selbstbestimmtes Fernsehen

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    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht bin ich echt eine andere Generation, aber ich fand tatsächlich gerade in unserem letzten Hotelurlaub die unzähligen vor Tablets und Handys ruhiggestellten Kleinkinder wirklich erschreckend. Selbst unsere Kinder äußerten da mehrfach ihr Befremden drüber, und die sind nun echt nicht kritisch gegenüber Medienkonsum.

    Ja, das finde ich für uns auch unvorstellbar.

    Aber: man sieht ja immer nur die MOmentaufnahme. Wer weiß schon, was da grad die Gründe für sind. Ich hoffe dann jedenfalls immer einfach, dass ich nur einen ungünstigen Moment, eine gestresste Phase oder sonstwas mitbekommen habe und das nicht die Regel ist.

    Als Grundsatz finde cih diese Entwicklung auch schade,

    Ich finde Bildschirmzeit killt bei vielen Kindern die Achtsamkeit irgndwie

  • Vielleicht bin ich echt eine andere Generation, aber ich fand tatsächlich gerade in unserem letzten Hotelurlaub die unzähligen vor Tablets und Handys ruhiggestellten Kleinkinder wirklich erschreckend. Selbst unsere Kinder äußerten da mehrfach ihr Befremden drüber, und die sind nun echt nicht kritisch gegenüber Medienkonsum.

    den gleichen Gedanken hatte ich bei unseren Sommerurlaub auch. Und der eine Mann bei der Sicherheitskontrolle war auch sichtlich geschockt, dass wir mit zwei kleinen Kinder Langstrecke fliegen, ohne Tablet #confused Wir hatten einen Rucksack mit kleinen Spielsachen dabei, den die Kinder sonst nicht haben und waren damit gut unterhalten, da gibts auch ganz viele Tipps online.


    Ich finde, wie gesagt, dass das jede Familie selbst entscheiden muss, aber es scheint ja einfach in vielen Fällen den Kindern, vor allem den kleinen nicht gut zu tun.

  • Nun würde ich am liebsten den Fernseher in den Keller verbannen.

    Da kann ich Dir nur zuraten :)


    Inzwischen sind meine Kinder 7-12 und haben das völlig akzeptiert, daß es hier keinen gibt. Mein Großer findet das sogar gut. Vielleicht würde ich das anders handhaben, wenn die Einstellung meiner Kinder eine andere wäre. Aber hier hat sich das gelohnt!


    Guck Dir doch mal den Artikel Heise Verlag "klebrige Apps" an, es geht zwar um Apps, aber das Fernsehen arbeitet auch mit manipulativen Techniken. Man braucht nicht zu glauben, daß es dann ein Kind es schafft sich darüber hinwegzusetzen, wenn schon Erwachsene Probleme haben.

  • Silke1978 Vermutlich meinst du es nicht so - und natürlich ist es Aufgabe der Eltern, das Maß zu entscheiden und durchzusetzen, aber das “einfach“ darin ist bei vielen Kindern einfach fehl am Platz. Wenn ein Elternteil da lockerer ist, gleich nochmal mehr.

    • Offizieller Beitrag

    alles andere als das ding erst mal ganz weg (meinetwegen kabel auszustecken, wenn es keinen keller gibt oder so), wird es momentan nicht funktionieren. zieht denn dein mann da mit? wenn ihr unbedingt schauen wollt, könnt ihr vielleicht auf laptop umsteigen, wenn das kind schläft oder wo anders ist.


    menschen sind verschieden. es gibt durchaus kinder, die temporär mit xy ruhig gestellt werden, durchaus auch früher, dennoch nicht süchtig nach xy werden. euer gehört wohl nicht dazu. es ist in meinen augen keine schuldfrage sondern einfach fakt, euer kind kann das (noch) nicht, fertig.


    dann müsst ihr wohl eine (vielleicht ganze) weile viel wut aushalten, wenn es geht, trösten und ablenken.

  • Möwe Doch, ich meine das tatsächlich so. Ich kann einfach sagen, Fernsehen gibt es jetzt nicht. Und dann muss ich die Reaktion des Kindes aushalten und begleiten, dass ist sicher nicht einfach. Und meine Kinder hatten durchaus denkwürdige Wutanfälle mit schreien, treten, beißen und vollem Programm, ich weiß da schon, wovon ich rede.

    Dennoch ist die Entscheidung eine, die die Eltern einfach treffen können. Aber sie müssen es eben auch tun und bereit sein, sie durchzusetzen. Und es es nicht seufzend als eine Art Naturgesetz hinstellen, dass das Dreineinhalbjährige Kind so viel mehr vor dem Fernseher sitzt, als man selbst richtig findet.

