"Pille" als Teenie, Depression als Erwachsene?

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  • Es gab in meinen Blasen Frauen, die halt die Pille nahmen, auch lange und durchgehend, genauso wie die anderen, die von vornherein mit der Hormoneinnahme kein gutes Gefühl hatten. 50:50 würde ich sagen.


    Von Pillenversagern hörte frau auch hier und da bzw. damals gab's noch "Pillenpause" (ist das noch so?) - die hat etlichen Kindern zu ihrer Existenz verholfen. Nie und nimmer hätte ich mich nur auf Pille verlassen.

  • Das sind jetzt diese zwei Faktoren, die als Ursache ausgeschlossen wurden? Oder auch noch andere?

    Aber es gibt bestimmt noch mehr variablen, die zur Einnahme von kontrazeptiva führen und später zu depressiven Symptomen führen als die aktuelle Einnahme oder der Beginn der Einnahme?

    Die Autoren sagen dazu:


    Covariate selection

    Covariates for the propensity score model were selected in a two step procedure. First, we identified central demographic and sample characteristics (NHANES cohort, age and educational level [high school graduate (reference); less than high school education; education beyond high school], marital status [married or living with partner (reference); never married; widowed, divorced or separated], poverty income ratio (a ratio of family income to poverty threshold),and ethnicity [non-Hispanic white (reference); non-Hispanic black; Hispanic; other]), and other variables that are theoretically or empirically linked to OC use and/or depression and were available in the dataset: bodymass index (BMI; weight in kilograms divided by height in metres squared; Luppino et al., 2010), age at menarche (KaltialaHeino, Kosunen, & Rimpel€a, 2003), age at sexual debut (Kaltiala-Heino et al., 2003), smoking history [no (reference); yes] (Kendleret al.,1993), sex of sexual partners [other-sex only (reference); same-sex only or both sexes] (Charlton et al., 2013; Marshal et al., 2011), diagnosed endometriosis [no (reference); yes] (Chen et al., 2016), ever use of Depo-Provera or injectables to prevent pregnancy (no [reference]; yes) (Skovlund et al., 2016), ever use of other medication containing female hormones such as oestrogen and progesterone [no(reference);yes] (Soares, Almeida, Joffe, & Cohen, 2001), current use of OCs for ever users [no (reference); yes] (Skovlund et al., 2016), total duration of lifetime OC use (ever users only) and pregnancy in the past year [no (reference); yes] (O’Hara, Schlechte, Lewis, & Varner, 1991). Second, following recommendations in the literature (DuGoff, Schuler, & Stuart, 2014), we selected those variables for our propensity score model that were related to the outcome (MDD), independently of whether they were also related to the exposure (history of OC use). Simulation studies show that inclusion of variables that are related to the outcome increases the precision of the estimated exposure effect without increasing bias; in contrast,including variables that are related to the exposure but not the outcome decrease the precision of the estimated exposure effect without decreasing bias (Brookhart et al., 2006). We used p < .20 as a conservative threshold for variables to be selected as covariates (Cheslack-Postava et al., 2015). This resulted in 11 covariates being included in the propensity score model: age at menarche (p = .15), age at sexual debut (p = .012), education (p = .10), marital status (p < .001), BMI (p = .003), diagnosis of endometriosis (p = .036), ever use of other medication containing female hormones such as oestrogen and progesterone (p = .012), pregnancy in the past year (p = .071), smoking history (p = .007), sex of sexual partners (p = .064) and current OC use (p = .17) (ever users of OCs only). NHANES cohort, age, poverty income ratio, ethnicity, ever use of Depo-Provera or injectables to prevent pregnancy and total duration of lifetime OC use were unrelated to MDD (all ps > .38) and were therefore not entered into the propensity score model.


    [...]


