Nachts Trainingswindel? (Geschwister aufm Weg)

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  • Hallo,

    unsere Tochter ist im Sommer von alleine trocken geworden. Tagsüber funktioniert es mittlerweile total super. Nachts hatte sie bis vor kurzem immer eine Windel an die morgens mal voll war mal aber auch nicht. Wir haben dann immer mal wieder versucht, die Windel nachts wegzulassen. Aber, das Bett war dann meistens nass.

    Wir haben jetzt folgendes Problem: Die letzten Male, als sie nachts eine Windel an hatte wollte sie diese am Morgen nicht ausziehen oder sie wollte eine neue Windel bekommen. Darauf haben wir unterschiedlich reagiert. Das eine Mal hat sie eine bekommen. Die hat sie dann später von alleine ausgezogen als dann aufs Töpfchen musste. Bei den letzten beiden Malen (Kita-Tage), haben wir gesagt, dass es keine Windlen mehr gab und haben sie dann unter großem Protest ohne Windel in die Kita gebracht. In der Kita lief dann alles wie gewohnt; sie ging zuverlässig auf Toilette und hat auch nicht mehr nach einer Windel gefragt. Ich habe mich aber schlecht gefühlt, weil ich mich über ihren Willen hinweggesetzt hatte. Ich will ja eingentlich auf ihre Wünsche eingehen und vertraue ihr. In den Nächten darauf haben wir ihr dann entweder keine Windel oder so eine Trainingsunterhose angezogen und sie hat nie nach einer Windel fragt. Das Problem immer nur dann - wenn sie zur Nacht eine bekommen hatte - am nächsten Morgen. Jetzt weiss ich nicht wie wir am besten Weitermachen sollen. In ein paar Wochen bekommen wir nämlich noch ein Kind. Und ich habe schon oft gehört, dass die Erstgeborenen dann ein Rückfall haben können und deren Trockenwerden unterbrochen wird. Jetzt habe ich die Befürchtung, dass sie dann sobald ihre Schwester da ist und die Windeln sieht auch welche haben will. Wie soll ich in dem Fall reagieren? Ihr erklären, dass es für sie keine Windeln gibt, weil sie ja kein Baby mehr ist? Oder, nachgeben und ihr wieder Windeln kaufen? Genau das will ich eigentlich vermeiden. Aber ich will auch nicht übergriffig sein und mich über den Wunsch meiner Tochter hinwegsetzen... Was würdet ihr empfehlen. Mehr Trainingsunterhosen kaufen und damit jetzt erstmal für die Nacht weitermachen? Denn solange sie keine Windeln sieht will sie ja auch keine haben.

  • Liebe Xua,


    herzlich willkommen bei den #rabe! Schön, dass du dich gleich mit einem solchen Thema zu uns "traust".


    Wie alt ist denn deine Tochter?


    Wenn ich jetzt von meiner 3-jährigen ausgehe: Lass ihr die Windel. Kein hin und her. Sie will eine Windel? Zieh ihr eine an. Wir haben das hier manchmal als eine Art Spiel. Sie würde gerne nochmal eine Windel anziehen. Zum Pipi machen zieht sie die dann aus und geht aufs Klo. Ganz normal.

    Ich würde sie mit Windel in den Kindergarten gehen lassen. Dort wird sie die schon fürs Klo ausziehen. Oder sie lässt sie an, bis das Pipi drin ist.


    Also hier ist es so, dass sie gar nicht mehr in die Windel macht, selbst wenn sie eine an hat.

    Meine ist eigentlich zuverlässig trocken. Da ändert auch eine Windel ausnahmsweise nichts daran.


    Über den Geschwistereffekt kann ich nichts sagen.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Ich würde das unter dem inneren Konflikt "Ich bin schon so groß - ich bin noch ganz klein" verbuchen und einfach eine Windel geben. Oder eine Trainingshose, wenn sie damit einverstanden ist. So eine Windel kannst du ja auch mehrmals verwenden. Für die Statistik: als meine Tochter 3,5 Jahre alt war, kam die Kleine zur Welt. Die Große war gerade so trocken (nachts noch lange nicht) und es gab keinen Rückfall.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Hallo,


    Was wäre denn das Schlimmste, was passieren könnte? Im Grunde die Tatsache, daß sie, wenn das Baby da ist noch mal für eine Weile Windeln haben möchte, oder?

