Digitalisierung (ausgelagert vom Genderthread)

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    • Offizieller Beitrag

    Mein Sohn hat ein faecheruebergreifendes Fach "Medienkompetenzen", dort werden eben diese Fähigkeiten gelernt und geuebt und dann angewendet. Das Fach geht von Klasse 5-13 und wird von diversen Fachlehrern Einheitsweise übernommen.

  • Ja, aber schreiben lerne ich doch in der Schule, genauso gehört Informatik-Unterricht in die Schule. Wie man eine ordnerstruktur aufbaut, wie man Dateien benennt, was Metadaten sind. Dass man bei gemeinsam genutzten Servern keine Email-Anhänge verschickt, sondern die Datei an einem logischen Ort ablegt (oder andere Systeme nutzt, wie z. B. SharePoint), das lernt sich nicht von alleine (oder es endet mit solchen Dingen, wie meine Kollegin, die Dateien abspeichert unter dem Namen "Datei von happy spider").

    Im Informatik-Unterricht an der Schule meiner Tochter lernen sie das. Aber es ist nur ein Wahlpflichtfach. Neben 4 weiteren Fächerangeboten, für eine 5zügigen Jahrgang. So wie den Beginn der dritten Fremdsprache. Oder Kunst. Um den Bogen zu Genderkacke zu schlagen - ist klar, wie die Kurszusammensetzungen in etwa sind, oder?

  • Ich empfinde Aussagen wie "Generation Internet hat keinen Plan [vom Dateienspeichern, Email, etc], als diskriminierend, Stichwort "Ageism", weil mMn diese Dinge im Alltag von Kindern und Jugendlichen keine/wenig Rolle spielen und man/frau die deswegen nicht als Voraussetzung annehmen kann/sollte, aber mindestens nicht darüber herziehen...

    Das mag sein, das Problem ist nur: wenn ich keine Ahnung habe, wie ich die Fotos auf meinem Handy in einer Ordnerstruktur lokal auf einem Rechner ablege und auch nicht weiß, wie ich ein Backup meines Handys auf dem PC speichere und wie ich ein Backup meines PCs mache, dann speichere ich alles in der ach so praktischen Cloud, und damit verliere ich erstens komplett die Kontrolle über alle meine Daten und - und das ist besonders paradox, weil die Generation Internet ja gleichzeitig auch die Generation F4F ist - das Cloud-Gespeichere erzeugt einen immensen Energieverbrauch. Das sind gigantische Serverfarmen, die gekühlt werden müssen, und die stehen da, wo Strom wenig kostet. Und der wird garantiert nicht klimaschonend erzeugt.

  • All diese Sachen wie Ordnerstrukturen, Benennung, Anhänge bei Emails, Erstellung von PPT - Folien etc. wurden hier in der 6. in Informatik gelernt, genauso wie objektorientiert zu denken. Ich bin vom Informatikunterricht im neuen G9 in Bayern wirklich angetan. Praktisch, lebensnah und erklärt Funktionshintergründe.

    Einmal lernen reicht nicht. Wenn dann die Sachen nicht angewendet werden, geht es wieder verloren.

    Die haben alle einen Schulaccount mit dem sie arbeiten müssen, der existiert nicht nur in der 6. Das hält im Training. :) Ich finde es wirklich ďurchdacht. Die lernen das alle, egal wie weit soe sind. Es wird nicht von automatischem Können ausgegangen. Und danach müssen die SuS mit dem Wissen weiterarbeiten.

    Bei praktisch nichts, wird davon ausgegangen, dass Sachen autimatisch gekonnt werden. Also jedenfalls nicht in den Schulen, mit denen ich Erfahrung habe.


    Ich habe aber eben sehr oft gemerkt, dass sich solche Aufgaben sich gern abgenommen werden. Aber so wird es dann erst recht nicht besser.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • @happy spider: Smartphone, tablet und pc sind doch keine alternativen, die ergänzen sich.

    Richtiges, ernsthaftes arbeiten, leistungsintensiv auf dem smartphone? *gg*

    Genauso lachhaft das mobile arbeiten von unterwegs mit pc.

    Re Programm und app - das eine ist doch nur ein neuer Name für das andere, auf dem Smartphone allerdings meist ohne hilfefunktion, damit fallen viele Möglichkeiten weg, weil niemand sie kennt.

    Re Mails: ob ich Mails verschicke oder ob das Kind einen anderen Namen hat, ist letztendlich egal, aber noch sind Mails stand der Technik. Und durch bisherige andere Dinge nicht zu ersetzen. Und da täten Jugendliche gut dran, das zu lernen. Was ich aber noch wichtiger fände, wäre die Fähigkeit, mehr als eine Frage pro Post / Mail registrieren und beantworten zu können, Beiträge zu strukturieren.

    Aber das ist nun endgültig ot.