    Results

    Of the 1,236 eligible women, 561 (45%) had first used OCs in adolescence, 353 (29%) had first used OCs as adults and 322 (26%) had never used OCs. Overall, 131 (11%) met the criteria for MMD according to DSM-5. Sample characteristics by history of OCs use are displayed in Table 1. Addressing the proposed relationship between history of OC use and depression, adult women who had used OCs during adolescence showed a higher 1-year prevalence of MDD compared with both adult women who had never used OCs [odds ratio (OR) = 0.31, 95% CI = 0.16–0.60] as well as women who had only started using OCs in adulthood (OR = 0.54, 95% CI = 0.30–0.95) in the unadjusted model. These effects remained stable when controlling for a large number of potential confounders using propensity score weighting (Table 2). Balancing of potential confounders was successful: Except for diagnosis of endometriosis (p = .14), ever use of other medication containing female hormones (p = .001) and pregnancy in the past year (p = .11), all variables were well balanced after applying propensity weighting (all ps > .26). Excluding women who had been pregnant in the past year, women with a diagnosis of endometriosis and ever users of other medication containing female hormones from analyses did not change the core results. Our sensitivity analysis among women who had their sexual debut in adolescence confirmed the results of our main analysis: Women who had used OCs during adolescence showed a significant increase in 1-year prevalence of MDD compared with both women who had only started using OCs as adults as well as women who had never used OC, both in the unadjusted and the propensity score weighted models (Table 3). Moreover, the effect was robust to using age at first OC use (in years) as a continuous predictor for ever users of OCs, both across the whole sample (OR = 0.90, 95% CI = 0.83– 0.98) and women who had their sexual debut in adolescence (OR = 0.89, 95% CI = 0.81–0.98).



    Ich hab mich jetzt nicht in die Tabelle vertieft, aber ich würde daraus ableiten dass einige Faktoren die das Ergenis beeinflussen könnten mitanalysiert wurden und am Ende eben doch der Faktor Alter bei Beginn der Pilleneinnahme als bester Prediktor für spätere Depression herausgekommen ist. (Und dass es noch ganz andere Faktoren gibt die eine Depression auslösen/verstärken können ist auch klar.)

  • Aber ich sehe dennoch den Vorteil bei der Frau, die es komplett selbst in der hand hat, ob sie schwanger werden möchte oder nicht. Bietet kein anderes Verhütungsmittel.



    sehe ich auch. das thema ist einfach total schlimm.


    klar gibt es andere wirksame verhütungsmittel, aber die sind ziemlich invasiv. hormon- oder kupferspirale etc. sind ziemliche kaliber.


    und kondome, sorry, sind nicht ansatzweise sicher genug für die situation. ich feiere grad immer noch, dass der letzte unfall folgenlos geblieben ist und mir die bodenlose panik der letzten wochen den mut verschafft hat, eine spirale legen zu lassen.


    leider muss auch bei der pille einiges beachtet werden, und zwar schon vor der verordnung, weshalb ich trotz korrekter einnahme schwanger geworden bin.


    ich finde leider, dass schwangerschaft ein immer schlimmeres drohszenario für frauen allgemein und junge mädchen im besonderen wird, so dass ich eigentlich froh bin über verfügbare und stark wirksame verhütungsmittel, bei denen null (!) männliche beteiligung vonnöten ist


    diesen pillen-lifestyle dagegen finde ich erschreckend und schlimm und kenne ihn aus meiner jugend zum glück absolut nicht.


    ich wüsste nicht, was ich einer tochter raten sollte, wenn sie verhütung will. meinem sohn rate ich klar zu kondomen, aber hauptsächlich dazu, eher alternative praktiken anzustreben. ich hoffe, dass das dann irgendwas bringt.

  • Mhm, mich macht das immer irgendwie betroffen, wenn die Pille deshalb so hoch im Kurs steht, weil damit der Mann dann null beteiligt ist.

    Es macht mir ein schlechtes Gefühl, ist auch absolut nicht meine Denkweise, aber leider kann ich gerade argumentativ nicht viel mehr "dagegenhalten". Nur mein Gefühl.

