Taschengeld - Gedanken von Nora Imlau

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  • Hm, interessante Gedanken. Auch wenn ich nicht allen so wirklich folgen kann.


    Hier hat das Taschengeld eigentlich vor allem den Gedanken, dass sie mich nicht für alles fragen müssen. Dass nicht ich am Ende entscheide, das kaufe ich dir und das nicht. Sondern dass sie die Entscheidung selber treffen können, unabhängig von meiner Meinung. Dass sie auch „Geheimnisse“ haben dürfen. Dass nicht alles meiner Kontrolle unterliegt.

    Und natürlich schon auch, dass sie den Wert von Dingen lernen, Prioritäten setzen und sich vielleicht auch mal ärgern, wenn sie das Geld für „Unsinn“ verpulvert haben - geht mir ja nicht anders ;)


    Allerdings haben wir hier im Vergleich zu den Tabellen immer eher großzügig Taschengeld gegeben und es war nie an Bedingungen geknüpft, wurde nie zur Strafe gestrichen etc.

    Und ich habe auch trotzdem zwischendurch mal wünsche erfüllt, ich kann gar nicht anders...

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Danke, elena, das fand ich interessant mit vielen schönen Gedanken dabei.


    Insbesondere da bei uns die Taschengeldsache sowieso etwas komisch läuft. Eigentlich bekommen beide Kinder schon lange (jeweils seit Schulanfang? Weiß nicht mehr genau) Taschengeld, uneigentlich rufen sie das praktisch nie ab. An unserer Haustür hängt immer noch der Jahreskalender von 2018, auf dem ich immer die Auszahlungen vermerkt habe, weil sie für beide Kinder irgendwann in 2018 stecken geblieben ist. D.h. beide bekommen noch ihr Taschengeld für 2019 und einen Teil von 2018.


    Beide brauchen so wenig, weil sie sich große Anschaffungen wie PC oder Handy zum Geburtstag oder Weihnachten wünschen, die Dinge für den "normalen" Bedarf einschließlich Kleidung und auch Sonderwünschen im Supermarkt wir Eltern bezahlen, und sie sonstige Kleinigkeiten wie mal 'ne Tüte Chips von ihrem Essensgeld für die Schule bezahlen.


    Das mit dem "Familieneinkommen ist für uns alle da, und entweder wir können uns alle dann und wann mal was gönnen, oder wir müssen alle sparen" finde ich einen schönen Gedanken. Ich denke aber, das mit dem TG werden wir trotzdem beibehalten, denn ich finde es gut, wenn die Kinder nicht genötigt sind, vor jedem Abend mit Freunden Geld einfordern zu müssen. Wobei wir auch ein kleines Depot für unvorhergesehene Ausgaben haben. Das könnten wir vielleicht etwas ausbauen. Hmmm, muss noch mal in mich gehen.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Interessantes Thema! Danke für den Link!


    Ich finde das Thema auch schwierig. Bei uns läuft das alles noch irgendwie unregelmäßig ab. Vielleicht später mehr dazu. Ich muss jetzt erstmal los.

  • hier gibt es auch seit Schulbeginn Taschengeld, jedoch höhere Beträge als 1 Euro pro Stufe. Genau aus dem Grund, dass es ewig dauert, bis sie sie sich nur schon was für 5 Euro leisten konnten.

    Inzwischen ist selbst der Jüngste schon so alt, dass er einen recht hohen Betrag erhält, mit dem er selbständig "wirtschaften" kann. Also kein Taschengeld sondern eher so was wie "Lohn/Einkommen".

    An Bedingungen wurde hier das "Taschengeld" noch nie geknüpft, das finde ich absolut unfair.

  • Wie sieht das dann in der Realität aus, wenn man unterwegs ist und die Kinder etwas haben wollen? Will ich nicht bevormunden oder die wünsche werten, müsste ich ja immer alles kaufen?

    Oder wie ist das gedacht? (Ehrliche Frage, vielleicht verstehe ich es falsch.)


    Das Argument mit dem “Mama kauft sich ihre beauty-produkte ja auch einfach so“ lese ich immer mal wieder so ähnlich.

