Steinzeitfrage

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  • Zu der Frage, warum Frauen kleiner sind als Männer, gibt es eine sehr spannende (und erschütternde) Arte-Doku:


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    Kannst du die Kernthese(n) kurz aufschreiben? Für eineinhalb Stunden Arte-Doku reicht mein Interesse am Thema heute leider nicht aus.

    (Ich musste schon die BlackRock-Doku nach 10 Minuten abbrechen, weil sie so betont dramatisch aufgezogen war.)

  • Ich habe nun nicht alles gelesen, sorry, falls ich etwas wiederhole.
    Aber das Durchschnittsalter war daher so niedrig, da man von hoher Säuglings- und Kindersterblichkeit ausgehen muss; bei einem Vortrag hieß es mal: "Wer 15 wurde, wurde vermutlich auch 50 oder älter".


    Und was die ach so schwachen Weibchen betrifft - wenn auch zu anderer Zeit, aber sicher vergleichbar: Wurde da nicht kürzlich erst herausgefunden, dass ein sehr ehrenvoll bestatteter Wikingerkrieger eine Kriegerin war?


    Es ist auch recht unlogisch, bei der Jagd auf Frauen zu verzichten, selbst wenn sie im Durchschnitt körperlich unterlegen sind. Bei der Jagd auf Beutetiere mit Waffen wird das unerheblich gewesen sein; den Erfolg der Jagd machte es wohl kaum aus, wer das Mammutbein am häufigsten hochstemmen kann.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ohnezahn ()

  • Ok, das war ein Denkfehler meinerseits. Danke Euch allen für die Aufklärung (wobei ich immer noch der Meinung bin, die irgendwo genannten 8 Schwangerschaften hätten mich schon bei der Jagd beeinträchtigt, zumindest konnte ich irgendwann nicht mehr joggen und nach der Geburt monatelang kaum noch spazierengehen. Mich hätte vermutlich irgendein Tier gefressen.

  • Zu der Frage, warum Frauen kleiner sind als Männer, gibt es eine sehr spannende (und erschütternde) Arte-Doku:


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    Kannst du die Kernthese(n) kurz aufschreiben? Für eineinhalb Stunden Arte-Doku reicht mein Interesse am Thema heute leider nicht aus.

    (Ich musste schon die BlackRock-Doku nach 10 Minuten abbrechen, weil sie so betont dramatisch aufgezogen war.)

    Die Kernthese ist, dass Frauen deshalb kleiner sind, weil schon bei den Menschenaffen die Männchen den Weibchen immer das beste Essen wegschnappen. Die kleinere Größe ist eine evolutionäre Anpassung der Frauen an das für sie geringere Nahrungsangebot.

  • Hallo,


    Und warum tun sie das? Wenn es ursprünglich keine Größen- und Kraftunterschiede gab und auch Verhaltensweisen ganz allgemein nicht hormonell erklärbar sind - dann müsste es doch bei beiden Geschlechtern Tiere geben, die das tun und welche, die eher zurückhaltend agieren?


    Ich überlege gerade wie das bei Tieren ist, die vorrangig solitär bzw. außerhalb der Paarungszeit in "reingeschlechtlichen" Gruppen leben - gibt es da auch Größenunterschiede? (Bei Bären ist das wohl so glaub ich).

  • Haben die denn tatsächlich soviel Großwild gejagt? Ich dachte bislang, das wäre eher die Ausnahme gewesen und wenn, mit Gruben? Und fürs Tägliche wars eher so Kaninchengröße?


    Über ein gut verständliches aktuelles Buch wäre ich sehr dankbar, hier fragen die Kinder auch öfters. Ich kenne mich eher mit Dinos aus. #angst

  • Haben die denn tatsächlich soviel Großwild gejagt? Ich dachte bislang, das wäre eher die Ausnahme gewesen und wenn, mit Gruben? Und fürs Tägliche wars eher so Kaninchengröße?

    Davon ist ziemlich fest auszugehen, alles andere ergäbe keinen Sinn.

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  • zur Lebenserwartung noch mal....


    Ich habe erste gestern eine Doku über Hebammen im mittelalterlichen Köln gesehen... Da wurde gesagt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen bei 25 Jahren lag, bei Männern CA 32 Jahre.


    gibts Hinweise, dass in der Steinzeit die Lebenserwartung höher als im Mittelalter war?

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • @Leslie ich weiß nicht wie seriös diese Seite ist, aber weil mir heute langweilig war, habe ich ein bißchen dazu im Internet nachgelesen und hier steht:



    Zitat

    Im Übergang zur Jungsteinzeit, also mit der Neolithischen Revolution, sank die Lebenserwartung bei Geburt in Jahren übrigens auf 20 Jahre ab. Von 33 Jahren auf 20 Jahren. Jäger und Sammler 33 Jahre - Ackerbauern und Viehzüchter 20 Jahre.

    • Offizieller Beitrag

    zur Lebenserwartung noch mal....


    Ich habe erste gestern eine Doku über Hebammen im mittelalterlichen Köln gesehen... Da wurde gesagt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen bei 25 Jahren lag, bei Männern CA 32 Jahre.


    gibts Hinweise, dass in der Steinzeit die Lebenserwartung höher als im Mittelalter war?

    Die durchschnittliche Lebenserwartung sagt leider rein gar nichts darüber aus, wie alt Menschen, wenn sie die Kindheit überlebten, tatsächlich wurden.


