Taschengeld - Gedanken von Nora Imlau

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  • Im Twitter steht Von Geburtstagen, von kleinen Arbeiten im Haushalt, mal auf der Straße gefunden. Ist bei uns ähnlich.

    Okay, auf der Straße finden meine Kinder eher weniger Geld, abgesehen davon, dass es je nach Höhe ja auch nicht erlsubt ist das zu behalten.


    Geburtstag ist einmal im Jahr, da wäre sparen ja nochmal ein sehr langfristiges Ziel, wenn man kurz nach dem Geburtstag einen Wunsch hat.


    Sie schreibt, dass ihre Kinder nicht für Arbeiten im Haushalt bezahlt werden.

  • Ich finde, das eine schließt das andere ja nicht aus.

    Ein gewisses eigenes Budget zu haben, das man ohne zu fragen nutzen kann, finde ich schon wichtig, das habe ich auch.

    Trotzdem kommen bei uns Dinge wie Schokolade oder Lieblingsduschbad mit auf den Einkaufszettel und werden mitgebracht.

    So oder so diskutiere ich auch bestimmte Ausgaben und begrenze sie ggf.


    Beispiel: Mein Sohn weiß, dass wir max. 100 € für Schuhe ausgeben, das ist das Budget. Wenn er kein eigenes Geld (mehr) hat, dann muss der Preis der Schuhe halt in diesem Budget liegen. Wenn er sich teurere wünscht, dann muss er etwas von seinem Ersparten hinzugeben. Wo das nun herkommt, ob von Geschenken oder Taschengeld oder, oder, ist dabei letztlich doch egal.

    Was machen denn die Kinder, die nicht mal eben Geld geschenkt bekommen? Das ist doch längst nicht selbstverständlich.

  • Ich kann sie an einigen Stellen verstehen, an anderen nicht.

    Unsere Kinder bekommen Taschengeld, wenig, aber mit den Geldgeschenken zu verschiedenen Anlässen füllt das Konto sich doch.

    Und ja - es gibt Dinge, für die ich einfach kein Geld ausgeben möchte, weil es mir zu Schade für so manches "Gelumpe" ist. Aber wenn der Wunsch danach soooo groß ist... ja mei, dann kauf es dir selbst.

    Gr0ße Wünsche werden auf die Wunschlisten zu Weihnachten und Geburtstag geschrieben - die gibt es auch nicht sofort. da muß man auch darauf warten.


    Das Argument, "Geld für Mithilfe im Haushalt gibt es nicht - ich werde ja auch nicht dafür bezahlt" stimmt mich nachdenklich. Denn ich finde es schade, dass Hausarbeit oft als Wertlos betrachtet wird.


    Auch das Argument "Mein Kind soll nicht auf den Nagellack sparen müssen - ich kauf ihn mir auch dann, wenn ich ihn haben will" steht auch auf wackeligen Beinen. Schließlich muß ich für das Geld, das ich ausgeben will, auch arbeiten gehen. Und wenn ich kein Geld habe, weil noch Monat übrig ist am Ende des Geldes, dann muß ich auch abwarten, bis wieder Geld da ist und kann nicht einfach shoppen gehen.


    Die Wahrheit liegt vermutlich mal wieder in der Mitte.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Mondschein: das ist mir auch aufgestoßen.


    Nachtkerze: und was heißt “ins Budget passen“? Keinen Kredit aufnehmen müssen? Nur einen kleinen? Oder muss monatlich etwas übrig bleiben für größere Sachen? - Dann würdest Du ja aber doch werten, allein durch das ziehen der Grenze, wie viel übrig bleiben muss.

    Und wenn es das tut, ist es egal, was das Kind haben will, es wird gekauft? Oder dann mal doch nicht, weil da schon 10 nagellacke stehen. Und 98 kuscheltiere?

