Datenschutz, ein Fremdwort beim Arzt?!

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  • Arzt beim nächsten Mal ansprechen werde ich tun. Leider war es in beiden Fällen so, dass sowohl Arzt als auch Mitarbeiterin bereits draußen waren. Kollegen am Tresen verpfeifen mochte ich nicht direkt, werde ich dann aber wohl tun müssen.


    Bzgl. Gerätehersteller: Der wird vermutlich argumentieren (können), dass die aktuelle Version ja datenschutzkompatibel sei. Im Zweifelsfall ist das von Janos verwendete Modell außerhalb der Wartung und damit hat er das Problem auf den Anwender abgewälzt.

  • Meine Ärztin hat so eine Folie auf dem Bildschirm. Da kann man nur was sehen, wenn man direkt davor sitzt. Wartezimmer und Anmeldung sind eins. Das ist oft blöd wegen Datenschutz. Aber wie soll man es lösen?

  • Und wenn man wirklich nen Platzhalter anlegt, Patient Max Mustermann mit allen Daten usw. und den dann immer nach jedem Patienten aufruft? Müsste doch eigentlich gehen, oder ? AUch wenns umständlich ist.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ne, ich muss den letzten Patienten aufrufen, geht nicht anders. Icv stelle mich möglichst immer so vor den Bildschirm, dass er nicht zu sehen ist. Aber mich stört dass es so ist.

  • ne, ich muss den vorherigen Pt aufrufen, um den nächsten pt anzulegen.


    Das Gerät hat einige Jahre auf dem Buckel, ich weiß nicht, ob der Hersteller dafür verantwortlich ist, das den neuen gesetzlichen Normen anzupassen. Aber wie gesagt - mit widerstrebt es, für viel Geld ein neues zu kaufen, zumal das alte eigentlich für meine Zwecke genau richtig ist und gut funktioniert.


    Die pt haben sogar anonymisierte Namen, aber ich muss die Klarnamen in die Maske eingeben.

    Ich glaube nicht, dass sich die Datenschutznormen seit Inbetriebnahme so derart geändert haben. Auch vorher bestand doch das Arztgeheimnis und die Verpflichtung, Krankenaktendaten nicht frei einsehbar für alle zu haben. Ich würde den Hersteller anschreiben.

  • Die Arbeitsweise hat sich geändert. Früher wurde die Untersuchung von zwei Personen durchgeführt. Eine am Bildschirm, eine am Patienten. Das ist jetzt anders, ich mache das alleine

  • Im Großen und Ganzen haben sich die Datenschutznormen auch nicht geändert, zumindest in D. Geändert hat sicht seit der DSGVO im Mai 2018 jedoch die Höhe der Bußgelder im Anzeigefall. Diese beträgt nun bis zu 4% des weltweiten Jahresumsatzes. So etwas kann sich ein Unternehmen nicht mehrfach leisten.


    Das Blöde in @janos' Fall ist, dass der Hersteller argumentieren wird, sie müsse ja nur eine neuere Version des Geräts einsetzen... Momentan ist der damit raus und hat das Problem auf den Anwender abgewälzt. Evtl. wird sich daran mittelfristig noch etwas ändern, die EU Kommission ist afaik dran, die Hersteller auch über ihre Produkthaftung in die Pflicht zu nehmen. Das wird aber sicher noch ein paar Jahre dauern.

  • es ist irgendwie diese Diskrepanz die mich stört, wenn ich irgendwo meinen Namen angebe, muss ich jedes Mal darüber informiert werden, dass diese Informationen zu diesem und jenem Zweck gespeichert werden und ich jederzeit dem widersprechen kann (warum wird das nicht zentral geregelt und gilt dann einfach immer?) und mein Arzt werden persönlichste, sensibelste Daten coram publico ausgebreitet?

  • Ich stand neulich auch mal wieder in der KiA-Praxis, um wie telefonisch besprochen ein Rezept fürs Kind abzuholen, und die MFA am Tresen schaut mich mit grossen Augen an: "Ja, um was gehts denn???" Und ich "Das Rezept bitte, wie telefonisch besprochen..." Neben mir zwei Elternpaare mit heulenden Babys aufm Arm, die Tür zum Wartezimmer sperrangelweit offen... und sie ging tatsächlich davon aus, dass ich jetzt hier neben all den Anwesenden genau erläutere, was mein Kind jetzt wo wie hat. Zum Glück hat sie dann im PC wohl die entsprechende Notiz gefunden und mir das Rezept gegeben, ohne es weiter zu erläutern.

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

  • Ich war mal bei einer Vertretungsärztin, zum impfen, und die fragte mich im Untersuchungsraum, ob ich auch so Spritzenangdt hätte wie mein Mann..


    A bin ich geschieden

    B war ich bei der Ärztin noch nie persönlich, bei den Inhaber der Praxis auch nur einmal im Vertretungsfall

    C geht mein Exmann zu wem ganz anders (zumindest soweit ich das weiss)


    Ich war auch sehr perplex


    Ich arbeite im Krankenhaus, wir machen bei den Übergaben die Tür zu, geben telefonisch nicht keine Auskunft, und unsere Fenster zum Dienstzimmer haben so milchig Folien, die zimmerbelegung hängt so hinter der Tür, dass diese nur im Dienstzimmer bei geschlossener Tür zu sehen ist.

