mal wieder eine Mathefrage...

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  • Wie viele Punkte hätte es denn geben sollen? (Also gäbe es einen Mittelweg zwischen voller Punktzahl und Null für das Lösen auf anderem Wege oder gab‘s eh nur einen Punkt?)

  • Also, das war eine Endsemester-Arbeit und da kam alles dran. Von Geometrie über Algebra über Statistik, quer durchs Beet. Die beiden Aufgaben hat sie richtig gelöst, aber Null Punkte erhalten. Genau einen dieser beiden Punkte braucht sie um statt einer 5 eine 6 zu erhalten (und damit dann auch eine 6 auf dem Zeugnis zu bekommen).

    Für sie geht es aber mehr drum, dass sie verwirrt darüber ist, dass die Lehrerin ihr die Aufgabe/Lösung als falsch angestrichen hat und sie sich jetzt überlegt, ob sie die Rechengesetze nicht richtig kann.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von HeikeNorge ()

  • Naja, da steht ja, dass sie zuerst die Klammern auflösen soll. Das hat sie nicht gemacht.

    doch, sie hat die Klammern aufgelöst...aber eben nicht mit dem Distributivgesetz. Und es stand nicht da, dass sie das machen sollte, es stand da, schreibe so einfach wie möglich... und das hat sie gemacht, das Zusammenrechnen der Klammer und dann multiplizieren ist nämlich der einfachste Weg. Denke ich.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Ich kenne Klammern auflösen als Synonym für Ausklammern. Die Berechnung des Terms in der Klammer führt zwar auch dazu, dass Du die Klammer nicht mehr brauchst, aber das ist damit meines Wissens nicht gemeint.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne Klammern auflösen als Synonym für Ausmultiplizieren mit dem Distributivgesetz. Die Berechnung des Terms in der Klammer führt zwar auch dazu, dass Du die Klammer nicht mehr brauchst, aber das ist damit meines Wissens nicht gemeint.

    So kenne ich es auch und so erkläre ich es den SchülerInnen.


    Klar, man kann Aufgaben stellen, für die man das Distributivgesetz wirklich braucht. Das wird aber halt schnell schwierig. Bei einigen testet das nur, dass sie mit Buchstaben nicht gut umgehen können. Das Distributivgesetz können sie womöglich aber durchaus. Damit kegelt man viel mehr raus.


    Und wie gesagt, ich thematisiere diese sprachliche Unterscheidung vorher mehrmals im Unterricht. Die allermeisten beachten es dann auch, denn wir haben das ja besprochen. Wie das bei Heikes Tochter war, weiß ich natürlich nicht.


    edit: Es ist hier das Ausmultiplizieren, ausklammern wäre umgekehrt, wenn man eine Klammer erzeugt. Ich habe in dem Zitat oben rumgepfuscht.

  • Stimmt, ist halt lange her #schäm

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Klar, man kann Aufgaben stellen, für die man das Distributivgesetz wirklich braucht. Das wird aber halt schnell schwierig.

    Was ist denn daran schwierig? Viel schwieriger und didaktisch problematischer finde ich, auf einer unnötig komplizierten Lösung für eine Aufgabe zu bestehen, nur um einen ganz speziellen Lösungsweg zu sehen.

  • Naja, wäre in der ersten Gleichung in der Klammer 2x + 2 gestanden, hätte es da kein Missverständnis geben können, und es wäre auch nicht schwieriger gewesen.

    Es spricht doch Bände, dass keine (!) der zunächst Antwortenden auf die Idee gekommen ist, hier das Distributivgesetz anzuwenden.

    Ich finde, man kann sich als Mathelehrerin schon auch ein bisschen Mühe geben, sinnvolle Aufgaben zu stellen #weissnicht


    Edit: Jette war schneller.

  • Ich finde, man kann sich als Mathelehrerin schon auch ein bisschen Mühe geben, sinnvolle Aufgaben zu stellen #weissnicht

    Oder zugeben, daß man da vielleicht selbst einen (Denk) Fehler beim Aufgabe erstellen gemacht hat. Passiert halt mal. Aber im Zweifel immer für den Schüler heißt da die Leitlinie bei uns.

  • Ich finde, man kann sich als Mathelehrerin schon auch ein bisschen Mühe geben, sinnvolle Aufgaben zu stellen #weissnicht

    Oder zugeben, daß man da vielleicht selbst einen (Denk) Fehler beim Aufgabe erstellen gemacht hat. Passiert halt mal. Aber im Zweifel immer für den Schüler heißt da die Leitlinie bei uns.

    Ich finde, es wäre einfach nur fair gewesen, jeden richtigen Lösungsweg anzuerkennen anstelle Null Punkte für eine richtig gelöste Aufgabe zu geben.


    Klammern auflösen heisst für mich immer noch, so rechnen, dass die Klammern weggehen. Was meine Tochter gemacht hat, unter den Bedingungen, die in der Aufgaben genannt worden sind, so einfach wie möglich zu rechnen.


    Und ich bin da ganz bei Jette, wenn man das Distributivgesetz abfragen wollte, dann muss man die Aufgaben eindeutig stellen, wenn sie uneindeutig sind und auf verschiedene Weise gelöst worden sind, dann jeden richtigen Lösungsweg anerkennen.