    Im tweet steht soviel von “machtgefälle - die Eltern entscheiden, was (vom Taschengeld) gekauft wird und was nicht“ und der Abwertung der wünsche durch “kannst du dir von deinem eigenen Geld kaufen“, dass ich mich frage, wie ein familiengehalt funktionieren kann, wenn die eltern da nicht die endgültige Entscheidung haben, was gekauft wird und was nicht. - Und behaupte einfach vor dem Hintergrund meiner Kinder und meiner Umgebung, dass das gar nicht geht (zumindest mit kleinen Kindern, die das kuscheltier jetzt aber brauchen und in den Wagen legen).

    Mit Taschengeld finde ich das machtgefälle viel weniger ausgeprägt. - (Wie sonst auch, entscheiden die Eltern den Rahmen für familiendinge) und zusätzlich kann mein Kind sich aber jetzt was kaufen, weil es eigenes Geld hat. Und das durch regelmäßiges, planbares Taschengeld und nicht durch unkalkulierbare geldeingänge aus geburtstagen, ... (Die zumindest hier wirklich unkalkulierbar sind).


    Sich und den kindern etwas gönnen und keine unnötige geldverknappung betreiben kann man ja super trotz Taschengeld.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke auch, da gibt es nur individuelle Lösungen.


    Meine Kinder bekommen Taschengeld, der grosse ein Budget. Mir gefällt daran, dass geübt werden kann, wie Beträge zueinander stehen, was viel Geld kostet, wie sich Kleines auch läppert...


    So normale Lieblingskleinigkeiten, Schleckereien etc kommen ganz normal auf den Einkaufszettel. Schuhe kaufen wir dem Grossen noch und auch andere "grosse" Ausgaben wie Schiklamotten etc übernehmen wir gewöhnlich.

    Aber sein Essen unterwegs, Kleinigkeiten für die Schule, ein kleines Geschenk für die Freundin... das zahlt er von seinem Konto und da haben wir auch keinen Einblick in die Ausgaben, das ists seins.

    Haushalt ist hier Teamwork, das machen alle ohne Bezahlung.


    Ich finde der Vergleich mit dem Familieneinkommen etwas schwer - denn mein Mann und ich entscheiden schlussendlich, wofür das Geld drauf geht. Und die Kinder können zwar Wünsche erfüllt bekommen, aber ehrlicherweise ist es nie "ihr" Geld. Da reden immer wir Eltern drein.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Duschgel usw. zahlen wir auch.

    Und klar da können die Kinder sich auch etwas ausuchen, wenn sie dabei sind.

    Deo usw. zahle ich auch.

    Auch Süßigkeiten stehen hier zur Verfügung.

    Alles, was da extra gewünscht ist wird dann vom Taschengeld gezahlt.

    Also ich kaufe nicht jede Woche ein neues Duschgel, weil sich der Duftwunsch geändert hat. Da wird dann erstmal aufgebraucht.

    Und wenn im Schrank 5 Tafeln Schokolade liegen, die grundsätzlich schmecken, dann kauf ich halt auch keine neue.

    Mit Schuhen usw. machen wir das auch so, dass vorher ein Wert vereinbart wird.

    Alles darüber wird selber gezahlt.

  • Ich finde, den verlinkten Artikel, bzw. ihre Argumente gegen Taschengeld sehr pauschal und verallgemeinert.


    Und im Gegensatz zu ihren Argumenten finde ich, dass das Machtgefälle durch Taschengeld eher aufgelöst wird, weil die Kinder schnell merken, ob sie die fünfte Zeitschrift wirklich dringend brauchen oder nicht.


    Mich würde auch wirklich mal interessieren, wie die das ganz konkret machen: kennen die Kinder die ganzen Einkünfte und Kosten oder ist das alles schon abgezogen und die sagen wir haben jetzt für diesen Monat noch 500€ Familienbudget? Ich glaube, meine Kinder würden dann erst mal schön Lego kaufen gehen...

  • Wenn Taschengeld als "pädagogisches Mittel" eingesetzt wird, ggf. auch mal gekürzt oder ganz einbehalten, wenn das Kind sich nicht entsprechend verhält, klar, dann ist Taschengeld eher nicht so toll.

    Aber hier gibt es Taschengeld eben einfach so (bzw. inzwischen ein gewisses Budget), ganz egal, wie das Kind sich verhält.


