"Pille" als Teenie, Depression als Erwachsene?

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  • NFP für junge Mädchen halte ich für mehr als ungeeignet.

    Ich nicht.


    Damit es auch mit einem Teenagerleben verträglich ist, muss man halt möglicherweise in entsprechende Hilfsmittel investieren. Es ist ärgerlich, dass die Krankenkassen nur die Pille übernehmen dürfen und nicht zum Beispiel auch sowas: https://www.avawomen.com/ . Um das sicher zur Verhütung anwenden zu können, muss man meiner Einschätzung nach nur noch wissen, dass der sicher unfruchtbare Bereich am zweiten Tag nach dem fruchtbarsten Bereich anfängt und bis zur Periodenblutung geht.


    Und dass es ziemlich unvorteilhaft aussieht ist auch kein Problem, man trägt es ja nur im Bett.


    Sowas wird natürlich nur für Kinderwunschpatientinnen entwickelt, weil da die Haftungsfrage nicht so drückend ist. Eine versäumte Schwangerschaft lässt sich nicht nachweisen, eine Verhütungspanne aber schon.

  • wenn gar nichts hilft, lasse ich mich sterilisieren. leider haben junge frauen diese option NICHT, selbst wenn sie wissen, dass sie keine kinder wollen. eine freundin von mir ist 35 und hat jahrelang versucht, sich sterilisieren zu lassen, ohne erfolg. das finde ich skandalös und furchtbar.

    Ja, dass ist skandalös und furchtbar...eine absolute Unverschämtheit.

  • Die spermiziden Gele die zusammen mit dem Diaphragma angewendet werden, liegen im Unterschied zu einer Spirale oder Kupferkette nicht in der Gebärmutter, sondern in der Vagina, also in einem Bereich der von der Natur dafür geschaffen wurde, dass Fremdkörper da eindringen können. Die Gele liegen auch nicht 24/7 im Körper der Frau, sondern nur während des Geschlechtsverkehrs, also genau dann wenn ohnehin ein "Fremdkörper" da ist. Und es gibt die Möglichkeit, Gele auf Milchsäurebasis zu verwenden (ist auch die üblichste Variante), die sind definitiv nicht schädlich, sondern sogar gesund für die Vaginalflora und helfen das Infektionsrisiko zu senken. Nee sorry Kiwi, wenn hier jemand Äpfel und Birnen vergleicht, dann bist du das.

  • Na gut , dann bin ich das;), das ist ein Punkt, da hast Du recht, ich habe auch Äpfel und Birnen verglichen.....


    Wobei ich mich immer sehr schwer tue mit dem "von der Natur dafür vorgesehen"-Argument, denn dann muss ich mich fragen ob die Natur überhaupt eine Verhütungsmöglichkeit "vorgesehen" hat für den weiblichen Körper....



    Aber auch bei der Anwendung von Milchsäure basierten Gelen kann es zu einer Veränderung der Scheidenflora kommen, die nicht IMMER positiv ist...


    Folgen einer Milieuveränderung können sein: Scheidentrockenheit mit möglicher Bildung von Haarrissen in der Schleimhaut, was zu leichten Blutungen führen kann; erhöhtes Risiko für Infekte, wie zum Beispiel Harnwegsinfekte; Geruchsveränderung.

    Wir sind einig, dass das Risiko ein unterschiedliches ist und sicher niedriger als bei einer hormonellen Verhütung, aber Hormonspirale und Kupferkette sind a). nicht gleich zu setzen und b.) ist es per definitionem keine Entzündung, nur weil die Kupferionen Entzündungsmediatoren induzieren...nichts desto trotz wäre das nicht meine Methode der Wahl.


    Hormonelle Verhütung birgt Risiken, dies zu verschweigen ist in meinen Augen fahrlässig, aber totale Panikmache finde ich auch fahrlässig insb. bei den möglichen Alternativen.


    Anders als viele Frauen in den Generationen vor uns, sind wir nicht nur in der Lage uns zu informieren, sondern auch zu wählen. Wenn wir als Mütter der meinung sind NFP, oder der Gebrauch eines Diaphragmas etc. wäre eine gute Alternative für unserer Töchter, steht es uns frei sie darüber zu infomieren oder sie auf zu fordern sich selbst zu informieren(entscheiden müssen die jungen Frauen dann eh selbser), genauso wie wir über die Riskiken einer hormonellen Verhütung sprechen können...ich für meine n Fall werde keine dieser Verhütungsmethoden verdammen...hätte aber zu gegegben bei dem Chaosvogel der meine Tochter ist, echtes Bauchweh mit nicht hormonellen Methoden, würde aber den Nuvaring empfehlen, weil sie (zumindest derzeit) so verpeilt ist, dass selbst eine reglmäßige Einnahme der Pille problematisch wäre....allerdings haben wir (hoffentlich) noch ein bisschen mehr Zeit und vielleicht stellt sich mit beginnender reife auch mehr Verantwortungsbewusstsein bei ihr ein...who knows.


    LG

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab ja das Problem etwas anders gelagert in Ermangelung von biologischen Töchtern, aber meinem Buben werde ich auf jeden Fall einschärfen IMMER ein Kondom zu verwenden. Denn, und das fehlt mir in der Debatte um Jugendlich und Sex immer, nur das Kondom schützt vor Krankheiten. Und wenn ich mir überlege, was man sich da so alles einfangen kann, dann ist ein Baby echt noch das kleinste Problem.


    Klar, wenn sich eine Frau (egal welchen Alters) in einer festen Beziehung befinden, dann stellt sich diese Frage (hoffentlich) nicht mehr, sondern dann steht die Verhütung einer Schwangerschaft im Vordergrund. Aber gerade bei Jugendlichen, die beginnen ihre Sexualität zu entdecken, finde ich es echt nicht gut STDs außer Acht zu lassen und nur an Verhütung zu denken.