    Aber das stimmt doch gar nicht. Oder kennt ihr jemanden, der das immer tut?

    (Sorry, allein schon die gender-kacke, die da in “Mütter“ und “beauty-produkte“ steckt ....)

    Im Gegensatz zu meinen Kindern habe ich Einnahmen und Ausgaben im Blick und kaufe so einiges nicht, was die kleine in mir mit leuchtenden Augen einstecken würde. Das fehlt meinen Kindern (zum Glück) noch.

    Und dafür haben sie Taschengeld, um sich Dinge kaufen zu können, die ich nicht kaufe. Um einer Freundin etwas kaufen zu können, richtig und echt mit ihren Möglichkeiten.

  • Vielen Dank für den Link, Elena.


    Das passt genau zu unserem Vorgehen und ich habe jetzt kein schlechtes Gefühl mehr dabei (wie bisher), insbesondere wenn hier im Forum von „Schülerlohn“ etc. die Rede ist.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben kein Taschengeld aus ähnlichen Gründen. Außerdem wurden die Kinder in Gegenden sozialisiert wo Taschengeld nicht üblich war

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich finde den Beitrag durchwachsen muss ich sagen. Den Grundgedanken kann ich zwar nachvollziehen, teile ihn aber nicht unbedingt.
    Bestes Beispiel, was bei keinem Taschengeld passiert ist da leider mein Mann. Einzelkind, seine Mutter bei der Geburt Mitte 40, Haus war schon abbezahlt. Geld zwar nicht im Luxus, aber für alles da und noch dazu viele Extras. Er hat kein Taschengeld bekommen, es wurde ihm schlicht immer gekauft, was er wollte und als er älter war, gab es Geld für Kino, Essen gehen und co. ebenfalls einfach so. Kurz gesagt: Was er haben wollte, hat er eben gekauft bekommen bzw. Geld dafür gehabt.
    Leider ist und war es bei uns dann im Erwachsenenleben nicht mehr "einfach so da" und er kann im Prinzip nicht damit haushalten oder wirtschaften. Und hält es auch nur schwer aus sich "Spielkram" nicht einfach so kaufen zu dürfen/können, wie es immer der Fall war. Er hat nie auf etwas sparen müssen oder überlegen müssen, ob das jetzt noch drin ist oder eben nicht. In der Folge verwalte ich hier inzwischen die kompletten Finanzen, denn bei wenig Einkommen hätten wir sonst sehr schnell ein großes Problem.


    Unsere Kinder bekommen daher Taschengeld und genau aus dem Grund finde ich es wichtig. Hatte ich sogar gerade erst wieder eine Diskussion mit der Großen (9) drüber, warum sie welches bekommen. Es ist hier nicht an Bedingungen oder Strafen oder Hilfsarbeiten geknüpft, sie bekommen es einfach so. Der Kleine weniger, die Große mehr, einfach aus dem Grund, dass sie die Summen in dem Alter erstmal überblicken können müssen. Wenn Extras mal finanziell drin sind, bekommen die Kinder schon auch mal eine Zeitschrift und natürlich bezahle ich das Eis, wenn wir alle zusammen Eis essen gehen. Aber bestimmte Dinge möchte oder kann ich den Kindern nicht kaufen und mit ihrem Geld haben sie die Möglichkeit es trotzdem zu tun.


    Auch für uns Erwachsene ist das Geld ja nicht einfach da. Wir müssen dafür arbeiten und wir müssen überlegen, für was wir es ausgeben. Kaufe ich mir ständig Zeitschriften oder Süßigkeiten ist eben nichts oder weniger für notwendige Dinge wie Lebensmittel da. Geht man lieber öfter ein Eis essen oder spart man das Geld für eine Woche zelten im Sommer? Will ich etwas teures haben, muss ich dafür auch sparen, mir überlegen wie sehr ich es mir wünsche oder ggf. auch auf Geburtstag oder Weihnachten warten.


