Meine Laune bei PMS - muss ich mich einfach aushalten?

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  • Es ist wieder so weit.... mittlerweile bin ich ja schon froh, dass ich in den allermeisten Monaten daran denke, warm ich so mies drauf bin. Ich bin schnell gereizt, Kleinigkeiten auf der Arbeit frustrieren mich, und ich bin motzig, antriebslos, habe keine Lust auf egal was. Alles ist mir zuviel und dazu kommt mittlerweile noch die Angst, dass es wieder schmerzhaft wird, weil es in den letzten Jahren immer schmerzhafter wurde, meist nur 1-2 Tage, dann gehts wieder. Aber mit mieser Laune vorher bin ich fast eine Woche "anders".

    Muss das so sein? Gibt es irgendwas, was ich dagegen tun kann, was aber keine große Überwindung kostet, denn s.o. antriebslos usw.

    Agnus Castus nehme ich schon seit Jahren täglich, sonst wäre das ganze nicht regelmäßig sondern völlig unvorhersehbar.

    Heute fragte mich eine Kollegin, was denn los ist und ich hab selbst schon gemerkt, dass ich heute blöd bin - und ein Blick in den Kalender gab mir die Lösung......

    Aber kann ich jetzt wirklich nur die nächsten Tage aushalten, tapfer lächeln, rechtzeitig Schmerzmittel nehmen (wenn ich beim ersten Zwicken 2 Ibuprofen nehme, reichen 4 Ibu am ersten Tag und 2-3 am 2., und das wars, wenn ich keine Zeit oder keine Tabletten zur Hand habe oder denke ich müsste es doch aushalten, nehme ich 3 Tage die Maximaldosis Buscopan Plus und manchmal noch was extra....) und hoffen, dass es schnell vorbei geht?

    Oder gibt es noch irgendwelche legalen Drogen oder Hausmittelchen? Irgendwas, das die Laune hebt, damit ich mich selbst leiden kann?

    Ich bin 46 und befürchte ich muss das noch ein paar Jahre aushalten - von mir aus könnte das einfach durch sein.

    Ach ja, und wenn ich die Pille nehme, habe ich 4 Wochen lang PMS, dann bin ich nur so drauf, das ist keine Lösung.....


    Geht es noch anderen so und was tut ihr? Homeoffice fände ich an so Tagen cool - ist nur leider als Erzieherin nicht praktikabel....


    brummige Grüße, gaagii#angst

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Ich habe erst vor Kurzem hier gelernt, dass es außer Ibu und Buscopan (was bei mir beides nicht so richtig hilft) auch noch Naproxen gibt gegen Regelbeschwerden (z.B. in Dolormin für Frauen). Das hab ich letztens zum ersten Mal ausprobiert und war sehr positiv überrascht.

    Gegen PMS hilft‘s zwar nicht, aber vielleicht gegen die Angst vor den ersten zwei Tagen.

  • Vitamin D wirkt bei mir stimmungsaufhellend. Im Winterhalbjahr substituiere ich das sowieso, an PMS-Tagen dann mit 2000 iE statt 1000 /Tag. Mir hilft´s. Es ist aber ganz klar off-label und nur zu empfehlen, wenn ein Vitamin D2-Mangel vorliegt.

  • Ich habe eben meiner Kollegin geschrieben, dass ich morgen hoffentlich weder Porzellan zwischen ihrer Klasse und mir zerschlagen noch ein Kind umbringen werde. Ich könne für nichts garantieren, da PMS...


    Mein Mann KAUT. Unerträglich.

    Die Kinder haben keine Zimmer, sondern extreme Schweineställe. Ich würde am liebsten Zimmerarrest, Adventskalenderentzug und Fernsehverbot durchsetzen.


    Ich hoffe, morgen hab ich meine Tage.

    Dann sind die Leute um mich rum wieder nett.

  • Mir geht es auch so zuzüglich Brustspannen. Schlimm. Am Wochenende wechselte sich Wüten mit verzweifeltem Heulen ab, fruchtbar.
    Früher nahm ich deswegen Mastodynon. Sollte ich mal wieder nehmen, das half immer sehr gut. Dazu gab’s hier schon einen Thread.

    Einmal editiert, zuletzt von omega () aus folgendem Grund: Furchtbar, nicht fruchtbar.

  • Ich halte es wie Narzisse: Offenheit.
    Und ich lege mir keine kritischen Termine in diese Zeit.