    Die akten die wir mitführen auf dem Wagen sind in der Schublade, oder wenn oben drauf, dann abgedeckt mit einer Klappe. Wenn unsere docs unterwegs sind, klapp ich die immer zu, wenn sie es vergessen haben.

    Es ist Hölle anstrengend, da permanent drauf zu achten. Ich wünsche mir oft noch ein weiteres Zimmer für Aufnahmegespräche oder Eingangsuntersuchungen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich war auch sehr perplex

    Zurecht! Das geht nicht. Und das muessen die Angestellten lernen.


    Ich rief neulich beim HA an, um zu wissen, welche Diagnose genau in der Akte meines Mannes notiert war, und wie ich am Besten diese Info erhalten könne. Ich musste weder meinen Namen sagen, einfach der Name meines Mannes reichte aus und mir wurde alles, was in der Akte stand übers Telefon mitgeteilt.


    Gewohnt bin ich es, dass man da mit Vollmachten hingeht.

  • Das ist natürlich so nicht ok.


    Aber telefonisch hätten sie dir eigentlich gar nichts sagen dürfen. Das weißt du bestimmt ja auch. Warum hast du dann angerufen?

    • Offizieller Beitrag

    Weil ich wissen wollte, welche Dokumente sie von mir wollen. War mein erstes Mal in Deutschland. Einfach hingehen und dann stimmt was nicht und wieder zurück, ist doch auch kein ansatz.


    und irgendwie verstehe ich den Sinn deiner Frage nicht. Mir scheint, dass zu implizieren, als wäre alleine schon das nachfragen am Telefon falsch.

  • Weil ich wissen wollte, welche Dokumente sie von mir wollen. War mein erstes Mal in Deutschland. Einfach hingehen und dann stimmt was nicht und wieder zurück, ist doch auch kein ansatz.


    und irgendwie verstehe ich den Sinn deiner Frage nicht. Mir scheint, dass zu implizieren, als wäre alleine schon das nachfragen am Telefon falsch.

    Ja, ist es. Telefonische Auskünfte sind nicht ok. Da könnte ja wirklich jeder anrufen. Leider bleibt dann oft nur der Weg, persönlich hinzufahren.

    • Offizieller Beitrag

    Nochmal: ich rief an, um zu wissen, wie ich an diese Information gelangen kann; sprich ich wollte wissen:: brauche ich eine Vollmacht, wie sollte dazu der Text lauten, brauche ich eine Kopie seines Ausweises, kann mein Mann selbst kurz ans Telefon etc. Solche Details variieren international sehr stark.


    Ich wollte keine Auskunft am Telefon. Daraufhin wurde gesagt "warten sie kurz, wie hiess ihr Mann nochmal" und dann bekam ich meine Antwort. Selbst wenn ich das am Telefon haette erfragen wollen, haette doch der Dame am Telefon absolut klar sein muessen, dass sie mir die Info so nicht geben kann. Die Schuld ist doch nun wirklich nicht beim Anrufer zu sehen, sondern bei dem der die Info rausgibt.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • klar, verantwortlich ist der, der die Informationen rausgibt. Du hattest oben geschrieben, du wolltest wissen welche Diagnose drin steht. Das geht telefonisch nicht. Auch nicht, wenn der Mann selbst anruft.


    Dein Satz weiter unten schildert eben genau das Problem, wenn man die leute am Telefon darauf hinweist, dass sie selber herkommen müssen: es ist umständlich, man hat keine Lust, zweimal zu fahren oder keine Zeit. Man möchte doch nur eine einfache Auskunft, das müsste doch gehen, es kann doch nicht sein, dass man deswegen extra herfahren müsse? Und dann noch zu Zeiten, zu denen die Praxis offen hat?


    Die meisten Patienten haben keinerlei Verständnis dafür. Und werden sehr unfreundlich. Bedrohen und beschimpfen.


    Eigentlich dürfte die Praxis nicht mal bejahen, dass dein Mann dort Patient ist.

  • janos Aber Nachtkerze wollte doch nur telefonisch wissen, was sie tun muss um ordnungsgemäß an Informationen zu kommen. Es ist doch nicht ihr Fehler, wenn sie direkt alles mögliche aus der Akte vorgelesen wird? Wie soll man denn sonst rausfinden, welche Vollmachten man vorlegen muss?

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • "Ich rief neulich beim HA an, um zu wissen, welche Diagnose genau in der Akte meines Mannes notiert war, und wie ich am Besten diese Info erhalten könne."


    Das hatte sie im ersten diesbezüglichen Beitrag geschrieben. Das hatte ich dann so verstanden, dass sie wissen wollte, welche Diagnose genau in der Akte des Mannes notiert war.


    Aber wie oben geschrieben - nicht mal die Aussage, ob er dort Patient ist, ist eine Information, die weitergegeben werden darf.

  • Ich hatte schon mehrfach Rezepte, die für andere Patienten gedacht waren. Also in meinem Bündel von Krankschreibung und Rezepten lag dann eben auch ganz hinten das Rezept von Frau Müller dabei. Fand ich immer extrem unangenehm und hab es schnell zurück gebracht, aber die Mitarbeiterinnen waren da immer sehr entspannt.