    Mit dem eigenen Geld bekommen die Kinder auch eher ein Gefühl dafür, wie viel Dinge wirklich kosten. Dass etwas im Laden viel teurer ist als auf dem Flohmarkt, wie viel eben eine Kinderzeitschrift kostet und warum wir lieber Bücher in der Bücherei ausleihen als uns alles neu zu kaufen. Überhaupt beschäftigen sie sich mehr damit, wie teuer etwas ist, als wenn es einfach nur in den Einkaufswagen wandert und Mama es bezahlt.

  • wie cool. Bei uns gibt es kein Taschengeld. Ich konnte bisher aber nie begründen warum.


    Kinder haben trotzdem Geld (das sie nie ausgeben) von Festen / Oma.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns war Taschengeld lange nicht unbedingt nötig, da die Kinder nicht dir Möglichkeit hatten es selbständig auszugeben. Einzig, das Bäckerauto, dass damals noch wöchentlich im Dorf gehalten hatte, bot die Möglichkeit sich einigen Süsskram zu kaufen (da reichte auch ein kleines Budget, das Angebot war überschaubar) und wenn wir zusammen unterwegs sind, dann bezahlte ich in der Regel.

    Spannend wurde es als sie grösser wurden und sich der Radius vergrösserte.

    Da hatte mein Junior ja dann auch mal von seinem Geld seine Freundinnen ins Restaurant zu Pommes eingeladen. (Danach war er pleite, aber das war es ihm wert)


    Ich denke, die Abmachung, man bekommt Summe x immer dann und dann, gibt manchen Kindern, wie meinen verpeilten Zuckerschnecken einfach etwas "planungssicherheit".


    Sie überlegen dann schon, was ihnen wichtig ist und was doch nciht so wichtig ist, was noch warten kann.


    Das wurde ja dann verschäft mit der Pubertät. Würde ich einfach immer Geld nach Bedarf/ Wunsch rausrücken, dann würde meine Mittlere kein Halten kennen.

    Aber das ist mir ja schon finanziell nicht möglich. Es ist auch für unser Haushaltsbudet gut, dass ein fixer Betrag festgelegt ist. Der ist eingeplant. Den nehmen wir ernst, der ist genauso wichtig wie die Hausraten, die Krankenkasse und die Telefonrechnung.

    Ich weiss, das sie nicht über alle Ausgaben mit mir diskutieren möchte.

  • Ich fänd es ja viel schlimmer, wenn meine Kinder immer nach Geld fragen müssten.

    Interessant wird es auch, wenn entschieden wird, welcher Wunsch erfüllt wird und welcher nicht.

    Ist doch auch eine Wertung.


    Gestraft oder belohnt wird hier nicht mit Geld.


    Ich kaufe mir eben auch nicht einfach so irgendwas.

    Weil das Geld irgendwo herkommen muss.


    Klar dürfen meine Kinder beim Einkauf mit auswählen. Welchen Aufschnitt, welchen Joghurt usw.

    Aber wenn der Kühlschrank voll ist, dann gibt es eben nicht noch dieses und jenes dazu.


    Wenn meine Kinder später mal auf eigenen Beinen stehen, können sie sich vermutlich nicht alles kaufen, wie sie wollen.


    Sie müssen lernen, dass Geld den meisten von uns nicht unbegrenzt zur Verfügung steht...

    • Offizieller Beitrag

    unsere haben seit übertritt in die weiterführende schule taschengeldkonten, auf das wir ihre taschengelder, im moment 28 € für den jüngeren in der 7. klasse und 32 für den älteren in der 8, überweisen.


    in der grundschule wurde das geld in die hand gedrückt, auch mal von beiden seiten vergessen, großzügig aufgerundet, beim einkauf selber bezahlt usw. war aber nie ein streitthema.

    Wie sieht das dann in der Realität aus, wenn man unterwegs ist und die Kinder etwas haben wollen? Will ich nicht bevormunden oder die wünsche werten, müsste ich ja immer alles kaufen?