    Außerdem nehme ich mir Zeit zum Grummeln. Auf dem Sofa sitzen, Tee trinken und Mordpläne schmieden. Wohl wissend, dass meine Opfer in den nächsten Tagen wieder Lieblingsmenschen sind.
    Auch: Probleme bewusst mal mit dem finstersten Schwarzlicht beleuchten und mich tränenreich dem Elend hingeben - auch hier wissend, dass das nur die eine Seite der Medaille ist und ich mir in ein paar Tagen die andere Seite wieder viel lieber anschaue.


    Wir Frauen haben einen umfassenden und vielschichtigen Blick auf die Dinge #super

  • Ich halte es wie Narzisse: Offenheit.
    Und ich lege mir keine kritischen Termine in diese Zeit.

    Außerdem nehme ich mir Zeit zum Grummeln. Auf dem Sofa sitzen, Tee trinken und Mordpläne schmieden. Wohl wissend, dass meine Opfer in den nächsten Tagen wieder Lieblingsmenschen sind.
    Auch: Probleme bewusst mal mit dem finstersten Schwarzlicht beleuchten und mich tränenreich dem Elend hingeben - auch hier wissend, dass das nur die eine Seite der Medaille ist und ich mir in ein paar Tagen die andere Seite wieder viel lieber anschaue.


    Wir Frauen haben einen umfassenden und vielschichtigen Blick auf die Dinge #super

    Hier auch.

    Ich bin an diesen Tagen superpingelig und gleichzeitig fühle ich mich schwach und erschöpft.... Ganz doofe Kombi. Das Chaos und den Schmutz, der mich sonst wenig kratzt, springt mich an diesen Tagen quasi an und ich bin zu kraftlos, um ihn zu beseitigen und fühle mich überfordert, bemitleide mich und heule dann. #crying


    Die Zeit an der Arbeit, wo ich funktionieren muss, halte ich irgendwie durch. Versuche keine wichtigen Termine in die Zeit zu legen und stelle mir vor, ich trage eine "MiesmachBrille".


    Daheim erlaube ich mir, mies drauf zu sein. Die Kinder dürfen TV gucken, es gibt Pizza auf Couch und ich mache es mir so einfach wie möglich. Es sind bei mir nur 2 Tage, maximal 3. Allerdings habe ich nur einen 23Tage-Zxklus... Diese 2-3 Tage kommen also öfter #hammer


    Gegen Brustspannen, welches mich seit knapp 2 Jahren regelmäßig besucht, hilft mir Mastodynon sehr gut. :)

  • Aber es ist doch doof..... Die Anspruchshaltung (auch von mir an mich selbst) das Frauen alles können, so wie Männer auch, dass ich durch mein frausein nicht eingeschränkt bin - und ich bin dann eben doch eingeschränkt.

    Schön, wenn Frau sich Termine so legen kann, dass da nichts wichtiges ansteht, aber was, wenn doch? Was wenn ich deswegen doof zum Chef bin, weil der mit noch einer Anforderung kommt? Sag ich dann: Sorry, sprechen sie mich heute besser nicht an, ich hab meine Regel?

    Das bestärkt doch dann ganz wunderbar, dass Frauen doch nicht alles schaffen und hormongesteuert rumzicken....

    Es ist doch zum kotzen.

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  • Je nach Verhältnis mit etwas Selbstironie „heut bin ich maulig“ oder etwas seriöser „lassen Sie mich ein/ein paar Nächte drüber schlafen, vermutlich sehe ich es dann nicht mehr ganz so eng“.

  • Die Anspruchshaltung (auch von mir an mich selbst) das Frauen alles können, so wie Männer auch, dass ich durch mein frausein nicht eingeschränkt bin - und ich bin dann eben doch eingeschränkt.

    Das kann man so sehen. Der Zyklus besteht jedoch nicht nur aus dem letzten Teil, sondern am Anfang des Zyklus, wenn es Richtung Eisprung geht, dann kann man eine Power erfahren, die ein Mann nicht kennt. Wir Frauen sind eben nicht immer gleich und das ist doch auch spannend. Und auch innerlich passiert in einem Zyklus viel. Zuerst energiegeladen, mutiger...und am Ende stiller, zurückgezogener, auf das wesentliche beschränkt. Ich finde, wenn man sich einmal darauf einlässt, kann man das nutzen. Klar passt es nicht immer mit unseren Terminen zusammen, aber man kann sich ein stückweit darauf einlassen. Und je mehr man sich einlässt, desto mehr gelingt es vielleicht auch, am Ende gelassener zu bleiben, die Erschöpfung nicht als Einschränkung zu erleben, sondern als Pause, nach der es mit voller Kraft von vorne losgeht.

