5-Stunden Schlaufe aus Essen, kurz dösen und beschwere

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  • Wir haben aktuell das Problem, dass unser Kind (11 Wochen) schon seit längerer Zeit abends irgendwie sich nicht "leicht" ins Bett bringen lässt.


    Wir haben eine Schlafroutine (singen, Fußmassage, wickeln, Schlafanzug, nochmal was singen, stillen, schlafen), aber irgendwie kommt das Kind dann von 20 bis 1 Uhr in eine Spirale aus essen - kurz dösen - lautstark beschweren. Aus lautstark beschweren geht es dann entweder in Richtung nochmal essen - dösen- beschweren oder in Richtung 20-60-minütige Schreispirale.


    Ist das "normal"?


    Die Hinweise auf Müdigkeit (Augen reiben, Gähnen, Wegschauen etc.) erkennen wir, danach beginnt dann meistens sofort die Schlafroutine.


    Wir sind uns unsicher, ob das das Kind nicht wieder zu stark aufweckt?

    Wir sind uns auch nicht sicher, was die ganzen Online-Ratgeber meinen mit "bringen Sie das Kind bei Müdigkeitszeichen ins Bett" oder "begleiten sie es in den Schlaf". Wir stellen und da konstant die Frage: Ja, aber WIE!?!?!?


    Irgendwelche Vorschläge / Tipps?

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das ein ziemlich typisches Alter für abendliches "Cluster-Stillen". Das machen viele Kinder in Wachstumsschüben. In dem Alter sind meine Kinder einfach in unserem Arm/im Tuch eingeschlafen und dann mit uns ins Bett umgezogen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,


    Ich würde ja sagen, herzlichen Glückwunsch zu einem völlig normalen Kind. :)


    In dem Alter hatten wir noch lange keine Routienen oder Rituale, dazu war alles viel zu wechselhaft und spontan. Mal schlief das Kind 18 Uhr beim stillen fest ein und schlief mal 2 Stunden, ehe es wieder Hunger hatte, mal wurde es kuschelig und wurde im Arm gehalten und im Schaukelstul in den Schlaf gesungen, mal spielte es 22 Uhr glücklich auf seiner Decke und ging dann mit uns ins Bett... Mal schlief eins im Tragetuch ein, während ich mich mit einem Geschwisterkind beschäftigete oder noch schnell Wäsche aufhing...


    Zeiten und Einschlaf"formen" konnten jeden Tag variieren, auf einen bestimmten Ablauf zu bestehen, hätte nur Stress bedeutet. Also wurde das Kind hingelegt, wenn es eingeschlafen war oder im liegen in den Schlaf gestillt, mehr nicht. Aber es mag natürlich Kinder geben, denen schon in dem Alter gleiche Abläufe wichtig sind, meine waren halt nicht so,


    Beim ältesten hab ich noch versucht, ein Abendritual einzuführen, aber ich hatte nicht das Gefühl, daß es irgendwem etwas gebracht hatte. Rituale wurden erst wichtig, als sie sie wirklich aktiv mitbekamen und mitgestalten konnten (das sie zu einem schnelleren Einschlafen geführt hätten, kann ich allerdings nicht behaupten).


    Später dann (irgendwann nach dem ersten Geburtstag) ist es mMn zu spät, mit irgend etwas anzufangen, wenn sie müde sind. Wir haben immer nach dem Abendessen alles fertig gemacht (Waschen,. Zähneputzen, umziehen... , dann durften sie im Schlafanzug spielen, bis sie ins Bett gehen wollten. So haben sie sich auch nicht gegens "Bettfertig machen" gesträubt (weil waschen/Zähneputzen = der Spaß ist vorbei, jetzt kommt nur noch das langweilige Bett) , wie ich das von einigen anderen Familien kenne.

  • ich weiss auch nicht, wie die Ratgeber das so meinen. #zwinker


    Ich würde sagen, das ist völlig normal. Der Tag-Nacht-Rythmus muss sich ja erst noch ausbilden. Und selbst wenn es diesen Rythmus gibt, heisst das ja noch nicht, dass die Kinder dann auch wie "geplant" um 20 Uhr schlafen #zwinker


    Ich dachte auch, wir müssten "unbedingt" Abendrituale einführen. Doch für mich hat das nicht gepasst. Wir haben erst Rituale seit meine Kleine da von sich aus darauf besteht. Und das passt dann auch. Und auch das hat sich im Lauf der Zeit immer wieder verändert. Mal mit Singen, mal Lesen, mal draußen der Straßenlaterne Gute Nacht sagen,...


    Mit 11 Wochen war hier gar nicht klar, wann die Nacht denn nun genau anfängt. Wir hatten uns da angewöhnt beim Wickeln ab ca. 18 Uhr den Schlafanzug anzuziehen, weil es da sein konnte, dass der Nachtschlaf begann. Aber das bedeutete nicht, dass sie um 18 Uhr dann "durchschlief" oder irgendetwas.