    Oder wie ist das gedacht? (Ehrliche Frage, vielleicht verstehe ich es falsch.)

    na ja. wenn wir irgendwo waren, wo sie sonst nicht hinkamen, haben wir es übernommen und taschengeld einbehalten oder davon abgezogen. wenn es eh supermarkt, kiosk usw. war, wohin sie selbst kommen, hab ich auch mal gesagt, dann hol dir dein geld und kauf es dir. mal haben sie es getan, mal sein gelassen. bei manchen sachen streik(t)e ich, das wissen sie auch.


    nun sind sie öfters mit freunden unterwegs und mittlerweile kapiert, dass sie ihre bankkarte dabei haben müssen um geld abzuheben.


    gestrichen wurde das taschengeld als strafe nie. allerdings bei manchen teueren anschaffungen haben wir nach absprache vorgestreckt und vom taschengeld abgezogen. manchmal war die zeit, in der sie wieder das taschengeld in voller höhe erhalten haben, lang aber das ist ja auch eine erfahrung.

  • Ich habe das eigentlich bislang nie gewertet: bei manchen Familien läuft es so, bei anderen anders.


    Für uns hätten sich da einfach praktische Probleme ergeben, vielleicht bin ich aber auch nicht fantasievoll genug.


    Ich meine damit zb folgende Situationen:


    Kind hat nachmittags Lust, sich eine Tafel Schokolade zu kaufen.

    Nun kann es mich fragen, dann treffe ich die Entscheidung und werte natürlich.

    Oder ich bin gar nicht da, dann gibt es keine Möglichkeit es zu kaufen.

    Oder das Geld ist frei zugänglich, aber auch dann ist es natürlich begrenzt und damit wieder dem Taschengeld ähnlich.


    Oder das Kind mag nachmittags mit der Freundin bummeln und abends noch was trinken. Dann kann ich entscheiden, wieviel das Kind da ausgeben kann und bestimme somit ja auch wieder.


    Ich fände das tatsächlich schwierig. Ich möchte da gar nicht immer beteiligt sein.


    Geld ist nunmal (in den meisten Familien) eine begrenzte Ressource und jeder hat im Prinzip sein Budget. Gilt für mich ja genauso. Damit müssen wir haushalten. Das bedeutet aber ja nicht, dass ich nicht dochmal von meinem Budget was Abzweige und dem Kind 10€ extra zum bummelnachmittag mitgebe. Genauso wie das Kind vom eigenen Budget mal einen Kaffee für mich bezahlt.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass es in anderen Familien anders wunderbar funktioniert, bei uns hätte ich nur tatsächlich Probleme mit der praktischen Umsetzung.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    • Offizieller Beitrag

    Will jemand von uns Schokolade oder Nagellack muss es auf den einkaufzettel und wir gucken ob es ins Budget passt. Ich verstehe das Problem nicht so ganz?


    Andererseits kaufe ich selbst auch nicht einfach zwischendurch mal was.


    Wollen die Kids was größeres, müssen sie drauf sparen. Nur weil es kein Taschengeld gibt, heißt es ja nicht, sie hätten kein Geld.

  • Wollen die Kids was größeres, müssen sie drauf sparen. Nur weil es kein Taschengeld gibt, heißt es ja nicht, sie hätten kein Geld.

    Woher kommt das Geld denn?

    Also rein aus Interesse.

    Welches Geld sie sparen könnten.



    Ich glaube was mich so stört in dem Tweet ist, dass die Erwachsenen sich ja auch kaufen können, was sie wollen.

    Das stimmt ja eben nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Im Twitter steht Von Geburtstagen, von kleinen Arbeiten im Haushalt, mal auf der Straße gefunden. Ist bei uns ähnlich.


    Ich stimme Nora nicht in allem zu. Wie gesagt wir haben ein Budget und die Kids wissen das auch.

  • Will jemand von uns Schokolade oder Nagellack muss es auf den einkaufzettel und wir gucken ob es ins Budget passt. Ich verstehe das Problem nicht so ganz?

    liegt dann vielleicht wirklich dran, dass es ganz unterschiedliche Abläufe in Familien gibt. Also klar bring ich mal was vom Einkauf mit wenn gewünscht. Aber so läuft es bei uns einfach selten.


    Sie sind eigenständig unterwegs und können dann selbst bestimmen, ob ein Kauf noch in ihr Budget passt. Sie können damit rechnen und planen. So ähnlich wie ich es in größerem Rahmen ja auch tue

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)