    Wäre das extrem schlimm? Für wen? für euch oder für das Kind? Oder eigentlich für niemanden? (Haut, Finanziell...)

    Sind die Gründe ggf. einen Kampf oder das Gefühl, übergangen zu werden wert?


    Im Alltag würde ich es wohl so halten, daß die Windeln außer Sicht geparkt sind, aber daß auch kein Drama drum gemacht wird, wenn sie eine möchte/braucht. Bei manchen klappt es im Kindergarten, aber zu Hause sind sie dann KO, so daß es nicht mehr geht. Andere sind im Kindergarten so abgelenkt, schaffen es aber zu Hause gut ohne. Bei manchen Kidnern passieren Pannen einmal am Tag, bei anderen alle Stunde. Einige finden es furchtbar, wenn die Hose immer wieder nass ist und sie ummgezogen werden müssen, andere nehmen das locker, denken sich "passiert halt" und lassen sich umziehen oder ziehen sich selber eben fix was anderes an.


    Das alles würde in meine Überlegungen reinspielen und ich würde immer die für alle entspannteste Variante wählen.

    Im Vorstellungsgespräch später fragt keiner, ob jemand mit 32 1/2, 3 1/2 oder 5 1/2 (oder noch später...) komplett trocken war´, das ist ja kein Wettlöauf.


    Ist das Bett denn nachts mit den Trainingshosen trocken? Meist saugen die ja nicht so viel. Wenn ja - was spricht dagegen? Um Grunde sind es auch nur Windeln in anderer Form... Da wäre mir ungestörter Schlaf und ungestresstes Aufwachen das wichtigste Kriterium. Ob das mit Trainingshose, Windel oder ohne was am besten klappt, ist sicher von Kind zu Kind verschieden (bei meinen war es bei allen in der Übergangszeit so, daß es egal war, WAS sie anhatten - sobald was am Hintern war und sei es eine Unter- oder Schlafanzughose, war das Bett nass. Ganz ohne was war die Chance auf ein trockenes Bett am größten . der Zeitpunkt dafür war aber bei jedem Kind anders.


    Ich gebe zu, im Kindergarten würde ich kein großes Drama machen. Das ist oft für die Kleinen selbst wenn sie super gerne hingehen soooo anstrengend, daß ich keinen zusätzlichen Stressfaktor hinzufügen würde.

  • ich hab jetzt nicht ganz verstanden,

    ob sie denn grad aktuell nachts trocken ist oder nicht.

    es klang ja am anfang so, als könntet ihr nachts nicht ohne,

    klang am ende aber anders.


    sollte sie derzeit nachts trocken sein,

    dann lasst es doch wie es ist.

    wie es dann in x monaten aussieht, wenn das baby da ist, dass werdet ihr dann sehen.

    da kann einiges nochmal thema werden - tragen, wo schlafen, nuckelflasche oder nuckel (falls ihr sowas hattet oder dann habt) - dann seit einfach offen für euer kind, was es dann braucht.


    ansonsten: zieht ihr doch die windel an, wenn es ihr so wichtig ist.

    klang ja so, als würde sie trotzdem diese tagsüber eventuell nciht nutzen - lasst sie das doch ausprobieren

    und vielleicht merkt sie dann auch, dass sie diese sicherheit nicht braucht.

  • Ich verstehe total, dass du dich da nicht über ihren Willen hinwegsetzen willst. Da sie aber tagsüber schon trocken ist, merkt sie es ja anscheinend und ist damit bereit. Als wir bei unserem Sohn gemerkt haben, dass er merkt, wenn er muss und es anhalten kann und das Töpfchen benutzen wollte, haben wir gesagt, ok ab jetzt gehst du nur noch aufs Töpfchen, es gibt keine Windel mehr. Einfach aus dem Grund, dass wir gemerkt haben, dass es die Dinge so viel einfacher macht, wenn man klar kommuniziert. Heute keine Windel, morgen doch, manchmal ja manchmal nein, fände ich als Kind total verwirrend. Wir haben das dann auch durchgezogen und sind nach 10 Tagen sogar ohne Windel geflogen #hammer aber wir haben ihn lieber einmal öfter umgezogen als inkonsequent zu sein und es hat wirklich sehr gut geklappt auch wenn wir auch einige Male das hatten, das er plötzlich wieder eine Windel wollte, aber ich habe das Gefühl, das war eher um zu testen was jetzt gilt (so wie beim Schuhe anziehen, Zähneputzen usw. wo er halt auch ab und zu testet).