  • Ich empfinde Aussagen wie "Generation Internet hat keinen Plan [vom Dateienspeichern, Email, etc], als diskriminierend, Stichwort "Ageism", weil mMn diese Dinge im Alltag von Kindern und Jugendlichen keine/wenig Rolle spielen und man/frau die deswegen nicht als Voraussetzung annehmen kann/sollte, aber mindestens nicht darüber herziehen...

    Ich ziehe nicht darüber her. Ich bin täglich damit konfrontiert, dass mich das wertvolle Unterrichtszeit und Nerven kostet , die SchülerInnen kostet's zuweilen die Facharbeit, weil die am Tag vor der Abgabe versehentlich überspeichert wird oder zwischendurch der Arbeitsfortschritt dauernd "verschwindet".

    Und natürlich haben wir ein Methodenkonzept undProjekttage dafür, natürlich wird das auch oft angewendet (ich zum Beispiel arbeite mit den Kids echt viel am Rechner, lasse Präsentationen mit PP oder Prezi machen, will Hausaufgaben getippt und geschickt haben,...), aber es ist oft nicht von Interesse und dann macht's die Freundin für einen und man kann es halt bis zur Facharbeit in 10 nicht.


    Ich rede ja nicht von Grundschülern. Ich rede von Leuten, die nach Wochen des intensiven Trainings (!) ihre Bewerbungsanschreiben und Lebensläufe nicht formatiert kriegen. Also, wenn etwas z.B. mittig gesetzt werden sollen, machen viele so viele Leerzeichen vor die Worte, dass es grob mittig aussieht.

    Ich hatte mal einen Schüler, der für die Facharbeit immer eine Seite getippt und sie dann gedruckt hat. Dann hat er den Text gelöscht und die nächste Seite getippt. Die Seitenzahlen hat er von Hand in die letzte Zeile getippt. Wir üben das alles selbstverständlich mit den SchülerInnen. Mir fällt da nix mehr zu ein.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Das Katerchen hat sich gestern einen Keks ans Ohr gehalten und "Hallo?", gesagt. Zählt das? ;) :D

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


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  • Drahtesel: aber auch mit denen kann man doch telefonieren?

    Und spätestens ab 1. Klasse sind die Kinder hier auch stolz, wenn sie das dann alleine können und dürfen.

    Ja, klar, aber es ist eben ein "entsperren (lassen), dann Adressbuch durchforsten" statt ohne Umschweife die Tasten (oder Wählscheibe #love) zu bedienen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich erlebe es ganz oft, dass Kinder weder Hallo, noch Namen, noch Tschüss sagen. Oftmals ruft dann nochmal die Mutter an, um klar zustellen, was das Kind gerade wollte - ich spreche von 10jaehrigen Kindern.

  • das Cloud-Gespeichere erzeugt einen immensen Energieverbrauch. Das sind gigantische Serverfarmen, die gekühlt werden müssen, und die stehen da, wo Strom wenig kostet. Und der wird garantiert nicht klimaschonend erzeugt.

    Ich bezweifle, dass ein Cloud-Speicher für die gleiche Menge Daten und das gleiche Ausmaß Datensicherheit mehr Ressourcen braucht als wenn jeder seine Handydaten zuhause bei sich mit dem eigenen Rechner sichert.


    Im übrigens ziehen meines Wissens die Serverfarmen zur Zeit tendenziell nach Skandinavien um und nutzen Ökostrom und Wasserkühlung.

    Ökostrom ist in der Herstellung nicht mehr teuerer als fossiler Strom. Fossiler Strom hat nur die besseren Lobbyisten.

    • Offizieller Beitrag

    Einmal lernen reicht nicht. Wenn dann die Sachen nicht angewendet werden, geht es wieder verloren.

    Die haben alle einen Schulaccount mit dem sie arbeiten müssen, der existiert nicht nur in der 6. Das hält im Training. :) Ich finde es wirklich ďurchdacht. Die lernen das alle, egal wie weit soe sind. Es wird nicht von automatischem Können ausgegangen. Und danach müssen die SuS mit dem Wissen weiterarbeiten.

    Bei praktisch nichts, wird davon ausgegangen, dass Sachen autimatisch gekonnt werden. Also jedenfalls nicht in den Schulen, mit denen ich Erfahrung habe.


    Ich habe aber eben sehr oft gemerkt, dass sich solche Aufgaben sich gern abgenommen werden. Aber so wird es dann erst recht nicht besser.

    Wieso findest du, dass das Konzept so nichts bringt? Und welche Aufgaben sollen da abgenommen werden? Die Schüler müssen das doch alles selbst machen #confused

    Ich finde das Konzept gut durchdacht und vermute, dass es die meiste Schüler zu einer vernünftigen Arbeitsweise erzieht. Bei meinem Sohn hat es gut funktioniert.

  • Also ehrlich gesagt möchte ich nicht mit jemandem diskutieren, der mich auslacht.


    Also lass ich dir lieber deine Meinung ? in meinem Team habe ich E-Mails fast vollständig abgeschafft, und dafür ist es ja egal, ob du dazu eine andere Meinung hast.