    Sorry, aber da es jetzt schon wiederholt so hier geschrieben wurde, wollt ich das mal da lassen - wohl vermutend, dass ich damit recht allein auf weiter Flur stehen werde.

  • Ich habe ab 15 die Pille genommen, jetzt 43. nach dem 1.Kind hatte ich eine PPD seitdem aber nichts mehr ...

    Ich denke, dass kann , aber es muss nicht.

  • Was spricht denn dagegen, Diaphragma (oder Caya) und Kondom zu kombinieren? Das Diaphragma kann frau unabhängig vom Mann benutzen und hat damit ein Backup im Falle eines Kondomunfalls oder wenn der Mann sie verarscht. Es ist außerdem sehr kostengünstig im Vergleich zur Pille. Ich werde nie begreifen, weshalb so wenige Frauen es auch nur mal mit dem Diaphragma versuchen.

  • gluecksmama ich verstehe deinen Gedanken absolut. Und finde das in einer langjährigen Erwachsenen Partnerschaft auch absolut überdenkenswert. Wir haben uns immer abgesprochen und ich nehme momentan die Pille tatsächlich nur zweitrangig aus verhütungsgründen.

    Aber es gab Zeiten in meinem Leben, da wollte ich ganz alleine bestimmen, dass ich (so sicher wie möglich) nicht schwanger werde. Und mich dazu nicht auf einen Mann verlassen. Ich Gabriel ONS trotzdem auf Kondom bestanden, aber mir war essentiell wichtig, im Pannenfall zumindest gegen eine Schwangerschaft gut abgesichert zu sein.



    Momentan ist der allergrößte Vorteil der Pille fr mich, diese widerliche quälerei nicht Monat für Monat ertragen zu müssen. Allein dafür Feier ich sie als Möglichkeit und würde sie auch meinen Töchtern nicht vorenthalten. Alternative außer Gebärmutter Entfernung gibt es da ja nicht.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ebura doch, eine Endometriumablation! Ich hab seither eine andere Lebensqualität, echt.

    hilft das dauerhaft?

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ebura relativ. Viele Frauen haben wohl nach 10-15 Jahren erneut Schwierigkeiten, weil sich die Schleimhaut regenerieren kann über längere Zeit.
    Außerdem gibt es Frauen, bei denen die Blutung „nur“ schwächer wird und nicht ganz weg bleibt.


    Ich persönlich bin seit dem Eingriff vor circa 3 Jahren blutungsfrei und wie sandra habe ich eine viel höhere Lebensqualität seitdem. Ich würde den Eingriff zur Not einfach wiederholen, wenn es nötig werden sollte.


    PMS hab ich halt trotzdem, manchmal auch Krämpfe. Aber eben 0,0 Blutungen. Ich konnte damals an ZT 1 und 2 das Haus nicht verlassen wegen der Blutungen... :thumbdown:

  • Mhm, mich macht das immer irgendwie betroffen, wenn die Pille deshalb so hoch im Kurs steht, weil damit der Mann dann null beteiligt ist.

    Es macht mir ein schlechtes Gefühl, ist auch absolut nicht meine Denkweise, aber leider kann ich gerade argumentativ nicht viel mehr "dagegenhalten". Nur mein Gefühl.

    Sorry, aber da es jetzt schon wiederholt so hier geschrieben wurde, wollt ich das mal da lassen - wohl vermutend, dass ich damit recht allein auf weiter Flur stehen werde.

    Nein, ich versteh dich da vollkommen.


    Ich hab die Pille seit 15 genommen, einfach weil man das so macht. Für meinen gyn war das auch total normal und es wurde mit halt einfach als nötig und normal verkauft. Obwohl ich Migräne hatte, obwohl meine Mutter schon drei Schlaganfälle hatte.