    Das ist nur meine Erfahrung, du kennst deine Tochter natürlich am besten :)

  • Ein Kind, das großes Geschwister wird, muss sich mal eben die komplette Welt neu zusammenschrauben. Da würd ich die Baustellen minimieren, wo es nur möglich ist, und so wenig Druck und Zwang ausüben, wie es nur geht. Meine Große (knapp 4) hat seit 9 Monaten eine Schwester, und ist grade tageweise völlig in der Regression. Mit füttern, Windel / Töpfchen, krabbeln, nur "dadada" sprechen, etc. Vor dem Baby war sie so gut wie trocken.

    Wir haben wenige Grenzen gesetzt (stillen darf sie z.B. nicht, das kann ich nicht aushalten) und lassen sie ansonsten Baby sein. Warum auch nicht? Sie muss wie gesagt so viel aushalten und lernen grade... Meistens ist das hier eine Phase von wenigen Minuten, dann isses wieder gut. Die Windelsache war zwei Wochen lang großes Thema, zumal die Kita da Druck gemacht hat ("Auf keinen Fall zurückgehen, dann wird sie nie trocken, Konsequenz blablubb"). Nachdem das Kind zwei Tage lang mit Windel in der Kita war und wirklich völlig frei entscheiden durfte, war die Kiste wieder zu, seitdem ist sie wieder komplett trocken. Und wenn's nochmal wiederkommt, drehen wir die Schleife eben nochmal. Dass ein Kind bei so "großen" Dingen gestern "bereit" war, heisst nicht, dass es das heute auch ist.


    Ich bin auch in der Lage, mir eine Tasse Tee zuzubereiten, mich selbst zuzudecken und ein Buch zu lesen. Und es tut mir trotzdem an blöden Tagen unfassbar gut, wenn mein Partner mir nen Tee macht, mich aufs Sofa bugsiert und mir was vorliest...

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

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  • Hallo,


    Heute keine Windel, morgen doch, manchmal ja manchmal nein, fände ich als Kind total verwirrend.


    Ich fände das verwirrend, wenn der Erwachsene das über den Kopf des Kindes hinweg entscheidet. Also: "Heute bekommst du keine Windel an, auch wenn dir das mit lieber wäre, weil ich beschlossen habe, daß du das jetzt ohne können sollst - aber morgen beim Besuch bei Tante Lotte will ich keinen Pipifleck auf dem Sofa riskieren, da ziehe ich dir eine an, auch wenn du protestierst.


    Ansonsten ist meine Erfahrung, daß es eigentlich fast überall im Leben wunderbar klappt, "konsequent inkonsequent" zu ein, so lange sich die Inkonsequenz vorrangig nach der emotionalen Lage der Beteiligten richtet.


    Es kommt ja auch drauf an, was das Ziel ist (schnell trocken werden vs. es geht uns allen gut und es ist OK, ein eigenes Tempo inkl. vor und zurück zu haben z.B.) - und auch wessen Ziel es ist (will tatsächlich das KIND "konsequent" ohne Windel sein - oder möchten es vor allem die Erwachsenen so?).


    Das kann nur jede Familie mit dem Blick aufs jeweilige Kind für sich entscheiden und selbst innerhalb der Familie kann der WEg bei jedem Kind anders aussehen.

  • Ganz klar, das Kind muss bereit sein. Davon gehe ich ja aus, wenn Xua sagt, dass ihre Tochter alleine trocken geworden ist. Das zeigt ja eine neue Fähigkeit, die sie durch Reife erhalten hat. Das kann man durch Sticker, Smarties oder ständig zwangsweise aufs Töpfchen setzen oder anderen Unsinn auch gar nicht beschleunigen.


    Und als bei uns es so weit war, war klar er merkt es und braucht daher keine Windel mehr. Ich war selber total überrascht und hatte gerade Bodies und Einteiler-Schlafanzüge in der nächsten Größe gekauft.... Das mal was daneben geht ist ja klar und war auch nie ein Problem.


    Wie gesagt, jeder kennt sein Kind am besten, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es die Suche nach Aufmerksamkeit ist, wenn ein Kind plötzlich wieder eine Windel haben will oder halt um die Reaktion zu testen. Brauche ich jetzt wirklich keine Windel mehr? Gerade wenn ein Geschwisterchen im Anmarsch ist.