  • Off topic: Ich schreibe viel mit Email, WhatsApp kommt mir nicht aufs Handy. Und ich bin noch oft am PC /Laptop, da finde ich normale Email am besten.

    Aber z. B. das Rabeneltern-projekt wird seit Jahren nicht mehr per E-Mail gemanaget. Es ist ja nicht E-Mail vs WhatsApp.

    • Offizieller Beitrag

    Off topic: Ich schreibe viel mit Email, WhatsApp kommt mir nicht aufs Handy. Und ich bin noch oft am PC /Laptop, da finde ich normale Email am besten.

    Aber z. B. das Rabeneltern-projekt wird seit Jahren nicht mehr per E-Mail gemanaget. Es ist ja nicht E-Mail vs WhatsApp.

    Sobald man mit vielen kollaborativ zusammenarbeitet, ist Email nicht mehr das Mittel der Wahl. Das geht dann über Groupware (spezielle kollaborative Programme passend zum Arbeitsumfeld) oder tatsächlich Foren. Emails verschwinden aus meinem Arbeitsumfeld auch immer mehr.

  • Erdbeerminze: Ist das nicht schon so? Informatik haben doch alle als Pflichtfach. Das war zu meiner Zeit anders, da war Informatik Wahlpflichtfach ab der 9. Klasse und wenn man dritte Fremdsprache gemacht hat wie ich, hat man in der gesamten Schulzeit niemals was von Informatik gehört. Aber hier Informatik ab der 6. Klasse für alle.

    Die Trennung zwischen Handarbeit und Werken gibt es auch nicht mehr. Am Gymnasium hat man in Bayern allerdings gar nichts davon, nur in der Grundschule. Ich weiß nicht, wie es genau an den Mittelschulen aussieht, aber meint Ihr, dass man da als Mädchen an Holz und Metall vorbeikäme? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

  • Ja, aber schreiben lerne ich doch in der Schule, genauso gehört Informatik-Unterricht in die Schule. Wie man eine ordnerstruktur aufbaut, wie man Dateien benennt, was Metadaten sind. Dass man bei gemeinsam genutzten Servern keine Email-Anhänge verschickt, sondern die Datei an einem logischen Ort ablegt (oder andere Systeme nutzt, wie z. B. SharePoint), das lernt sich nicht von alleine (oder es endet mit solchen Dingen, wie meine Kollegin, die Dateien abspeichert unter dem Namen "Datei von happy spider").

    Im Informatik-Unterricht an der Schule meiner Tochter lernen sie das. Aber es ist nur ein Wahlpflichtfach. Neben 4 weiteren Fächerangeboten, für eine 5zügigen Jahrgang. So wie den Beginn der dritten Fremdsprache. Oder Kunst. Um den Bogen zu Genderkacke zu schlagen - ist klar, wie die Kurszusammensetzungen in etwa sind, oder?


    Müssten dann nicht die Mädels als zukünftige Sekretärinnen im Informatikkurs sitzen? #nägel


    und - und das ist besonders paradox, weil die Generation Internet ja gleichzeitig auch die Generation F4F ist - das Cloud-Gespeichere erzeugt einen immensen Energieverbrauch. Das sind gigantische Serverfarmen, die gekühlt werden müssen, und die stehen da, wo Strom wenig kostet. Und der wird garantiert nicht klimaschonend erzeugt.


    Das ist den meisten wahrscheinlich gar nicht bewusst. Auch beim Streamen von Musik etc.


    Von wegen vergessene Technologien. Ich beobachte, dass viele Kinder nicht mehr telefonieren koennen, oder es sehr spaet (Ende Grundschule) lernen.

    Ist auch logisch. Wir haben z.B. kein Festnetztelefon mehr, nur noch personenbezogene Handys.

    Huh. Ich telefoniere beruflich viel mehr als privat (und erziehe mich immer mehr dazu, Sachen telefonisch zu klären, weil es oft effizienter und/oder effektiver ist als schriftlich). Wir haben die Wahl zwischen Handy und Festnetz, und wenn es geht nehme ich immer das Festnetz (auch Festnetznummern der Leute, die ich anrufe, weil die Gesprächsqualität immer noch oft besser ist.



    @happy spider : wenn du nicht E-Mail nutzt, welche Programme konkret nutzt du dann und was können die besser?


    Von einigen Banken weiß ich, dass sie E-Mail für formale Kommunikation nicht in allen Fällen nutzen, sondern dann lieber Fax...

  • In welchem Bundesland ist Informatik Pflichtfach?


    Hier in RLP wird das ab der 9. als Wahlpflichtfach angeboten, konkurrierend mit der 3. Fremdsprache.

    Handarbeit und Werken ist allerdings alles mit in Kunst absorbiert - da kommts dann sehr auf die Projekte an und damit auf die Lehrkraft bzw. Fachschaftsleitung.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

    Einmal editiert, zuletzt von Kerstin_Pfalz ()