    Mit 29 habe ich ein Baby bekommen, trotz korrekt angewandter Pille, und sie danach nicht mehr genommen. Seitdem habe ich keine depressiven Verstimmungen mehr und nur noch sehr sehr wenig Migräne. Mir tat die Pille definitiv nicht gut und mir graut es da vor einer Entscheidung bei meiner tochter in acht Jahren oder so..

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Ich muss gestehen, dass ich mit 15 gar kein Diaphragma in mich hineingetüdelt bekam ohne dass es ständig störte. Mich nur auf den Kerl zu verlassen wäre mir nicht in den Sinn gekommen, Kondom gab es zusätzlich.


    Ich halte die Entwicklung der Pille für ganz elementar für die sexuelle Freiheit der Frau...Problem ist das danach nur noch wenig kam und die Beteiligung der Männer immer weiter runtergefahren wird/wurde...da findet nämlich fatalerweise keine Entwicklung mehr statt...aber selbst wenn, ich werde meinen Töchtern sehr deutlich klar machen, dass es wichtig ist, dass sie es in der Hand haben und kontrollieren sollten...über den genauen Weg unterhalten wir uns wenn es so weit ist, aber ausschließen würde ich die Pille da definitiv nicht.

  • ich finde das risiko einfach zu hoch. die gesetzeslage ist ohnehin sehr mütterfeindlich. und es wird mit sicherheit demnächst schlimmer.


    allerdings habe ich auch keine soooooo laxe haltung zur abtreibung, vorsichtig ausgedrückt. wenn man das anders sieht und meint, dass das ein gut gangbarer not-ausweg für ein junges mädchen sei, muss man da nicht so panisch rangehen. und abstinenz... finde ich als konzept schon ungünstig.


    Was spricht denn dagegen, Diaphragma (oder Caya) und Kondom zu kombinieren?


    der aufriss meiner einschätzung nach. sehr viele erwachsene frauen dürften damit überfordert sein, es muss ja wohl auch erst mal ein gel aufgetragen werden etc., und bis ich zb die beiden maßnahmen in position gebracht hätte, wäre mir schon das meiste vergangen. als junges mädchen hätte ich vielleicht gedacht "ach komm, ANFANGEN kann man ja ggf auch soooooo... zt 5 geeeeeht nooooooch", im eifer des gefechts. und zack, bleibt es mit viel glück beim kondom.


    außerdem haben sogar viele erwachsene frauen scheu davon, sich mit den fingern in ihrem körper zu bewegen und kennen sich innen nicht gut aus.


    die maßnahmen dürfen möglichst nicht im moment des geschehens disziplin erfordern, weil genau die dann leider oft mangelware ist. und sobald der kopf wieder klar ist, setzt die panik ein... das ist alles unschön und nicht verantwortungsbewusst etc., aber leider menschlich.


    ich sehe die pille sehr kritisch inzwischen und würde sie selbst nicht mehr verwenden, aber es bleibt ein dilemma.


    lg patrick

  • Es gibt dann übrigens auch noch die Option, den Zyklus zu beobachten und die Sorte Sex, bei der man schwanger werden könnte, nur nach dem Eisprung zu haben, wenn man nicht schwanger werden kann.


    Zyklusbeobachtung ist heutzutage überhaupt nicht mehr kompliziert (siehe iButton), und bis in 8 Jahren ( Reeza ) wird man den Zyklus hoffentlich auch einfach am Fitbit ablesen können.


    (Der Ruhepuls ist in der zweiten Zyklushälfte messbar höher, weil die Basaltemperatur höher ist, und den Puls kann man einfach am Handgelenk erfassen. )

  • Danke, dass Ihr so fleißig diskutiert habt und besonderer Dank an Anja die die Originalarbeit herausgefischt und etwas verdeutscht hat (beides wäre mir nicht möglich).