  • Hallo,


    Wie gesagt, bei der Frage, daß der Zeitpunkt bei jedem Kind anders sein kann, sind wir uns einig. Ich hatte ein Kind, daß nachts mit 4 noch Windeln brauchte und es wirklich nicht ohne ging und zwei, die schon mit weniger als einem Jahr auch nachts klar signalisierten, wann sie mal mussten und die in dem Alter schon keine Windeln mehr trugen.

    Alles aus meiner Sicht völlig normal.


    Aber ich möchte die Angst vor der leider immer noch oft verbreiteten "Verwirrung durch Inkonsequenz" nehmen. Die gibt es nämlich aus meiner Sicht fast nirgendwo. Also die Angst schon, die Verwirrung aber eigentlich nicht. Nur wie beschrieben da, wenn etwas über den Kopf des Kindes hinweg, gegen sein Gefühl, seinen Wunsch passiert.


    Als meine Kinder laufen lernten und auch laufen wollten, gab es trotzdem Zeiten, in denen sie müde waren oder Nähe brauchten - dann wurden sie getragen. und ja, als das Geschwisterchen da war, mehr als vorher. Als sie essen lernten, gab es Zeiten, da waren sie zu müde oder zu hungrig oder zu abgelenkt dazu - dann wurden sie gefüttert, wenn sie das wollten. Und selbst das Kind, daß als Baby nie gefüttert werden wollte sondern immer aufs alleine essen - und zwar richtiges Essen, keinen Brei - bestand, hatte Zeiten, in denen es Babybrei wollte...

    Als sie reden lernten, gab es Situationen, da habe ich ihre Wünsche erfüllt, auch ohne daß sie die erst verbalisieren mussten - einfach weil es ihnen gut getan hat.


    Und so weiter. In keinem der Bereiche hat die "Inkonsequenz" zu Verwirrung geführt, jegliche "Konsequenz", jegliches "Das kannst du jetzt, also bleibt es dabei!" hätte aber zu Kämpfen und damit dann tatsächlich zu Verwirrung gesorgt.

    Und gerade wenn das Familienmobile sich mit einem neuen Baby verschiebt und kräftig wackelt, weil jeder erst mal seinen neuen Platz finden muss und das kleine große Kind am allermeisten, würde ich konsequent jegliche andere, vermeidbare "Schaukeleien" so gering wie möglich halten wollen. Auch eine Form von Konsequent sein, wenn man so will.


    Klar, wenn das Kind nur mal fragt, kann man antworten: "Du brauchst keine, du gehst doch schon auf den Topf. Ist es damit zufrieden - wunderbar. Aber im Ausgangspost steht etwas von aktivem Erbitten einer Windel und von "großem Protest" und das ist für mich eine andere Situation.

  • Wie gesagt, jeder kennt sein Kind am besten, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es die Suche nach Aufmerksamkeit ist, wenn ein Kind plötzlich wieder eine Windel haben will oder halt um die Reaktion zu testen. Brauche ich jetzt wirklich keine Windel mehr? Gerade wenn ein Geschwisterchen im Anmarsch ist.

    Genau das finde ich aber gar nicht verwerflich, oder abtrainierenswert. Ja, das Kind sucht nach Zuwendung und Aufmerksamkeit. Weil es sie braucht, es ist ja noch klein. Und nutzt dafür halt die Mittel, die es kennt. Ich häng mich immer sehr an diesem "Kinder testen irgendwas aus" auf, weil das so vorsätzlich klingt. Das Kind testet m.E. nicht "kann ich die Mama da veräppeln?", sondern es testet, ob die Mama auch weiterhin bereit ist, seine Bedürfnisse ernst zu nehmen, es zu sehen und im Wortsinne zu bemuttern. Und dazu hat es jedes Recht, und die richtige Antwort der Mama darauf ist (wie gesagt, innerhalb der persönlichen Grenzen): "Ja, ich bin da."

    ~~ Luxa


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  • Ansonsten ist meine Erfahrung, daß es eigentlich fast überall im Leben wunderbar klappt, "konsequent inkonsequent" zu ein, so lange sich die Inkonsequenz vorrangig nach der emotionalen Lage der Beteiligten richtet.

    Word!


