag konzentriert, dass sie hinterher diskutiert haben... das wäre bei mir eine 3 gewesen......

    Es gibt Bild des Monats, sportliche Auszeichnungen.... jeder Scheiß wird bewertet...

    Den Kindern wird antrainiert auf Leistung zu schauen.


    Ich finde es für ein Kind leistbar, in der weiterführenden Schule auf dieses System getrimmt zu werden... aber in der Grundschule...ist das so was von kontraproduktiv.


    Und das hat auch nichts zu tun, dass ich hier ein larifari System fordere - nein..... aber ein etwas menschlicheres.


    Und nochmal - ich glaube das hat auch Mondschein geschrieben - Noten sagen NICHTS aber auch so gar NICHTS aus.... das ist so abhängig und individuell vom Lehrer. Nochmal ein Beispiel von meinen beiden Kids.... die große hat ihre schriftlichen Noten immer verbessert... (und hat in der Schule auch nicht wirklich viel gesagt)... die kleine schreibt eine 1-2 und 2+ schriftlich und kriegt mündlich eine 3- reingedrückt. So was finde ich in der weiterführenden Schule in Ordnung.... da wird den Kindern am Schuljahresanfang gesagt wie benotet wird.. in der Grundschule? Hey warum sagt dieser Idiot von Lehrer nicht früher was zu ihr?`Ihr war das gar nicht klar, dass das wichtig ist.

    Und deswegen meine ich auch, den Lehrern wurde gesagt so zu benoten wie im Gymnasium (hier schrieb ja schon jemand, dass Notenschlüssel in Realschule netter war). Bei mir war es noch üblich, dass man sich im Gymnasium um eine Note verschlechtert von den Leistungen her.

    Jetzt höre ich schon wieder ... aber sie MÜSSEN das lernen.... dann gibts halt Kinder, die gut damit umgehen können und andere, die mit diesem Druck Schwierigkeiten haben.


    ganz ehrlich ... und das kommuniziere ich auch hier - meine Schulwahl steht und fällt damit ob Kind gerne und selbständig lernt. Alles andere finde ich völlig irrelevant.


    weil @Leslie von Englisch schrieb - ich schreib jetzt von Ba-Wü... auch hier wieder völlig schwachsinniger Lehrplan... in der Grundschule bei meiner Großen zum 10. Mal die Farben gelernt, nie irgendetwas geschrieben, ... Noten auch wunderbar. Und wumm... kam dann in der 5. total hohe Anforderungen - die haben dann schon im 1. Halbjahr bewertete Texte geschrieben - also schreib mail und erzähle von deinen Ferien. So was.. und jeder wirklich jeder Rechtschreibfehler war ein Fehler... aus Versehen ein Nomen groß geschrieben... da sind auch einige Kinder erstmal ziemlich abgestürzt. Ich hatte mir dann mal angeschaut was nach der 4. da sein sollte... ich sag euch da lagen Welten dazwischen. Aber gut... zumindest das wurde jetzt wohl etwas angepasst.


    Und nochmal... mich stört dieser Druck, dieses Fokussieren auf Noten - ich finde das in der Grundschule viel zu früh. Damit nimmt man jegliche intrinsiche Motivation und zeigt den Kindern gleich mal - hey ihr könnt das eh nicht. Die "Guten" profitieren davon natürlich weil.. hey ist ja cool wenn ich so gut bin. Ich werde immer gelobt, stehe immer vorne.


    Ich meine größere Kinder können damit umgehen.... so kleine Mäuse im Grundschulalter.... wie gesagt siehe positive Psychologie.

    wie oft saß ich schon in Lehrergesprächen, hab dann mal unterbrochen und gefragt - was macht sie denn gut? Die Schule schmeißt sich auf die Defizite....


    Und ja hier in Baden-Württemberg sehe ich die politische Agenda dahinter.... bzw... bei irgendwelchen Vergleichstests stand Ba-Wü dann plötzlich hinter einem anderen Bundesland.... und da geht ja gar nicht - man will schließlich so wie Bayern sein - siehe die unterschiedlichen Abiture.


    Na ja.. wie ich schon schrieb sinnlos....ich werde da nichts dran ändern können.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Tja, wer machte denn Druck?


    Wäre ne 3 vollkommen ok, entstünde meist gar kein Druck - oder?