    Ich empfehle dir, es so gemütlich wie möglich anzugehen. Lass das Kind bei euch auf dem Sofa schlafen, bis ihr ins Bett geht, schaukelt es im Tragetuch oder im Fliegergriff. Stille so oft es nötig ist.

    Mach eine Fußmassage, wenn du meinst, dass das passt. (Das würde für mich eher zu Tagesprogramm gehören). Singt, spielt, tut was immer euch gut tut.


    Hier hätte zu viel vor dem Einschlafen dazu geführt, dass das Baby nicht geschlafen hätte. Schlafen war meistens Stillen oder Tragen, oder Spaziergang im Tragetuch. Möglichst wenig Reize. Manchmal singen, meistens einfach gar nichts außer Körperkontakt.


    Ich wünsche dir ein gutes Durchstehen dieser Zeit. Am wichtigsten finde ich, sich nicht verrückt machen zu lassen, von all den "guten" Ratschlägen. #top

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Unsere Abendroutine sah lange Zeit ähnlich aus: Kuscheln, Trinken, Dösen, Wickeln, Schreien, Rumtragen. Irgendwann kam dann mehr Spielen am Abend hinzu und der Bauch schien nicht mehr so häufig zu drücken und zu zwicken, sodass das Schreien weniger wurde. Eine regelmäßige Nachtschlafzeit pendelte sich auch ein, das Kind schlief dann absolut verlässlich zwischen 24 und 1.30 Uhr ein.

  • Ich finde das ein ziemlich typisches Alter für abendliches "Cluster-Stillen". Das machen viele Kinder in Wachstumsschüben. In dem Alter sind meine Kinder einfach in unserem Arm/im Tuch eingeschlafen und dann mit uns ins Bett umgezogen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    Ich unterschreibe hier.

    Ab ins Tuch. Dann kann man noch eine Spülmaschine machen, Rechnungen überweisen, Tiramisu vorbereiten, den Garten gießen, den Hund Gassi führen, ........ und dann einfach mit liegen bleiben.


    Mein erster Gedanke war auch, dass diese (für meine Begriffe) lange Routine das Kind vllt auch wieder aufweckt, verwirrt, stresst (in müdem Zustand). Wie wäre es mit singen und stillen? Fußmassage lieben die meisten Kleinen zwar, aber wenn man total müde ist, dröppelt man entweder weg (bei euch wohl nicht der Fall) oder wird vom Schlaf abgehalten.

    Auch Schlafanzug-Anziehen und wickeln würde ich vorverlegen. Lieber dann im Schlafanzug und mit Nachtwindel noch etwas im Wohnzimmer bleiben, als total müde nochmal nackig gemacht werden.


    Nur als Ideen und Anregungen gedacht #knuddel

  • Ach der gute Moment, wenn man denkt "Hilfe, irgendwas läuft total schief" und alle so: "Nope, es ist immer so anstrengend"...

    Naja mal gucken wie es weiter geht, heute waren es zum ersten Mal 5 Stunden ununterbrochener Schlaf #applaus

  • Hallo,


    Ach der gute Moment, wenn man denkt "Hilfe, irgendwas läuft total schief" und alle so: "Nope, es ist immer so anstrengend"...

    Naja mal gucken wie es weiter geht, heute waren es zum ersten Mal 5 Stunden ununterbrochener Schlaf #applaus



    Vielleicht kann man es ja teilen in:


    "Nope, es ist immer so."


    Und: "Das kann anstrengend sein".


    Dann wird einem klar, daß man nix falsch macht und auch beim Kind nix falsch läuft. Das kann schon mal einen großen Teil Druck rausnehmen.


    Bei mir war es nämlich oft so, daß es gar nicht unbedingt tatsächlich das Verhalten das des Kindes war, was mich gestresst hat, sondern eher das "Bei allen anderen..." "Alle anderen Kinder können offenbar auch..." "Ich mache bestimmt was falsch... " "Mit meinem Kind ist vielleicht irgend etwas falsch" "Was soll später mal sein, wenn..."


    Fiel das Gefühl, schuld an etwas zu sein, versagt zu haben oder dem Kind etwas "beibringen" zu müssen, was es sonst vielleicht "nie lernt", weg, dann war die eigentliche Situation meist schon sehr viel weniger Belastend.


    Dann kann man den Teil unter "Ist halt so..." abhaken und schauen, wie man den zweiten Teil ("Es ist anstrengend") angehen kann.


    Manchmal hilft schon, zu akzeptieren, daß es ist wie es ist und irgendwann auch von alleine anders wird.

    Manchmal kann man gute Lösungen finden, auch - zumindest in den Augen mancher Mitmenschen" ungewöhnliche.- Schlafenszeit? Ist dann, wenn das Kind schläft.Wenn das Kind nicht selber bestimmte Zeiten einfordert, sind sie mMN auch nicht nötig. Eine ruhige Abendgestaltung tut meist allen gut, so manches (Aufräumen, zusammen ein Spiel spielen, Wäsche legen .... )kann man mit wachem oder schlafenden Kind vorm Bauch oder auf dem Rücken machen.

