Mündliche Mitarbeit - Gewichtung bei der Notengebung

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  • Hermine deswegen kam ja meine Frage wie das gehen soll, wenn die Quantität garnicht zählen dürfte.

    Das würde ja nicht funktionieren.

    Und so wie du dann im Anschluss schreibst zählt sie ja eben doch in Kombi mit Qualität.


    Und das mit dem Mitschüler kannst du antweifeln, ich mache das nicht.


    Aber ich hab auch schon in meiner Schulzeit die coolsten Noten für angebliche mündliche Mitarbeit mitbekommen....

  • Mondschein Das denke ich auch, deswegen sollte man es auch dokumentieren, sonst bleibt u.U. nur im Gedächtnis "xy meldet sich oft....kriegt er halt ne 2, wird schon passen". Ging mir selbst in der Schule mal so, ich saß in Physik zwischen zwei starken Jungs, hatte selbst aber keine Ahnung von der Materie und hab mich auch nie gemeldet....mündlich hatte ich trotzdem ne 2#pfeif...vermutlich hatte der Lehrer sich erinnert, dass da hinten der Tisch immer so gut mitmacht #hammer


    Nachtkerze

    Meistens nicht. Ich lass mal durchklingen, dass ich noch mündliche Noten brauche oder animiere zur Mitarbeit. Konkret ansagen tu ich nicht.

    Die Schüler merken das aber meist selbst ;)

  • Mondschein Das denke ich auch, deswegen sollte man es auch dokumentieren, sonst bleibt u.U. nur im Gedächtnis "xy meldet sich oft....kriegt er halt ne 2, wird schon passen". Ging mir selbst in der Schule mal so, ich saß in Physik zwischen zwei starken Jungs, hatte selbst aber keine Ahnung von der Materie und hab mich auch nie gemeldet....mündlich hatte ich trotzdem ne 2#pfeif...vermutlich hatte der Lehrer sich erinnert, dass da hinten der Tisch immer so gut mitmacht #hammer

    Hier haben sogar Schüler eine 2 bekommen, die im Schuljahr davor kleben geblieben sind und garnicht mehr in der Klasse waren. Bei uns wurden die Noten noch laut vorgelesen....

    • Offizieller Beitrag

    Aber die Quantität ist kein Kriterium an sich. Mitarbeit ist quasi die conditio sine qua non (was ja auch logisch ist-jemand der stumm wie ein Fisch ist, kann ich keine mündliche Note geben).

  • Hermine es war vermutlich ein Mißverständnis.

    Ich habe schon öfter gelesen, dass die Quantitätgarnicht zählt oder garnicht berücksichtigt wird.


    Das war für mich so unlogisch.

    Klar wer 100 mal Mist erzählt bekommt keine gute Note. Quantität hoch und Qualität niedrig.


    Aber umgekehrt, wenn die Quantität garnicht zählen würde, müsste eben ein Schüler, der einmal eine perfekte Antwort gibt eine 1 bekommen.

    Denn Quanriät zählt nicht und Qualität ist ja sehr gut.



    Daher meine Frage.

    Und es erklärt sich mir, wenn ihr dann eben schreibt, dass eine Schülerin, die sich oft meldet und immer gute Antworten gibt (Quantität hoch, Qualität hoch) eine bessere Note bekommt, als der Schüler, der sich kaum meldet, aber immer gute Noten gibt (Quantität niedrig und Qualität hoch).

  • ich denke es ist auch so, dass sich Lehrer kaum davon frei machen können und die mündliche Note auch eine subjektive Note ist. Welchen Schüler mag man, wer geht einem ständig auf den Keks. Das fließt doch sicher auch unbewusst mit rein.

  • der mathelehrer meines sohns hat für jede stunde und jede person nicht nur eine note in seinen aufzeichnungen, sondern auch stichpunkte, anhand derer er alles nachvollziehen kann, was in der betreffenden stunde bei der betreffenden person passiert ist. das fand ich total beeindruckend. so schützt er sich, denke ich, vor allzu subjektiven einflüssen.

  • bei uns, Niedersachsen, zählt 50/50 in Hauptfächern, 70/30 in Nebenfächern, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Ich finde die Notengebung da zum Teil sehr fragwürdig, da je nach Lehrkraft die Maßstäbe sehr unterschiedlich zu sein scheinen, und auch die Fähigkeit, die Schülerinnen und Schüler, die nicht super selbstbewusst sind oder gar sowieso etwas stiller sind, zu einer entsprechenden Mitarbeit zu motivieren ist doch sehr sehr sehr unterschiedlich.