    Mir fehlt da echt das Verständnis für, ich würde meine Kind in dem Alter doch auch nicht literweise Cola saufen lassen, nur weil es das gerne möchte und sonst wütend wird?

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

    • Offizieller Beitrag

    natürlich schreiben wir aus eigener erfahrung heraus, da ist es auch normal, dass man sich manche situationen so gar nicht vorstellen kann.


    dennoch fänd ich es wichtig, dass man die möglichkeit nicht gänzlich ausschließt, dass es doch so sein kann, auch wenn das kind erst 3,5 ist oder schon 17.


    man steckt ja nicht in der situation und hat es selber nicht erlebt, welchem glücklichen umstand das auch zu verdanken ist. das baut auf die betroffenen noch mehr druck auf, wenn man/frau höchstwahrscheinlich selber an sich zweifelt und auch noch verzweifelt ist.

  • Aha. Dann muss es dreieinhalbjährige Kinder geben, die völlig außerhalb meiner Erfahrungswelt liegen. Meine persönliche Erfahrung in meinem Umfeld sagt eindeutig, dass diese Entscheidung einfach von Eltern getroffen werden kann, allerdings oft nicht getroffen wird, weil man nicht bereit ist, dass folgende Theater auszuhalten und es außerdem von vielen Eltern dann in passenden Situationen eben auch gerne genutzt wird, um die Kinder ruhigzustellen. Das ist selbstverständlich nur meine persönliche Erfahrung.


    Aber mich würde schon interessieren, was denn Kinder in dem Alter tun, was verhindert, dass Eltern den Fernsehkonsum einschränken oder komplett unterbinden? Ich kann mir das jetzt tatsächlich nicht vorstellen, da fehlt mir die Fantasie.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

    • Offizieller Beitrag

    Dann muss es dreieinhalbjährige Kinder geben, die völlig außerhalb meiner Erfahrungswelt liegen.

    ja die gibt es definitiv #ja


    und aus deiner erfahrung heraus, schaust du auf diese eltern hinab, weil sie es deiner meinung nach wohl aus bequemlichkeit nicht schaffen ihre kinder in schach zu halten, richtig zu erziehen, oder sonst was. zumindest kommt dein text bei mir so an. das find ich nicht in ordnung. wir kennen die genauen umständen selten. ich mag den spruch, urteile über niemanden, in dessen schuhe du nicht gelaufen bist.


    ein beispiel aus meiner erfahrung, A (damals sogar erst zwei) mochte fernsehen auch sehr. als B geboren wurde, und die mutter unter der woche quasi allein erziehend, weil papa im ausland, keine verwandte in der nähe, baby wenig schlafendes schreikind, wurde A völlig unpädagogisch vorm dvd-player gepackt. nach einer weile hat es sich eingependelt, dvd player tagsüber war nicht mehr gefragt. irgendwann schlief auch A schlecht, wachte mitten in der nacht auf und wollte bob der baumeister schauen. hellhöriges mithaus, ätzende nachbarn, immer noch schlecht schlafendes baby, dazu ein wütendes brüllendes 2,5 jähriges kind. joah, die mama hatte "spaß" und könnte es niemandem , am wenigsten sich selbst, recht machen.


    so was gibt es nicht selten.

  • Ja, vielen Dank auch. Ich fühle mich jetzt gerade wie die letzte Rabenmutter (;)), weil mein Kind 20 Minuten am Tag Filmchen guckt und sogar manchmal noch mehr will (den Rest der Zeit spielt es ausdauernd und kreativ)

    Klar, es ist meine Aufgabe das zu begrenzen, aber Theorie und Praxis sind ja doch oft zwei Paar Schuhe. Und ja, manchmal ist das auch anstrengend.

    Ich weiß jetzt nicht, wie die TS auf das Konzept "selbstbestimmtes Fernsehen" gekommen ist, aber irgendwas hat sie sich wohl dabei gedacht. Jetzt ist das wohl offensichtlich gescheitert. Ich würde auch den Fernseher komplett wegräumen, weil das für das Kind auch leichter zu verstehen ist und es das Teil nicht immer vor der Nase hat.


    Julchen86 ich finde nicht das Fernsehen am Abend irgendwie besser ist als morgens oder mittags. Im Gegenteil, dann gehen die Kinder mit den ganzen Eindrücken ins Bett. Hier wird meist mittags nach dem Mittagessen geguckt.