    Nimm eine Familie mit 8 Kindern einer Frau einem Mann. 3 der Kinder sterben mit unter einem Jahr, ein weiteres mit 5 , alle anderen Mitglieder der Familie werden 55 - Die Familie hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 32 Jahren. Dabei sind die meisten 55 geworden.

  • Wie ermittelt man denn die Lebenserwartung in der Steinzeit? Gibt es so viele Skelettfunde, dass daraus eine Statistik erstellt werden kann?

  • Das ist ja witzig. Diese Ausstellung hat mein Sohn als Kulturlotse mit vorbereitet und auch Führungen gemacht.

    • Offizieller Beitrag

    Wie ermittelt man denn die Lebenserwartung in der Steinzeit? Gibt es so viele Skelettfunde, dass daraus eine Statistik erstellt werden kann?

    So und - so viel ich weiß - über Transferüberlegungen ausgehend von heutigen nichtsesshaften Völkern. Man findet einiges dazu bei Renz-Polster (Kinder verstehen, Born to bei wild), wobei ich nicht weiß, wie gesichert seine Informationen sind.

  • zur Arte doku- Trin ich denke, das hängt damit zusammen, dass das unterschiedliche Verhalten in diesem Fall direkt mit erfolgreicher Fortpflanzung zusammenhängt, also dass der typische Silberrücken, der sich überspitzt machomäßig verhält, dadurch mehr Nachkommen hat als der nette zurückhaltende, der ist im Zweifel schlicht zu langsam.. die Doku habe ich vor längerem gesehen und war echt von den Socken, wie systematisch Frauen in den meisten Kulturen schon als Säuglinge auf den lebenslangen Mangel vorbereitet werden. Einleuchtend aber gruselig.

  • Die Kernthese ist, dass Frauen deshalb kleiner sind, weil schon bei den Menschenaffen die Männchen den Weibchen immer das beste Essen wegschnappen. Die kleinere Größe ist eine evolutionäre Anpassung der Frauen an das für sie geringere Nahrungsangebot.

    Danke.


    Ich hätte eine Beobachtung zum Thema, die diesem Argument ein bisschen widerspricht:

    Während ich gestillt habe, hatte ich den gleichen Tagesbedarf an Kalorien wie mein Mann.

  • danke Spinosa für den filmtipp!

    Ich hätte eine Beobachtung zum Thema, die diesem Argument ein bisschen widerspricht:

    Während ich gestillt habe, hatte ich den gleichen Tagesbedarf an Kalorien wie mein Mann.

    nun ja. du bekommst ja nicht automatisch mehr, bloss weil du mehr brauchen würdest. sondern es sind bei knappheit andere mechanismen als der reine bedarf, die die essenszuteilung regulieren, z.b. futterkonkurrenz zwischen den geschlechtern.


    die doku stellt sich sogar auf den standpunkt, dass frauen durch schwangerschaften, stillzeiten und menstruation mehr eiweiss und eisen benötigen würden als männer. und dennoch vielerorts und über historisch lange zeit weniger davon bekommen/bekamen.


    schau den film, wenn es dich interessiert. er ist kürzer als die angegebenen 90 minuten, nämlich knapp eine stunde :)

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

    Einmal editiert, zuletzt von ko_nijntje ()

  • In einer Ausstellung zu Ötzi (Archeopark Südtirol) habe ich mal folgendes gelesen: Die Frauen in der Altsteinzeit (Jäger und Sammler) bekamen ca. 5 Kinder im Abstand von je 5 Jahren. Die Kinder wurden 5 Jahre gestillt. Das erste Kind mit ca. 20.

    Erst in der Jungsteinzeit änderte sich das zu andauernd aufeinander folgenden Schwangerschaften.


    Weiß nicht, ob Talpa das bestätigen kann.

  • nun ja. du bekommst ja nicht automatisch mehr, bloss weil du mehr brauchen würdest. sondern es sind bei knappheit andere mechanismen als der reine bedarf, die die essenszuteilung regulieren, z.b. futterkonkurrenz zwischen den geschlechtern

    Aber denk dir mal die Situation durch, wie es wäre, wenn Frauen und Männer gleich groß wären. Dann bräuchten Frauen die meiste Zeit ihres Lebens signifikant mehr zu Nahrung als Männer. Man müsste eine größere und eine kleinere Variante des Verdauungssystems haben. Man hätte eine andere Sorte von Gerechtigkeitsgefühl in den Menschen entwickeln müssen.


    Ich finde, das klingt alles sehr unnötig kompliziert.

  • Sind die Neandertaler nicht auch ausgestorben, weil sie verhältnismäßig viele Kalorien brauchten? Dann war das vielleicht eine Anpassung des Homo Sapiens an die Gegebenheiten, Nachkommen trotz weniger Nahrung, die kleineren Frauen überlebten das, die großen halt nicht. Es sind wohl auch die großen Herden irgendwann weggefallen, soweit ich weiß. #gruebel


    Z. B. Anhand der Daten für den Militäreinzug kann man übrigens erkennen, dass es vor der französischen Revolution eine Ernährungskrise gab. Das hatte ich als eines der Prüfungsthemen. Ich glaube, es wurden dafür auch Knochen untersucht. Man erkennt die Ernährung wohl darin, Mängel, auch Schadstoffe etc.


    Die Arte Reportage werde ich noch gucken. Soweit ich weiß, wurden aber sogar alte, zahnlose noch mit durchgefüttert, an denen hätte man ja zuerst "sparen" können.

    Einmal editiert, zuletzt von Schnickschnack ()