    Ja, Nebelung, du betonst das immer wieder, dass du das im Unterricht durchkaust, nun ist aber diese Arbeit ein bisschen was anderes als das, was man in Deutschland so schreibt, und dann noch auf einer Montessorischule, bei der die Kinder sich ihre Aufgaben oft selbst erarbeiten.

    Ich finde, die Lehrerin hat mit dem Erstellen der Aufgabe keinen Fehler gemacht, sondern nur in ihrer Korrektur #weissnicht

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Ich sehe das wirklich ein bisschen anders. Mathe ist kein Selbstzweck, und wenn eine Aufgabenstellung so undurchdacht ist, dann ärgere ich mich da echt drüber. Wie sollen die Schülerinnen denn verstehen, wozu diese Gesetze gut sind, wenn sie nicht sinnvoll eingesetzt werden?


    Ich muss da gerade an eine Aufgabe denken, die in einer Schulaufgabe einer Nachhilfeschülerin dran kam. Sechste Klasse, und sie hatten gerade Tortendiagramme gelernt. Die Aufgabe lautete dann, den Gesamt-Wasserverbrauch einer Stadt in fünf aufeinanderfolgenden Jahren in Form eines Tortendiagramms darzustellen. Nicht nur, dass diese Diagrammart so ziemlich die ungeeignetste für eine Zeitreihe ist, sie mussten die Prozentanteile und die Winkel ohne Taschenrechner ausrechnen.

    Da sind dann Aussagen wie „das brauche ich doch im Leben nie mehr“ auch nicht mehr verwunderlich.

  • HeikeNorge: Wenn die Lehrerin das Distributivgesetz sehen wollte, dann hat sie schon die Aufgabe unklar gestellt.

    Wobei ich die Formulierung "Löse auf und rechne aus" schon als Reihenfolge sehen würde.

    Aber das ist letztendlich egal - wenn Deine Tochter den Punkt wirklich braucht, würde ich mit der Lehrerin diskutieren. Deine Tochter hat eine mathematisch korrekte Antwort gegeben mit einem korrekten Rechenweg.
    Das ist nicht der, den die Lehrerin wollte.

    Aber sie hat nicht eindeutig geschrieben, dass sie den wollte. - Also müsst Ihr gucken, ob Ihr Euch da einigen könnt, dass sie evtl. zumindest Teilpunkte bekommt. - Aber nicht alle Lehrer sind fähig zuzugeben, dass sie einen Fehler gemacht haben. - Und das müsste die Lehrerin jetzt.

  • Wie sollen die Schülerinnen denn verstehen, wozu diese Gesetze gut sind, wenn sie nicht sinnvoll eingesetzt werden?

    ich sehe das wie du sendlingerin. Allerdings hatte meine Tochter sonst ja auch alles verstanden, sie hat das Gesetz ja auch richtig bei dem zweiten Teil der anderen Aufgabe angewandt und sonst in der Arbeit keine Fehler gemacht (ausser einem halben Punkt Abzug, weil sie eine Null vergessen hatte, was klar als Schnuddelfehler hervorging und auch so bewertet worden ist). Sie braucht einen weiteren Punkt, um eben eine 6 und keine 5 zu haben... für eine Aufgabe, die sie an und für sich korrekt gelöst hatte.

    Mathe ist ihr Lieblingsfach, was man auch an ihren Noten und ihrem Interesse sieht; und dieses Interesse wird ihr verleidet mit solchen Und ich finde es ärgerlich, dass meine Tochter plötzlich Zweifel an ihren Fähigkeiten hatte, nur weil die Aufgabe als falsch angestrichen war und sie dann plötzlich dachte, sie würde Matheregeln falsch verstehen.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • ich würde genau das, was Du im letzten Post geschrieben hast, der Mathelehrerin freundlich mitteilen.

  • Hallo, ich wollte noch Rückmeldung geben:


    Meine Tochter ist zur Mathelehrerin gegangen, die hat ihren Ausbilder zu Rate gezogen und er fand die Aufgaben unglücklich gestellt, und da meine Tochter die Aufgaben ja richtig gelöst hatte, hat sie ihre Punkte noch bekommen und damit eine 6 geschafft :)


    Danke nochmal euch allen!

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Das Distributivgesetz verlange ich auch.

    Sinnvoll finden es meine Schüler in der 5. Klasse nie!

    Dass es aber oftmals das Rechnen vereinfacht und so weniger Fehler passieren, wird ignoriert.


    Ich finde - für meinen Unterricht - treffend formuliert. Wobei ich jetzt auch immer hinschreibe, dass sie es mit dem Distributivgesetz lösen müssen. Ist halt eine Absicherung.

  • Sarsaparille Findest du es denn bei der beschriebenen Aufgabe sinnvoll, zuerst die Klammer aufzulösen? Sie lautete


    3x(2x+x)-4x2


    Ich würde im Traum nicht daran denken, hier nicht zuerst den Term in der Klammer auszurechnen. Hier vereinfacht die Anwendung des Distributivgesetzes das Rechnen eben nicht, und wenn man es trotzdem verlangt, kann ich gut verstehen, dass die Kinder nicht verstehen, wozu es gut sein soll. Warum nimmt man dafür nicht einfach ein Beispiel, wo es ohne wirklich nicht geht?