    Dafür habe ich nochmal etwas im Archiv der DAZ gefischt und dies hier von 2016 gefunden:


    "Um die erforderlichen Angaben zu erhalten, wurden anhand des dänischen Patientenregisters die Daten von über einer Million Frauen zwischen 15 und 34 Jahren erfasst, denen ein hormonelles Kontrazeptivum verordnet wurde. Diese Angaben wurden mit späteren Erstverordnungen eines Antidepressivums oder mit Klinikeinweisungen aufgrund einer schweren Depression abgeglichen. Ein Vergleich mit Frauen, die nicht hormonell verhüteten, führte zu folgenden Ergebnissen:

    • Die Anwendung hormoneller Kon­trazeptiva führte in allen Varianten zu einem erhöhten Depressionsrisiko. Dieses schlug sich in erhöhten Inzidenzraten (IRR) für die Erstverordnungen eines Antidepressivums nieder. Hier die Inzidenzraten im Einzelnen: für die Einnahme kombinierter Kontrazeptiva 1,23, für Gestagen-haltige Monopräparate 1,34, für die Anwendung transdermaler Systeme 2,0, für die vaginale Anwendung (Etonogestrel) 1,6 und für die Verwendung eines Levonorgestrel-haltigen Intrauterinpessars 1,4. Im Hinblick auf eine klinisch erfolgte Erstdiagnose einer Depression waren die Inzidenzraten ähnlich oder etwas geringer.
    • Insbesondere Heranwachsende zwischen 15 und 19 Jahren hatten ein erhöhtes Risiko, erstmalig an einer Depression zu erkranken: Bei der Einnahme kombinierter Pillen lag die Inzidenzrate bei 1,8, bei der Einnahme von Gestagen-haltigen Monopräparaten bei 2,2.
    • Das Risiko war abhängig von der Dauer der Anwendung: Es stieg während der ersten sechs Monate an, um dann wieder abzusinken.

    Überträgt man diese Daten auf 100 Personenjahre, relativieren sich die erhöhten Risiken: Die Zahl der Erstverordnungen eines Antidepressivums lag bei den Frauen mit hormoneller Kontrazeption bei 2,2 versus 1,7 bei Frauen, die nicht hormonell verhüteten. Die Zahl der klinischen Erstdiagnosen einer Depression betrug bei hormonell verhütenden Frauen 0,3, bei Frauen, die nicht hormonell verhüteten, 0,28.

    Die Studienautoren weisen darauf hin, dass Verordner hormoneller Kontrazeptiva das potenzielle Risiko für das Auftreten von Depressionen kennen sollten, zumal diese mögliche Nebenwirkung in der Fachliteratur nicht immer explizit aufgeführt ist. Einige Fachinformationen führen lediglich den Hinweis auf mögliche „depressive Verstimmungen“ oder auf „mentale Störungen“ auf. |

    Quelle

    Skovlund CW, et al. JAMA Psychiatry 2016; published online am 28. September; doi:10.1001/jamapsychiatry.2016.2387

    Apothekerin Dr. Petra Jungmayr


    DAZ 2016, Nr. 41, S. 59, 13.10.2016"



    Aber auch ich habe meiner Tochter einen Gyn-Besuch mit Pille-Möglichkiet angeboten, bevor sie das Auslandsjahr gestartet hat.

  • ich finde das risiko einfach zu hoch. die gesetzeslage ist ohnehin sehr mütterfeindlich. und es wird mit sicherheit demnächst schlimmer.


    Kannst du mal erläutern, wie genau du das in diesem Zusammenhang meinst?


    allerdings habe ich auch keine soooooo laxe haltung zur abtreibung, vorsichtig ausgedrückt. wenn man das anders sieht und meint, dass das ein gut gangbarer not-ausweg für ein junges mädchen sei, muss man da nicht

    Und was halt auch immer noch mit reinspielt, das ist die ganz individuelle Persönlichkeit der direkt betroffenen Menschen.

    Vielleicht kann man der einen Tochter NFP und Kondom empfehlen, während man der anderen doch zur Pille rät? Vielleicht sieht der eine Sohn Sinn hinter Mamas Empfehlung, lieber "sichere Praktiken" zu bevorzugen (ich meine, das schrieb weiter oben jemand?) und der andere Sohn denkt sich dann erst recht, er muss das von Mama nicht Empfohlene doch mal ausprobieren ....


