1. Klasse - Lehrerin schwanger...jemand Erfahrung?

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  • es geht unserem Elternbeirat nicht um seine „Rechte“, sondern einfach nur ein Gespräch „miteinander“.

    Das klingt gut. Jeder kennt einfach seine eigene Welt. Und ich habe schon so oft von Eltern oder Elternbeiräten gehört, die gerade bei dem Thema dann irgendwie der Meinung waren, dass die Lehrerin doch keine Rechte mehr hat und alles sofort offenlegen muss. Und am besten auch keine Klasse mehr unterrichtet, solange da noch die Chance bestünde, wieder schwanger zu werden ... - dass ich da vermutlich etwas zu hellhörig war ...

  • Ich glaube man kann auch Probleme sehen, wo eigentlich keine sind.

    Genau das versuche ich von Anfang an zu sagen. Kind erzählt, dass Lehrerin schwanger ist. Dann erstmal abwarten und Tee trinken.

    Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen.

  • Ja, wie geht sowas denn eigentlich? Ab wann muss sie denn der Schulleitung mitteilen, wie lange sie Elternzeit plant?!

    Die große Frage ist erstmal, wie lange sie überhaupt bleibt. Ob sie ein oder drei Jahre Elternzeit plant oder nach einem Jahr Elternzeit wieder schwanger wird usw. ist im Moment überhaupt nicht relevant.


    Fraglich ist erstmal, ob sie aus gesundheitlichen Gründen überhaupt bis zum Mutterschutz unterrichten darf - und nur das ist für die Schule im Moment relevant.




    ...wir hatten das auch - kurz vor den Herbstferien kam die Info - bis dahin war die Klassenlehrerin schon mehr krank als anwesend (sie fehlte auch zur Schuleinführung und in den ersten Schultagen). So ging es dann bis zum Januar weiter - für die 1. Klasse sehr ungünstig - aber wenn eine Lehrerin ständig nur ein paar Tage krank ist und dann wieder zwei Tage da ist, bekommt die Schule auch keinen Ersatz. Irgendwann kam sie dann von heute auf morgen gar nicht mehr. Wir sollten die Kinder ein paar Tage lang zu Hause lassen (weil noch eine Lehrerin wegen Schwangerschaft gerade ausfiel und mehrere Lehrkräfte krank waren). Dann kam eine Quereinsteigerin (die wirklich toll war) für zwei Wochen, dann übernahm die Referendarin für ein paar Wochen bis es zu Ostern dann eine neue Lehrerin gab, die die Klasse bis zur 4. weiterführen wird.

  • Es müsste halt mehr männliche Grundschullehrer geben. Dann würd‘s nicht so ins Gewicht fallen. Aber das bleibt wohl Wunschdenken.

    Ich finde, in einem Forum, in dem fast nur Frauen schreiben, so eine Aussage sehr ärgerlich. Und im nächsten Thread regen wir uns wieder darüber auf, dass Frauen im Berufsleben diskriminiert werden, weil sie schwanger werden könnten.


    Klar, ist es für eine Klasse ein ungünstiger Einstieg, wenn eine Lehrerin gleich in der 1. Klasse schwanger wird - aber so ist das Leben! Nie ist alles ideal. Wir sollten der Frau das Kind von Herzen gönnen, ihr alles gute für die Schwangerschaft wünschen und für den Rest wird sich eine Lösung finden. Die hat die Schulleitung jetzt noch nicht, aber sie wird kommen.


    Wir haben am Ende der 1. Klasse (nach vielen Vertretungsstunden mit vielen Wechseln) eine wirkliche Traumlehrerin bekommen. Was aber andere Mütter über die schwangerne Lehrerin hergezogen haben, war echt unmöglich (gut, ich habe das nur aus zweiter Hand erfahren, weil ich nicht in der einschlägigen Whatsapp Gruppe bin.).

  • Dass nichts in Stein gemeißelt ist, ist ja allen Beteiligten klar. Aber (nur als Beispiel) zu sagen: „ich möchte Euch sehr gerne noch bis Weihnachten unterrichten und hoffe sehr, dass ich bis dahin fit genug bleibe, kann aber leider nichts versprechen“ finde ich jetzt nicht sooooo abwegig und übertriebene Erwartunghaltung. Habe ich so auch schon durchaus von anderen Lehrerinnen erlebt.

    Wenn sie jetzt im 3. Monat ist, unterrichtet sie u.U. auch noch nach den Weihnachtsferien. Was Euch sicher irgendwann gesagt wird, ist der Mutterschutztermin. Aber in einem Mütterforum sollte uns allen klar sein, dass der Verlauf einer Schwangerschaft nicht planbar ist. Wie lange sie unterrichten wird, hängt nicht von ihrem Wollen ab.

  • Astarte, Danke für Dein Mitdenken. Ich weiß, dass in puncto Schwangerschaft nichts vorhersehbar ist.

    Dass es bei Euch so einen perfekten Ausgang hat, freut mich für Euch und lässt doch hoffen.