    Ich sehe kein Problem damit, es - wie von Esther vorgeschlagen - zu versuchen, ob das Kind damit klarkommt, wenn man die Windel verweigert. Das kann man freundlich bestimmt machen. Und wenn man merkt, dass das Kind damit ein Problem hat, das geradeirgendwie braucht, dann ist das auch ok.

    Und viele Kinder kommen super damit klar, wenn sie mal eine Windel haben und mal nicht. - Nachts zu Hause ja, dann ausziehen oder erst zum ersten Klogang in der Kita, ... - völlig egal. Meine Kleine hat ganz genau gewusst, wann sie eine braucht und wann nicht. Und das hat sie jeden Tag neu entschieden. Es gab nie ein "oh, ich dachte, ich hätte eine Windel an".


    Xua: Ich würde das von den nassen Nächten und der Akzeptanz Eurer Tochter abhängig machen - wenn sie regelmäßig ein nasses Bett hat und Windeln akzeptiert, dann zieh sie ihr an. Niemand hat einen Gewinn von nassen Betten (gut, die Waschmittelhersteller ...).

    Ob Windel oder Trainingshose ist doch völlig egal - nimm, was praktischer ist und die Urinmenge hält.

    Ja, viele Kinder mögen nochmal kleiner sein, wenn ein Baby dazukommt. - Wieder aus der Flasche trinken. Vermehrt auf dem Schoß sitzen und mal getragen werden. Wieder mehr Babysprache ausprobieren. - Da muss man nicht alles mitmachen, aber es kann sehr helfen, wenn sie auch mal wieder "Baby" sein dürfen und sich verstärkt Betüddelung abholen. Und das geht eben auch über die Windel.

  • Da hast du mich vielleicht falsch verstanden luxa-rosenburg . Ich meine gerade, vielleicht braucht das Kind Aufmerksamkeit (und nicht die Windel) und dann hilft es vielleicht sich bewusst dem Kind in der Situation zu widmen. Und Grenzen testen sehe ich auch nicht negativ, gerade im Kleinkindalter KANN ein Kind ja noch gar nichts vorsätzlich machen, es lernt ja erst wie die Welt funktioniert. Und da finde ich es ganz wichtig Grenzen (die einem wichtig sind und die man bereit ist konsequent ein zu halten, möglichst dosiert) liebevoll zu setzen und immer wieder aufzuzeigen. Mein Sohn zeigt mir das auch manchmal richtig auf, er überschreitet dann eine Grenze und ich erinnere ihn daran und an seinem Gesicht sieht man richtig, das er auf meine Reaktion wartet und dann ist es auch ok. Das sind eigentlich nie Situation wo er dann weint oder schreit, das passiert eher dann wenn er müde oder hungrig ist oder nicht versteht warum wir das jetzt machen. Wenn er eine Grenze austestet und dann das erwartete Feedback bekommt, passt es für ihn, daran orientiert er sich ja auch.


    komisch, jetzt wurden schon zweimal Aussagen von mir ganz anders verstanden, drücke ich mich so unverständlich aus oder ist das ein Test weil ich neu im Forum bin (lese schon lange mit, aber irgendwie habe ist letztens erst den Registrieren Button am Desktop PC gesehen, am Handy wurde das gar nicht angezeigt und ich dachte immer, das Forum wäre so ein geschlossenes, wo man vielleicht eine Einladung oder so braucht) :D

  • Hallo,


    Und da finde ich es ganz wichtig Grenzen (die einem wichtig sind und die man bereit ist konsequent ein zu halten, möglichst dosiert) liebevoll zu setzen und immer wieder aufzuzeigen.


    Ob man tatsächlich Grenzen setzen muss oder ob die genügen, die es im Leben von ganz alleine zu Hauf tatsächlich gibt, wäre eine andere Diskussion wert.


    Meine Frage ist aber - warum findest du es gerade beim Windelthema wichtig, eine Grenze zusetzen und konsequent einzuhalten bzw. ein entsprechende "Feedback" zu geben, wenn er an der Stelle testet?


    Denn "natürlicherweise" ist diese Grenze an der Stelle ja nicht da, so lange man in der Lage ist, Windeln zu kaufen und dem Kind umzumachen. DEr Erwachsene "macht" diese Grenze. Dann geht es vorrangig darum, was der Erwachsene für Vorstellungen hat, wie es ablaufen sollte und weniger ums Kind und seinen "inneren Zeitplan" oder seine aktuelle Befindlichkeit, oder?