    Ich sehe leider tagtäglich Kinder, die den Anforderungen nicht gerecht werden, sie brauchen etwas länger. Das ist ok. Die falsche Schulwahl der Eltern aus übertriebenem Ehrgeiz macht auch so viel kaputt!

  • Bei den Beschreibungen eurer unterschiedlichen Erfahrungen mit LehrerInnen und die Anforderungen musste ich an folgende Seite denken: Erfahrungen Übertritt Ich fand es sehr interessant. Vor allen die Statistik, dass es ganz stark davon abhängt, ob das Kind eine Gymnasialempfehlung erhält oder nicht, in welchem Landkreis man lebt.

    Ich würde sagen, dass Marta vermutlich ehrlichere Empfehlungen ausgesprochen hat.


    66% aufs Gymnasium haben wir hier ja ohne verbindliche Empfehlung auch. Zumindest sind es in der Grundschule meiner Kinder eher mehr.


    Das ist für alle eine Katastrophe.


    Ja, ich bin für Gemeinschaftsschulen bis zur 10. Klasse. Aus ganz vielen Gründen.

    Dafür müsste sich aber am Schulsystem einiges ändern.


    Aber solange es sie 3 Schulformen gibt, sollte die Empfehlung eben auch ungefähr gedrittelt sein.


    Es ist hier übrigens nicht so, dass es rein nach Noten geht.

    Es geht wirklich danach, was ein Kind voraussichtlich schaffen kann.


    Ein Wechsel ist auch möglich.

    • Offizieller Beitrag

    cashew Also, wenn ich es richtig gelesen habe, dann gilt nur noch in Bayern und Thüringen verbindliche Schulempfehlung.

    Nein, im Bayern gilt am Schluss nach Probeunterricht der Elternwille! Das Problem liegt eher darin, eine aufnehmende Schule zu finden. Aber die Schulempfehlung ist in Bayern durch den Elternwillen ausgehebelt, sogar nach dem Probeunterricht.

  • Es geht ja nicht nur darum es auf das Gymnasium zu schaffen, sondern auch auf der Schule zu bleiben. Und da geben mMn viele zu schnell auf. Das Kind kann auch Mal schlechte Noten haben und auch Mal durchfallen, da geht die Welt nicht unter. Ein bisschen Anstrengung sollte aber schon vorhanden sein.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Also hier (Bayern) zählen ja ausschließlich die Noten für den Übertritt, und ich sehe durchaus Unterschiede zwischen verschiedenen Schulen. Es kann ja nicht sein, dass in einer Schule eigentlich fast alle ohne große Anstrengung den Schnitt fürs Gymnasium schaffen, und bei uns wird um den Schnitt für die Realschule gekämpft. Erstaunlich auch, dass die Schüler, die den Schnitt mit großer Anstrengung gerade so geschafft haben, dann in der Fünften auf einmal ganz vorne mit dabei sind. Da stimmt doch was nicht. Einser-Schülern wird die Mittelschule empfohlen, Kindern wird vor der ganzen Klasse gesagt: Realschule? Das schaffst DU doch sowieso nicht! Die Fünfte ist gegenüber der Vierten echt ein Spaziergang!

  • Nein, im Bayern gilt am Schluss nach Probeunterricht der Elternwille! Das Problem liegt eher darin, eine aufnehmende Schule zu finden. Aber die Schulempfehlung ist in Bayern durch den Elternwillen ausgehebelt, sogar nach dem Probeunterricht.

    Das höre ich jetzt zum ersten Mal. Hier, auch Bayern, zählen ausschließlich die Noten, auch beim Probeunterricht.

  • pitcat doch der Run aufs Gymnasium ist leider extrem.

    Jetzt langsam wird es wieder etwas weniger, weil viele mit den übervollen Klassen und der Tatsache, dass kein guter Unterricht stattfinden kann, weil die Möglichkeiten der Kinder so unterschiedlich sind, unzufrieden sind.


    claraluna klar kannst du dich jetzt an dem Wörtchen "müssen" stören.

    Aber das finde ich jetzt etwas einfach.


    Und letztlich müssen sie sich tatsächlich in diesem System zurecht finden.

    Wir haben aktuell kein anderes System.


    Ich bin absolut kein Freund unseres Schulsystems. Da bin ich auch den Schulen gegenüber offen.

