Hallo zusammen,
am Freitag hatte ich eine Unterhaltung mit einer Bekannten, deren Tochter in der Schweiz arbeitet. Wir kamen auch auf Lebenshaltungskosten und die Löhne in der Schweiz, zu denen sie recht lapidar meinte, ja, die seien schon höher als bei uns, aber natürlich würde sie nicht so viel verdienen wie ein*e Schweizer*in auf dieser Stelle.
Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dass es in der Schweiz legal ist, Einheimischen grundsätzlich mehr zu zahlen als Ausländern, nur auf Grundlage der Nationalität. Gibt es ein solches Diskriminierungsverbot?
Witzigerweise hatte ich am selben Tag noch ein Gespräch mit einer anderen Bekannten, die der Meinung ist, dass eine Bekannte von ihr, wenn sie mit dem Studium fertig ist, weniger verdienen wird als ein Mann in derselben Situation.
Das fand ich persönlich auch wenig nachvollziehbar. Dass es in D einen Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Gehalt bei Frauen und Männern gibt, ist unbestritten.
Aber das hat mE eine Vielzahl von Ursachen, und in meinen Augen ist keine davon, dass ein AG sagt: "Oh, prima, die Stelle kann ich mit einer Frau besetzten, da kann ich gleich mal X% vom Gehalt abziehen", oder "Naja, für einen Mann muss ich noch X% drauflegen, aber das ist es mir wert".
Sondern daran, dass Frauen aus unterschiedlichen Gründen durchschnittlich weniger hoch auf der Karriereleiter klettern, häufiger Teilzeit arbeiten, häufiger nach Babypause nicht in ihrem qualifizierten Beruf weitermachen (und insbesondere früher das oft nicht gemacht haben, bevor es das Gesetz gab, das den Arbeitsplatz sichert), dass Frauen bei frei verhandelbarem Gehalt möglicherweise weniger hoch pokern, usw.
Zumindest ich habe in meinen (männerdominierten) Jobs bisher immer das Gleiche bezahlt bekommen wie männliche Kollegen auf derselben Erfahrungsstufe.
Wie seht ihr das?