    Ich frage mich auch, ob es überhaupt physikalisch möglich sein kann, dass alle Schüler in einer Klasse eine 2 oder 3 bekommen könnten - bei 30 Schülern und maximal 90 Minuten je Unterrichtseinheit ist es ja wohl schwer möglich, dass jeder in jeder Stunde was sagt. Auch die verfügbare Zeit für Referate ist doch begrenzt.

    Nunja.,

    Zu meiner Schulzeit war es noch möglich, dass stille, schriftlich sehr gute Schüler auch eine 1 aufs Zeugnis bekamen. Meine Tochter, die nicht schüchtern oder introvertiert ist, aber in Mathe nur selten eine Gelegenheit erkennt, sinnvolle mündliche Beiträge zu liefern, bekommt trotz schriftlich 2-3 eine 4 aufs Zeugnis (o-Ton der Lehrkraft beim Elternsprechtag "man merkt, dass sie konzentriert mitdenkt, sie stellt hin und wieder sehr präzise Fragen, wenn sie etwas nicht verstanden hat, aber die Häufigkeit der mündlichen Beiträge reicht nicht aus". Und in der 6. Klasse nimmt sie ja auf keinen Fall Kinder dran, die sich nicht vorher mehrmals gemeldet haben).

    Naja. So lange sie deswegen nicht sitzen bleibt messe ich dem ganzen nicht viel Bedeutung zu und tröste meine Kinder im Zweifel

    .... Motivieren geht meiner Meinung nach anders, aber so ist das System halt. Ich schlage meinen Kindern vor, Meldelisten zu führen, um sich selbst zum Melden zu motivieren und im Zweifel auch mal argumentieren zu können.

    Andererseits bin ich ja auch nicht dabei und bin mir auch durchaus bewusst, dass meine Kinder nicht dazu neigen, ihre eigene Leistung zu unterschätzen.

    Das ewige Lied beim Elternsprechtag "wenn sie nicht so still wäre, könnte sie viel bessere Noten haben" - nehme ich achselzuckend zur Kenntnis.

    lg martita

  • Hier Niedersachsen, weiterführende Schule, hängt es nicht nur vom Fach ab wie die Gewichtung ist, sondern auch von der Jahrgangsstufe und Anzahl der Klausuren. Deutsch 11. Klasse findet z.B. dreistündig statt und es müssen drei Arbeiten geschrieben werden. In dem Halbjahr, in dem eine geschrieben wird, zählt es 40% Klausur und 60% Mitarbeit, in dem Halbjahr mit 2 Klausren 50/50.

    Zur Mitarbeit zählen eben die Mitarbeit im Unterricht (konzentriertes Arbeiten, freiwillige Beteiligung, Qualität der Beiträge, Präsentationen von Gruppenarbeiten), Tests, Referate, etc. Also alles, was keine Klausur ist. Bei jüngeren Schüler*innen wird auch die Mappenführung noch bewertet.

  • martita hier auch so.


    Die 5. und 6. waren so schlimm dadurch, dass die schriftlichen Noten teilweisr um 2 Noten suf dem Zeugnis abgesenkt wurden.


    Die mündliche Mitarbeit liegt seitdem bei null.

    Die andere auch.


    Das ist so ähnlich wie dieses: Du stehst zwischen 3 und 4, ich gebe dir die 4 mit 20 + dran, dann strengst du dich nächstes Halbjahr an und bekommst die bessere Note....


    O-Ton: Wozu anstrengen, wenn ich dann eh eine 4 auf dem Zeugnis bekomme.


    Leider haben die Lehrer meines Kindes nicht verstanden, dass es SchülerInnen gibt, die dadurch nicht motiviert werden....


    Da würde ich mir grad in den unteren Klassen mehr "an die Hand nehmen" wünschen und ein langsameres Umstellen.

  • martita so ähnlich hat der Mathelehrer in der 5. damals bei meiner Tochter es begründet, warum bei Mathe Schriftlich-Mündlich 2:1 zählt, eben weil man da mündlich irgendwann auch an seine Grenzen kommt. Vor allem auch in den höheren Klassen.