    Ich diskutiere auch wirklich gerne mit Lehrern über ihr Verhalten und spreche auch offen an, wenn ich etwas nicht okay finde. Sage aber auch, wenn ich was toll finde.


    Meine Erfahrung mit Kindern sowohl privat, als auch beruflich ist die, dass Kinder lernen wollen und ein ehrliches Feedback brauchen, um weiter zu machen.


    Damit ist nicht gemeint dem Kind zu sagen: Du hast alles falsch, du bist schlecht, du wirst es nie lernen, du kannst garnichts...


    Aber durchaus zu zeigen: Du hast Plusaufgaben toll verstanden, aber Minusaufgaben muss ich dir nochmal erklären. Daher ist die Note jetzt eine 4, aber wir üben das nochmal und beim nächsten Mal wird es besser.


    Die Kinder hier wissen, dass mündliche Noten auch zählen.


    Wenn die Kinder das erst auf der weiterführenden Schule lernen sollen, dann ist es zu spät.

    Ja davon bin ich überzeugt.


    Auch nach den Berichten anderer Eltern.


    Noten werden hier garnicht genannt. Es darf nichtmal mehr die Notenverteilung veröffentlicht werden.

    Nur der Durchschnitt ist erlaubt.


    Also natürlich steht unter der Arbeit die Note. Aber laut gesagt wird garnichts.


    Und das was du schreibst, da scheint eher der Lehrer das Problem zu sein.

  • Ich meine größere Kinder können damit umgehen.... so kleine Mäuse im Grundschulalter....

    Warum glaubst Du, dass größere Kinder damit gut klarkommen, wenn sie auf dem Gymi plötzlich nicht mehr mithalten können? Lernwille allein reicht meiner Meinung nach auch auf dem Gymnasium nicht um durchzukommen (erst recht nicht, wenn man bis dahin nicht gelernt hat zu lernen).

    Klar ist das Leistungssystem großer Mist, aber da braucht es meiner Meinung nach Reformen bis hin zur Uni...

    Und ich sehe auch, dass es bei Euch scheinbar ziemlich rücksichtslos zugeht. Bei uns strafft sich hier auch alles immer nehr. Benotung ist schon immer sehr streng. Aber zumindest wird hier auch vermittelt, dass man sich wegen einer 3 nicht schämen braucht und auch das Pensum scheint machbar. Ich glaube/hoffe das ist ein guter Weg im Scheiß-System.

    Yeza


    My life falling apart

    Over and Done!

  • cashew Also, wenn ich es richtig gelesen habe, dann gilt nur noch in Bayern und Thüringen verbindliche Schulempfehlung.

    Nein, im Bayern gilt am Schluss nach Probeunterricht der Elternwille! Das Problem liegt eher darin, eine aufnehmende Schule zu finden. Aber die Schulempfehlung ist in Bayern durch den Elternwillen ausgehebelt, sogar nach dem Probeunterricht.

    Ich kenne einen Fall, wo das Kind nach nicht bestandenem Probeunterricht, von einer anderen staatlichen Schule aufgenommen wurde. Er ist allerdings musisch sehr begabt, vielleicht war das musische Gymnasium deshalb "großzügiger".

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

    • Offizieller Beitrag

    Nein, im Bayern gilt am Schluss nach Probeunterricht der Elternwille! Das Problem liegt eher darin, eine aufnehmende Schule zu finden. Aber die Schulempfehlung ist in Bayern durch den Elternwillen ausgehebelt, sogar nach dem Probeunterricht.

    Das höre ich jetzt zum ersten Mal. Hier, auch Bayern, zählen ausschließlich die Noten, auch beim Probeunterricht.

    Ich habe es das erste mal vor 3 Jahren im ersten Übertrittsabend gehört, aber auch in diesem wurde die entsprechende Grafik an die Wand geworfen.

    Da steht es beschrieben:

    https://www.km.bayern.de/schue…ritt-schulartwechsel.html


    Zitat

    Eltern entscheiden

    Die Eltern können sich für einen Übertritt ihres Kindes entscheiden, wenn im Probeunterricht in beiden Fächern jeweils die Note 4 erreicht wurde.

    Ok, bei 5 geht es nicht, aber mit 4/4 ist der Probeunterricht eben nicht bestanden.