  • komisch, jetzt wurden schon zweimal Aussagen von mir ganz anders verstanden,

    Das passiert manchmal. Nicht überbewerten. Oft lässt sich das klären.

    Herzlich Willkommen hier.


    Dann geht es vorrangig darum, was der Erwachsene für Vorstellungen hat, wie es ablaufen sollte und weniger ums Kind und seinen "inneren Zeitplan" oder seine aktuelle Befindlichkeit, oder?

    Hm, aber die Befindlichkeiten des Erwachsenen sind doch auch da und nicht unwichtig.

    Und wenn der Wunsch des Kindes nach einer Windel sich so leicht wegwischen lässt und durch etwas anderes befriedigt werden kann, was der Erwachsene leichter geben kann, dann passt das doch auch.

    Wobei ich mich gerade frage, wie lange man dann konsequent sein muss. Wenn der Wunsch danach nämlich lange anhält, dann ist er vielleicht doch recht stark, auch wenn das Kind mein "Nein" immer wieder akzeptiert.

    - ja, die andere Diskussion ist eine spannende. (Re Grenzen)

  • Es geht eher darum, testet das Kind, ob wir heute immer noch aufs Töpfchen gehen/die Windel nicht mehr anziehen, um zu sehen, wie man reagiert oder braucht es die Windel wirklich noch und was steckt eigentlich dahinter? Komisches Gefühl, Windel ist Privatsphäre, Unterhose kratzt, Töpfchen ist unbequem usw. Dann würde ich eher darauf eingehen wollen, als wieder die Windel anzuziehen, da das ja nicht das eigentliche Problem ist. Mir sagt mein Gefühl jedenfalls, dass mein Kind von dem Moment, wo es die Reife hatte, zu merken er muss und anhalten zu können, keine Windel mehr brauchte. Und wie ich schon geschrieben habe, dass mal was daneben geht, kein Problem. Aber diese Fähigkeit verliert er ja nicht plötzlich wieder. Daher würde ich bei meinem Kind denken, wenn er plötzlich wieder eine Windel haben wollen würde, steckt was anderes dahinter und dann würde ich versuchen herauszufinden was es ist. Und Xua hat ja vielleicht auch im Gefühl, woran es bei ihrer Tochter liegt.


    Ich finde es ganz wichtig, beim Thema Sauberwerden auf die Signale vom Kind zu hören und keinen Druck auszuüben, aber auch das Kind dabei zu unterstützen, wenn es so weit ist.

  • Aber diese Fähigkeit verliert er ja nicht plötzlich wieder.

    Und ich glaube, dass das von Kind zu Kind sehr verschieden ist. Viele Entwicklungen laufen in Wellenbewegungen. Wenn Kinder gerade trocken sind und andere Dinge wichtig werden - ein anderer Entwicklungsschritt, ein neues Baby, Umzug, ... kann der rechtzeitige Toilettengang wieder zuviel werden. Dann ist der "Test" eher, ob die Eltern flexibel genug sind und sich zutrauen, dem Kind die Zeit zu geben. Denn, wenn es einmal trocken geworden ist, wird es das auch wieder tun. Selbst mit Windel zwischendurch.

  • Dann geht es vorrangig darum, was der Erwachsene für Vorstellungen hat, wie es ablaufen sollte und weniger ums Kind und seinen "inneren Zeitplan" oder seine aktuelle Befindlichkeit, oder?

    Hm, aber die Befindlichkeiten des Erwachsenen sind doch auch da und nicht unwichtig.


    Sicher. Nur fällt für mich der oben beschrieben massive Protest eben nicht unter "leicht wegwischen lassen". Wäre es so, hätte Xua ja vermutlich nicht den Strang hier eröffnet.


    Und natürlich hat auch der Erwachsene das Recht darauf, daß seine Befindlichkeiten wahrgenommen werden. Die gute alte Frage "wer leidet mehr?" (in dem Falle: die Eltern, wenn sie dem Kind eine Windel gewähren oder das Kind, wenn es trotz Proteste, nassem Bett... keine bekommt, obwohl ihm das so lieber wäre).