    Edit: Sorry für die krummen Zitate, ich schaffe es gerade nicht besser.

    • Offizieller Beitrag

    Ebura relativ. Viele Frauen haben wohl nach 10-15 Jahren erneut Schwierigkeiten, weil sich die Schleimhaut regenerieren kann über längere Zeit.
    Außerdem gibt es Frauen, bei denen die Blutung „nur“ schwächer wird und nicht ganz weg bleibt.


    Ich persönlich bin seit dem Eingriff vor circa 3 Jahren blutungsfrei und wie sandra habe ich eine viel höhere Lebensqualität seitdem. Ich würde den Eingriff zur Not einfach wiederholen, wenn es nötig werden sollte.


    PMS hab ich halt trotzdem, manchmal auch Krämpfe. Aber eben 0,0 Blutungen. Ich konnte damals an ZT 1 und 2 das Haus nicht verlassen wegen der Blutungen... :thumbdown:

    Genau so. Der Eingriff lief bei mir völlig problemlos, die Schmerzen danach waren lächerlich im Vergleich zu den sonst üblichen Regelschmerzen. Daher würde ich den Eingriff wenn nötig sofort wiederholen. Ich bin allerdings am Beginn der Wechseljahre, damit erledigt es sich von selbst.
    Ich hab seit der OP eine Mini-Blutung, erfordert zwei Tage lang eine Slipeinlage, also quasi nichts.

  • Die Anwendung eines Diaphragmas ist nicht schwieriger als die Anwendung einer Menstasse. Erfreulicherweise führen ja Menstassen seit einigen Jahren kein Nischendasein mehr, sehr viele Frauen verwenden sie. Warum nicht auch das Diaphragma? Es gibt ja inzwischen auch einige Varianten wie Caya und Lea die nicht aufwändig angepasst werden müssen.


    Das Diaphragma kann übrigens schon mehrere Stunden vor dem Sex (auf Verdacht quasi) eingeführt werden, so dass das Hantieren im Eifer des Gefechts entfällt. :)


    Dass frau sich dafür mit ihrer Anatomie beschäftigen muss, sehe ich eigentlich als Vorteil des Diaphragma. Die Pille dagegen macht sämtliche Körperfunktionen rund um den Zyklus einfach platt. Sie entfremdet die Frauen von ihrem Körper und ihrer Weiblichkeit und ihrer Lust. Eine der häufigsten Nebenwirkungen der Pille ist ja Libidoverlust. Aber das wird scheinbar von vielen nicht als tragisch angesehen, Hauptsache der Mann kann Spaß haben ohne Folgen. Da fehlt dann komplett die Erfahrung, wie sich die weibliche Libido im Laufe des Zyklus verändert. Gerade im Hinblick auf junge Mädchen sehe ich daher die Botschaft, die von der Pille ausgeht, sehr kritisch: Ist egal ob du Lust hast oder nicht, kannst ja immerhin nicht schwanger werden, also stell dich mal nicht so an wenn ER doch will.


    Den Frauen hat die Pille meiner Meinung nach einen Bärendienst erwiesen. Auch gerade durch ihre trügerische Sicherheit: Weil es die Pille gibt und weil sie ziemlich wirksam ist (und viele nicht auf dem Schirm haben, dass die Sicherheit der Pille trotzdem nicht 100% ist) und weil sie von Frauen ohne Zutun eines Mannes verwendet werden kann: Genau deshalb ist das gesellschaftliche Klima heute so, dass eine ungewollte Schwangerschaft als das persönliche Versagen der Frau angesehen wird - "selbst Schuld, du hättest ja die Pille nehmen können". Darin sehe ich einen der Gründe, weshalb es für Alleinerziehende so wenig Unterstützung gibt.