    Was den Satz zu männlichen Grundschülern angeht, kann ich verstehen, wenn er einigen im Zusammenhang dieses Threads bitter aufstößt. Das war nicht meine Absicht. Aber grundsätzlich finde ich nichts Diskriminierendes daran, sich mehr männliche Grundschullehrer oder auch Erzieher zu wünschen. Z.B. schon allein aus Sicht meines Sohnes. Aber das ist ein komplett anderes Thema.

    • Offizieller Beitrag

    Aber grundsätzlich finde ich nichts Diskriminierendes daran, sich mehr männliche Grundschullehrer oder auch Erzieher zu wünschen. Z.B. schon allein aus Sicht meines Sohnes.

    Wobei Schüler von Lehrerinnen in der Regel positiver bewertet werden. Ich bin mir nicht so sicher, ob Jungen wirklich so fürchterlich unter der Feminisierung des Lehrberufs leiden (davon abgesehen, dass mich total ärgert, dass genau das Thema nie Gegenstand von Debatten war, solange Männer Mädchen unterrichtet haben. Irgendwie ist das nur ein Problem, wenn Frauen Jungs unterrichten - und eben ohne wissenschaftliche Grundlage).

    • Offizieller Beitrag

    Astarte Nein - ich erinnere mich daran, dass es im Kontext der Fachdidaktik Deutsch war (wie motiviert man Jungs zum Lesen) und ich es damals doppelt interessant fand, da mein Großer gerade mit der Grundschule begonnen hatte. Und (natürlich :P) nur von Lehrerinnen unterrichtet wurde.


    Irgendwo im Keller müssten die Unterlagen sein - aber ich hab gerade wenig Lust, da durch zu wühlen #angst



  • Was den Satz zu männlichen Grundschülern angeht, kann ich verstehen, wenn er einigen im Zusammenhang dieses Threads bitter aufstößt. Das war nicht meine Absicht. Aber grundsätzlich finde ich nichts Diskriminierendes daran, sich mehr männliche Grundschullehrer oder auch Erzieher zu wünschen. Z.B. schon allein aus Sicht meines Sohnes. Aber das ist ein komplett anderes Thema.

    Aus pädagogischen Gesichtspunkten finde ich das auch absolut wünschenswert - aber in einem Thread, in dem es um Schwangerschaft geht, ist das in meinen Augen sehr unangebracht, darauf hinzuweisen, dass mehr Männer in diesem Beruf/diesen Berufen das Problem lösen könnten.

    Und eigentlich ist das Problem damit nämlich auch nicht gelöst - mein Kollege im Kindergarten hat uns 8 Wochen vor Beginn seiner Elternzeit mitgeteilt, dass er die nehmen wird. Er war also auch fast Knall auf Fall weg.

    Und das wusste auch keine Leitung vorher, nur er und seine schwangere Partnerin. Und er kam danach auch nicht wieder, weil er beim Baby blieb und sie wieder arbeiten ging...... Ist das dann besser?

    Vielleicht müssen wir einfach damit leben, dass sich Menschen fortpflanzen und das immer für irgendwen ein unpassender Zeitpunkt ist. Dass in einer Schwangerschaft und auch danach immer unvorhergesehene Dinge passieren können und das Leben nicht komplett planbar ist.

    Und unsere Kinder, deren Erzieherinnen oder Lehrer Wechseln werden das auch überleben und daraus wachsen und lernen können, dass es absolut in Ordnung ist, sein Leben zu Leben und das Gelingen nicht von äußeren Umständen abhängig zu machen.


    (Falls das jetzt irgendwie blöd für jemanden klingt, ich wurde damals, als ich endlich schwanger war, ziemlich blöde angegangen, das kommt leider immer mal wieder durch - lasst die Frau doch einfach ihre Schwangerschaft genießen, es kommt wie es kommt und was sie weiß wird sie schon von sich aus sagen, ganz ohne Elterngespräch)


    Liebe Grüße und Glückwunsch an die Lehrerin, gaagii

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Und eigentlich ist das Problem damit nämlich auch nicht gelöst - mein Kollege im Kindergarten hat uns 8 Wochen vor Beginn seiner Elternzeit mitgeteilt, dass er die nehmen wird. Er war also auch fast Knall auf Fall weg.

    ...bei einer Frau sieht man es zumindest deutlich früher, dass sich etwas anbahnt...

  • Und eigentlich ist das Problem damit nämlich auch nicht gelöst - mein Kollege im Kindergarten hat uns 8 Wochen vor Beginn seiner Elternzeit mitgeteilt, dass er die nehmen wird. Er war also auch fast Knall auf Fall weg.

    ...bei einer Frau sieht man es zumindest deutlich früher, dass sich etwas anbahnt...

