Mündliche Mitarbeit - Gewichtung bei der Notengebung

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  • Warum hat ein stilles Kind im Unterricht weniger geleistet, als ein lautes?

    Es kann sich gut vorbereitet haben, konzentriert zugehört bzw. die Aufgaben gelöst haben, eine ordentliche Mitschrift angefertigt haben, für sich selbst Fragen/Antworten gefunden haben, einen Mitschüler unterstützt haben, einen wertvollen schriftlichen Beitrag zu einer Gruppenarbeit geleistet haben ...


    Ich war auch immer eher ruhig und hatte dadurch keine Nachteile und auch meine sehr stille Mittlere hat sehr gute Zensuren, sogar eine 2 in Mitarbeit.


    Ich bin echt froh, dass hier nicht laut/still bewertet wird.

    All diese Dinge fließen ja in die Unterrichtsnote mit ein.

    Hier kann ein gut vorbereiteter Schüler, der sich eher weniger meldet, aber dessen Beiträge überlegt und auf den Punkt sind, die gleiche Note erreichen wie einer, dessen Hausaufgaben nur die Minimalanforderungen erfüllen und der immer und überall was zu sagen hat, was man aber dann berichtigen oder ergänzen muss.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

    • Offizieller Beitrag

    Freda - das war doch überhaupt nicht das, was ich geschrieben habe! Ich habe geschrieben, dass bei zwei Kindern mit identischer Leistung in allen anderen Bereichen, das Kind, das sich am Unterricht beteiligt und so den Unterricht auch mit voranbringt, die bessere mündliche Note bekommt. Und das finde ich auch in Ordnung, den in dem Bereich mündliche Beteiligung leistet es dann ja einen höherwertigen Beitrag. Und alle anderen Sachen, die du aufführst (Gruppenmitarbeit, Hausaufgaben, etc) fließen ja mit in die mündliche Note ein.

  • Hier kommen ja oft Beispiele, wo Kinder die auf 1-2 in den schriftlichen Arbeiten stehen, dann mündlich ein 4-5 bekommen, weil sie ruhig sind.

    Ich würde da grundsätzlich erstmal davon ausgehen, dass sie dem Unterricht aufmerksam folgen und den Stoff gut aufnehmen, denn sie begreifen es ja offensichtlich. Da finde ich es nicht gerechtfertigt, solche Kinder durch fehlende "mündliche Mitarbeit" dann auf 3-4 in der Gesamtnote runterzuziehen. Das kenne ich hier auch so gar nicht.

  • meine Tochter hat heute in einem Fach ne mündliche 4+ gesagt bekommen, ihre Freundin die sich weniger meldet hat ne 2+. Ich geh davon aus, dass die Beiträge inhaltlich nicht zwei Noten auseinander liegen und frag mich daher wie das gerechtfertigt ist. Mein Kind ist mündlich dieses Jahr in den meisten Fächern besser geworden (in andern Fächer steht sie auf 2 oder 2-3) und sie mag auch die Lehrperson in dem betreffenden Fach (da macht sie dann meist besser mit). Sie findet das ungerecht und sie (und ein weitere Freundin die auch eine schlechtere Note bekommen hat) haben das der Lehrperson auch so mitgeteilt. Diese hat dann erstmal "hmmm" dazu gesagt. Nun hab ich meiner Tochter geraten das noch mal anzusprechen und zu fragen, was sie tun muss damit die mündliche Note besser wird bzw. wie sie diese bildet. Ich bin gespannt, ob sie das tun wird. Ist jetzt alles natürlich kein Beinbruch. Hoffe nur mein Kind stellt die Mitarbeit nicht ein, wenn es ja eh nichts bringt.

    • Offizieller Beitrag

    Das kenne ich auch nicht. Allerdings gibt es Bundesländer, in denen die mündliche Note deutlich schwerer gewichtet wird als bei uns bzw. es überhaupt nur eine mündliche Note gibt, da keine Klausuren geschrieben werden.

    Und ein Schüler würde hier wegen Nichtbeteiligung - wenn ansonsten die Hausaufgaben regelmäßig gemacht werden und bei Nachfragen auch präsentiert werden, bei Gruppenarbeiten aktiv mitmacht und insgesamt beim Aufrufen deutlich wird, dass er mitdenkt - keine 4-5 bekommen. Sag ich jetzt mal so. Ich finde die oben verlinkte Erklärung zu den mündlichen Noten echt ganz gut, da wird es eigentlich recht deutlich.