    Es ist wirklich sehr individuell und von so vielen Faktoren abhängig, angefangen bei der Wohnform (wohne ich in nem Dorf, wo die Kids eh nichts kaufen können, oder mitten in einer Großstadt, wo an jeder Ecke Verlockungen warten in Form von Spielzeug, Süßkram, Heftchen, Sammelkarten etc.pp.), der gesamten Familienkonstellation, dem Familieneinkommen bis hin zu eigenen Erfahrungen aus der Kindheit.


    Weswegen es hier Taschengeld gibt: Das Kind hat es von sich aus eingefordert, da war sie 5, es war das letzte Kiga-Jahr, und ihre beste Freundin bekam Taschengeld, also wollte sie auch#super

    Da bekam sie dann 50 Cent die Woche, aber erster Klasse dann einen Euro, in der zweiten Klasse dann 2 Euro u.s.w. .

    Trotzdem haben wir ganz viel weiterhin bezahlt. Das Taschengeld war zum "sinnlos verpulvern".

    Das Kind wurde älter, die Taschengeldfrage immer mal wieder aktuell: Was muss vom TG bezahlt werden, was zahlen wir... da gab es dann schon auch mal Streit, weil ich nicht bereit war, 150 Euro für ein Paar Sneakers zu bezahlen oder die zehnte schwarze Jeans... wir haben verschiedenes probiert, inzwischen bekommt sie halt ein monatliche Budget auf ihr Konto, von dem sie u.a. auch Kleidung bezahlen muss, und ihren extrem teuren Kosmetikkram, aber klar darf sie trotzdem weiterhin alles nutzen, was hier im Haus so vorhanden ist, egal ob jetzt die Zahnpasta oder die Lebensmittel.


    Wichtig finde ich grundsätzlich, dass Taschengeld "eigenes" Geld ist.

    Also das Kind bekommt eine gewisse, vereinbarte Summe pro Woche/Monat, mit der es fest rechnen und evtl. auch planen kann. Und dieses Geld gibt es, immer, egal, ob es gerade Stress mit den Eltern hat, seinen Haushaltspflichten nicht nachgekommen ist o.ä. - das sind andere Bereiche, haben mit dem TG nichts zu tun!

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben glaube ich 3 Anläufe für Taschengeld unternommen, aber es passt einfach nicht zu unserem Familienleben. Vor allem, weil die Kinder bis zur weiterführenden Schule keine Möglichkeit außer dem Bäcker in der Schule hatten das Geld auch ohne mich auszugeben. Da wo die Gelegenheit war Geld auszugeben, waren wir meistens als gesamte Familie und dann hätte die Kinder entweder das gleiche Taschengeld trotz unterschiedlichem Alter kriegen müssen, oder der Kleine hätte weniger gehabt. Abgesehen von Süßigkeiten hätte eh für das meiste länger gespart werden müssen. Und wenn sowas wie Eis vom Taschengeld gekauft werden müsste, hätte dann unter Umständen nur ich mir ein Eis kaufen können oder ich bezahle es halt doch wieder zusätzlich zum Taschengeld-



    Meine Kinder haben aber auch Geldgeschenke in einer Kasse, die sie jederzeit ausgeben können, wenn wir Eltern uns weigern etwas zu kaufen.

    Wie sieht das dann in der Realität aus, wenn man unterwegs ist und die Kinder etwas haben wollen? Will ich nicht bevormunden oder die wünsche werten, müsste ich ja immer alles kaufen?

    Oder wie ist das gedacht? (Ehrliche Frage, vielleicht verstehe ich es falsch.)

    Ich bevormunde dann eben gelegentlich doch. Ist ja eigentlich auch außerhalb des Taschengeldrahmens so, wenn nicht unendlich viel Geld vorhanden ist.


    Wobei es bis vor kurzem echt überschaubar war, was sie haben wollten. Und bei größere Sachen mussten eben auch mal bis Weihnachten oder Geburtstag warten.



