Absolut nachvollziehbar. Es ist (noch!) die ungewohnte Ausnahme, dass Menschen mit scheinbar nichteuropäischem Aussehen hier geboren wurden, sogar in 2. oder 3. Generation.
Die wenigsten italienisch- oder griechischstämmigen Deutschen werden heute noch in der "du verstehen deutsch" Sprache angesprochen. Es ist normal, südeuropäischen Phänotypen in der Klasse, im Job, im Hobby zu kennen. Man registriert es nicht mehr.
Das wird sich erweitern auf alle Erscheinungsbilder.
(Bestimmt wird sich aber eine Ablehnung zwischen unterschiedlichen "Zugehörigkeiten" bei weitem nicht von selbst erledigen.)
Ich selbst bin auch nicht frei von diesen Sprach-Vorurteilen. In meiner Wohngegend sind tausende Plätze von Flüchtlingsunterkünften. Dementsprechend viele arabisch und afrikanisch aussehenden Menschen begegnet man. Z B an einer Bushaltestelle würde ich vermutlich eher einen " typisch deutsch" aussehenden Passanten nach einer Fahrplanauskunft ansprechen. Weil ich bei dem sicherer davon ausgehe, dass er deutsch spricht und sich mit dem ÖPNV auskennt. Was natürlich nicht stimmen muß, aber hier eine höhere Wahrscheinlichkeit hat.