    "Zeit für uns als Paar" war eben nicht unbedingt "Zeit ohne Kind" sondern konnte heißen, einen Abendspaziergang machen mit Kind im Tuch, Kind schlief und wir konnten reden".

    Wenn Einschlafbegleitung Stunden dauert, kann das Kind genau so gut auch noch eine Weile wach bleiben und man kann die Zeit gemeinsam verbringen.

    Schreien - was hilft, abgesehen vom "Kind muss doch doch aber irgendwann schlafen"?


    Und so weiter. Und hat man bei einer Phase das Gefühl, eine gute Lösung gefunden zu haben mit der es "läuft", dann ändert sich eh wieder alles. :D


    Je entspannter ich wurde und je mehr ich mich vom klassischen "Das Kind muss (idealerweise zur Uhrzeit XY) ins Bett" löste, desto angenehmer wurde es für alle.


    Inzwischen sind sie groß und können allen Unkenrufen zum Trotz nicht nur alleine einschlafen, sondern trotz früherem Langzeitstillen, langjährigem Familienbett und dem sonstigen "Ihr verwöhnt das Kind, so lernt es noch nie ..." -Programm auch problemlos auf Klassenfahrten (oder gar Auslandsjahren). Und interessanterweise können sie ihren Schlafbedarf deutlich besser selber regeln, als ich das in ihrem Alter konnte, obwohl ich doch von Säugling an an regelmäßige Schlafenszeiten "gewöhnt" wurde.

  • Hört sich völlig normal an! Das regelt sich alles von alleine mit der Zeit, wirklich. Bei manchen dauert es nur wenige Monate, bei anderen Jahre. Aber irgendwann wird das Kind nach umziehen, vorlesen und so einschlafen und auch länger am Stück schlafen. Am besten hat mir geholfen mich damit abzufinden und es nicht zwingend ändern wollen :)

  • Trin: Schöner Post, Danke :)


    Sommerwind: Ja, damit habe ich mich recht schnell abgefunden als nachtaktive Fledermaus plötzlich einigermaßen regelmäßig um 20 bis 22 Uhr ins Bett zu gehen - früher war vor 1 ins Bett gehen undenkbar. Dafür stehe ich jetzt halt 5-7 Uhr auf. Zwangslerche und so.

  • Sommerwind: Ja, damit habe ich mich recht schnell abgefunden als nachtaktive Fledermaus plötzlich einigermaßen regelmäßig um 20 bis 22 Uhr ins Bett zu gehen - früher war vor 1 ins Bett gehen undenkbar. Dafür stehe ich jetzt halt 5-7 Uhr auf. Zwangslerche und so.

    bei mir war das haargenau so, mein Motto war, ich gehe nie an dem Tag schlafen, an dem ich aufgewacht bin :D Und jetzt schlafe ich oft um 22 Uhr ein, in der Babyzeit auch noch früher.


    Ich finde, wenn man damit abfindet, dass manche Sachen im Moment halt nicht gehen, hat man so viele Kapazitäten frei und es ist ja nicht dauerhaft. Im Moment genieße ich die Zeit mit den Kindern so sehr und Ich weiß, dass sie so schnell vorbei geht und sie Stück für Stück unabhängiger werden.

  • Sorry fürs Hochschubsen, aber passend zum Ausgangspost sitze ich hier gerade halbwach nach einem erneuten Abend von "schläft um 19 Uhr auf Papas Arm ein, dann plötzlich Schreien, beruhigen und tragen, stillen, quietschfidel, wickeln, stillen, rumlaufen und einlösen, wieder Bauchweh, (...)" mit einem Kind von acht Wochen, das sich grad selbst vom einschlafen abhält. Und Trin, dein Post hat gerade so gut getan! Danke.

  • Ja also unser Kleiner ist mittlerweile schon 1 Jahr alt. Das was Trin geschrieben bringt es auf den Punkt:


    1. Deren Kind schläft durch? Glaube ich erst, wenn ich daneben sitze und es mit den eigenen Augen sehe ;)

    2. So bald man sich an etwas gewöhnt hat ändert es sich. Mit Kind leben heisst mit konstanter Veränderung leben. Was heute noch super funktioniert hat ist morgen die Hölle und umgekehrt. Brei war gestern das tollste auf der Welt? Nope, ab heute wird kein Brei mehr gegessen, komme was wolle. In die Badewanne geht es nur mit größtem Gezeter und Geschrei? Nope, Baden ist seit heute das coolste der Welt. Es geht in beide Richtungen :)

    3. Bzgl. früh einschlafen / ablegen kann ich dir leider keine Tipps geben, er schläft immer noch nur auf ihr oder im Wagen ein. Aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt und uns daran angepasst. Was anderes kann man eh nicht machen :)

  • Du klingst echt entspannt. Ich möchte den letzten Satz unterschreiben

    Aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt und uns daran angepasst. Was anderes kann man eh nicht machen :)

    Uns geht es so mit dem "Lieblingsessen". Kaum haben wir etwas gefunden, was das Kind gerne mag, und eine ausreichend grosse Menge davon im Kühlschrank, wird es nicht mehr gegessen #lol

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)