    Bestes Beispiel, was bei keinem Taschengeld passiert ist da leider mein Mann. Einzelkind, seine Mutter bei der Geburt Mitte 40, Haus war schon abbezahlt. Geld zwar nicht im Luxus, aber für alles da und noch dazu viele Extras. Er hat kein Taschengeld bekommen, es wurde ihm schlicht immer gekauft, was er wollte und als er älter war, gab es Geld für Kino, Essen gehen und co. ebenfalls einfach so. Kurz gesagt: Was er haben wollte, hat er eben gekauft bekommen bzw. Geld dafür gehabt.


    Da bei meiner 13 jährigen im letzten Jahr die Wünsche allerdings explodiert sind, müssen wir demnächst mal eine Regelung finden, denn sonst geht es in diese Richtung

  • Meine Kinder bekommen Taschengeld und die Große (wird 14) bekommt ab nächsten Jahr Budgetgeld.

    Zu Geburtstagen oder Weihnachten wird hier selten Geld geschenkt. Das sind dann vielleicht mal 30€ oder ein Gutschein und die darf das Kind dann auch behalten.

    Süßigkeiten darf sich jedes Kind etwas wünschen und das kaufe ich dann beim Wocheneinkauf mit und sie bekommen es zur freien Verfügung. Das machen wir seit einem halben Jahr und es klappt prima. Kein Gejammer und Gefeilsche mehr. Isst ein Kind alles am Einkaufstag auf, hat es den Rest der Woche eben nix mehr.


    Ich selbst habe als Kind kein TG bekommen und fand das furchtbar. "Du kannst uns fragen, wenn Du etwas möchtest" und dann wurde entschieden, ob meine Eltern das für sinnvoll oder eben nicht erachteten. Manchmal wollte ich nämlich Dinge, die sinnlos sind und auch heute gibt es noch Dinge, "die man nicht unbedingt braucht" und sie trotzdem haben möchte. Darüber zu urteilen, was meine Kinder haben möchten, steht mir einfach nicht zu. Ausserdem finde ich es wichtig, daß man auch mal etwas kauft und im Nachhinein feststellt, daß war ein Fehlkauf. Das muss man aber lernen, wie man eine Kaufentscheidung trifft und wann klappt das besser, als in der Kindheit/Teenager Zeit, wenn die Eltern da noch im Hintergrund was abfedern können. Natürlich rede ich auch vorm Kauf mit dem Kind, was ich davon halte, aber wenn sie es unbedingt möchten, dann dürfen sie das kaufen.


    Ich habe leider erst in der Lehre schmerzhaft erfahren müssen, das Geld auch einfach mal alle ist. Dadurch das ich immer nur nach Geld fragen musste, habe ich nicht gelernt, wie man es einteilt und wie man Prioritäten setzt. Mittlerweile kann ich das sehr gut, aber aufgrund meiner Erfahrung möchte ich meinen Kindern den Umgang mit Geld möglichst früh lernen. :)

    • Offizieller Beitrag

    Nora Imlau hat da halt einen Denkanstoss geschrieben, und dem kann man in manchen Punkten zustimmen, in anderen nicht. Dennoch ist es doch Fakt, dass die allermeisten Kinder in Deutschland Taschengeld bekommen (sogar das Jugendamt gibt da eine Tabelle heraus!), und es höchst ungewoehnlich und selten ist, wenn Kinder kein Taschengeld bekommen, und dass. man das dann auch oft verteidigen muss, weil Taschengeld so viele tausend Vorteile habe (wie sie hier im Thread ja auch aufgelistet werden).


    Fuer uns passt es halt nicht. Und ich will da gar keine grossartige Lebens-Philosophie draus machen.

    Okay, auf der Straße finden meine Kinder eher weniger Geld, abgesehen davon, dass es je nach Höhe ja auch nicht erlsubt ist das zu behalten.

    War ja nur ein Beispiel, meine Kinder haben schon mal 5, 10 und auch 20 Dollar gefunden.


    Davon abgesehen, sie brauchen einfach kein Geld, auf Nachfragen wollen sie auch kein Taschengeld, obwohl meinem Gefuehl nach "alle Kinder um uns rum Taschengeld haben". Und ich glaube, dass darin Nora's Statement begründet ist, es ist so normal, Taschengeld zu kriegen, dass man schon gute Gründe haben muss, wenn man das nicht tut. Ob das nun meine Gründe sind, steht ja nochmal auf nem anderen Stern.