    Ansonsten bete ich an das Kind ca. drei Jahre lang schon hin, dass sie wenn sie nicht lernen möchte auf die Arbeiten bitte mündlich ausreichend mit macht, um das auszugleichen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Nachtkerze

    Meistens nicht. Ich lass mal durchklingen, dass ich noch mündliche Noten brauche oder animiere zur Mitarbeit. Konkret ansagen tu ich nicht.

    Die Schüler merken das aber meist selbst ;)

    Ich kenne doch viele Kinder, die das eben nicht merken, wenn sie benotet werden. Und die dann hinterher sagen, dass sie sich mehr Mühe gegeben hätten, hätten sie es gewusst, oder die sich mehr angestrengt hätten, obwohl sie schlecht geschlafen hatten, obwohl sie Liebeskummer hatten, obwohl sie sich im Sport gerade verausgabt hatten etc.


    Im Prinzip fliesst da also in die muendliche Note mithinein, wie gut ein Kind die indirekte Kommunikation des Lehrpersonals versteht...


    Es mag sein, dass deine Hinweise deutlicher sind, ich kenne dich ja gar nicht. Aber ich kenne die unglücklichen Kinder, die auf einmal benotet wurden, ohne es mitbekommen zu haben.


    Ich finde es ist eine sehr subjektive Notengebung, die zumeist auch noch sehr undurchsichtig ist, mit einigen Ausnahmen.

  • was ich bei dem Ganzen nicht verstehe: Wieso schauen viele Lehrkräfte nicht auf die jeweiligen Stärken des Kindes, sondern "müssen leider leider" im Namen der Vorschriften und der "Gerechtigkeit" das Schema so starr anlegen? (ich schreibe bewusst nur von den Lehrkräften, die ich durch meine Kinder kennengelernt habe, NICHT von irgendjemandem hier im Forum).

    Könnte man nicht bei einem stillen, schriftlich sehr erfolgreichen Kind das Schriftliche mehr bewerten und trotzdem dem bei den schrifltichen Arbeiten schwächeren Kindern die Gelegenheit geben, sich durch sonstige Mitarbeit zu verbessern?

    Ist es wirklich so dramatisch, wenn ein sehr begabtes und lebhaftes Kind mit sehr guten mündlichen und schriftlichen Leistungen die gleiche sehr gute Note bekommt, wie ihr stillerer Klassenkamerad mit Einsen in den Klassenarbeiten? Da wird doch der Charakter und das Selbstbewusstsein bewertet anhand vorgeblich "objektiver Maßstäbe".

    Und ich kann auch beim besten Willen nicht verstehen, wieso ein Kind, das aufpasst, seine Hausaufgaben erledigt und nicht den Unterricht sabotiert nicht zumindest eine 4 in sonstiger Leistung bekommen kann - dieser Kommentar kam hier ja schon öfters in Schul-Threads. Ich habe dafür Null Verständnis.

    lg martita

  • martita


    Der Willkür sind in meinem BL (BaWü) insofern Grenzen gesetzt, weil die Lehrkräfte am Anfang des Schuljahres die Prinzipien der Notengebung in ihrem Fach offenlegen müssen. Auf den Elternabenden tingeln dann die Fachlehrer durch die Klassen und rattern ihr Notengebungsschema runter. Das Problem ist auch nicht, dass der stille Schüler die vier in sonstiger Mitarbeit nicht schafft, sondern dass diese vier bei sehr guten Schülern zu einer schlechteren Zeugnisnote im Vergleich zu den schriftlichen Noten führt.


    Hier mal ein Beispiel:

    3 Klassenarbeiten mit 1 - 1 - 2 --> schriftlich 1,3

    stiller Schüler, der sich von sich aus nicht meldet --> mündlich 4


    Gewichtung 50:50 --> 2,65, also Note 3

    Gewichtung 60 (m) : 40 (s) --> 2,92, also Note 3

    Gewichtung 40 (m) : 60 (s) --> 2,38, reicht noch für Note 2

  • In Elektras Beispiel wird sich das stille Kind im nächsten Jahr vielleicht das sinnlose Aufpassen im Unterricht und das nutzlose Lernen für Klassenarbeiten sparen. Was soll bitte der Sinn derart demotivierender Notengebung sein? Kindern ihre Defizite aufzeigen, damit sie nicht stolz auf ihre Klugheit und ihren Fleiß sind, sondern sich für ihr ruhiges Wesen schämen?