  • claraluna wie erklärst du dir dann, dass das Kind mit der Easygrundschulzeit schon in der zweiten Klasse jede Motivation verlorenn hat?

    Immer nur 1er und 2er.


    Wirklich schon in der zweiten Klasse sagte er: Es ist egal, was ich mache, die Noten sind eh gut.

    Die Lust Dinge zu lernen und etwas zu machen ist nie wieder gekommen. Ich hoffe sehr, dass sich das bis zur Q1 noch entwickelt. Viel Zeit ist leider nicht mehr....


    Kind 2, dass auch mal wegen "Kleinigkeiten" eine nicht so gute Note bekommt hat riesige Lust Dinge zu lernen.

    Möchte noch mehr erfahren, stellt Fragen, sucht in Büchern nach weiteren Dingen zu Themen usw.


    Und dazu kann ich nur sagen, dass es bis zum Eintritt in die Grundschule exakt umgedreht war.


    Also Kind 1 wurde die Freude genommen und Kind 2 geschenkt.


    Und die Lehrerinnen waren beide gut, hatten beide eine tolle Einstellung, nur das System in der Schule war anders.

  • Also, wenn ich es richtig gelesen habe, dann gilt nur noch in Bayern und Thüringen verbindliche Schulempfehlung. Alle anderen Bundesländer haben dies abgeschafft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in allen Bundesländern nach der Abschaffung der Run auf das Gymnasium danach losgegangen ist. Und was ich wirklich doof finde ist, dass ich als Eltern nach unten entscheiden darf. Also, dass das Kind nicht auf die Realschule trotz Empfehlung geht, sondern auf die Mittelschule, aber nach oben nicht.

    Hier wurde die verbindliche Empfehlung ja erst vor Kurzem abgeschafft und ja, es ist schon ein ganz schöner Run. Ca. 10 % mehr Kinder wollen/sollen aufs Gymnasium. Das ist schon enorm und wirft einiges an Kapazitätsplanung durcheinander zumal hier sowieso die Schülerzahlen stätig stark ansteigen.


    Und was das MÜSSEN angeht. Es ist auch schon mit der verbindlichen Empfehlung so gewesen, dass es Kinder mit kippliger Empfehlung größtenteils sehr schwer haben, die Gymnasialanforderungen zu erfüllen. Es ist schon ziemlich deprimierend, wenn man in der Grundschule auf einem recht sicheren 2er Niveau war und es dann im Gymnasium regelmäßig 5er und 6er regnet. Das ist nicht selten.

    Insofern finde ich es schon wichtig, dass die Kinder an den Grundschulen eine faire, objekte Beurteilung ihres Potentials bekommen, damit eine fundierte Entscheidung für den (vorerst) weiteren Schulweg getroffen werden kann. Und der wäre eben für viele Kinder erstmal sinnvoller die Oberschule und nicht das Gymnasium. Und dafür mit verschiedensten offenen Wegen, sich später trotzdem für einen Abiturweg zu entscheiden.


    Viel schwieriger als die Noten ansich finde ich, wie stark die erreichten Kompetenzen am Ende der 4. Klasse bei gleicher Begabung abweichen, je nachdem welche Schule/Klasse ein Kind besucht hat. Weil es je nach Klassenzusammensetzung/Umfeld/Klassenlehrer ganz unterschiedliche Stoffvermittlung und -bewertung gibt.


    Und es ist ja irgendwie auch die gesamtgesellschaftliche Kultur, die diesen Notendruck macht: Nur 1er und 2er sind gut. Dabei sollten viele Kinder ihre 3er und 4er feiern dürfen, weil es für ihre Voraussetzungen sehr gute Noten sind und sie dafür teilweise viel mehr kämpfen müssen, als andere Kinder für 1er und 2er. Das müsste sowohl in der Schule als auch im Elternhaus viel mehr anerkannt werden.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

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  • Meine persönlichen Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen mit meinen Kindern sind wiederum völlig andere. Ts Noten waren in der Grundschule glaube ich gar nicht so schlecht (wenn auch keine 1en). Aber was ihn echt mürbe gemacht hat, bereits in der ersten Woche, war, dass er *nie* positives Feedback bekommen hat. Seine Klassenlehrerin hat in den Hausaufgaben immer so lange rumgesucht, bis sie irgendwas mit Rot anstreichen konnte, und sei es, dass bei der Anleitung zum "bunt nachspuren" einfarbig blau verwendet wurde oder der Name fehlte. Eine Würdigung dessen, was gut geklappt hat, fiel dann aus.