    VivaLaVida weder in den USA noch Frankreich waren in unserem Umfeld Taschengelder ueblig. In Deutschland gibt es Tabellen vom Jugendamt dazu!


    Möwe wir haben halt ein Budget - soviel kommt im Monat rein, soviel muss bezahlt werden. Und bevor ich Schokolade kaufe, muessen ersteinmal alle anderen Basics gedeckt sein, ebenso beim Nagellack. Ich kaufe keinen Nagellack, wenn das Brot noch nicht bezahlt ist, bin aber bereit auch mal billigeres Brot zu kaufen, damit am Schluss Geld fuer Nagellack übrig ist; hypothetisch gesprochen.


    Ich finde es eher komisch, wenn Kinder keinerlei Ahnung haben, dass vieles im Leben Geld kostet. Mein 10jaehriger kennt die Summen in etwa, der mit 7 hat zugehört, weiss das wahrscheinlich nicht mehr so genau, weiss aber ganz genau, dass wir ein Budget haben fuer den Alltag und was da dazu gehoert. Wir bereden ja auch in der Familie ob wir uns einen Urlaub leisten koennen; wir sehnen uns tierisch nach der Bretagne, aber das kostet einfach eine ganze Stange Geld, alleine die Anfahrt ist weit und teuer. Und dabei wollten wir meine Schwiegerfamilie besuchen, das wird noch teurer, aber Schwiegermutter ist schwerkrank und so lange wird sie nicht mehr haben.


    Solche Diskussionen laufen bei uns in der Familie ab, und ich finde das wertvoller als 1Euro Taschengeld/Woche.


    Irgendjemand erwaehnte, dass die Kinder bei 500Euro von dem Budget Lego einkaufen würden - ja, aber dann ist da die Diskussion halt noch nicht zu Ende, denn die 500 Euro werden ja fuer anderes gebraucht, zumindest bei uns.


    Ich sage halt klar "nein ich kaufe keine Zeitschrift", aber wir koennen gerne in die Bücherei gehen. Und ich werte auch, denn ich erzähle meinen Kindern durchaus, dass manches Spielzeug Plastikramsch ist. Dennoch haben sie manchmal etwas von einer Kermess oder so, und stellten dann fest, das ist wirklich billig Ramsch und taugt nichts und geben kein Geld mehr dafuer aus.


    Ehrlich gesagt fände ich es unheimlich unfair, wenn ich weiss, dass ein Spielzeug schlechte Qualität hat, und das meinem Kind nicht vorher zu sagen. Wir reden und informieren, entscheiden tun die Kinder selbst. Finde ich fuer uns viel passender und stimmiger.

    weil die Kinder schnell merken, ob sie die fünfte Zeitschrift wirklich dringend brauchen oder nicht.

    Was ich da jetzt nicht verstehe - im Endeffekt bin es ja doch ich, die die Zeitschrift kauft, oder das Geld dafuer gibt. Was ist der Unterschied, ob ich die nun fuer das Kind kaufe, oder es kauft sie selbst?

    • Offizieller Beitrag

    Ich selbst habe als Kind kein TG bekommen und fand das furchtbar. "Du kannst uns fragen, wenn Du etwas möchtest" und dann wurde entschieden, ob meine Eltern das für sinnvoll oder eben nicht erachteten. Manchmal wollte ich nämlich Dinge, die sinnlos sind und auch heute gibt es noch Dinge, "die man nicht unbedingt braucht" und sie trotzdem haben möchte. Darüber zu urteilen, was meine Kinder haben möchten, steht mir einfach nicht zu.

    Von Süßigkeiten abgesehen waren das bei uns aber eh die Dinge, auf die sie mehrere Wochen oder gar Monate hätten sparen müssen. Also die Chance, die DInge auch tatsächlich zu bekommen waren größer, wenn sie uns fragten.

  • ich habe sehr spät (Ü30) erst gelernt, einigermaßen mit geld umzugehen.


    trotz vernünftiger taschengeldregelung in der kindheit und jugend.

    und eigenem einkommen ab der lehre.

    Ich denke, dass bei diesem Thema (wie bei vielen anderen auch, z.B. Ordnung halten, maßvoller Umgang mit potenziell süchtigmachenden Tätigkeiten/Dingen, usw.), oft eine Kausalität unterstellt wird, die es nicht zwangsläufig gibt.


    Meines Erachtens sind Menschen einfach sehr verschieden, und es gibt alle möglichen Variationen. Von Kindern, die TG bekommen und schon immer und auch als Erwachsene gut mit Geld umgehen können (dazu zähle ich mich), Erwachsene, die zwar als Kinder TG bekommen haben, aber trotzdem nicht gut damit umgehen können oder es recht spät noch lernen wie VivaLaVida, Kinder, die kein TG bekommen haben (weil sowieso immer Geld im Überfluss bereitgestellt war) und später mit Geld umgehen können oder auch nicht, und Kinder, die kein TG bekommen haben (weil dafür kein Geld da war), und später mit Geld umgehen können oder auch nicht. Und bestimmt noch einen Haufen anderer Varianten.


    Aus den eigenen Erfahrungen versucht man dann wegen der unterstellten Kausalität ein Rezept zu stricken, das dem Kind insbesondere später als Erwachsener das Leben erleichtern soll. Meines Erachtens spricht für mich (weil ich unterstelle, dass die Maßnahme in der Kindheit sowieso oft nicht ausschlaggebend dafür ist, wie es später läuft) viel dafür, einige Dinge - wie z.B. das Taschengeld - einfach so zu handhaben, wie es aktuell für alle Beteiligten am besten passt.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Huhu,


    grundsätzlich finde ich es okay, kein TG zu geben. Wir sagen auch schnell bei kleineren Wünschen, dass wir das eine oder andere einfach auf die Einkaufsliste setzen und dann am Einkaufstag einfach mitbringen.

    Trotzdem bekommen unsere TG gemäß den Vorgaben vom Jugendamt, damit sie eine gewisse Planungssicherheit haben. Das Geld geht per Dauerauftrag direkt aufs jeweilige Konto.

    Wir bezahlen auch für Arbeiten im Garten und im Haus, die über die „normalen“ Dienste, die jedes Familienmitglied bei uns macht, hinausgehen. Und zwar recht stattlich. Dass alle drei Kids trotzdem wenig Plusarbeit in Anspruch nehmen, zeigt mir, dass sie eigentlich mit iher finanziellen Situation ganz zufrieden sind.


    lg roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

  • weil die Kinder schnell merken, ob sie die fünfte Zeitschrift wirklich dringend brauchen oder nicht.

    Was ich da jetzt nicht verstehe - im Endeffekt bin es ja doch ich, die die Zeitschrift kauft, oder das Geld dafuer gibt. Was ist der Unterschied, ob ich die nun fuer das Kind kaufe, oder es kauft sie selbst?

    genau da sehe ich folgenden Unterschied:


    Ohne Taschengeld wird die ganze Zeit gequengelt, ob ich die Zeitschrift kaufe, mit Taschengeld ist es ihnen plötzlich zu schade ums Geld, die Zeitschrift zu kaufen. Weil sie genau wissen, dass das Spielzeug allermeistens nur Plastikschrott ist.


    Ich kann ganz entspannt sagen, geht mal gucken, ob was dabei ist, ich erinnere daran, wenn ich weiß, dass sie auf etwas sparen möchten, äußere auch mal, meine Meinung, sie treffen ihre Entscheidung und kaufen oder kaufen nicht und wir verlassen friedlich den Laden. Und das gilt dann nicht nur für die Zeitschriften, sondern eben auch in Spielzeuggeschäft oder im Souvenirshop.


    Keiner ist sauer auf mich, weil ich etwas (die Zeitschrift/das Spielzeug/...) nicht gekauft habe, sondern sie haben selber entschieden, nichts zu kaufen.


    Doch - ich finde, da ist mit eigenem Taschengeld auch ein Lerneffekt dabei.