    Auch: Probleme bewusst mal mit dem finstersten Schwarzlicht beleuchten und mich tränenreich dem Elend hingeben - auch hier wissend, dass das nur die eine Seite der Medaille ist und ich mir in ein paar Tagen die andere Seite wieder viel lieber anschaue.

    Genau so! Was einen dann nervt und innerlich bewegt ist vielleicht sehr überspitzt, aber bestimmt nicht aus der Luft gegriffen und irgendwo wird ein Körnchen Wahrheit dran sein. Und dabei entstehen innerlich bestimmt oft Problemlösungen, die man im neuen Zyklus angehen kann.

  • Ach tut es mir gut euch zu lesen. Je älter ich werde, desto deutlicher hab ich auch PMS. Oder ich identifiziere es besser?


    Jedenfalls ist mein Problem, dass ich manchmal einfach übersehe, dass es mein Zyklus sein könnte, dass ich so dann Vieles als so schlimm erlebe. Auch ich hab einen kurzen Zyklus, dieses ständige Hoch und Runter kostet mich viel Kraft. Gerade erst wieder erlebt: alles schwer, unschaffbar und dann: Blut und es ist als nähme jemand einen sehr schweren Mantel von mir und ich kann mich wieder aufrichten. Es ist Fluch und Segen. Früher habe ich mein zyklisches Leben als sehr kraftvoll empfunden weil ich auch den Rückzug genießen konnte und genutzt hab für Introspektivs und Reflektion. Das ist dieser Tage so schwer zu machen. Und deshalb fühlt es sich Korsett-artiger an.


    Aber ich versuche auch drumherum zu planen indem ich Termine die mehr Energie erfordern möglichst nicht in meine Höhlenzeit lege.


    Jedenfalls: du bist nicht allein. Ich glaube es hilft einen Schritt zurück zu nehmen und voll im Selfcaremodus aufzugehen. Das nehm ich mir jetzt für das nächste Mal vor.

  • gaagii

    Frauen können auch alles schaffen, aber unser Körper sagt uns eben Bescheid, wann es Zeit ist für Power und wann für Pause. :) Das hat mit "rumzicken" nix zu tun, es ist eine bessere Körperwahrnehmung. Zickig werde ich nämlich nur, wenn ich es mir nicht erlaube, mich zu spüren/schonen.

    Männer spüren ihre Grenzen wahrscheinlich nicht so deutlich und neigen dazu sich zu überarbeiten, was gesundheitliche Schäden mit sich bringt.

    Ich persönlich habe auch gar kein Interesse daran, "alles so zu können, wie Männer". Ich bin eine Frau und habe andere Stärken, die für das Gemeinschaftsleben genauso wertvoll sind.


    Zu meinem Partner sage ich manchmal:

    'Du bist immer schön gleichmäßig auf Testosteron, während mein innerer Drogencocktail dauernd wechselt.' #freu

    Das kann anstrengend sein, aber es geht mir besser, wenn ich mich darauf einstelle.


    Was den Chef angeht, halte ich es wie Eiche "Mir geht's heute nicht gut, nehmen Sie es nicht persönlich. Ich schlafe mal drüber."

    Dieser Anspruch immer und jederzeit 150% zu leisten, ist absolut unrealistisch. Für Frauen und Männer! So lange alle krampfhaft (und erfolglos! ) versuchen, dem gerecht zu werden, kommen wir aus der Spirale nicht raus. #nein

  • Ich habe auch (noch) keine 100%ige Lösung gefunden, aber ich kenne das Problem... ich bin mittlerweile 45 und es wurde in den letzten 5 Jahren definitiv schlimmer. Mit Glück nur 2-3 Tage, mit Pech 1 Woche in der ich mich selbst nicht leiden kann. Es hilft leider für's Verständnis nicht, dass im Haushalt ansonsten nur männliche Wesen leben #rolleyes (außer der Katze).

    Was mich auch extrem nervt ist, dass mein Zyklus seit 2 Jahren kürzer wird. Ich hatte immer recht zuverlässig 30-Tage-Zyklen, mittlerweile eher 26/27 Tage.

    Meine Strategien:

    - Offenheit in der Familie und bei engen Freundinnen (in der Arbeit wäre es mir eher unangenehm , das zur Sprache zu bringen)

    - Mönchspfeffer, im Winter nehme ich auch mittlerweile Vitamin D hochdosiert

    - erster Tag der Regel geht es stimmungsmäßig viel besser, aber ansonsten brauche ich da Rückzug (geht natürlich nicht immer, aber wenn es geht igele ich mich radikal ein)


    Mir hilft es aber auch zu wissen es geht den allermeisten (wenn nicht sogar allen) Frauen so.