    Aber das alte Problem beim Reden über Schule: Jedes BL kocht sein eigenes Süppchen #weissnicht

  • Hier kommen ja oft Beispiele, wo Kinder die auf 1-2 in den schriftlichen Arbeiten stehen, dann mündlich ein 4-5 bekommen, weil sie ruhig sind.

    Ich würde da grundsätzlich erstmal davon ausgehen, dass sie dem Unterricht aufmerksam folgen und den Stoff gut aufnehmen, denn sie begreifen es ja offensichtlich. Da finde ich es nicht gerechtfertigt, solche Kinder durch fehlende "mündliche Mitarbeit" dann auf 3-4 in der Gesamtnote runterzuziehen. Das kenne ich hier auch so gar nicht.

    Ich hab in dem Zusammenhang mal ein sehr interessantes Gespräch mit einer Lehrerin führen dürfen.


    Lehrerin: Ihr Kind nimmt nicht am Unterricht teil. Sitzt da ist abwesend und begreift die Sachen nicht. Sie wisse nicht, was sie machen kann und ob das Kind richtug sei.


    Ich: Sie haben mehrere Tests geschrieben, die alle mit einer 1 benotet wurden. Gab es Tests, die ich nicht gesehen habe?


    Lehrerin: Nein, die Tests waren alle eine 1.


    Ich: Warum gehen Sie davon aus, dass das Kind den Stoff nicht begreift?


    Lehrerin: Es meldet sich nie.


    Auf dem Zeugnis gab es dann eine 3- oder 4+, das weiß ich nicht mehr so genau...


    Ist natürlich sehr aufbauend und anstatt das Kind mal darauf anzusprechen, gibt es halt einfach eine schlechte Note...

  • Unterricht funktioniert nicht, wenn keine Beiträge von denen kommen, um die es im Unterricht ja geht. Die Lehrkräfte sind ja darauf angewiesen, dass gerade, die die den Stoff soweit verstanden haben bisher, den weiteren Verlauf mitgestalten. Sinnlosbeiträge nützen nicht soviel.


    Abgesehen davon, können die Fähigkeiten (die laut Lehrplänen erworben worden sein sollen) nicht benoten werden, wenn sie nicht gezeigt werden. Soviele schriftliche Arbeiten werden ja in den meisten Fächern gar nicht geschrieben. Ein Teil davon ist zudem nur auswendig gelerntes. Es sollen aber ausdrücklich auch Urteilsbildung, Präsentationsfähigkeiten usw. benotet werden. Vieles davon eben mündlich.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Niedersachsen, Gymnasium, in den meisten Fächern 60% mündlich, 40% schriftlich.

    Vokabeltests z. B. zählen zur mündlichen Note.

    Hier auch Niedersachsen. Und teilweise ist es sogar bis zu 70% mündlich.

    Und das war früher in meiner Schulzeit auch schon so.


    Das, was Mondschein gerade beschreiben hat, gab es an meiner Schule früher ständig und gibt es aktuell bei meinen Kinder (noch nicht Oberstufe) auch. Vielleicht nicht mehr ganz so oft, ich erleben die Lehrer*innen doch etwas zugewandter als bei mir früher. Aber generell wird ständig die Wichtigkeit der mündlichen Mitarbeit betont.

  • Ich finde diese große Betonung des Mündlichen auch bedenklich. Aber es spiegelt sich ja wunderbar im Erwachsenenleben wider- große Klappe, zu allem eine Meinung, von nichts eine Ahnung, aber immer vorn dabei. Schade, dass die Stillen so untergehen heute.

  • Unterricht funktioniert nicht, wenn keine Beiträge von denen kommen, um die es im Unterricht ja geht. Die Lehrkräfte sind ja darauf angewiesen, dass gerade, die die den Stoff soweit verstanden haben bisher, den weiteren Verlauf mitgestalten. Sinnlosbeiträge nützen nicht soviel.

    Aber die Beiträge kann man ja auch durch auswählen der Schüler erhalten.


    Dadurch, dass man nur die reden lässt, die sich melden, geht ja leider auch viel Qualität verloren....

  • Mondschein

    Woraus liest du bitte, dass sie weder Hausaufgaben machen müssen noch ein Heft führen?