    huehnchen69: Danke. du hast mir gerade ‚Schuppen von den Augen‘ ;) gewischt. Eigentlich war ich ursprünglich total froh, dass es an Ms Grundschule erst so spät wie möglich (Ende 3. Klasse) Noten gab. Aber M bezeichnete sich immer wieder als dumm, es lief auch am Anfang nicht gut. Erst als dann die Noten kamen und sie größtenteils 1en und 2en bekam, glaubte sie etwas mehr an sich.

    Ich - und das Brett vor meinem Kopf - haben daraus gemacht, dass es zumindest für M vermutlich besser gewesen wäre, sie hätten früher Noten bekommen.

    Richtig ist natürlich, was dein Kommentar mir eben erst klar gemacht hat: Was sie und vermutlich viele andere gebraucht hätte, war einfach ohne Noten mal eine zugewandte, verbale Würdigung von dem was sie konnte durch die Lehrerinnen. Erst darauf aufbauend kann man auch das ansprechen, was man noch verbessern könnte. (Der Goldstandard wäre dann vielleicht, dies den Kindern so rüberzubringen, dass sie merken, dass man ihnen die Verbesserung zutraut).


    Dass sie sich für so schlecht hielt, obwohl sie dann so gute Noten hatte, zeigt ja, dass es eigentlich kein wirkliches Lob für die guten Anteile gab. (Dass die Note völlig zu Unrecht auch in Rechtschreibung gut war, ist noch mal ein ganz anderes Thema.)


    Das Schlimme ist ja, dass NUR über die Defizite gesprochen wird. Gerade ganz am Anfang müsste doch auch die Freude über neu Gelerntes mal erlebt werden dürfen. Und wenn ich merke, dass meine Lehrer/innen mir zutrauen, noch was dazu zu lernen, gehe ich da doch ganz anders ran, als wenn sie mir nur mitteilen, was an meiner Arbeit schlecht ist.

  • cashew Also, wenn ich es richtig gelesen habe, dann gilt nur noch in Bayern und Thüringen verbindliche Schulempfehlung.

    Nein, im Bayern gilt am Schluss nach Probeunterricht der Elternwille! Das Problem liegt eher darin, eine aufnehmende Schule zu finden. Aber die Schulempfehlung ist in Bayern durch den Elternwillen ausgehebelt, sogar nach dem Probeunterricht.

    Ja, der Elternwille zählt in letzter Instanz, aber auch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Als bestanden gilt der Probeunterricht (der in den Fächern Mathe und Deutsch stattfindet), wenn man in einem Fach die Note 4 erreicht wird, im anderen eine 3. Bei 2x 4 zählt der Elternwille.

    Hat das Kind im Probeunterricht in einem oder beiden Fächern eine 5 oder 6 hilft auch der Elternwille nichts. Dann ist der Probeunterricht nicht bestanden und ein Übertritt an die Schulform, für die der Probeunterricht statt fand, nicht möglich.

    Der Probeunterricht stellt für viele Kinder eine extreme Prüfungssituation dar. 2 Prüfungen in Mathe, 4 in Deutsch, das an 2 Tagen. Am dritten Tag wird die mündliche Mitarbeit geprüft. Drum machen den auch nur sehr wenige jedes Jahr.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Ich finde das bayerische System ehrlich gesagt gut. Man kann argumentieren, dass Akademikerkinder es leichter haben in der Grundschule und der Übertritt deswegen ungerecht, ja. In anderen Bundesländern ist es aber so, dass noch mehr Akademikerkinder aufs Gymnasium kommen als in Bayern. Nichtakademiker trauen sich nämlich oft nicht, ihre Kinder aufs Gymnasium zu drücken. Bei Akademikern sehe ich eine Tendenz, dass der Übertritt aufs Gymnasium fürs eigene Kind Gott gegeben ist. Völlig egal, wie gut das Kind lernt. Und wenn das nicht klappt, wird mit harten Bandagen gekämpft. Da wird die Lehrerin beschimpft, das Schulsystem und tausend Gutachten besorgt für Notenschutz.