  • fibula Ich finde dich gerade auch einigermaßen herablassend.


    Es hat mit Herabschauen wenig zu tun, ich verstehe schlicht das Problem nicht und bisher erklärt mir das auch niemand. Mein Eindruck ist eher, dass viele Eltern Angst davor haben, Entscheidungen zu treffen, die vom Kind nicht einsichtig hingenommen werden, sondern eben mit eine Menge Wut und Empörung und Verzweiflung quittiert werden. Ich persönlich glaube, dass so etwas zur normalen Entwicklung dazugehört und dem Kind nicht schadet. Es geht ja nicht darum irgendetwas sinnfreies durchzudrücken, "damit das Kind das jetzt aber mal lernt", sondern um etwas was ich sinnvoll und wichtig finde.


    Kuekenmama Ich weiß jetzt nicht, ob du dich von mir gerade angepiekst fühlst. Ich habe überhaupt nicht darüber geredet, wie lange welches Kind vor dem Fernseher sitzt. Mir ging es um Aussagen wie von Julchen86 , die ja offenbar den Fernsehkonsum ihres Kindes nicht gutheißt oder die Idee, den Fernseher so einzustellen, dass er dauerhaft das Testbild zeitg, damit das Kind von allein das Interesse verliert.


    So, und nun halte ich mich zurück, ich kann offenbar nicht wirklich rüberbringen, worum es mir geht und möchte auch durchaus niemandem auf die Füße treten.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

    • Offizieller Beitrag

    Es hat mit Herabschauen wenig zu tun, ich verstehe schlicht das Problem nicht und bisher erklärt mir das auch niemand. Mein Eindruck ist eher, dass viele Eltern Angst davor haben, Entscheidungen zu treffen, die vom Kind nicht einsichtig hingenommen werden, sondern eben mit eine Menge Wut und Empörung und Verzweiflung quittiert werden

    Ich glaube, dass das wohl stimmt, dass man das durchsetzen kann. Aber ich würde nicht sagen, dass die Eltern unbedingt Angst davor haben, sondern nicht die Energie!

    Wenn ich dem Kind etwas nehmen will, was Wut und Co auslöst muss ich wenigstens so viel Energie haben, das dann auszuhalten und im besten Falle zu begleiten. und die Energie kann fehlen! Grad im Leben mit Kleinkind.

    Mich stresst ein wütendes Kind zB null. Kein Problem. Aber mich stresst müdes rumgejammere total!! Da passiert ganz viel in meinem Kopf, mit meinem Körper. Ich kann das nicht gut ab und spüre, wie es mir Energie nimmt. Ich weiß, es geht vielen Eltern so, wenn die Kinder wüten und traurig sind, wie es mir beim Jammern geht.

    Und sich absichtlich in eine solche Lage bringen, dafür muss Energie da sein.


    Ich hab auch schon öfter als mir lieb ist, den Süßigkeitenwünschen meines SOhnes nachgegeben, weil mir nach einem langen Tag die Energie fehlte das Gejammer auszuhalten und ich IN DEM MOMENT befand, das ist leichter, aber im Großen und Ganzen fand ich es egtl doof.

  • Aber die TS schrieb ja im ersten Post, dass der TV auch ein paar Tage kaputt war. Da ging es ja anscheinend.


    Wenn sie es nicht durchsetzen kann, dann Stecker raus oder Batterien aus der Fernbedienung raus und sagen, das Ding ist kaputt.


    Ich denke auch, dass das in dem Alter die Eltern "einfach" bestimmen können (eigentlich sogar müssen!), aber dann auch aushalten müssen, dass es dem Kind natürlich nicht passt. Und das Kind dann halt auch beschäftigen oder mit ihm rausgehen müssen, um es abzulenken, auch wenn sie (die Eltern) müde sind.


    Ich finde auch das Beispiel mit der Cola sehr passend. Cola ist halt leichter zu ersetzen, als TV.

    • Offizieller Beitrag

    Silke ich fand nicht dich sondern deinen Text herablassend, weil ich nichts weiß, wie du solchen Eltern gegenüber auftrittst oder auftreten würdest.


    Auch wenn es nicht um Prinzip geht sondern um eine Notwendigkeit, kann es sein, dass das Kind nicht kooperiert/n kann oder Eltern es nicht gehändelt bekommen, obwohl sie sich der Notwendigkeit bewusst sind.

  • fibula Ich führe solche Gespräche im RL überhaupt nicht im Normalfall, weil ich nicht dazu neige, meinen Mitmenschen unaufgefordert meine Meinung mitzuteilen, es geht mich ja nichts an, wie andere ihre Kinder erziehen.