    Ich habe lediglich geschrieben, dass man das nicht in die Note einfließen lassen darf.


    Ansonsten ist es wirklich nicht so, dass die mit der großen Klappe, die nur heiße Luft produzieren, auch gute mündliche Noten haben.


    Wirklich, keine deiner Behauptungen trifft in meinem Umfeld zu!

  • Wenn es nicht in die Note einfließen darf, dann wirkt es sich doch auch nicht negativ aus, wenn sie keine Hausaufgaben machen.

    Oder verstehe ich das falsch?


    Also macht es doch keinen Unterschied, ob ein Schüler Hausaufgaben hat oder nicht.


    Ich freue mich über dein Umfeld, hätte ich hier auch gerne so.


    Ist nur leider anders und ja leider auch nicht nur hier so, wenn ich die anderen Beträge lese.

  • Ach so, nur war in die Note einfließt, ist für irgendwas gut?

    Ich dachte, über dieses Stadium sei man hier hinaus.


    Wer seine Hausaufgaben ständig nicht macht, darf die nachmittags nach dem 3. mal nachholen. Wer 5 mal in einem Halbjahr nichts dabei hat, bekommt einen Verweis.

    Zudem wirkt sich das auf die Zeugnisbemerkung aus und es gibt die entsprechenden Hinweise.

    Im Text wird Verhalten gegenüber Lehrern und Mitschülern/Mitschülerinnen, Mitarbeit im Unterricht und das Arbeitsverhalten gewürdigt.

    • Offizieller Beitrag

    Sarsaparille Wie fließen dann Hausaufgaben in die Note ein? Ich darf HA nur benoten, wenn ich ALLE Hausaufgaben einsammle (und nur dann darf ich denen, die keine gemacht haben, eine sechs geben). Aber wenn ich das mache oder auch wenn ich die Hausaufgabe im Unterricht mündlich abfrage, darf ich diese Note durchaus einbeziehen. Oder auch Heftführung (wenn ich die Hefte aller einsammle.)

  • Hausaufgaben dürfen GAR NICHT benotet werden.

    Also auch nicht, wenn man alle einsammelt o.ä.


    Hat den Vorteil, dass die Hausaufgaben im Normalfall das Verständnis der Klasse widerspiegeln. Gäbe es Noten, würden sie die Eltern der Noten wegen machen. Das ist sinnfrei.

    Haben viele die Hausaufgabe nicht richtig, muss ich nochmal nachbessern bzw. während der Hausaufgabenverbesserung ausführlich erklären.

    • Offizieller Beitrag

    Gäbe es Noten, würden sie die Eltern der Noten wegen machen. Das ist sinnfrei.

    Echt. Hier Gymnasium - und das macht keiner. Weder an unserer Schule noch an der meiner Kinder.


    Edit: Versteh mich nicht falsch, ich finde auch nicht, dass alles benotet werden muss. Wobei gerade HA für die stillen SuS eine gute Gelegenheit sind, zu zeigen, dass sie mitmachen und sich einbringen.

  • Ach so, nur war in die Note einfließt, ist für irgendwas gut?

    Ich dachte, über dieses Stadium sei man hier hinaus.

    Das habe ich doch garnicht geschrieben.


    Mein Kind macht keine Hausaufgaben und das wirkt sich auf die Note aus.

    Weil der Anteil der mündlichen Mitarbeit mit 6 gewertet wird.


    Wenn das nicht in die Note fließt, dann würden weiterhin keine Hausaufgaben gemacht, die Note wäre aber deutlich besser, weil es nicht relavant wäre.


    Ähnlich bei der Heftführung.


    Deswegen meine Frage.

    Mein Kind hätte dadurch, dass er sich nicht an die Regel hält (Hausaufgaben machen), dann einen Vorteil, weil er eine bessere Note hätte.

  • Unterricht funktioniert nicht, wenn keine Beiträge von denen kommen, um die es im Unterricht ja geht. Die Lehrkräfte sind ja darauf angewiesen, dass gerade, die die den Stoff soweit verstanden haben bisher, den weiteren Verlauf mitgestalten. Sinnlosbeiträge nützen nicht soviel.

    Das geht abe auch, indem ich als Lehrkraft aktiv gezielt ruhige Schüler einbeziehe. Ich glaube schon, dass viele Lehrkräfte da ein gutes Gespür dafür haben.