  • Denn, und das fehlt mir in der Debatte um Jugendlich und Sex immer, nur das Kondom schützt vor Krankheiten. Und wenn ich mir überlege, was man sich da so alles einfangen kann, dann ist ein Baby echt noch das kleinste Problem.

    Ja...definitiv...stillschweigend hatte ich vorausgesetzt das ein Kondom zur Verhütung von Krankheiten immer zusätzlich eingesetzt wird!!


    Dennoch ganz wichtig dass du nochmal daran erinnerst! Danke!

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • wenn gar nichts hilft, lasse ich mich sterilisieren. leider haben junge frauen diese option NICHT, selbst wenn sie wissen, dass sie keine kinder wollen. eine freundin von mir ist 35 und hat jahrelang versucht, sich sterilisieren zu lassen, ohne erfolg. das finde ich skandalös und furchtbar.

    Ja, dass ist skandalös und furchtbar...eine absolute Unverschämtheit.

    Echt jetzt? Das wusste ich nicht. Warum das denn? Wie ätzend!!


    Ansonsten will ich völlig gehaltfrei und unqualifiziert anmerken, wie sehr ich es hasse, dass in den 20 Jahren, in denen ich mich mit dem Thema beschäftige, immer noch keine perfekte Verhütungsmethode gefunden wurde und ich mich gerade mit den selben Fragen wie damals beschäftigen muss. Kotz.


    Ich habe selbst übrigens immer (Ausnahmen unter 2 Jahre insgesamt) mit Nfp und Kondomen verhütet, und würde es - unter der Voraussetzung, dass es einen sehr regelmäßigen Zyklus gibt ! - auch für unter 20-Jährige empfehlen.


    Grundsätzlich würde ich meiner Tochter und meinem Sohn immer immer immer Kondome empfehlen, und zwar selbst mitgebrachte und angewendete.

  • Die Anwendung eines Diaphragmas ist nicht schwieriger als die Anwendung einer Menstasse. Erfreulicherweise führen ja Menstassen seit einigen Jahren kein Nischendasein mehr, sehr viele Frauen verwenden sie. Warum nicht auch das Diaphragma? Es gibt ja inzwischen auch einige Varianten wie Caya und Lea die nicht aufwändig angepasst werden müssen.

    Hallo, darf ich da mal zwischenfragen?

    Gibt es das Lea wirklich noch auf dem Markt? Bei Wikipedia finde ich nur, dass die Produktion 2014 eingestellt wurde. Weißt Du etwas darüber, ob es das wieder gibt, evtl. verbessert?

    (Eine befreundete Ärztin scherzte mal vor ewigen Zeiten, dass der damals beliebteste Mädchenname in Deutschland nicht umsonst Leah wäre - benannt nach dem Verhütungsmittel mit der höchsten Versagerquote.)


    Die Verwendung eines Diaphragmas ist im Übrigen nicht bei allen Frauen anatomisch möglich. Und wenn ich daran denke, wie lange ich mit der Menstasse gekämpft habe, bis da alles passte ... Diese Art von Trial and Error sollte man bei der Verhütung nicht durchexerzieren.


    Ich denke, wenn meine Tochter alt genug ist, werde ich ihr empfehlen, eine Beratung bei Profamilia zu machen (und vielleicht schicke ich meinen Sohn mit).


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Meine Tochter ist dreizehn, noch entfernt vom Thema Freund und Sexualität, aber gut aufgeklärt durch Sexualkunde in der Schule, eigene Literatur und viele Fragen. Sie sagte, dass sie auf Grund der Nebenwirkungen auf keinen Fall später die Pille nehmen möchte. Na gut, das kann sich noch ändern, aber ich werde sie darin unterstützen, wenn es so weit ist.

    Ich selbst habe in der Zeit zwischen 16 und Anfang 20 die Pille genommen. Ob meine depressiven Verstimmungen damit zusammenhingen, weiß ich nicht, ich möchte es nicht ausschließen. Ich weiß aber, dass ich nach Absetzen gar keinen Zyklus mehr hatte und nochmal Hormone nehmen musste, damit es überhaupt wieder los ging. Ich finde es so schade, nicht in meiner Jugend schon meinen natürlichen Rhythmus mit all dem auf und ab schon kennengelernt zu haben. Ich hatte aber auch das Glück von einem schmerzfreien und regelmäßigen Rhythmus.

    Ich möchte nicht von meinem natürlichen Hormongeschehen abgekoppelt sein und würde mich fühlen, als funktioniere ich wie eine Maschine.

    Ich möchte aber auf keinen Fall die Pille verteufeln, denn für viele ist es wohl genau die richtige Verhütungsmethode.

  • Da das Thema ja wichtig ist und mich interessieren würde, ob es in der letzten Zeit noch Erfahrungswerte gibt…? Schubs ich den Thread mal hoch..


    Und weil ich einfach keine gescheite richtig (bissl fast) sichere Verhütungsmittel kenne…

    Ich hasse Hormone nehmen, frage mich aber, was der Jugend nun sonst bleibt?

    Auch lese ich, dass mittlerweile so viele verschiedene Pillen auf dem Markt sind?


    Kann da jemand was zu sagen?


    Ich hab selbst die Pille genommen von 17-26. denn alles andere ließ Panik ausbrechen vor einer eventuellen schwascha.

  • Kondome? Sie schützen darüber hinaus auch vor Geschlechtskrankheiten und schieben die Verantwortung für „sicheren Sex“ nicht einseitig auf die Frauen ab, wie die Pille es tut. In Kombination mit NFP kann eine Schwangerschaft doch dann mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden.