Ich glaube ob zb so ein offenes Glas wie bei homunkulus funktioniert, ist einfach auch ganz viel typsache. Prinzipiell finde ich den Gedanken sehr schön: wir haben ein gewisses Budget als Familie zur Verfügung und jeder darf sich davon etwas nehmen. Maßvoll.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das in manchen Familien super klappt; ich kann mir aber auch vorstellen, dass es mancherorts nicht funktioniert.
Ist ja ein bisschen wie mit frei verfügbaren Süßigkeiten: bei uns hat das von Beginn an funktioniert, wir hatten eine -fast immer gut gefüllte- Snackschublade, da wurde sich nie im Übermaß dran bedient, sie war nie leergefuttert. Es ist aber halt ein bisschen Glückssache denke ich.
Dafür hätte ein offenes Geldglas vermutlich zumindest im Grundschulalter nicht gut funktioniert, zu groß wäre die Verlockung gewesen, doch noch mehr zu nehmen. Das war hier auch die Zeit, wo die Kinder recht „materialistisch“ waren, es war irgendwie cool, Sachen selbst kaufen zu können. Inzwischen geht es.
Dennoch finde ich es gut, dass sie einen Betrag erhalten, mit dem sie fest rechnen können und auch zeitlich frei verfügen können. Ich habe nicht das Gefühl, das Geld hier eine große Rolle spielt, sie wissen, Anfang des Monats kommt Betrag X aufs Konto und fertig.
Natürlich ist da auch jeder geprägt von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen, das ist ja bei vielen Dingen so, ohne das man daraus eine Allgemeingültigkeit ableiten könnte.
Ich hatte zb eine beste Freundin, die bekam kein TG, konnte immer fragen und bekam dann auch reichlich. Wahrscheinlich mehr als ich so zur Verfügung hatte. Dennoch fand ich den Ablauf immer unangenehm:
Sie fragte „ich geh mit ebura weg, kann ich etwas Geld bekommen?“
Und immer kam die Rückfrage „was willst du denn kaufen“
Das war alles an sich nicht schlimm, die Eltern sehr wohlwollend, aber man hatte halt immer zu antworten. Ich hingegen hatte Betrag x und musste dafür niemanden irgendwas erklären.
Natürlich beeinflussen solche Erlebnisse bzw die Gefühle die man dabei hatte, dann die eigene Entscheidung.