    Ich komme aus einer Familie, wo fast niemand Abitur hat. Ich könnte das hinnehmen, wenn mein Kind keine Gymempfehlung hätte und würde es eben eine Lehre machen lassen.

  • Mondschein kann aber auch daran liegen das Kind 1 und Kind 2 einfach zwei völlig verschiedene Kinder sind? Verschiedene Lerntypen, verschiedene Charakter.


    Einen richtigen Run aufs Gym gibt es bei uns nicht. Von ca. 30 Kindern sind ca. 10 aufs Gym, sehr viele auf die Realschule und weniger auf die Gemeinschaftsschule. Das war auch die letzten Jahre nicht anders was das Gym angeht. Real und GMS ist sehr wechselnd.

  • Wenn ich mir anschaue, wie es hier in der 5. Klasse zur Sache ging am Gymnasium, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine sechsjährige Grundschulzeit oder gar 10-jährige vom Niveau da mithalten kann. Mein Kind geht auf eine Schule, die zu denen mit den Topabischnitten in Bayern zählt. 1-3 Stunden Hausaufgaben heißt das konkret täglich. Eine befreundete Gymnasiallehrerin aus Potsdam hat sich das mal angeschaut und meinte, so was bei ihren Schülern wäre komplett illusorisch.

    In den Ländern, in denen Gesamtschulen Standard sind, ob UK oder USA, gibt es Privatschulen, die auf Privatunis vorbereiten. Die sind für die Unterschicht unmöglich zu bezahlen . Das finde ich viel ungerechter als das deutsche Schulsystem.

  • Meine Erfahrung mit Kindern sowohl privat, als auch beruflich ist die, dass Kinder lernen wollen und ein ehrliches Feedback brauchen, um weiter zu machen.


    Damit ist nicht gemeint dem Kind zu sagen: Du hast alles falsch, du bist schlecht, du wirst es nie lernen, du kannst garnichts...


    Aber durchaus zu zeigen: Du hast Plusaufgaben toll verstanden, aber Minusaufgaben muss ich dir nochmal erklären. Daher ist die Note jetzt eine 4, aber wir üben das nochmal und beim nächsten Mal wird es besser.

    weißt Du und das ist verdammt noch mal nicht mein Job, das ist der Job vom Lehrer. Was es mich hier kostet, das Kind wieder aufzubauen - siehe mein Beispiel mit den Zeichenaufgaben. Und wenn man dann fürs Kind eintritt... merkt man ja auch hier... wie schon immer wieder von den Eltern geschrieben wird, die ihr Kind unbedingt auf dem Gymnasium sehen wollen, hat man 1, 2, 3 den Stempel der Eislaufmutti. Dabei will ich einfach nur, dass das Kind vom Lehrer gesehen wird.

    Anderer Dialog gefällig: Mein Kind wurde mit gerade 6 (September-Kind) eingeschult. Alle anderen Kinder in der Klasse sind unglücklicherweise fast ein Jahr älter... also alle im Winterhalbjahr des vorjahres geboren. Sage ich zum Lehrer - ich bereue es mittlerweile, dass ich mein Kind so früh eingeschult habe. Guckt dieses **** mich an und sagt, dass Alter ja wohl nichts mit den intellektuellen Fähigkeiten zu tun hätte, manche Kinder wären halt nicht so begabt. Ah ja Danke auch. Noch Fragen dazu wie dieser Lehrer das Kind vermutlich beurteilt?

    Sieht er, dass das Thema Schule einfach unheimlich viel für sie ist? Wohl nicht.


    Und so viel auch zum Thema dass Lehrer das besser beurteilen können als Eltern. Gute Lehrer ja... und leider laufen da draußen mittlerweile genügend Flachpfeifen rum. Auch hier herrscht Lehrermangel und ständige Fluktuation, Lehrer mit burnout......


    So jetzt schreiben wir und vor allem ja auch du Mondschein sehr von unserer individuellen Perspektive und auch noch unter den Rahmenbedingungen des jeweiligen Bundeslandes. Wie gesagt große Tochter hatte ich ganz andere Erfahrungen. Dein anderes Kind wurde in seiner Leistungsfähigkeit / Leistungswollen ja auch nicht gesehen... klar Unterforderung ist genauso kontraproduktiv.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.