    Ich hab über zwanzig Jahre nach Ende meiner Schulzeit plötzlich das Bedürfnis, mein nach diesen Standards unverdient gutes Abizeugnis zurückzugeben. Was macht das dann erst mit zwölfjährigen Kindern?

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Hmm, Noten sind ja immer subjektiv, da lässt sich auch mit den noch so transparenten Kriterien nichts dtan ändern. Ich meine, ich versuche vieles so transparent wie möglich zu machen, aber im Prinzip ist es Augenwischerei...wenn ich wollte, könnte ich xy eine 1 geben, weil ich seine Frisur mag und z eine 4, weil ich ihr Parfum nicht riechen kann.....mach ich logischerweise nicht, andere Lehrer aber schon.


    Nachtkerze Ich bin immer im Dialog mit Schülern und Eltern und bis jetzt kam es noch zu keinem solchen Gespräch. Vermutlich ist es nicht zu subtil ;)

    • Offizieller Beitrag

    Aber das stille Kind hat doch für den Verlauf des Unterrichts weniger geleistet, als das Kind, das sich aktiv beteiligt? Matilda Und *eigentlich* ist eine mündliche Note nie nur die mündliche Beteiligung am Unterricht. Sondern auch die Präsentation von Gruppenarbeiten, das Mitarbeiten bei Gruppenarbeiten, die Hausaufgaben, etc.

    Ich versuche, meine "stillen" Kandidaten im Blick zu behalten und sie etwa gezielt aufzurufen, wenn es um das Vortragen von Hausaufgaben geht, beobachte sie bei Gruppenarbeit verstärkt und rufe sie auch mal auf, ohne dass sie sich melden. Und so bekommt so ein Kind - vorausgesetzt, es hat dann die HA gemacht und kann auch was sagen, wenn es aufgerufen wird, durchaus eine 2,5 oder 2,75. Macht - nach Elektra Rechnung - eine zwei auf dem Zeugnis.


    Und - es hilft vielleicht sich klarzumachen, dass die Aufgabe von Noten nicht ist zu motivieren, sondern einen momentanen Leistungsstand zu reflektieren. Interessanterweise sind meine Söhne im Unterricht von Lehrern, die Noten verschenken (und dafür haben sie ein ziemlich gutes Gespür) nicht motivierter als im Unterricht von Lehrern, die sie schätzen, die aber durchaus "streng" benoten.

    • Offizieller Beitrag

    Vermutlich ist es nicht zu subtil

    Das dachte ich mir - ich habe es halt schon ein paar Mal anders erlebt und fragte nochmal nach :) Nicht alle Lehrer haben die Kapazitäten sich um solche Dinge Gedanken zu machen

  • Warum hat ein stilles Kind im Unterricht weniger geleistet, als ein lautes?

    Es kann sich gut vorbereitet haben, konzentriert zugehört bzw. die Aufgaben gelöst haben, eine ordentliche Mitschrift angefertigt haben, für sich selbst Fragen/Antworten gefunden haben, einen Mitschüler unterstützt haben, einen wertvollen schriftlichen Beitrag zu einer Gruppenarbeit geleistet haben ...


    Ich war auch immer eher ruhig und hatte dadurch keine Nachteile und auch meine sehr stille Mittlere hat sehr gute Zensuren, sogar eine 2 in Mitarbeit.


    Ich bin echt froh, dass hier nicht laut/still bewertet wird.

  • In Bayern ist es meines Wissens am Gymnasium so, dass die Lehrerkonferenz festlegt, wie die Leistungsnachweise erhoben werden. Das wird dann im Schulforum auch den Elternvertretern und der SMV vorgestellt, die sich dazu äußern dürfen. An den Schulen meiner Kinder ist die mündliche Note eine wilde Mischung aus Unterrichtsbeiträgen, Abfragen, angekündigten kleinen Leistungsnachweisen und unangekündigten (Ex), Vokabeltests, Referaten. Drei Mal pro Jahr gibt es Übersichten mit allen Noten, die jeweils mit Fußnötchen versehen sind, die die Gewichtung der einzelnen Note erklären. Der Durchschnitt der mündlichen Noten zählt dann ein Drittel, der Durchschnitt der schriftlichen zwei Drittel der Gesamtnote.