    Wenn die Antwort ganz klar "die Mutter/der Vater" ist, dann darf es natürlich auch nach ihnen gehen, wenn man keine Kompromisse finden kann, die für alle gut sind. Aber dann muss man erst mal schauen, ob es auch wirklich so ist (und nicht nur unsere Vorstellung, wie wir es gerne hätten). Und dann eben auch ehrlich zum Kind und zu sich selber sein und sagen: "Sich sehe, daß dir XY wichtig ist. Aber ich möchte nicht mehr, daß du ... (eine Windel trägst), weil ... bzw. : Ich würde dir gerne eine Windel gewähren, kann es aber nicht, weil ..." und nicht meinen , daß man konsequent sein müsse, damit das KIND nicht verwirrt wird.


    Esther


    Das was du jetzt schreibst, sind aber andere Sachen als das von dir oben beschriebene. DA habt IHR festgelegt, daß er jetzt nur noch das Töpfchen benutzen soll, ihr habt festgelegt, daß es keine Windel mehr gibt, ihr habt es "durchgezogen".


    So lange das für euer Kind absolut kein Problem war ist das ja OK. Aber am Ende legst du fest, daß er keine mehr braucht. Was, wenn das Kind das anders sieht und auch so äußert? Oder wenn eine Entwicklung eben nicht "jetzt sofort zu 100% und in allen Situationen, unter allen Umständen und in jeder emotionalen Verfassung abrufbar ist? Doch, gekonntes kann man auch wieder "verlieren".


    Meine Kinder konnten sich rein technisch gesehen mit 2 komplett alleine anziehen, wenn man von komplizierten Verschlüssen usw. mal absieht. . Aber beim eh schon schwierigen Schulstart - also 4 Jahre später! - verbunden mit einer für uns alle viel zu frühen Aufstehzeit "konnten" sie es nicht. Da habe ich sie dann eben wieder angezogen.


    Ich kann so vieles, aber ich bin so froh, wenn mein Mann manchmal Dinge für mich übernimmt, weil ich gerade... (müde, emotional aufgewühlt, vergnatzt, auf andere Dinge konzentriert...) bin. Er könnte auch konsequent drauf bestehen, daß ich es alleine "kann". Aber so macht es das Miteinander viel netter. Für uns jedenfalls. (Und es schließt nicht aus, daß wir nicht gemeinsam schauen, warum ich gerade nicht "kann" und was man tun könnte...)


    Es auch dann durchzuziehen, wenn es wie bei Yua offenbar teilweise DOCH ein Problem ist, weil man meint, aus Angst vor "Verwirrung" beim Kind "konsequent" sein zu müssen... na ja, das ist für mich eben was anderes.


    Am Ende muss jeder für seine Familie entscheiden, ich hätte an der Stelle Dramen und Kämpfe unnötig gefunden und hätte/habe damit gelebt, daß es tatsächlich mal so und mal so ist und auch mal Rückschritte gibt.

    Am Ende haben es alle gelernt, hier läuft schon seit ca. 15 Jahren niemand mehr mit Windel rum. ;)


  • @möve danke fürs Willkommen heißen


    Ja, als Eltern kennt man das Kind ja immer am besten und flexibel zu bleiben und zu sehen, was das Kind gerade braucht.


    Trin Wie das „natürlicherweise“ bei Windeln ist, weiß ich nicht, wir haben ja mal bestimmt, dass das der richtig Ort für das Kind ist um seine Geschäfte zu erledigen.


    In meiner ersten Schwangerschaft hat mir das Windelfrei Konzept total eingeleuchtet, aber als wir das dann mit meinem Sohn ausprobieren haben, hat sich das gar nicht stimmig angefühlt und Windeln fand ich dann auch nicht so schlimm wie gedacht.

  • Trin wir haben es nicht festgelegt, sondern mein Sohn hat das Startsignal gegeben, wie geschrieben war ich auch überrascht und hatte das noch gar nicht auf dem Schirm. Wir hatten noch von den Windelfrei-Versuchen das Töpfchen im Schrank und er hat das gesehen und rausgeholt und wollte rauf. Dann haben wir das probiert und als klar war, dass er merkt wenn er muss und auch anhalten kann (und er nicht nur das Töpfchen an sich interessant fand -ein ganz schlichtes von Ikea übrigens, keines, was wie ein Spielzeug aufgemacht ist-) war für uns klar, er kann es und er braucht keine Windel mehr. Ja, das haben wir dann aufgrund unserer Beobachtung festgelegt.


    Das eigentlich nur als Klarstellung, das Thema führt ja nun von der Ausgangsfrage weg.