    Was ja dann von Vorteil wäre..... (wobei, die Erzieherin meines Sohnes wurde von der Geburt ihres Sohne selbst überrascht, sie wusste nicht, dass sie schwanger ist, von heute auf morgen weg und in Elternzeit. Mein Mann und ich hatten eine Adoptionsantrag gestellt - hätte das geklappt, dann wäre ich ebenfalls von heute auf morgen in Elternzeit gewesen - es ist eben einfach nicht planbar, was passiert)

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  • Oh ja. Und Flexibilität lernen die Kinder dann auch noch gleich. Und Selbstorganisation. Sehr nützlich für später. Also war das gut dass mein Sohn binnen drei Jahren 4 Klassenlehrerinnen hatte (teilweise wie schon geschrieben mit doppelter Klassenführung, da lernen die Kinder dann noch, mit knappen Ressourcen auszukommen und die wenige Aufmerksamkeit gut zu nutzen.


    Mal im Ernst, ich habe mich in der Zeit damals oft gefragt, warum eine Schulpflicht besteht wenn in der Schule nur beaufsichtigt wird und ich zuhause den Stoff nacharbeiten muss. Teilweise war noch nicht mal die Aufsicht gewährleistet, die Klassentür stand offen und sie wurden „akustisch“ von der KL in der Nachbarklasse beaufsichtigt. Da frage ich mich, ob das rein rechtlich als „Aufsicht“ durch käme, im Falle eines Falles. Da ist ja noch nicht mal die „Sicht“ gegeben.


    Die Lücken im Stoff merken wir übrigens durchaus heute noch,

    in Klasse 5.


    Da können die Lehrerinnen auch nichts dafür und ich gönne jeder einzelnen die Schwangerschaft von ganzem Herzen. Aber die Missstände an den Grundschulen werden so nicht besser. Teamteaching könnte eine gute Lösung sein. Es gibt ja auch genügend ältere Lehrer die öfters mal fehlen. Das würde so viel besser ausgeglichen werden, von Binnendifferenzierung, Inklusion und Co mal ganz zu schweigen.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

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  • Ich werfe nur mal in den Raum, dass Lehrer/innen auch aus anderen Gründen plötzlich ausfallen können. Nach dem ersten Quartal der ersten Klasse hatte z. B. die Klassenlehrerin meiner Tochter einen Motorradunfall und war von jetzt auf gleich weg. Es gab mehrere (unbefriedigende) Zwischenlösungen, bis eine Lehrerin gefunden war, welche die Klasse dann bis Ende ser 4. weiterführte.


    Die Schule wird ihr Möglichstes tun. Die Eltern können zwar wohl Wünsche anbringen, die Entscheidungen liegen aber bei der Schulleitung.

  • und die schullleitungen können auch nur das machen was ihnen möglich ist.

    Man kann nicht den Lehrpersonen ihre Fortpflanzung vorwerfen.

    Das ist wie im gesundheitssystem.

    Da krankt es auch an allen Ecken und enden und die Beschäftigten leiden darunter und sind oft der buhmann oder die buhfrau ;), können aber nichts dafür, dass es zu wenig Personal für zu viel Arbeit gibt.

    Gleiches bei den Lehrkräften.

  • Und man kann ja froh sein, wenn die Schule (noch) eine Schulleitung hat. Irgendwann gab es mal eine Meldung, wieviele Schulen gerade ohne Leitung sind. Das ist wirklich fürchterlich (und keinen scheint es zu stören).

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Und man kann ja froh sein, wenn die Schule (noch) eine Schulleitung hat. Irgendwann gab es mal eine Meldung, wieviele Schulen gerade ohne Leitung sind. Das ist wirklich fürchterlich (und keinen scheint es zu stören).

    Hatten wir auch schon über ein Jahr. Mich stört es schon.

    Dass Menschen in Deutschland unnötig sterben wegen mangelnder medizinischer Versorgung stört mich mehr.

    Aber wenn ich mir so die Wahlergebnisse anschaue, stört das auch nicht viel Leute. ..

  • die Entscheidungen liegen aber bei der Schulleitung.

    Die Schulleitung kann ja auch nur mit den LehrerInnen planen, die da sind.

    Und wenn es blöd läuft kommt da keine neue Lehrerin (weil keiner da ist, es in anderen Schulen noch schlechter aussieht usw.).

    Sie kann ja schlecht einer anderen Klasse die Lehrerin weg nehmen...

  • Mondschein nicht unbedingt. Manchmal werden auch neue Lehrerinnen speziell für Mutterschaftsvertretungen eingestellt. Oder man stockt den Beschäftigungsgrad einer Teilzeitlerin auf.

    Auf jeden Fall wird die Schulleitung versuchen, in irgend einer Form Kontinuität und Stabilität anzustreben.

  • Mondschein nicht unbedingt. Manchmal werden auch neue Lehrerinnen speziell für Mutterschaftsvertretungen eingestellt.

    Was denn nicht unbedingt?


    Hier gibt es kaum LehrerInnen, die eingestellt werden könnten.


    Es gibt Stellenausschreibungen und da bewerben sich genau 0 Personen drauf.


    Es gibt Poolkräfte, die können einfach abgezogen werden, wenn es in einer anderen Schule noch mehr brennt.

    Der Pool ist quasi dauerleer.


    Und da macht die Schulleitung dann eben leider nicht viel, außer immer wieder Not melden und die vorhandenen LehrerInnen verteilen. Mit Doppelklassenleitungen usw.