    Hier ist es allerdings ein Diskussionsforum und da habe ich schlicht meine Meinung gesagt. Das haben ja auch andere getan.

    Und um es noch einmal korrekt auszudrücken, natürlich fand ich ebenso nicht dich herablassend, sondern deinen Text, entschuldige die unsaubere Ausdrucksweise.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

    • Offizieller Beitrag

    Alles gut. Es ist ja auch nichts so, dass mir dieses schnelles „Schubladen denken“ fremd wäre. Mir ging der Satz „so was gäbe es bei uns aber nicht“ nicht selten durch den Kopf. Mittlerweile versuche ich stark mich davon zu befreien mit wechselndem Erfolg ^^

    • Offizieller Beitrag

    Doch, selbstregulierter Medienkonsum funktioniert. auch bei sehr kleinen. Durch diese (in meinen Augen) völlig unnötige Panik vor digitalen Medien, liegen die Vorstellungen von Kindern und Erwachsenen was normal und akzeptabel ist allerdings oft sehr weit auseinander.


    Wir sind ein sehr Medienaffiner Haushalt. Und wenn wir Eltern Filme schauen und Videospiele spielen, mit welchem Argument soll ich es dann meinen Kindern verbieten?


    Wenn digitale Medien neu sind, dann werden sie oft aufgesaugt. Noch viel mehr, wenn sie künstlich verknappt werden (nur 10 Minuten am Tag, etc.). Das macht es noch viiiiiiiel interessanter. Man muss dann einfach mal eine Zeit von binge-watching aushalten. Das dauert in der Regel auch länger als zwei Wochen. Dann ist das Thema durch und das Handy/Tablet/Fernsehgerät ist ein Ding von vielen, die man ab und zu verwendet und dann wieder nicht.

    Hier ist es zB so, dass das Großkind anziehen hasst. Das heißt im Winter, wo es zum rausgehen was anziehen müsste, sind die digitalen Medien sehr viel mehr im Gebrauch als im Sommer, wo wir teilweise tagelang nicht mal wussten wo das Tablet vom Großkind ist, weil es den ganzen Tag im Garten war.


    Was mir (!) wichtig ist: ich schaue, grad am Anfang, zusammen mit meinem Kind. Weiß (zumindest bei so kleinen) IMMER was geschaut wird, biete andere Dinge an, aber verbiete nicht, dass geschaut wird. Was ich nicht so günstig finde ist normales Fernsehprogramm, einerseits wegen der Werbung, andererseits weil ich da auch nicht so die Kontrolle darüber hab, was das Kind schaut. Da bliebe nämlich dann tatsächlich nur aussschalten.


    Hier wieder mal ein Link zu meinem Lieblingsartikel zu dem Thema. :)


    Und nein, Silke1978 , wenn ich meinen Kindern im Restaurant Tablets oder Handys in die Hand drücke, dann nicht weil ich sie "ruhigstellen" will, sondern um die anderen Gäste zu schützen. Meine Kinder eskalieren sehr leicht in neuen, unbekannten Umgebungen. Noch lieber als Digitale Medien sind mir in dem Fall allerdings Gaststätten mit Spielplatz/Spielzimmer, denn erfahrungsgemäß ist das neue, dem Bekannten immer vorzuziehen und ihre Tablets kennen sie eben.

  • Meine Güte, wahrscheinlich habe ich eine völlig verschobene Wahrnehmung der Wirklichkeit und es ist ein Ding der Unmöglichkeit, Kinder einige Jahre lang ohne unkontrollierten Konsum digitaler Medien großzuziehen.


    Almarna : Du hast sicher einen guten Grund, deinen Kindern ein Tablet zu geben in Restaurants, das glaube ich dir gerne.

    Ich habe aber wirklich Zweifel daran, dass es bei 99 % aller anwesenden Kinder im Alter von 0,5 - ich weiß nicht wie alt, unbedingt nötig ist, ihnen bereits das Tablet mit buntem Geflimmer auf den Tisch des Hotelrestaurants zu stellen, bevor selbige überhaupt am Tisch sitzen. Und ja, da nehme ich mir auch tatsächlich die Freiheit daran zu glauben, dass es da um Ruhigstellung geht und nicht um den Schutz anderer Gäste. Diese Meinung muss natürlich niemand teilen.

    Und auch deine Ansicht zum selbstbestimmten Medienkonsum würde ich mal deine Erfahrung nennen und keine absolute Wahrheit.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009